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Friedrich Christian Fikentscher 15 November 1799 in Redwitz heute Marktredwitz 9 August 1864 in Zwickau war ein sachsischer Chemiker Unternehmer und Landtagsabgeordneter Ferdinand v Lutgendorff Leinburg Portrat Friedrich Christian Fikentscher 1845Ferdinand v Lutgendorff Leinburg Portrat Louise Fikentscher geb Trommsdorff 1845 Inhaltsverzeichnis 1 Werdegang 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseWerdegang BearbeitenAls Sohn des frankischen Fabrikanten und Grunders der Chemischen Fabrik Marktredwitz Wolfgang Caspar Fikentscher erhielt Friedrich Christian Fikentscher seine Ausbildung zunachst in der Fabrik seines Vaters Ab 1817 besuchte er das bekannte pharmazeutische Lehrinstitut von Johann Bartholomaus Trommsdorff seinem spateren Schwiegervater in Erfurt und vervollkommnete dort seine Kenntnisse der Chemie Langere Studienreisen nach Frankreich so 1824 fur ein Semester nach Paris und 1830 nach England dienten ebenso der Erweiterung des Chemie Wissens wie auch der Erlangung von Informationen uber die Arbeitsweise dortiger Industrieunternehmen Er ubernahm die Leitung einer Glashutte bei Markt Redwitz deren Mitbesitzer sein Vater war wo er als Erster die Einfuhrung von Natriumsulfat anstelle von Soda bei der Glasfabrikation anregte Im Jahre 1822 machte er dort die Bekanntschaft mit Johann Wolfgang von Goethe fur den er entoptische Spezialglaser fur Versuche im Rahmen seiner Farbenlehre herstellte 1 Daneben war er Mitte der 1830er Jahre Burgermeister in Markt Redwitz 2 Nach dem Tod des Vaters leitete er ab 1837 zusammen mit seinem Bruder Matthaus Wilhelm auch die vaterliche chemische Fabrik Unstimmigkeiten mit dem Bruder fuhrten bis zum Ausscheiden aus der Markt Redwitzer Firma im Jahre 1848 nbsp Die Fikentscher sche Glashutte in Zwickau aus Die Gartenlaube 1857 nbsp Die Saline von Fikentscher in Zwickau aus Die Gartenlaube 1857 Ab 1845 grundete Fikentscher in Zwickau eine eigene Glashutte mit chemischer Abteilung Die Entscheidung fur das sachsische Zwickau als Standort fiel auf Empfehlung des Porzellanherstellers Christian Fischer der dort 1845 ein neues Werk baute Fikentscher kannte ihn aus seiner Studienzeit bei Trommsdorff in Erfurt Wichtiger waren jedoch die wirtschaftlichen Aspekte wie der sich entwickelnde Steinkohlebergbau und der bereits bestehende Eisenbahnanschluss Zwickaus wahrend der Bahnanschluss von Markt Redwitz erst 1878 erfolgte 3 1852 kam es in Zwickau zu einem Treffen mit Louis Pasteur der sich fur die Produktion von Weinsteinsaure interessierte Der Umfang der Unternehmungen wuchs in den nachsten Jahren kontinuierlich an das Album der sachsischen Industrie beschrieb die Firma 1856 immerhin so Gegenwartig besteht dieses Etablissement wie zum Theil bereits schon erwahnt aus einer Glashutte worin Tafelglas hauptsachlich auch Retorten erzeugt wird einer Chemische Fabrik welche namentlich Schwefelsaure Salzsaure Glaubersalz Chlorkalk Salpetersaure Alaun Weinsteinsaure Zinnober und einige Quecksilberpraparate fabricirt sowie auch Wasserglas einer Thonwaaren Fabrik mit der Fabrikation von feuerfesten Steinen Platten und geformten Ziegeln Wasserleitungsrohren aus einer Koakerei und einer Fabrikation fur Kochsalz zum eigenen Gebrauche 4 Auch als Politiker ist Fikentscher erneut aktiv gewesen Er war Stadtverordneter in Zwickau und in den Jahren 1854 bis 1859 als Vertreter des 15 stadtischen Wahlkreises Mitglied der II Kammer des Sachsischen Landtages 5 Fikentscher war u a auch stellvertretender Vorsitzender der Zwickauer Burgergewerkschaft