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Fritz Uschner 3 Dezember 1910 in Dresden 3 September 1966 war ein deutscher Parteifunktionar der SED Er war Kandidat des Zentralkomitees der SED und Abgeordneter der Volkskammer der DDR Leben BearbeitenUschner wurde im Dezember 1910 als Sohn einer Dresdner Arbeiterfamilie geboren Nach dem Besuch der Volksschule erlernte er den Beruf eines Mechanikers in dem er auch arbeitete 1925 trat Uschner in die SAJ ein mit Erreichen der Volljahrigkeit wurde er 1928 Mitglied der SPD Wie viele Sozialdemokraten war Uschner nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten zeitweise inhaftiert Dennoch wurde der Sachse als wehrwurdig angesehen und diente von 1939 bis 1945 in der Wehrmacht Zum Kriegsende hin hatte es Uschner nach Magdeburg verschlagen wo er bis 1946 eine kleine Baufirma fuhrte Zudem trat er wieder in seine alte Partei SPD ein In der Zeit um 1950 lebte er in der Magdeburger Altstadt im Haus Leibnizstrasse 44 1 Im Zuge der Vereinigung von KPD und SPD wurde Uschner im April 1946 in die SED ubernommen Bald fand er innerhalb der Partei eine Beschaftigung er wurde zum 2 Sekretar des SED Kreisvorstandes Magdeburg ernannt Einige Zeit spater wechselte Uschner in den SED Landesvorstand von Sachsen Anhalt wo er zunachst als einfacher Mitarbeiter spater als stellvertretender Abteilungsleiter tatig war Nach geraumer Zeit kehrte er wieder zur SED Kreisleitung Magdeburg zuruck wo er erneut als 2 Sekretar tatig war Uschner hinterliess in seiner Arbeit offensichtlich soviel Eindruck dass ihn der SED Landesvorstand Sachsen Anhalt fur den III SED Parteitag der im Juli 1950 stattfand als Kandidat fur das neu zu schaffende Zentralkomitee der SED vorschlug Diesem Vorschlag wurde auf dem Parteitag auch entsprochen der Magdeburger gehorte damit zum Kreis von 81 Spitzenfunktionaren der SED 2 Des Weiteren wurde Uschner auch zur Volkskammerwahl im Oktober 1950 als Kandidat der SED von Sachsen Anhalt vorgeschlagen und auch entsprechend gewahlt 3 In der Folge fiel Uschner allerdings zunehmend durch Verhaltensweisen auf die der damaligen Parteilinie nicht entsprachen und somit die Zentrale Parteikontrollkommission ZPKK auf den Plan rief Problem war laut Protokollen des Politburos wohl vor allem Uschners Verhalten nach ubermassigem Alkoholgenuss Das Sekretariat des ZK der SED leitete daraufhin am 13 Dezember 1951 eine Untersuchung gegen Uschner ein In der Folge fand am 31 Januar 1952 in Anwesenheit des ZPKK Vorsitzenden Hermann Matern eine Sitzung der SED Kreisleitung Magdeburg statt wo uber Uschner debattiert wurde Nach weiterer Untersuchung der Vorfalle erhielt Uschner am 24 Marz 1952 zunachst eine Verwarnung durch die Partei und wurde zu einem Lehrgang an die Landesparteischule geschickt Als diese Massnahmen nach Ansicht der Partei nicht fruchteten wurde beschlossen Uschner nur noch als Gast zu Sitzungen des ZK zu laden Des Weiteren wurde Uschner zur SED Bezirksleitung Cottbus als Instrukteur versetzt Nach weiteren der Partei nicht genehmen Vorkommnissen versetzte die SED Fuhrung Uschner als Instrukteur zur SED Bezirksleitung Chemnitz Dort brachte dann ein Ereignis das Fass fur die Partei zum Uberlaufen Als am 5 Marz 1953 Stalin starb gab es in der gesamten sozialistischen Welt tagelange Trauerfeierlichkeiten Uschner kehrte hingegen an einem der folgenden Abende in dieser Zeit im bekannten Chemnitzer Hotel Chemnitzer Hof in die Bar ein und hielt sich dort bis zum fruhen Morgen auf In einer darauffolgenden Aussprache zeigte Uschner sich nach Lesart der Partei uneinsichtig Daraufhin wurde auf der Politburositzung vom 5 Mai 1953 beschlossen Uschner aus der Partei auszuschliessen und ihm das Volkskammermandat zu entziehen 4 Offiziell wurde es auf der kurz darauf folgenden 13 Tagung des ZK der SED am 13 und 14 Mai 1953 beschlossen Auf dieser Tagung wurde unter anderem auch Franz Dahlem von Parteifunktionen entbunden Veroffentlicht wurde dieser Beschluss im SED Zentralorgan Neues Deutschland erst am 20 Mai 1953 im Zusammenhang mit dem Parteiausschluss von Lena Fischer und den Funktionsenthebungen von Hans Lauter Die Begrundung bei Uschner lautete unmoralisches Verhalten 5 In der Folge fand der Ausgeschlossene zunachst eine Anstellung bei der Sozialversicherungskammer in Magdeburg spater war er beim VEB Binnenreederei Magdeburg tatig Nachdem durch Chruschtschows Rede auf dem 20 Parteitag der KPdSU auch in der SED ein Umdenken eingesetzt hatte wurde die ZPKK beauftragt ihre Beschlusse aus den fruhen 1950er Jahren zu uberprufen Im Rahmen der Uberprufung wurde Uschner rehabilitiert und auf der 29 Tagung des ZK der SED vom 12 bis zum 14 November 1956 wieder in die Partei aufgenommen Auf der Politburotagung vom 9 Oktober 1956 wurde dazu folgendes angemerkt Die Anwendung von Parteierziehungsmassnahmen verbunden mit Entzug seiner Funktion als Kandidat des ZK und Volkskammerabgeordneter waren auch damals ausreichend gewesen 6 Uschner starb bereits mit 55 Jahren am 3 September 1966 Literatur BearbeitenAndreas Herbst Gerd Rudiger Stephan Jurgen Winkler Die SED Geschichte Organisation Politik Ein Handbuch 1 Auflage dietz berlin 1997 ISBN 3 320 01951 1 Einzelnachweise Bearbeiten Adressbuch der Stadt Magdeburg 1950 51 Teil I S 624 Neues Deutschland vom 25 Juli 1950 S 1 Neues Deutschland vom 24 September 1950 S 3 Protokoll der Politburositzung vom 5 Mai 1953 beim Bundesarchiv Neues Deutschland vom 20 Mai 1953 S 3f Protokoll der Politburositzung vom 9 Oktober 1956 S 17 PersonendatenNAME Uschner FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher SED Funktionar MdVGEBURTSDATUM 3 Dezember 1910GEBURTSORT DresdenSTERBEDATUM 3 September 1966 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Uschner amp oldid 239398680