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Caspar Heinrich Friedrich Vohwinkel 20 April 1840 in Kamen 1 September 1900 auf Schloss Eller in Eller bei Dusseldorf war ein deutscher Holzgrosshandler Unternehmer Geheimer Kommerzienrat und Mitbegrunder der Dusseldorfer Rheinbahn und der RWE Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft und Familie 1 2 Schloss Eller 1 3 Lebensabend und Nachlass 2 Wirken 2 1 Fruhe geschaftliche Aktivitaten 2 2 Erfolg im Holzgrosshandel 2 3 Aktivitaten im Baugewerbe 2 4 Weitere Aktivitaten Mitgliedschaften und Engagements 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft und Familie Bearbeiten Friedrich Vohwinkel wurde als Sohn von Carl und Friederica Vohwinkel geb Bruggemann in Kamen geboren In Gedern hatte er sich am 1 April 1869 mit der dortigen Gutsbesitzerstochter Friederike Ruping vom Gut Obergedern verheiratet Der Ehe entstammte die 1871 geborene einzige Tochter Clara Schloss Eller Bearbeiten Im Juni 1883 erwarb Friedrich Vohwinkel Schloss Eller bei Dusseldorf mitsamt allen Landereien fur 400 000 Mark von Prinz Alexander von Preussen der es von seiner Mutter Prinzessin Louise von Preussen geerbt hatte die im Jahr zuvor auf Schloss Eller verstorben war Dieser Kauf dokumentiert den Reichtum des aus einfachen burgerlichen Verhaltnissen stammenden Unternehmers der Schloss Eller zunachst nur als Sommersitz und als Ziel seiner zahlreichen Jagdgesellschaften nutzte Der technikbegeisterte Vohwinkel liess 1887 ein Maschinenhaus mit Dampfkessel und Schornstein fur die elektrische Beleuchtung des Schlosses errichten Lebensabend und Nachlass Bearbeiten 1898 verlegte Friedrich Vohwinkel seinen Wohnsitz endgultig nach Schloss Eller wo er im September 1900 sechzigjahrig verstarb Sein grosses Vermogen mitsamt Schloss Eller vererbte er seiner Tochter Clara 1871 1954 und deren Ehemann den Geheimen Regierungsrat Hermann von Kruger 1859 1940 der Aufsichtsratsvorsitzender der Hibernia AG war Wirken BearbeitenFruhe geschaftliche Aktivitaten Bearbeiten Zusammen mit Heinrich Schuchtermann aus Dortmund Albert Lohmann aus Witten und weiteren Kaufleuten grundete er am 1 Februar 1872 die Rothenfelder Salinen und Solbad Aktiengesellschaft die die Salinen und Kuranlagen in Bad Rothenfelde vom preussischen Staat erwarb 2 Erfolg im Holzgrosshandel Bearbeiten Den Grossteil seines Vermogens erzielte er jedoch im Holzgrosshandel den er seit den 1870er Jahren in Gelsenkirchen fuhrte Sein Unternehmen nahm in den folgenden Jahren schrittweise eine marktfuhrende Position besonders in den Bereichen Grubenholz und Bahnschwellenhandel ein 3 Seit 1878 war er der Hauptabnehmer des Holzes von Reichskanzler Otto von Bismarck aus dem lauenburgischen Sachsenwald Dieses Eichenholz verkaufte er wiederum als Hauptlieferant fur Grubenholz und Grubenstempel an die Zeche Hibernia der Hibernia AG in Gelsenkirchen eines der grossten Steinkohlebergwerke seiner Zeit Bismarck erzielte aus dem Holzverkauf hohere Einnahmen als aus seinem Gehalt als Reichskanzler Von 1878 bis 1886 hatte Friedrich Vohwinkel bereits mehr als eine Million Mark fur Holzlieferungen an das Furstliche Gut Sachsenwald gezahlt 4 Da Vohwinkel immer punktlich zahlte und niemals Schwierigkeiten bereitete ersuchte Bismarcks Oberforster Lange den Bankier Georg von Bleichroder der die Hibernia finanzierte wiederholt um Fortfuhrung der Holzankaufe bei der Firma Fr Vohwinkel was Bleichroder im Interesse Bismarcks immer gewahrte Aktivitaten