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Friedrich Ludwig AEmilius Kunzen 24 September 1761 in Lubeck 28 Januar 1817 in Kopenhagen war ein deutscher Komponist und Dirigent der hauptsachlich in Danemark tatig war F L AE Kunzen Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Schriften 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenKunzen stammte aus einer Musikerfamilie sein Grossvater Johann Paul Kunzen wie auch sein Vater Adolf Karl Kunzen waren Organisten der Lubecker Marienkirche 1781 nahm er ein Studium der Rechtswissenschaft an der Universitat Kiel auf Seine Neigung galt jedoch der Musik und ermuntert durch Johann Abraham Peter Schulz und Carl Friedrich Cramer zog er 1785 nach Kopenhagen um sich ganz einer musikalischen Laufbahn zu widmen Er trat zunachst als Cembalist und Pianist am danischen Hof auf Seine ersten Erfolge als Komponist kamen durch eine Gedachtniskantate fur Graf Otto Thott und die Hochzeitsmusik fur die Prinzessin Louise Auguste mit Herzog Friedrich Christian II Schleswig Holstein Sonderburg Augustenburg sowie durch Kompositionen fur das Theater 1788 traf er den jungen Dichter Jens Immanuel Baggesen und beide schufen gemeinsam die Oper Holger Danske Die Premiere dieser ersten in Danemark entstandenen Oper 1789 fuhrte zur sogenannten Holgerfehde einer literarisch gesellschaftlichen Theaterfehde in deren Folge Kunzen vorubergehend Danemark verliess Die nachsten zwei Jahre lebte Kunzen in Berlin wo sich Johann Friedrich Reichardt seiner annahm mit dem er 1791 die Zeitschrift Musikalisches Wochenblatt herausgab und anschliessend von 1792 bis 1794 in Frankfurt am Main als Musikdirektor des neuen National Theaters wo er unter anderem Mozarts Don Giovanni und Die Zauberflote zur Auffuhrung brachte Hier entstand 1793 mit einem Libretto von Johann Jakob Ihlee die Oper Die Weinlese auch Das Fest der Winzer oder Wer fuhrt die Braut nach Hause Kunzens grosster Erfolg Insbesondere Der Wein der Wein ist Goldes wert hatte im 19 Jahrhundert geradezu Volksliedcharakter 1 In Frankfurt heiratete er am 24 Februar 1793 Johanna Margaretha Antonetta Zuccarini 1766 1842 eine der bekanntesten Opernsangerinnen ihrer Zeit 1794 zogen sie nach Prag wo er als Operndirektor wirkte Im folgenden Jahr erhielt er die Berufung zum Musikdirektor des Koniglichen Orchesters in Kopenhagen als Nachfolger seines Mentors Johann Abraham Peter Schulz die er sofort annahm so dass er ab 1795 wieder in Kopenhagen lebte Er komponierte weiter Gelegenheitsmusiken fur den Hof das Oratorium Opstandelsen Die Auferstehung 1796 die Oper Erik Ejegod uber Erik I Danemark 1798 und verschiedene Hymnen 2 wie die Hymne auf Gott von Konrad von Schmidt Phiseldeck 3 den Grabgesang des abgeschiedenen Jahrhunderts von Friederike Brun und Singspiele 1809 wurde er zum Professor ernannt und 1811 zum Ritter des Dannebrog Ordens sowie zum Mitglied der Koniglich Schwedischen Musikakademie Am 28 Januar 1817 starb er an einem Schlaganfall Bei seinem Tod war er in einen bitteren Streit mit Jens Baggesen verwickelt uber Plagiatsvorwurfe hinsichtlich der Oper Trylleharpen Zauberharfe Die Oper von 1806 war auch auf Deutsch in Wien und Hamburg unter dem Titel Ossians Harfe aufgefuhrt worden aber ohne Erfolg Kunzens Halleluja der Schopfung das er 1796 zwei Jahre vor Haydns Schopfung komponiert hatte und das 1799 in Lubeck erstaufgefuhrt 1802 gedruckt erschien gehorte