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Friedrich Lehne 30 Juni 1913 in Baden 16 Dezember 2006 war ein osterreichischer Rechtswissenschaftler und Verwaltungsrichter Lehne war von 1978 bis 1982 Vizeprasident des osterreichischen Verwaltungsgerichtshofs und von 1966 bis 1983 Ersatzmitglied des osterreichischen Verfassungsgerichtshofs Inhaltsverzeichnis 1 Ausbildung 2 Beruflicher Werdegang 3 Privatleben 4 Publikationen 5 Auszeichnungen 6 Literatur 7 EinzelnachweiseAusbildung BearbeitenFriedrich Lehne wurde am 30 Juni 1913 als Sohn von Friedrich Freiherr Lehne von Lehnsheim eines Sektionschefs im k k Landesverteidigungsministerium und kurzfristigen Leiter des Ministeriums im niederosterreichischen Baden geboren Er besuchte das humanistische Gymnasium in Baden wo er im Jahr 1932 auch maturierte Daran anschliessend begann Lehne das Studium der Rechtswissenschaften an der Universitat Wien 1937 wurde er ebendort zum Doktor der Rechte Dr iur promoviert Bereits wahrend seiner Studienzeit galt sein besonderes Interesse der Rechtsgeschichte weshalb er parallel dazu in den Jahren 1933 35 den 39 Kurs am Institut fur Osterreichische Geschichtsforschung belegte wo er mit einer Staatsprufungsarbeit zum Thema kaiserliche Druckprivilegien abschloss 1 1936 besuchte er noch im Rahmen seines Studiums das Bureau d Etudes Internationales in Genf Beruflicher Werdegang BearbeitenSeine erste berufliche Station fuhrte Friedrich Lehne direkt nach Studienabschluss Ende des Jahres 1937 als Aspirant zur Wiener Gemeindeverwaltung Dort wurde er zunachst mit Aufgaben im Bereich Gewerbe und Sozialversicherungsrecht betraut Nach dem Anschluss Osterreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich wurde Lehne aufgrund seiner Zugehorigkeit zur osterreichischen politischen Partei Vaterlandische Front aufgrund eines Gesetzes zur Neuordnung des osterreichischen Berufsbeamtentums im Mai 1938 aus dem Gemeindedienst entlassen Im Jahr 1939 wurde er zum Wehrdienst eingezogen und in der Flugabwehr eingesetzt Am 29 Marz 1945 geriet er zum Kriegsende hin in amerikanische Kriegsgefangenschaft aus der er nach etwa einem Jahr entlassen wurde Nach seiner Ruckkehr im Jahr 1946 hatte Lehne eine Anstellung im Aussenministerium annehmen konnen entschied sich aber dazu eine Stelle im Prasidialsekretariat des Verwaltungsgerichtshofs anzunehmen die er im April 1946 antrat Nachdem der Verwaltungsgerichtshof zu dieser Zeit mit einer grossen Zahl an Fallen uberlastet war wurde Lehne nicht ganz gesetzeskonform mit hilfsrichterlichen Aufgaben betraut und durfte daher auch selbstandig Akten bearbeiten 1955 wurde Friedrich Lehne in Anerkennung seiner Leistungen auf eine Stelle als Hofrat am Verwaltungsgerichtshof und damit zum ordentlichen Richter berufen 1971 wurde er in der Folge Senatsprasident 1978 schliesslich Vizeprasident des Verwaltungsgerichtshofs Im Jahr 1982 beendete Lehne seine Berufslaufbahn und trat in den Ruhestand Neben seiner Tatigkeit am Verwaltungsgerichtshof wurde Friedrich Lehne 1966 zum Ersatzmitglied des Verfassungsgerichtshofs bestellt und nahm in dieser Funktion bis zu seinem altersbedingten Ausscheiden im Jahr 1983 des Ofteren an Beratungen des Verfassungsgerichtshofs teil Bereits 1965 war Lehne zuvor in eine Expertenkommission beim Bundeskanzleramt berufen worden die sich mit Problemen der Grund und Freiheitsrechte beschaftigte Ziel dieses Kollegiums war es einen Grundrechtskatalog fur Osterreich zu erarbeiten was insbesondere im Rahmen eines verkleinerten Redaktionskomitees dem Lehne ebenfalls angehorte bis zum Jahr 1983 geschah Obwohl der ausgearbeitete Entwurf dieses Gremiums nie kodifiziert wurde betrachtete