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Gunter Alexander Peis 23 Juli 1927 in Leoben 19 Juli 2012 in Innsbruck war ein osterreichischer Journalist und Historiker Er war einer der Pioniere des investigativen Journalismus Als zentrale Forschungsmethode verwendete Peis die systematische Befragung von Zeitzeugen Oral History 1 Inhaltsverzeichnis 1 Lebenslauf 2 Ehrungen 3 Werke 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLebenslauf BearbeitenGunter Peis war Schuler einer Nationalpolitischen Erziehungsanstalt Als 17 Jahriger wurde er zum Volkssturm eingezogen und war seit dem 20 April 1944 Mitglied der NSDAP 2 Er verbrachte zehn Monate in Kriegsgefangenschaft Im Rahmen eines amerikanischen Umerziehungsprogramms kam er zu einer Journalistenschule in Munchen unter Leitung Erich Kastners Von dort wurde er als Beobachter zu den Nurnberger Prozessen delegiert Als jungster Journalist 19 bei den Nurnberger Prozessen beobachtete Peis in der Nacht zum 16 Oktober 1946 von einer Dachluke aus die Hinrichtung der zum Tode verurteilten Hauptkriegsverbrecher Mit einem einstundigen Vorsprung gegenuber den anderen achthundert Reportern meldete er als erster die in grosster Geheimhaltung vollzogene Hinrichtung von Joachim von Ribbentrop Wilhelm Keitel und acht anderen Verurteilten 1951 erschien in der Revue seine Reportage Hinter den Mauern von Spandau Seine detaillierten Informationen aus dem Gefangnis in Berlin Spandau und seine Fotos u a von Rudolf Hess und Albert Speer gingen um die ganze Welt 1952 spurte Peis den ehemaligen SS Sturmbannfuhrer Alfred Naujocks auf der unter falschem Namen in Hamburg untergetaucht war Er hatte ihn bereits bei den Nurnberger Prozessen kennengelernt und dessen Aussage zum Uberfall auf den Sender Gleiwitz zunachst fur eine Propagandaluge der Alliierten gehalten 1952 heiratete Peis die osterreichische Skifahrerin Dagmar Rom 1958 erschien in New York sein Buch Hitler s Spies and Saboteurs das er gemeinsam mit Charles Wighton geschrieben hatte Es enthullte geheime Landungs und Spionageunternehmen der deutschen Abwehr in den Vereinigten Staaten 1959 ging seine Serie I was Hitler s Secret Lover um die Welt Peis hatte uber Adolf Hitlers Schwester Paula die in Berchtesgaden unter dem Namen Paula Wolf lebte die Spur zu Hitlers heimlicher Geliebten Maria Reiter gefunden Die von ihm entdeckten Liebesbriefe Hitlers sind im Gegensatz zu den 1983 vom Stern veroffentlichten Hitler Tagebuchern als authentisch anerkannt Ende 1959 zwanzig Jahre nach dem Burgerbrauattentat veroffentlichte Peis unter dem Titel Zieh dich aus Georg Elser eine gross aufgemachte 8 teilige Serie uber Georg Elser in der Wochenzeitung Bild am Sonntag Peis stellte sich gegen die herrschende Meinung der traditionellen Geschichtsforschung die das Burgerbrauattentat damals noch als Selbstinszenierung der Nationalsozialisten und Georg Elser als deren Werkzeug einschatzte Die Georg Elser Forschung hat die damaligen Rechercheergebnisse von Peis inzwischen bestatigt 1960 erschien seine Biografie von Alfred Naujocks unter dem Titel The Man Who Started The War Das Buch erschien zunachst in London wurde aber auch in USA Kanada Frankreich Sudamerika und Japan ein Verkaufserfolg Fur eine deutsche Ausgabe dieses Zeitdokuments hat sich bis heute kein Verleger gefunden Naujocks berichtet in diesem Buch auch von seiner Rolle beim Venlo Zwischenfall der in einem Zusammenhang mit Georg Elser steht 1964 machte Peis gemeinsam mit dem Journalisten Ernst Petry im Stern die vom Historiker Lothar Gruchmann gerade erst entdeckten Protokolle vom Gestapo Verhor des Burgerbrauattentaters Georg Elser bekannt Gleichzeitig stellte er die Theorie auf Elser sei Mitglied einer kommunistischen Troika gewesen 3 In den 1960er Jahren schrieb Peis Kinderbucher die von einem Tiroler Jungen namens Mario handelten Mit einer 12 teiligen Fernsehserie Mario gelang Peis als Drehbuchautor und Produzent ein internationaler Filmerfolg Seine neue Karriere als Opernsanger nach seinem Mailander Gesangsstudium bei Apollo Granforte war Peis u a im ORF als Othello zu horen endete jedoch nach einer missgluckten Halsoperation 1976 enttarnte Peis in seinem in London erschienenen Buch The Mirror of Deception einen deutschen Doppelspion der die deutsche Abwehr von Grossbritannien aus jahrelang mit Falschmeldungen versorgt hatte Dieses Buch erschien im selben Jahr auch in Deutschland allerdings unter dem Pseudonym Gunter Alexander die beiden Vornamen von Peis und dem Titel So ging Deutschland in die Falle 1981 wurde das Buch neu aufgelegt diesmal unter seinem richtigen Namen und dem Titel Spiegel der Tauschung 1995 legte Peis im Focus eine Theorie uber die Ermordung von Georg Elser vor der zufolge der von Sigismund Payne Best im Jahr 1945 entdeckte Befehl des Gestapo Chefs Heinrich Muller zur Liquidierung Elsers eine Falschung sei 4 Ehrungen Bearbeiten1997 Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik DeutschlandWerke Bearbeiten mit Charles Wighton Hitler s Spies and Saboteurs New York 1958 Zieh dich aus Georg Elser 8 teilige Serie in Bild am Sonntag Hamburg 1959 The Man Who Started The War London 1960 keine deutsche Ausgabe Marios abenteuerliche Ferien Reutlingen 1965 Spiegel der Tauschung Munchen 1981 Weblinks BearbeitenGunter Peis in der Internet Movie Database englisch Literatur von und uber Gunter Peis im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Gunter Peis bei georg elser arbeitskreis de Abgerufen am 7 Juli 2015 Mitgliedsnummer 10089354 vgl BArch R 9361 IX KARTEI 31910543 NSDAP Mitgliederkartei im Bundesarchiv Berlin Peter Koblank War Georg Elser Mitglied einer kommunistischen Troika Online Edition Mythos Elser 2006 Peter Koblank Ist der Befehl zur Liquidierung Georg Elsers eine Falschung Online Edition Mythos Elser 2007 Normdaten Person GND 121421163 lobid OGND AKS LCCN n83011487 NDL 00525062 VIAF 113583208 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Peis GunterALTERNATIVNAMEN Peis Gunter AlexanderKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Journalist und HistorikerGEBURTSDATUM 23 Juli 1927GEBURTSORT LeobenSTERBEDATUM 19 Juli 2012STERBEORT Innsbruck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gunter Peis amp oldid 237841123