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Das Gultholz auch Giltholz Burgerholz ist ein Rechtlerwald nahe der unterfrankischen Stadt Kitzingen Seinen Namen verdankt der Wald den Nutzern die in einer sogenannten Waldgilde nach dem Vorbild der Kaufmannsgilde organisiert sind Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Flora und Geologie 4 Schutzgebiete 5 Literatur 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas Gultholz liegt nordlich des linksmainischen Kitzinger Stadtteils Etwashausen Der Wald wird im Norden von einer weiteren Forstflache dem heutigen Staatswald Klosterforst begrenzt 1 Begrenzung ist dort auch der Mainzufluss Rodenbach der aus nordostlicher Richtung kommend am Wald vorbeifliesst Im Osten begrenzt die Gemarkung von Grosslangheim das Gultholz im Suden fliesst die Bimbach vorbei Dort befinden sich auch die Staatsstrasse 2272 und der Flugplatz Kitzingen Der Wald ist weitgehend von Industriegebieten umgeben Im Westen fuhrt die Staatsstrasse 2271 am Wald vorbei Geschichte BearbeitenDie Geschichte des Waldes ist eng mit der der Kitzinger Burgerschaft verbunden Die Nutzung des Waldes durch eine burgerliche Rechtlergemeinschaft der sogenannten Waldgilde geht eventuell bereits auf die Zeit der Frankischen Landnahme zuruck Wahrend die altere Forschung davon ausging dass der Wald zunachst dem Benediktinerinnenkloster Kitzingen als wichtigstem Grundherren der Stadt gehorte machen neuere Studien die Konstanz der burgerlichen Eigentumsverhaltnisse wahrscheinlich 2 Bereits 1534 tauchte im Kitzinger Amtssalbuch das burgerholtz auf Es wurde an hubner und lehener vergeben ohne dass die Stadtherrschaft der Markgrafen von Brandenburg Ansbach informiert werden musste Die Rechte der Burger waren an ihre Grundstucke gekoppelt Ihnen wurden verschiedene Anteile eine Viertelhube entsprach einem Viertelmorgen Holz des Waldes zugeordnet Im Jahr 1564 bezogen auch die Burgermeister Kitzingens der Forster der Messer der Bruckenmeister der Klosterschultheiss das Kloster und das Spital als Amtsgelder Holzanteile Der Rechtlerkreis war durch die Grundstuckskopplung geschlossen und neu Zugezogene wurden bereits im 16 Jahrhundert nicht mehr aufgenommen Noch 1718 heisst es uber den Wald d arinnen hatt die gemeine Statt und der Rath zu Kitzingen nichts zu nehmen oder zu nutzen Die Rechtlergemeinschaft uberstand auch die Ablosung der Grundherrschaften beim Ubergang zum Konigreich Bayern im 19 Jahrhundert 1835 war der Wald freies Eigenthum saemmtlicher spezifisch aufgefuhrte r Grundbesitzer Bei der Anlage des Grundbuchs zwischen 1900 und 1910 wurden die Anteilseigner alle einzeln eingetragen 3 1934 entwasserte der Reichsarbeitsdienst den Wald und begradigte den nahegelegenen Bimbach Nach 1945 war der Wald von Gemusefeldern eingerahmt Seit den 1920er Jahren begann man damit den bisherigen Mittelwald in einen Hochwald umzuwandeln Noch 1974 wurde der Wald auch fur die Eichelmast genutzt Es entstand ein Verwaltergremium aus acht Rechtlern und einem Vorsitzenden das die Rechte der Anteilseigner wahren soll 4 Flora und Geologie BearbeitenBis in die 1980er Jahre wurde der Wald in einen Hochwald umgewandelt Man pflanzte hauptsachlich Nadelholzer wie Kiefern Fichten und Douglasien erganzt durch Laubgeholze insbesondere Linden Hainbuchen Erlen und Eschen Zu Beginn der 1980er Jahre begann man mit der Renaturierung des Waldes Ohne menschlichen Einfluss ware er ein typischer Auwald ohne Nadelbaume die Umwandlung in diesen Zustand ist geplant Wegen der Uberalterung des Waldes erprobt man seit dem Jahr 2009 eine starkere Bejagung Damit soll sichergestellt werden dass auch Setzlinge wachsen konnen die sonst von Rehen gefressen werden 5 Naturraumlich liegt der Wald im Steigerwaldvorland bzw im Albertshofener Flugsandgebiet Dies erklart auch die Bodenbeschaffenheit des Forstes Es uberwiegen alluviale Sandboden aus feinkornigem Flug bzw Flusssand Seltener gibt es Lossdecken auf denen sich Losslehmboden mit Braunerden gebildet haben 6 Schutzgebiete BearbeitenTeile des Waldes sind aus der Waldbewirtschaftung ausgenommen Darunter fallt der sogenannte Lange See der sich nur noch als etwa ein Hektar grosses Flurstuck im Sudwesten des Waldes befindet Der See ist versumpft und dient verschiedenen Wasservogeln als Brutplatz Dies erklart auch die Unterschutzstellung des gesamten Waldes als Vogelschutzgebiet im sudlichen Steigerwaldvorland Ausserdem ist der Wald ein eingetragenes Fauna Flora Habitat Literatur BearbeitenHermann Buchlein Der Wald im Landkreis Kitzingen In Andreas Pampuch Hg Natur und Landschaft des Landkreises Kitzingen Kitzingen 1979 1980 S 108 116 Reinhard Feisel Stephanie Nomayo Saufeder Hirschfanger und Federspiel Waidwerk in Franken bis zum Ende der Feudaljagd Begleitband zur Sonderausstellung des Stadtischen Museums Kitzingen 22 November 2013 30 Marz 2014 Schriftenreihe des Stadtischen Museums Kitzingen Bd 7 Kitzingen 2014 Karl Will Das Giltholz In Andreas Pampuch Hg Natur und Landschaft des Landkreises Kitzingen II Band Kitzingen 1981 S 282 286 Einzelnachweise Bearbeiten Buchlein Hermann Der Wald im Landkreis Kitzingen S 110 Will Karl Das Giltholz S 282 f Feisel Reinhard u a Saufeder Hirschfanger und Federspiel S 98 Will Karl Das Giltholz S 286 BR Mediathek Giltholz Kitzingen Wald vor Wild mit neuem Jagd Konzept abgerufen am 13 Januar 2018 Will Karl Das Giltholz S 286 49 75569248 10 19518375 Koordinaten 49 45 20 N 10 11 43 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gultholz amp oldid 220261762