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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zum gleichnamigen Landrat siehe Friedrich Grass Friedrich Fritz Wilhelm Bartholomaus Grass 14 Mai 1891 in Eupen 28 Februar 1956 in Koppern Hessen 1 war ein deutscher Politiker Deutsche Zentrumspartei Er war unter anderem Abgeordneter und Fraktionsgeschaftsfuhrer seiner Partei im Preussischen Landtag Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenGrass stammte aus Eupen wo er bis 1911 die Schule besuchte bevor er anschliessend an das Realgymnasium Aachen wechselte wo er 1914 sein Abitur ablegte Anschliessend studierte er an der Universitat Bonn wo er 1920 mit einer Arbeit uber den Aachener Schoffenstuhl zum Dr phil promoviert wurde Von 1914 bis 1918 nahm Grass am Ersten Weltkrieg teil Nach seinem Ausscheiden aus dem Militar im Jahr 1919 wurde er Abteilungsleiter beim Kurhessischen Bauernverein in Fulda Ein Jahr spater 1920 ubernahm er den Posten des Generalsekretars dieser Korperschaft Im Jahr 1922 stieg er schliesslich zum Direktor der Gesamtorganisation des Mittelrheinisch Nassauischen Bauernvereins in Koblenz auf 1928 ubernahm er zusatzlich den Posten eines Ausschussmitgliedes der Preussischen Staatsbank Parteipolitisch engagierte Grass sich seit etwa 1920 in der katholischen Zentrumspartei Von 1921 bis 1924 war er Mitglied des Provinziallandtages der Provinz Hessen Nassau Im Dezember 1924 wurde er in den Preussischen Landtag gewahlt dem er nach Bestatigung seines Mandates bei den Landtagswahlen von 1932 und 1933 bis zur Auflosung dieser Korperschaft durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 angehorte Seit etwa 1931 bekleidete er innerhalb der Landtagsfraktion des Zentrums den Posten des Fraktionsgeschaftsfuhrers Edmund Forschbach zufolge war Grass ursprunglich ein uberzeugter Atheist und Anhanger der Lehren von Ernst Haeckel gewesen war aber als Opportunist reinsten Wassers uber seine Tatigkeit im Kurhessischen Bauernverein in die Zentrumspartei gelangt Er sagte mir mit einem etwas maliziosen Lacheln Wenn ich schon klerikal bin muss ich auch in die Kirche gehen 2 In ahnlicher Weise bezeichnete Heinrich Bruning Grass in seinen Memoiren als Karrierist und als instinktlos anpassungsbereiter Unterhandler mit NS Vertretern In den Vordergrund des politischen Geschehens trat Grass im August 1932 als er nach den gescheiterten Verhandlungen des Reichsprasidenten Hindenburg und des Reichskanzlers Franz von Papen mit Adolf Hitler uber die Moglichkeit eines Eintritts von Hitler und einiger weiterer Nationalsozialisten in die Regierung Papen die zu diesem Zeitpunkt in der Form eines nicht parlamentarisch legitimierten Prasidialkabinetts existierte als Vertreter des Zentrums die Initiative zu Gesprachen mit den Nationalsozialisten um eine gemeinsame Regierungsbildung beider Parteien in Preussen als dem weitaus grossten und bedeutendsten Bundesstaat des Deutschen Reiches ergriff Hintergrund war dass Zentrum und NSDAP seit den Wahlen vom April 1932 eine Mehrheit der Landtagsmandate innehatten Hitler nahm die Initiative Grass auf und ermachtigte seinen zu diesem Zeitpunkt als preussischen Landtagsprasidenten amtierenden Gefolgsmann Hanns Kerrl dazu mit der preussischen Landtagsfraktion des Zentrums in Verhandlungen zu treten Bei den nachfolgenden Verhandlungen an denen sich ausser Kerrl und Grass auch Gregor Strasser und Hermann Goring fur die NSDAP und Eugen Bolz und Thomas Esser fur das Zentrum beteiligten beanspruchten die Nationalsozialisten fur sich den Posten des Preussischen Ministerprasidenten boten dem Zentrum aber die Halfte der Kabinettssitze an wobei auch Grass ein Ministerposten zugesichert wurde Die Verhandlungen scheiterten schliesslich trugen aber dazu bei den Nationalsozialisten im Krisenjahr 1932 Auftrieb zu geben und die Reichsregierung unter Druck zu setzen Nach dem Machtantritt der Nationalsozialisten im Fruhjahr 1933 bot Grass dem jetzt zum preussischen Innenminister avancierten Hermann Goring die Kooperation des Zentrums an wenn die NS Regierung im Gegenzug darauf verzichten wurde im Rahmen der von ihr damals begonnenen Sauberung des Beamtenapparates Angehorige des Zentrums aus dem Staatsdienst zu entfernen Im Juni 1933 drangte Grass Heinrich Bruning zufolge auf die Auflosung der Zentrumspartei um einen schnellen Anschluss an die NSDAP zu finden Ab 1928 war er Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Alania Bonn Schriften BearbeitenDer Aachener Schoffenstuhl Ein Beitrag zur Verfassungsgeschichte der freien Reichsstadt Aachen Dissertation Bonn 1920 Literatur BearbeitenHerbert Homig Bruning Politiker ohne Auftrag Zwischen Weimarer und Bonner Republik 2005 S Jochen Lengemann MdL Hessen 1808 1996 Biographischer Index Politische und parlamentarische Geschichte des Landes Hessen Bd 14 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 7 Elwert Marburg 1996 ISBN 3 7708 1071 6 S 151 Kurt Patzold Manfred Weissbecker Geschichte der NSDAP 1920 1945 Koln 2009 S Dieter Pelda Die Abgeordneten des Preussischen Kommunallandtags in Kassel 1867 1933 Vorgeschichte und Geschichte des Parlamentarismus in Hessen Bd 22 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen Bd 48 8 Elwert Marburg 1999 ISBN 3 7708 1129 1 S 67 Weblinks BearbeitenFritz Grass in der Online Version der Edition Akten der Reichskanzlei Weimarer Republik Grass Fritz Hessische Biografie Stand 28 Februar 2020 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Sterberegister des Standesamtes Koppern Nr 80 1956 Edmund Forschbach Edgar Jung Ein konservativer Revolutionar 1984 S 47 Normdaten Person GND 12527324X lobid OGND AKS VIAF 62505659 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grass FritzALTERNATIVNAMEN Grass Friedrich Wilhelm Bartholomaus vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker Zentrum GEBURTSDATUM 14 Mai 1891GEBURTSORT EupenSTERBEDATUM 28 Februar 1956STERBEORT Koppern Hessen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Grass amp oldid 237735860