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Friedrich Koffka 22 April 1888 in Berlin 5 November 1951 in London war ein deutscher Jurist und Schriftsteller Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenKoffka kam als Sohn judischer Eltern in Berlin zur Welt Sein Vater war Jurist sein alterer Bruder war der Psychologe Kurt Koffka 1 Er studierte in Berlin Rechtswissenschaften Nach dem ersten Staatsexamen 1910 und dem Referendariat legt er im Marz 1915 das Zweite Staatsexamen ab Schon fruh fand Koffka Zugang zum Theater Die erste Theaterkritik des damals 19 jahrigen uber eine Hamlet Auffuhrung wird bereits 1907 in der Schaubuhne abgedruckt Es folgt ein Jahr spater ein Essay uber das zwanzigjahrige Dienstjubilaum des Kaisers Er wird Mitglied des von Kurt Hiller gegrundeten Neuen Clubs der gegen die Dekadenz der Wilhelminischen Zeit angeht und dem literarischen Expressionismus nahesteht 1 Im Ersten Weltkrieg war er zunachst freiwilliger Krankenpfleger dann Soldat Eisernes Kreuz II Klasse und Rot Kreuz Medaille II Klasse Nach Kriegsende trat Koffka im September 1919 zunachst in den Dienst des Preussen Justizministeriums ein Ab 1921 war er Amtsgerichtsrat am AG Charlottenburg ab 1927 Hilfsrichter am dortigen Kammergericht OLG und ab 1930 Kammergerichtsrat Neben Studium und Richterdienst schrieb Koffka Dramen sein Erstling David und Absalom erscheint 1913 erneut in der Schaubuhne und war unter anderem Mitarbeiter der der Blatter des Deutschen Theaters sowie der Zeitschrift Das Tage Buch wo er wie auch in der Schaubuhne ein Essay zum Expressionismus veroffentlicht Uber seine 1924 im Tage Buch veroffentlichten Erzahlungen aussert er selbst dass sich die Absurditat der menschlichen Schicksale in diesen Werken nur dadurch erklaren lasse dass der Teufel selbst der Autor der Weltgeschichte sein musse 2 Wahrend seiner Charlottenburger Amtsgerichtszeit lernt er 1925 die Lyrikerin Paula Ludwig kennen mit der er eine bis 1930 andauernde Beziehung eingeht Ludwig widmete ihm ihren 1927 erschienenen Lyrikband Himmlische Spiegel Ob die Trennung trotz vorher geschmiedeter Heiratsplane eher darin begrundet war dass die uneheliche Mutter Ludwig fur Koffkas Familie als nicht standesgemass galt oder an der Zogerlichkeit von Koffka selbst ist umstritten 1 Seine spater mit einer anderen Frau eingegangene Ehe wurde 1936 geschieden Als Jude wurde er zwar aufgrund des Kerrl schen Erlasses Anfang April 1933 zwangsweise beurlaubt konnte aber nach Erlass des Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums als Frontkampfer des Ersten Weltkrieges im Juni 1933 zunachst wieder in den richterlichen Dienst zuruckkehren 1 Erst zum 1 Marz 1937 musste er endgultig aus dem Richterdienst ausscheiden Koffka emigrierte 1938 nach England Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurde er als Deutscher zeitweise interniert Wie viele Emigranten musste er sich zunachst mit Hilfstatigkeiten durchschlagen Erst 1942 erhielt er eine Anstellung beim British Fund for Jewish Relief and Rehabilitation Daneben schrieb er Horspiele sowie unter dem Pseudonym Florin Artikel Briefe nach Elinor Gardens fur die von 1943 bis 1945 erscheinende Die Zeitung deutschsprachig und vom Britischen Informationsministerium gefordert Nach Kriegsende arbeitete er schliesslich als Ansager und Lektor bei der BBC fur deren deutschsprachige Sendungen er auch zahlreiche Werke von William Shakespeare Jane Austen Charles Dickens und Anderen bearbeitet 1 Im Gegensatz zu anderen Emigranten entscheidet sich Koffka nach dem Krieg in Grossbritannien zu bleiben Von Deutschland hat er sich aufgrund der Erfahrungen abgewandt Aber wo ist nun Deutschland Das Land das einmal unsere Heimat war hat seine Wirklichkeit fur uns verloren 3 Werke Auswahl BearbeitenSincerus Pseudonym Kaiser Wilhelm II Zum zwanzigjahrigen Regierungsjubilaum Charlottenburg 1908 David und Absalom Fragment eines Theaterstucks 1913 Kain Drama 1917 Herr Oluf Drama 1919 Briefe nach Elinor Gardens Horspiel 1943 Goethe in England Horspiel 1949 Onkel Toby Horspiel 1950 Wellington Horspiel 1951Literatur BearbeitenHarro Kieser Koffka Friedrich In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 417 Digitalisat Koffka Friedrich in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 1 Munchen Saur 1983 ISBN 3 598 10089 2 S 641 Walther Killy Hrsg Literatur Lexikon 1990 Bd 6 Lovis Maxim Wambach Die Dichterjuristen des Expressionismus 2002 S 326 f Koffka Fritz in Hans Bergemann Simone Ladwig Winters Richter und Staatsanwalte judischer Herkunft in Preussen im Nationalsozialismus eine rechtstatsachliche Untersuchung Eine Dokumentation Koln Bundesanzeiger Verlag 2004 S 226 Barbara Hartlage Laufenberg Zwei Juristen zwei Literaten zwei Juden Friedrich Koffka und Kurt Messow Neue Juristische Wochenschrift NJW 2013 S 748 752Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Barbara Hartlage Laufenberg Zwei Juristen zwei Literaten zwei Juden Friedrich Koffka und Kurt Messow In Neue Juristische Wochenschrift Heft 11 2013 S 748 752 Barbara Hartlage Laufenberg Zwei Juristen zwei Literaten zwei Juden Friedrich Koffka und Kurt Messow In Neue Juristische Wochenschrift Heft 11 2013 Seite 749 Zitiert Barbara Hartlage Laufenberg Zwei Juristen zwei Literaten zwei Juden Friedrich Koffka und Kurt Messow In Neue Juristische Wochenschrift Heft 11 2013 Seite 750 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich Koffka im Katalog der Deutschen NationalbibliothekNormdaten Person GND 116302364 lobid OGND AKS LCCN n2010012880 VIAF 47510193 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Koffka FriedrichALTERNATIVNAMEN Florin Pseudonym Sincerus Pseudonym Sincerus Florin Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher Jurist und SchriftstellerGEBURTSDATUM 22 April 1888GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 5 November 1951STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Koffka amp oldid 214546373