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Friedrich Karl Ens 1802 in Lauscha 5 November 1865 ebenda war der bedeutendste Vertreter der Porzellanmalerei in Lauscha die im 19 Jahrhundert ihre Blutezeit erlebte Firmenlogo an der Breitscheidstrasse Volkstedt Inhaltsverzeichnis 1 Anfange der Porzellanmalerei in Lauscha 2 Friedrich Karl Ens 2 1 Jugend 2 2 Unternehmen 2 3 Die letzten Jahre 3 Rezeption 4 Quellen 5 LiteraturAnfange der Porzellanmalerei in Lauscha BearbeitenMit der Einfuhrung der Glasblaserei vor der Lampe verlegten die Glashutten der Region um Lauscha den Schwerpunkt ihrer Produktion von Trinkgefassen zu Halbfabrikaten fur die Heimindustrie Damit verlor die Glasmalerei an Bedeutung Gleichzeitig begannen in Limbach und Volkstedt die ersten Manufakturen die Produktion des Thuringer Porzellans womit sich fur die Lauschaer Glasmaler ein neues Tatigkeitsfeld in der entstehenden Porzellanindustrie eroffnete Georg Wilhelm Greiner aus Lauscha war seit 1773 Buntmaler und seit 1782 gemeinsam mit Johann Karl Heinold Pachter der von Georg Heinrich Macheleid 1762 gegrundeten Porzellanmanufaktur in Volkstedt Er verzierte die Gefasse und Teller mit Blumen Insekten und Fruchten noch in der fur die Glasmalerei typischen scharf umrissenen Malweise Johann Karl Ens 1759 1813 dessen Vorfahren aus Weingarten in Wurttemberg stammten und als Forster nach Mittelfranken kamen hatte in der Markgraflichen Porzellanmanufaktur in Bruckberg bei Ansbach die Porzellanmalerei erlernt Als dieses Unternehmen einen starken Ruckgang erlebte zog er Ende der 1780er Jahre nach Thuringen wo sich die Porzellanproduktion im Aufschwung befand Johann Karl Ens arbeitete zunachst als Buntmaler fur die von Gotthelf Greiner gegrundete Porzellanfabrik in Limbach und spater auch fur Johann Friedrich Greiner in der Porzellanfabrik Rauenstein in Rauenstein 1790 heiratete er Christiane Greiner aus dem Greinerschen Zweig der Glasmalerei und machte sich in Lauscha selbststandig Der immer starker werdende Absatz von Porzellanfabrikaten brachte genugend Auftrage fur ein bescheidenes Unternehmen Friedrich Karl Ens BearbeitenJugend Bearbeiten Friedrich Karl Ens wurde 1802 in Lauscha als eines von vier Geschwistern zwei Madchen und zwei Jungen geboren Er stand schon kurz nach der Schulzeit seinem Vater als selbststandiger Gehilfe zur Seite Seine kunstlerische Erfindungs und Gestaltungskraft waren fruh beeindruckend Nach dem fruhen Tod seines Vaters wurde er als Elfjahriger zum Ernahrer der Familie Eine weitergehende Ausbildung war nicht finanzierbar und Friedrich Karl musste sich sein Wissen und Konnen autodidakt aneignen Er bemalte anfangs Pfeifenkopfe mit Jagd und Reiterszenen die wegen ihrer Lebendigkeit und Frische sehr begehrt waren Insbesondere bei den Burschenschaften waren Porzellanpfeifen als Statussymbol sehr beliebt Die Pfeifenkopfe wurden in Ruhla beschlagen Dorthin mussten sie in Tragekorben auf dem Rucken transportiert werden Der muhselige Weg lohnte sich ein einziger Tragekorb enthielt oft Waren im Wert von 300 Mark ein gutgemalter Pfeifenkopf brachte 3 3 5 Gulden Unternehmen Bearbeiten Im Alter von 19 Jahren heiratete Friedrich Karl Ens die Glasmachertochter Charlotte Muller aus Schmalenbuche und grundete im Nachbarort Igelshieb seine eigene Werkstatt Anstelle des ublichen Kopierens von Vorlagen entwarf er seine Motive selbst Die Sujets seiner Musterbucher entnahm er oft seinen eigenen Beobachtungen der Wildtiere in seiner unmittelbaren Umgebung im Kammbereich des Thuringer Schiefergebirges Eine Eigenart war dass er ein Motiv nie wiederholte es sei denn dies war ausdrucklich bestellt Bis