deren beide Hauptschachte unmittelbar nordlich seiner Fabrik auf der anderen Seite der Burgerschachtstrasse lagen und von wo er Steinkohle Kokereigas und 1 5 prozentige Sole bezog 6 Fikentscher war ab 1832 verheiratet mit Sophie Louise Trommsdorff 1813 1850 und nach deren fruhem Tod ab 1851 in zweiter Ehe mit Dorothea Friderika Rosalie Mensing 1826 1895 Jeder Ehe entstammten sechs Sohne und zwei Tochter Die bekanntesten seiner Kinder waren Wilhelm 1839 1890 ebenfalls Chemiker und Fabrikant Paul 1861 1924 Unternehmer und Handelsrichter sowie Otto 1862 1945 ein Maler Eine Enkelin war die Rechtshistorikerin Gertrud Schubart Fikentscher ein Urenkel ist der Politiker Rudiger Fikentscher 7 Literatur BearbeitenIrene R Lauterbach Friedrich Christian Fikentscher 1799 1864 ein fruher Chemiefabrikant Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft Stuttgart 2013 ISBN 978 3 8047 3152 3 Heinrich Fikentscher Fikentscher Georg Friedrich Christian In Neue Deutsche Biographie NDB Band 5 Duncker amp Humblot Berlin 1961 ISBN 3 428 00186 9 S 144 f Digitalisat Rudiger Fikentscher Liebe Arbeit Einsamkeit ein Gelehrtenpaar in zwei Diktaturen Wilhelm Schubart Papyrologe Gertrud Schubart Fikentscher Rechtshistorikerin Mitteldeutscher Verlag Halle Saale 2013 ISBN 978 3 95462 072 2 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Rudiger Fikentscher Sieben Netze Friedrich Christian Fikentscher 1799 1864 Industrieller und Bildungsburger Biografie Mitteldeutscher Verlag Halle Saale 2016 ISBN 978 3 95462 598 7 Christoph Heinrich Hirzel Das chemische Etablissement des Herrn Fikentscher in Zwickau In Die Gartenlaube Heft 21 1857 S 292 296 Volltext Wikisource Die Glas und Chemische Fabrik von Fr Chr Fikentscher bei Zwickau In Album der Sachsischen Industrie Band 1 Louis Oeser Neusalza 1856 S 17 18 Volltext Wikisource Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich Christian Fikentscher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Friedrich Christian Fikentscher in der Deutschen Digitalen Bibliothek Literatur in der Sachsischen Bibliographie Fikentscher Friedrich Memento vom 6 Marz 2016 im Internet Archive personen wiki SLUB Dresden Steinzeug und Tonwaren Fabrik Fr Chr Fikentscher GmbH Historie 1845 auf dachziegelarchiv de Steinzeug und Tonwaren Fabrik Fr Chr Fikentscher GmbH Preisliste 1917 auf dachziegelarchiv deEinzelnachweise Bearbeiten Woldemar von Biedermann Goethe und die Fikentscher Teubner Dresden 1878 archive org Magistrat des Marktes Redwitz Jahrbucher des Marktes Redwitz 1835 36 Band 1 Wunsiedel 1837 S 4 31 google de Rudiger Fikentscher Liebe Arbeit Enthaltsamkeit Ein Gelehrtenpaar in zwei Diktaturen Mitteldeutscher Verlag Halle Saale 2013 ISBN 978 3 95462 072 2 S 105 Die Glas und chem Fabrik von Fr Chr Fikentscher In Album der sachsischen Industrie Neusalza 1856 SLUB Dresden Fikentscher C F Abgeordneter im Sachsischen Landtag landtagsprotokolle sachsendigital de abgerufen am 3 Mai 2023 Norbert Peschke Die Aufbruchstimmung genutzt In Freie Presse 29 Juni 2018 S 10 Siehe Literatur Rudiger Fikentscher Sieben Netze Normdaten Person GND 137674368 lobid OGND AKS LCCN no2013139018 VIAF 57368423 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fikentscher Friedrich ChristianALTERNATIVNAMEN Fikentscher Friedrich Fikentscher Georg Friedrich Christian vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG sachsischer Chemiker Unternehmer und LandtagsabgeordneterGEBURTSDATUM 15 November 1799GEBURTSORT RedwitzSTERBEDATUM 9 August 1864STERBEORT Zwickau 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