Friedrich Lehne selbst in spaterer Betrachtung die Mitarbeit in der Expertengruppe als in gewissem Sinn die Kronung seines Arbeitslebens 2 Friedrich Lehne habilitierte sich im Jahr 1969 an der Rechts und Staatswissenschaftlichen Fakultat der Universitat Innsbruck und erhielt Lehrbefugnis fur Verfassungslehre Er war allerdings schon seit 1960 an der Rechtswissenschaftlichen Fakultat der Universitat Wien auf Anregung von Professor Hans Lentze als Prufer bei den Staatsprufungen in den Fachern Rechtsgeschichte und spater Verfassungs und Verwaltungsrecht tatig Im Jahr 1978 erhielt Lehne an der Universitat Wien eine Honorarprofessur fur Verwaltungsrecht Verfassungsrecht und deren Geschichte Privatleben BearbeitenFriedrich Lehne war mit Inge geb Reut Nicolussi verheiratet und hatte mit dieser drei Sohne 2 Er wurde am Hietzinger Friedhof bestattet 3 Publikationen BearbeitenFriedrich Lehne Ein Notschrei des Verwaltungsgerichtshofes der nicht unbeachtet verhallen darf Kurzstudie der Sozialwissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft Nr 13 Wien 1996 Friedrich Lehne Heinrich Schneider Memorandum zum Thema Menschenrechte Texte der Osterreichischen Kommission fur Gerechtigkeit und Frieden Justitia et pax Nr 1 Wien 1979 Friedrich Lehne Edwin Loebenstein Bruno Schimetschek Hrsg Die Entwicklung der osterreichischen Verwaltungsgerichtsbarkeit Festschrift zum 100jahrigen Bestehen des osterreichischen Verwaltungsgerichtshofes Wien 1976 Anton Kolbabek Friedrich Lehne Hrsg Politische Bildung Eine Schriftenreihe des Bundesministeriums fur Unterricht Wien 1970 Friedrich Lehne Ungeborene schutzen AKV Informationen Nr 1968 1 Wien 1968 Friedrich Lehne Demokratie ohne Illusionen Eine Einfuhrung Wien 1967 Habilitationsschrift an der Universitat Innsbruck Auszeichnungen BearbeitenGrosses Silbernes Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich 1968 Komturkreuz des papstlichen Gregoriusordens mit dem Stern 1973 Grosses Goldenes Ehrenzeichen fur Verdienste um die Republik Osterreich 1974 Grosses Goldenes Ehrenzeichen mit dem Stern fur Verdienste um die Republik Osterreich 1982 Leopold Kunschak Preis 1986 Kardinal Innitzer Preis 1989 Literatur BearbeitenJosef Pauser Friedrich Lehne 1913 2006 Katholik Rechtshistoriker Vizeprasident des Verwaltungsgerichtshofes Ersatzmitglied des Verfassungsgerichtshofes In Gerhard Strejcek Hrsg Gelebtes Recht 29 Juristenportrats Osterreichische Verlagsgesellschaft C amp E Dworak Wien 2012 ISBN 978 3 7067 0015 3 S 253 262 Josef Pauser Friedrich Lehne 1913 2006 In Mitteilungen des Instituts fur Osterreichische Geschichtsforschung Nr 116 2008 S 229 232 Herbert Schambeck Friedrich Lehne 90 Jahre In Juristische Blatter Nr 125 2003 S 368 Ludwig Adamovich Friedrich Lehne 80 Jahre In Juristische Blatter Nr 115 1993 S 450 451 Einzelnachweise Bearbeiten Friedrich Lehne Zur Rechtsgeschichte der kaiserlichen Druckprivilegien Ihre Bedeutung fur die Geschichte des Urheberrechtes In Mitteilungen des Osterreichischen Instituts fur Geschichtsforschung Nr 53 1939 S 323 409 a b Friedrich Lehne Lehne Friedrich In Clemens Jabloner Heinz Mayer Hrsg Osterreichische Rechtswissenschaft in Selbstdarstellungen Wien 2003 S 92 99 Grabstelle Friedrich Lehne Wien Hietzinger Friedhof Gruppe 17 Reihe 1 Nr 10 Normdaten Person GND 131633775 lobid OGND AKS VIAF 67604948 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lehne FriedrichKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Jurist Vizeprasident des Verwaltungsgerichtshofs 1978 1982 GEBURTSDATUM 30 Juni 1913GEBURTSORT BadenSTERBEDATUM 16 Dezember 2006 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Lehne Jurist amp oldid 228045582