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Fritz Flinte 20 Mai 1876 in Hamburg 29 August 1963 in Hamburg war ein deutscher Maler und Mitbegrunder der Hamburgischen Sezession Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung 2 Wirken und Schaffen 3 Ehrungen und Preise 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseAusbildung Bearbeiten1893 verliess Flinte die Schule mit der mittleren Reife um im Betrieb seines Vaters eine Ausbildung zum Drechsler zu machen Nach seinem Berufsabschluss arbeitete er noch einige Zeit bei seinem Vater besuchte aber gleichzeitig Zeichenkurse an der Gewerbeschule vermutlich in Altona lt Ewers Schultz S 11 Zwischen 1896 und 1898 studierte er an der Kunstgewerbeschule in Hamburg Aus finanziellen Grunden kam kein Ortswechsel und der Besuch einer Kunstakademie in Betracht Die Ausbildung an der Kunstgewerbeschule war an den Bedurfnissen von Gewerbe und Handwerk ausgerichtet nicht an kunstlerischen Dass die Kunstgewerbeschule eher eine Notlosung war lasst sich aus einer uberlieferten Bemerkung Flintes erkennen Die Malerei ist doch kein Schusterhandwerk Flinte bemuhte sich mehrmals um Stipendien an Kunstakademien zunachst jedoch erfolglos Gegen Ende der 1890er Jahre wandte er sich an den Hamburger Kunsthallendirektor Alfred Lichtwark der ihn bestarkte weiter die kunstlerische Laufbahn zu verfolgen Trotz eines Empfehlungsschreibens Lichtwarks gelang es Flinte nicht das notwendige Stipendium zu erhalten So arbeitete er einige Jahre als Dekorationsmaler und Anstreicher 1901 gelangte er doch noch durch Lichtwarks Unterstutzung an ein Kunststipendium das ihm das Studium an der Stuttgarter Akademie ermoglichte Dort war er von 1901 bis 1905 in der Malklasse von Carlos Grethe 1846 1913 eingeschrieben Die Zeichenkurse belegte er bei Robert Poetzelberger 1856 1930 In Stuttgart war Flinte auch Mitglied des von seinen beiden Lehrern und dem Stuttgarter Akademiedirektor Leopold von Kalckreuth gegrundeten Stuttgarter Kunstlerbunds Nach dem Ende seiner akademischen Ausbildung war Flinte wieder ab 1905 in Hamburg als freischaffender Kunstler tatig 1919 trat er der Hamburgischen Sezession bei Seit 1922 war er Mitglied des Hamburger Kunstlervereins von 1832 Zudem war er Mitglied der Hamburgischen Kunstlerschaft Wirken und Schaffen BearbeitenDie malerische Entwicklung Flintes wird aufgrund der fehlenden Datierungen seiner Werke erschwert Reisen und diverse Dokumente geben Rahmendaten Umso bedeutsamer sind stilistische Analysen seiner Werke zumal sich sein Werk unabhangig von jeweiligen Zeitmoden und Stromungen als eigenstandiges Œuvre prasentiert Am Anfang seines freien Schaffens stand die Beschaftigung mit der von Frankreich ausgehenden plein air Malerei In Hamburg hatte diese Stilrichtung Vertreter in den Mitgliedern des Hamburgischen Kunstlerklubs Insbesondere die Arbeiten von Thomas Herbst scheinen als Inspirationsquelle Flintes gedient zu haben Aber auch Reminiszenzen aus der hollandischen Malerei sind erkennbar Schon zu diesem fruhen Zeitpunkt seiner kunstlerischen Entwicklung nahm das Stillleben in Flintes Werk einen hohen Stellenwert ein Stilistisch ist hier noch das akademische Studium zu erkennen In den 1911 an der Elbe bei Blankenese entstandenen Strandszenen erkennt man hingegen die Auseinandersetzung mit der impressionistischen Malweise der franzosischen Kunstler Insgesamt pragen drei klassische Motivgruppen das Œuvre Flintes das Stillleben mit den Untergruppen Tisch Stillleben und Blumenstrauss das Selbstportrat und das Landschaftsbild Letzteres jedoch in weit geringerem Masse als die vorgenannten Seine erste Einzelausstellung prasentierte Flinte bei der Galerie