tief in die Nacht studierte er Kunstliteratur zu Techniken der Malerei und vergleichender Anatomie 1837 trat Friedrich Karl Ens in die ein Jahrzehnt vorher gegrundete Porzellanmalerei Gunther Greiner amp Georg Wilhelm Greiner Sohn ein die unter dem neuen Namen Ens amp Greiner weltbekannt wurde und Auszeichnungen in Wien Sydney Melbourne Chicago und Antwerpen errang Die aufkommende Lithographie bot ihm erneut die Moglichkeit zur Weiterentwicklung In Verbindung mit einer Offenbacher Steindruckerei schuf er nun auch zahlreiche Jagdstucke und Genrebilder Friedrich Karl Ens war ein fleissiger Kunstler aber kein talentierter Kaufmann Grossen Reichtum brachte ihm sein Werk nicht In seinen letzten Lebensjahren schuf er fur eine Nurnberger Kunsthandlung Olgemalde auf Kupferplatten zu 8 Gulden das Stuck die zumeist ins Ausland verkauft wurden Der kunstsinnige junge Erbprinz und spatere Herzog von Sachsen Meiningen Georg II besuchte ihn regelmassig wenn er sich alljahrlich zur Rotwildjagd in den herzoglichen Domanengemarkungen Igelshieb und Piesau im Gasthaus Zum Hirschen in Igelshieb aufhielt und liess sich die neuesten Entwurfe zeigen Doch entzog er ihm seine Gunst als er erfuhr dass Friedrich Karl Ens 1861 Anteile an der furstlich schwarzburgischen Volkstedter Porzellanmanufaktur also im Ausland erworben hatte Zuvor durfte Ens in der schwarzburgischen Residenz Rudolstadt seine Werke nicht ausstellen weil man dort Auslandern gegenuber kein Interesse an derartigen Auftragen hatte Die letzten Jahre Bearbeiten Um 1855 spielte die Porzellanmalerei in Lauscha als Erwerbszweig eine bedeutende Rolle 1 Friedrich Karl Ens beschaftigte zu dieser Zeit bis zu 150 Mitarbeiter Seinen Sohnen dem Modelleur Eduard Ens und dem Porzellanmaler und spateren Firmeninhaber Karl Ens verdankte die inzwischen als Triebner Ens amp Co firmierende Porzellanmanufaktur in Volkstedt eine spurbare kunstlerische Verbesserung ihrer Erzeugnisse Um 1894 schufen sie die ersten Spitzenfiguren und so eine Spezialitat des Hauses 1899 grundeten sie die Porzellanfabrik Karl Ens Volkstedt und gliederten das vaterliche Unternehmen ein Der Hohepunkt der Porzellanmalerei in Lauscha war jedoch mit dem Tod Friedrich Karl Ens uberschritten Er starb 1865 an den Folgen einer schweren Lungenentzundung die er sich auf einer Postkutschenfahrt von Volkstedt nach Lauscha zugezogen hatte Sein Grab findet sich heute noch auf dem Lauschaer Friedhof Rezeption BearbeitenAufgrund des reissenden Absatzes unter den Studenten und Intellektuellen jener Zeit sind die Arbeiten Friedrich Karl Ens in der ganzen Welt verstreut als Werk eines Autodidakten aber eher einem begrenzten Expertenkreis bekannt In Lauscha selbst gibt es nur noch vereinzelte Zeugnisse seiner Kunstfertigkeit Antiquitaten der historischen Marke Ens amp Greiner Lauscha sind heute hochwertige und begehrte Sammlerobjekte Quellen Bearbeiten Prof G Bruckner Landeskunde des Herzogthums Meiningen Band 2 Die Topographie des Landes Verlag Bruckner und Renner Meiningen 1853 S 472 ff Literatur BearbeitenStadt Lauscha Hrsg Festschrift zur Verleihung des Stadtrechts Friebel Druck Saalfeld 1957 Wally Eichhorn Nelson Von Sonneberg zur Rennsteighohe Verlagshaus Thuringen Erfurt 1999 ISBN 3 89683 146 1 Normdaten Person GND 1012825744 lobid OGND AKS VIAF 171881295 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Ens Friedrich KarlALTERNATIVNAMEN Ens KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Unternehmer PorzellanmalerGEBURTSDATUM 1802GEBURTSORT LauschaSTERBEDATUM 5 November 1865STERBEORT Lauscha Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Karl Ens amp oldid 228062432