zu den verbreitetsten Werken der Chorliteratur zu Anfang des 19 Jahrhunderts 4 Dennoch war er schon bald nach seinem Tod weithin vergessen Eine 2005 von cpo einem aus Ersteinspielungen spezialisierten deutschen Klassiklabel herausgebrachte Aufnahme seiner Sinfonie g moll 5 machte ihn in Musikwissenschaft und bei Klassikfreunden wieder bekannt Im November 2011 widmete ihm die Musikhochschule Lubeck ein Symposium 6 Schriften Bearbeitenmit Carl Friedrich Cramer Hrsg Compositionen der in dem ersten Theile der Gedichte meines Vaters enthaltenen Oden und Lieder Breitkopf Leipzig 1784 Literatur BearbeitenRobert Eitner Kunzen Friedrich Ludwig Aemilius In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 17 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 403 f Klaus Hortschansky Kunzen Friedrich Ludwig Aemilius In Neue Deutsche Biographie NDB Band 13 Duncker amp Humblot Berlin 1982 ISBN 3 428 00194 X S 311 f Digitalisat Hans Peter Kellner From the Prince of Denmark in the Sultan s Harem to Don Juan in the Royal Danish Chambers The Forgotten Composer Friedrich Ludwig Aemilius Kunzen In Michael Huttler Hans Ernst Weidinger Hrsg Ottoman Empire and European Theatre I The Age of Mozart and Selim III 1756 1808 Hollitzer Wissenschaftsverlag Wien 2013 ISBN 978 3 9901206 5 1 S 903 926 Heinrich W Schwab Hrsg Friedrich Ludwig Aemilius Kunzen 1761 1817 Stationen seines Lebens und Wirkens Katalog zur Ausstellung aus Anlass des Jubilaums der Berufung zum Musikdirektor der Koniglich danischen Hofkapelle im Jahre 1795 Schriften der Schleswig Holsteinischen Landesbibliothek hrsg von Dieter Lohmeier Bd 21 Heide in Holstein Boyens 1995 ISBN 3 8042 0767 7 Heinrich W Schwab F L AE Kunzen der Hofkapellmeister und die Konigliche Bibliothek in Fund og Forskning 34 1995 Volltext Melanie Wald Fuhrmann Christiane Wiesenfeldt Hrsg Der Komponist Friedrich Ludwig Aemilius Kunzen 1761 1817 Gattungen Werke Kontexte Bohlau 2015 ISBN 978 3 412 21693 1Weblinks BearbeitenWerke von und uber Friedrich Ludwig AEmilius Kunzen in der Deutschen Digitalen Bibliothek Noten und Audiodateien von Friedrich Ludwig AEmilius Kunzen im International Music Score Library Project Webseite zum 250 Geburtstag und zum Symposium der Musikhochschule LubeckEinzelnachweise Bearbeiten August Heinrich Hoffmann von Fallersleben Unsere volkstumlichen Lieder 4 Auflage Leipzig Engelmann 1900 S 49 Nr 227 Siehe dazu Heinrich W Schwab Die Gattung Hymne um 1800 Eine Andachtsmusik fur Kirche Konzertsaal und Freiluftbuhne in Helmut Loos und Klaus Peter Koch Hrsg Musikgeschichte zwischen Ost und Westeuropa Kirchenmusik geistliche Musik religiose Musik Bericht der Konferenz Chemnitz 28 30 Okt 1999 Musikgeschichte zwischen Ost und Westeuropa Bd 7 Sinzig 2002 S 509 527 Hymne auf Gott in Musik gesetzt von F L AE Kunzen Zurich Hans Georg Nageli nach 1804 doi 10 3931 e rara 25578 NDB Lit jpc de Horproben Rezensionen Nordischer Cherubini zwischen den Stuhlen Die Welt vom 29 November 2011 abgerufen am 30 November 2011Normdaten Person GND 119301199 lobid OGND AKS LCCN n83023655 VIAF 24866393 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kunzen Friedrich Ludwig AEmiliusKURZBESCHREIBUNG deutscher Komponist und DirigentGEBURTSDATUM 24 September 1761GEBURTSORT LubeckSTERBEDATUM 28 Januar 1817STERBEORT Kopenhagen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Ludwig AEmilius Kunzen amp oldid 220734789