Commeter in Hamburg im Jahre 1911 Trotz positiver Rezensionen in der Presse sind weitere Ausstellungen erst wieder gegen Ende der 1920er Jahre belegt Wahrend des Ersten Weltkriegs erhielt Flinte 1916 einen Einberufungsbefehl In der zweiten Jahreshalfte nahm er am Rumanienfeldzug teil Wegen Krankheit konnte er jedoch wieder nach Hamburg zuruckkehren 1920 heiratete er Mathilde Friederika Wolff aus Nordleda in der Luneburger Heide und 1921 und 1923 wurde er Vater eines Sohnes und einer Tochter Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs war Flinte 1919 zusammen mit Johannes Wusten und Heinrich Steinhagen Grundungsmitglied der Hamburgischen Sezession 1933 zeigte er eine Einzelausstellung im Kunstverein Hamburg Danach verliess er Hamburg fur langere Aufenthalte in Paris und Italien aufgrund von Hamburger Stipendien Nachdem sich die Hamburgische Sezession als Reaktion auf die Politik der regierenden Nazis selbst aufgelost hatte hielt der sehr zuruckgezogen lebende Kunstler dennoch engen Kontakt mit den Freunden aus der Sezession Zusammen mit Fritz Kronenberg Karl Kluth und Emil Maetzel unternahm er etwa 1934 eine Reise nach Danemark und Sudschweden Flintes Malstil entsprach nicht dem propagierten Nazi Klassizismus und 1937 wurde in der Nazi Aktion Entartete Kunst aus der Hamburger Kunsthalle sein Tafelbild Blankenese und ein Aquarell Selbstbildnis beschlagnahmt und zerstort 1 Er durfte aber weiter ausstellen und erhielt sogar staatliche Stipendien Bei einem Bombenangriff auf seine Heimatstadt 1943 verbrannte ein Teil seines Werkes in der Privatwohnung Sein Atelier wo der uberwiegende Teil seiner Werke lagerte blieb jedoch verschont Mitte der 1950er Jahre gab Fritz Flinte das Malen auf 1960 ubergab er sein Atelier welches ihm seit 1912 als Arbeitsstatte gedient hatte an den Maler Heinz Glusing Er starb am 29 August 1963 wahrend der Vorbereitungen zu einer umfassenden Retrospektive an Herzversagen Fritz Flinte wurde auf dem Ohlsdorfer Friedhof im Planquadrat AF 39 am Eingang Kornweg nordlich von Kapelle 9 beigesetzt 2 3 Sieben Gemalde und Arbeiten auf Papier von Flinte befinden sich in der privaten Sammlung von Wilhelm Werner 4 Ehrungen und Preise BearbeitenFritz Flinte erhielt zahlreiche Ehrungen und Auszeichnungen 1950 ehrte der Hamburger Senat Flinte mit einem Ehrensold Ehrenmitglied des Berufsverbandes bildender Kunstler Hamburgs Mitglied der Freien Akademie der Kunste Hamburg 1962 Verleihung des Edwin Scharff Preises der Freien und Hansestadt Hamburg fur 1961 In den 70er Jahren wurde eine Strasse im Hamburger Stadtteil Steilshoop nach ihm benannt Fritz Flinte Ring Literatur BearbeitenIna Ewers Schultz Der Hamburger Maler Fritz Flinte 1876 1963 Spurensuche Hrsg Hamburger Sparkasse Hamburg 2000Weblinks BearbeitenGalerie HeroldEinzelnachweise Bearbeiten Datenbank zum Beschlagnahmeinventar der Aktion Entartete Kunst Forschungsstelle Entartete Kunst FU Berlin Prominenten Graber genaue Grablage Memento des Originals vom 4 Marz 2022 im Internet Archive Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot gisx friedhof hamburg de auf Interaktive Karte Ohlsdorf Ulrich Luckhardt Die Sammlung des Hausmeisters Wilhelm Werner Katalog zur Ausstellung vom 18 September 2011 bis 15 Januar 2012 in der Hamburger Kunsthalle Mare Verlag Hamburg 2011 ISBN 978 3 936543 72 8 S 33Normdaten Person GND 116616075 lobid OGND AKS LCCN n2004016651 VIAF 27827181 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Flinte FritzKURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 20 Mai 1876GEBURTSORT HamburgSTERBEDATUM 29 August 1963STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fritz Flinte amp oldid 234362291