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Friedrich Gogarten 13 Januar 1887 in Dortmund 16 Oktober 1967 in Gottingen war als lutherischer Theologe Mitbegrunder der Dialektischen Theologie im Deutschland des fruhen 20 Jahrhunderts Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk und Bedeutung 3 Ehrungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenGogarten studierte bis 1912 in Jena Berlin und Heidelberg Theologie Seine pragenden Lehrer waren Adolf von Harnack und Ernst Troeltsch 1914 wurde er zum Hilfsprediger in Bremen 1917 zum Pfarrer in Stelzendorf bei Zeulenroda und 1925 in das Pfarramt zu Dorndorf an der Saale bestellt 1927 habilitierte sich Gogarten an der Universitat Jena uber Geistesgeschichte und Theologiegeschichte und lehrte seitdem als Privatdozent Er ubernahm 1931 als Nachfolger von Erich Schaeder in Breslau den Lehrstuhl fur Systematische Theologie musste im Sommersemester 1935 fur den aus dem Dienst entlassenen Karl Barth in Bonn die Vertretung ubernehmen und wurde dann zum Wintersemester 1935 in Gottingen als Nachfolger von Carl Stange zum ordentlichen Professor fur Systematische Theologie berufen und zum Universitatsprediger ernannt Am 25 Februar 1955 erfolgte in Gottingen seine Emeritierung Kurz nach dem 4 August 1933 trat Gogarten den Deutschen Christen bei Nach der Sportpalast Kundgebung am 13 November 1933 in Berlin trennte er sich von der Glaubensgemeinschaft mit einer in mehreren Zeitschriften erscheinenden Erklarung uber die Glaubensbewegung Deutsche Christen Der NSDAP ist Gogarten nie beigetreten Friedrich Gogarten starb 1967 im Alter von 80 Jahren Sein Grab befindet sich auf dem alten Stadtfriedhof Gottingen 1 Werk und Bedeutung BearbeitenGogartens Aufsatz Zwischen den Zeiten von 1920 2 gilt als eines der Grundungsdokumente der Dialektischen Theologie Unter Fuhrung von Karl Barth grenzte sich diese neue theologische Richtung von der bis dahin vorherrschenden liberalen Theologie und ihren Vertretern Albrecht Ritschl u a ab Gegen den Historismus und Anthropozentrismus der evangelischen Theologie des 19 Jahrhunderts stellte die Dialektische Theologie den absoluten Gegensatz von Gott und Mensch heraus Das entscheidende Publikationsorgan der Dialektischen Theologie war die nach Gogartens Aufsatz benannte Zeitschrift Zwischen den Zeiten die von 1923 bis 1933 im Christian Kaiser Verlag in Munchen erschien und zu der Gogarten 23 Beitrage beisteuerte Auch Gogartens Monografie Die religiose Entscheidung von 1921 war pragend fur den theologischen Neuaufbruch Auch wenn Karl Barth 1920 in einem Brief an Eduard Thurneysen uber Gogarten begeistert schreibt Das ist ein Dreadnought fur uns und gegen unsere Widersacher Wer weiss wird er eines Tages uns noch belehren ist gleichwohl bereits wenige Jahre spater eine gewisse Distanz zwischen Barth und Gogarten eingetreten Spater kam es zur Auflosung der Zeitschrift Zwischen den Zeiten und zum Bruch mit Barth und zeitweise auch mit Rudolf Bultmann der jedoch 1940 die Beziehung zu Gogarten wieder aufnahm Gogartens Generalthema ist Der Mensch zwischen Gott und Welt Die Kirche in der Welt und die Sakularisierung als Folge der christlichen Offenbarung Ehrungen BearbeitenEhrendoktorwurde der Theologischen Fakultat der Universitat Giessen 1924 Grosses Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland 1957 Grosses Verdienstkreuz mit Stern der Bundesrepublik Deutschland 1967 Literatur BearbeitenTheodor Strohm Konservative politische Romantik in den theologischen Fruhschriften Friedrich Gogartens Berlin 1961 Alexander Schwan Geschichtstheologische Konstitution und Destruktion der Politik Friedrich Gogarten und Rudolf Bultmann Berlin 1976 Christof Gestrich Neuzeitliches Denken und die Spaltung der dialektischen Theologie Zur Frage der naturlichen Theologie Tubingen 1977 Michael Weinrich Der Wirklichkeit begegnen Studien zu Buber Grisebach Gogarten Bonhoeffer und Hirsch Neukirchen Vluyn 1980 Matthias Kroeger Friedrich Gogarten Leben und Werk in zeitgeschichtlicher Perspektive Mit zahlreichen Dokumenten und Materialien Bd 1 Stuttgart 1997 Martin Leiner Gottes Gegenwart Martin Bubers Philosophie des Dialogs und der Ansatz ihrer theologischen Rezeption bei Friedrich Gogarten und Emil Brunner Gutersloh 2000 Timothy Goering Friedrich Gogarten 1887 1967 Religionsrebell im Jahrhundert der Weltkriege Studien zur Ideengeschichte der Neuzeit Bd 51 Berlin Boston de Gruyter 2017 ISBN 978 3 11 051730 9 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich Gogarten im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Friedrich Gogarten in der Deutschen Digitalen Bibliothek Friedrich Gogarten im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Wolf Krotke Die dialektische Theologie Friedrich Gogarten 1887 1967 und das Problem der politischen Theologie Video Friedrich Gogarten in einem Gesprach uber die Sakularisierung Gottingen 1967 Institut fur den Wissenschaftlichen Film IWF 1969 zur Verfugung gestellt von der Technischen Informationsbibliothek TIB doi 10 3203 IWF G 121 www deutschlandfunk deEinzelnachweise Bearbeiten knerger de Das Grab von Friedrich Gogarten Erstmals erschienen in der Zeitschrift Die Christliche Welt 34 1920 24 S 374 378 Nachdruck u a in Jurgen Moltmann Hrsg Anfange der Dialektischen Theologie Teil 2 Munchen 1963 S 95 101 und in Wilfried Harle Grundtexte der neueren evangelischen Theologie Leipzig 22012 S 107 111 Normdaten Person GND 118540394 lobid OGND AKS LCCN n50033141 NDL 00441119 VIAF 14778673 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gogarten FriedrichKURZBESCHREIBUNG lutherischer Pfarrer und Professor fur Systematische TheologieGEBURTSDATUM 13 Januar 1887GEBURTSORT DortmundSTERBEDATUM 16 Oktober 1967STERBEORT Gottingen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich Gogarten amp oldid 232601490