im Baugewerbe Bearbeiten Zusammen mit den Kommerzienraten Heinrich Lueg Franz Haniel junior und August Bagel grundete Friedrich Vohwinkel 1895 ein Konsortium das mit einem Startkapital von sechs Millionen Mark 1 300 Morgen Land in den linksrheinischen Dorfern Oberkassel Niederkassel und Lorick als zukunftiges Bauterrain erwarb Zwecks Erschliessung dieses Baulandes grundeten Lueg Haniel Bagel und Vohwinkel am 25 Marz 1896 die Rheinische Bahngesellschaft die heutige Rheinbahn AG und initiierten zusammen mit dem spateren Dusseldorfer Burgermeister Wilhelm Marx den Bau der ersten festen Dusseldorfer Rheinbrucke anstelle einer alteren Schiffsbrucke Die Oberkasseler Brucke wurde 1898 fertiggestellt und war wie die Einrichtung der ersten elektrischen Kleinbahn Europas von Dusseldorf nach Krefeld vom Kapital der vier Rheinbahn Grunder privat finanziert worden Die Grundstucke wurden von der Burgermeisterei Heerdt zu der die rechtsrheinischen Dorfer gehorten fur 30 Pfennig pro m angekauft und nach dem Bau der Oberkasseler Brucke fur 30 Mark pro m als Baugrundstucke verkauft Weitere Aktivitaten Mitgliedschaften und Engagements Bearbeiten Friedrich Vohwinkel war daruber hinaus Gelsenkirchener Stadtverordneter und in weiteren Bereichen unternehmerisch aktiv Er war ein fuhrendes Mitglied in Louis Baares Bochumer Handelskammer 5 Mitglied im Verwaltungsrat der Bergisch Markischen Bank und seit der von ihm mitgetragenen Grundung der RWE am 25 April 1898 Mitglied im dortigen Aufsichtsrat 6 Ebenso war er 1896 Mitbegrunder der Bochum Gelsenkirchener Strassenbahnen AG BoGeStra und Aufsichtsratsvorsitzender des Guss und Drahtwerkes Wilhelm Heinrichs Werk vormals Wilhelm Heinrich Grillo AG in Dusseldorf Lierenfeld Von 1895 bis 1900 war er Abgeordneter im Provinziallandtag der Provinz Westfalen Vohwinkel war langjahriges Aufsichtsratsmitglied der Hibernia AG wie auch der Gelsenkirchener Bergwerks AG Eine Friedrich Vohwinkel Stiftung bestand mindestens bis 1928 in Dusseldorf Ehrungen BearbeitenVohwinkelstrasse in Gelsenkirchen zuvor Louisenstrasse Friedrich Vohwinkel wohnte im Haus Louisenstrasse 5 nach seinem Tod wurde die Strasse ihm zu Ehren umbenannt 7 Vohwinkelallee in Dusseldorf EllerLiteratur BearbeitenAlfred Bruns Hrsg Josef Haming Zusammenstellung Die Abgeordneten des Westfalenparlaments 1826 1978 Westfalische Quellen und Archivverzeichnisse Band 2 Landschaftsverband Westfalen Lippe Munster 1978 S 634 Weblinks BearbeitenFriedrich Vohwinkel auf Gelsenkirchener Geschichten WikiEinzelnachweise Bearbeiten Nachruf in J J Weber Illustrirte Zeitung Band 115 1900 S 501 Heinrich Schuchtermann auf www historische schaufenster de abgerufen am 11 Oktober 2015 Dietmar Bleidick Die Hibernia Affare Der Streit um den preussischen Staatsbergbau im Ruhrgebiet zu Beginn des 20 Jahrhunderts Bochum 1999 S 158 Fritz Richard Stern Gold und Eisen Bismarck und sein Bankier Bleichroder Munchen 2008 S 418 Fritz Richard Stern Gold und Eisen Bismarck und sein Bankier Bleichroder Munchen 2008 S 419 Gerald D Feldman Hugo Stinnes Biographie eines Industriellen 1870 1924 Munchen 1998 S 42 Adressbuch und Wohnungsanzeiger der Stadt Gelsenkirchen 1888PersonendatenNAME Vohwinkel FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher Unternehmer Holzgrosshandler KommerzienratGEBURTSDATUM 20 April 1840GEBURTSORT KamenSTERBEDATUM September 1900STERBEORT Schloss Eller Eller bei Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Vohwinkel amp oldid 214685994