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Fritz Hartmann 7 Juni 1906 in Rabenstein 1 19 Oktober 1974 in Dusseldorf war ein deutscher Jurist Nationalsozialist und Kriegsverbrecher Zwischen 1941 und 1943 war er Leiter der Gestapo in Trier sowie des Einsatzkommandos der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes SD in Luxemburg Die Villa Pauly Sitz der Gestapo in LuxemburgBekanntgabe der Todesurteile durch das Standgericht dem Hartmann vorgesessen hatte Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 1 1 Nationalsozialismus 1 2 Nachkriegszeit und Prozess 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenNationalsozialismus Bearbeiten Zum 1 Mai 1933 trat Fritz Hartmann der NSDAP bei Mitgliedsnummer 2 367 334 2 und beendete im darauf folgenden August sein Jurastudium Im Juli 1935 trat er der SS SS Nummer 107 331 bei und wurde Mitarbeiter der Gestapo Am 1 Februar 1936 wurde er zum stellvertretenden Direktor von Amt II Gegnererforschung der SD Zentrale ernannt und am 15 Oktober 1937 zum Befehlshaber des SD in Berlin Im Januar 1940 wurde Hartmann als Leiter der dortigen Gestapo nach Koblenz versetzt und ein Jahr spater als Nachfolger von Wilhelm Nolle zum Leiter der Gestapo in Trier und des Einsatzkommandos Luxemburg befordert wodurch er gleichzeitig Leiter der Kripo und des SD vor Ort wurde Nolle war seines Amtes enthoben worden nachdem er die judenfeindliche Politik des Gauleiters Gustav Simon der auch der Chef der Zivilverwaltung Luxemburgs war kritisiert hatte Am 12 September 1941 wurde Hartmann zum Oberregierungsrat befordert und am 30 Januar 1942 zum SS Obersturmbannfuhrer ein Heydrich Typ talentiert verschlagen skrupellos gebildet nach oben devot nach unten brutal 1 Ab Mitte 1941 nachdem er einen Stellvertreter in Trier ernannt hatte konzentrierte sich Hartmann auf seine Aufgaben in Luxemburg Er organisierte und uberwachte die Deportation von Juden in Ghettos und Vernichtungslager Am 16 Oktober 1941 fuhr der erste Transport mit 331 judischen Menschen nach Litzmannstadt die meisten Deportierten wurden spater im Vernichtungslager Kulmhof ermordet Bis Juni 1943 erfolgten sechs weitere Transporte mit insgesamt 352 Menschen Von den insgesamt 683 aus Luxemburg deportierten Menschen uberlebten 43 Widerstandische Luxemburger die von der Gestapo inhaftiert wurden kamen ins SS Sonderlager Hinzert wo auch Hartmann ofter gesehen wurde 3 Die Zentrale der Gestapo befand sich in der Villa Pauly in Luxemburg Stadt und im Prozess gegen Hartmann nach dem Krieg berichteten Opfer und Zeugen von dortigen Misshandlungen und Folter 4 Als Ende August 1942 nach dem Generalstreik in Luxemburg 20 Manner von einem Standgericht zum Tode verurteilt wurden fuhrte Hartmann den Vorsitz Die Manner wurden in einem Steinbruch nahe dem Lager Hinzert hingerichtet 5 Nachdem Hartmann jedoch fur die Verhaftung von vier Mitarbeitern aus dem Stabe Hermann Gorings verantwortlich zeichnete wurde er im April 1943 seines Amtes enthoben und am 31 Mai desselben Jahres zum Reichssicherheitshauptamt nach Berlin versetzt Uber seinen Abgang aus Luxemburg heisst es in Stichworten Saufgelage Streit mit einem einflussreichen Parteigenossen Schlagerei mit dem Auto totgefahrenes Madchen 3 Am 12 August 1943 wurde er auf eigenen Wunsch zur Artillerie nach Prag eingezogen Anschliessend wurde er zur SS Junkerschule nach Arolsen versetzt wo er von Mai bis Oktober 1944 blieb und den Offizierskurs fur die Waffen SS absolvierte Nach seiner Versetzung zur 5 SS Panzer Division Wiking wurde er im April 1945 an der Ostfront verwundet Nachkriegszeit und Prozess Bearbeiten Nach Ende des Zweiten Weltkriegs lebte Fritz Hartmann unter seinem Namen falschte jedoch Teile seiner Biographie Am 13 Juni 1946 wurde er verhaftet und am 3 August nach Luxemburg gebracht Am Morgen des Abreisetages versuchte Hartmann erfolglos zu fliehen woraufhin ihn der zustandige US Offizier ohrfeigte Nach diesem Vorfall und einer zermurbenden dreitagigen Autofahrt nach Luxemburg reichte Hartmann gegen diesen Offizier und bei der Betreuungsstelle fur Kriegsgefangene Beschwerden ein 6 Wegen seiner Kriegsverbrechen wurde er am 27 Februar 1951 zum Tode verurteilt im folgenden Dezember die Todesstrafe jedoch in eine lebenslangliche Freiheitsstrafe mit Zwangsarbeit umgewandelt Sechs Jahre spater am 15 Juni 1957 wurde seine Strafe ein weiteres Mal auf 15 Jahre reduziert und am 19 Dezember 1957 wurde er nach elf Jahren Haft entlassen Hartmann wurde in die Bundesrepublik Deutschland abgeschoben Die Stadtverwaltung Trier besorgte mit einem ihrer Autos den Transport zu seiner Familie nach Dusseldorf wo er danach als Rechtsanwalt tatig war 7 Literatur BearbeitenMarcel Engel Andre Hohengarten Hinzert Das SS Sonderlager im Hunsruck 1939 1945 Luxemburg 1983 Kapitel Das Personal der Gestapo des Katalogs zur Ausstellung Gestapo Terror in Luxemburg Verwaltung Uberwachung Unterdruckung Memento vom 21 Februar 2016 im Internet Archive Musee national de la Resistance Esch sur Alzette 17 Oktober 2015 8 Mai 2016 ISBN 978 2 87967 209 0 Thomas Grotum Hg et al Die Gestapo Trier Beitrage zur Geschichte einer regionalen Verfolgungsbehorde Band 1 der Reihe Gestapo Herrschaft Terror Studien zum nationalsozialistischen Sicherheitsapparat Bohlau Verlag 2018 ISBN 978 3 412 50914 9 Weblinks BearbeitenZugfahrten in den Untergang Aufseher In Yad Vashem Abgerufen am 11 Juli 2015 englisch Fritz Hartmann in der Rheinland Pfalzischen PersonendatenbankEinzelnachweise Bearbeiten a b Engel Hohengarten Hinzert S 47 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 13650841 a b Engel Hohengarten Hinzert S 48 Frank Gobel Studenten forschen uber Trierer Gestapo PDF In Trierischer Volksfreund 12 November 2015 abgerufen am 11 Juli 2015 Die Gedenkstatte SS Sonderlager KZ Hinzert PDF Blatter zum Land 2013 abgerufen am 11 Juli 2015 Engel Hohengarten Hinzert S 49f Katja Happe u a Bearb Die Verfolgung und Ermordung der europaischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 1945 Quellensammlung Band 12 West und Nordeuropa Juni 1942 1945 Munchen 2015 ISBN 978 3 486 71843 0 S 602 mit Anm 11 Normdaten Person GND 1051209080 lobid OGND AKS VIAF 308715297 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hartmann FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist Gestapobeamter und KriegsverbrecherGEBURTSDATUM 7 Juni 1906GEBURTSORT RabensteinSTERBEDATUM 19 Oktober 1974STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Hartmann Gestapo amp oldid 238701337