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Friedrich August von Klinkowstrom 31 August 1778 in Ludwigsburg 1 bei Greifswald 4 April 1835 in Wien war ein deutscher Padagoge Maler Schriftsteller und preussischer Offizier Zunachst Maler der norddeutschen Fruhromantik gehorte er spater zum Kreis der Wiener Romantiker und war unter dem Pseudonym Friedrich Kindmann auch als Herausgeber tatig Friedrich August von Klinkowstrom Gemalde von Philipp Otto Runge 1808 Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben 3 Familie 4 Ausstellung und Ehrung 5 Werke 5 1 Malerei 5 2 Schriften 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenFriedrich August von Klinkowstrom war der zweitalteste Sohn des Oberstleutnants a D Friedrich Ernst Sebastian von Klinkowstrom 1735 1821 auf Schloss Ludwigsburg Loissin und Niederhoff und der Anna Louise Wilhelmine von Rosenberg 1751 1823 Der preussische Generalleutnant Carl Leonhard von Klinkowstrom 1784 1865 war einer seiner jungeren Bruder mit dem er spater oft im Briefwechsel stand Der Jurist Gustav von Klinkowstrom 1739 1808 war sein Onkel vaterlicherseits Leben BearbeitenFriedrich August von Klinkowstrom begann 1792 ein Studium an der Universitat Greifswald ging aber bereits im Februar 1793 auf Wunsch des Vaters in Danzig als Offizier in den preussischen Militardienst Anfang 1802 nahm er seinen Abschied vom Militar und kehrte nach Ludwigsburg zuruck um sich ganz seiner kunstlerischen Begabung zu widmen Ab April 1802 erhielt er ersten Malunterricht bei Johann Gottfried Quistorp in Greifswald Im Juli 1802 kam Klinkowstrom in Begleitung von Caspar David Friedrich nach Dresden Caspar David Friedrich bewohnte ein Zimmer in Klinkowstroms Quartier da dieser von Klinkowstroms Vater beauftragt worden war Klinkowstrom im ersten Jahr seines Dresdner Aufenthaltes zu unterstutzen Das dafur gezahlte Salar sowie freie Kost und Logis ermoglichten Friedrich einen Neustart in Dresden und damit die Moglichkeit ohne finanzielle Sorgen und erstmals konzeptionell zu arbeiten 2 In Dresden studierte Klinkowstrom vor allem die Alten Meister und fand schnell freundschaftlichen Kontakt zu Philipp Otto Runge Runge und Klinkowstrom hatten sehr ahnliche Ansichten uber Kunst Ihre Verbundenheit sowie ihr enger und vertrauensvoller Gedankenaustausch und Briefwechsel hatte bis zu Runges Tod im Jahr 1810 Bestand Im Mai 1804 kam Klinkowstrom nach Ludwigsburg reiste aber Anfang Juni 1804 wieder zuruck nach Dresden Ab Anfang September 1804 war er erneut in Ludwigsburg Sein Wunsch im Herbst 1804 nach Rom zu reisen wurde von seinem Vater nicht bewilligt Auf Einladung Runges reiste Klinkowstrom Ende Oktober 1804 nach Hamburg zu Runge und seiner Familie und nahm ab November 1804 mit Runge an dessen Malunterricht bei Johann Friedrich Eich teil Anfang des Jahres 1805 wohnte Klinkowstrom in Hamburg bei Friedrich Ludwig Heinrich Waagen 1750 1822 Vor dem Abbruch des Hamburger Doms sicherte Klinkowstrom gemeinsam mit Runge sich dort befindliche Gemalde fur Waagens Sammlung italienischer niederlandischer und deutscher Kunstler Im Juni 1805 verliess Klinkowstrom Hamburg und kam nach einer Harzrundreise und uber Merseburg und Leipzig Anfang September 1805 zuruck nach Dresden Hier begann er nach den durch Eich in Hamburg erhalten Unterweisungen mit der Kopie des Gemaldes Die Heilige Nacht von Correggio Dieses Gemalde wurde auf Quistorps Wunsch Weihnachten 1807 im Auditorium der Universitat Greifswald ausgestellt fand jedoch zunachst keinen Kaufer 1806 bis 1808 hielt sich Klinkowstrom wegen der Napoleonischen Kriege wieder auf Schloss Ludwigsburg auf Ende Oktober 1808 reiste er nochmals zu Runge nach Hamburg Dort entstand auch das Bildnis Runges von Klinkowstrom Am 20 November 1808 verliess Klinkowstrom Hamburg und reiste uber Amsterdam nach Paris Da seine Correggio Kopie immer noch keinen Kaufer gefunden hatte erhielt er von Runge einen Kredit fur den Aufenthalt in Paris Erst 1811 wurde Klinkowstroms Correggio Kopie Die Heilige Nacht aus dem Besitz der Familie Runge von der Kirche St Marien Greifswald angekauft und 1837 in einen neuen Altaraufbau eingefugt In Paris studierte Klinkowstrom bis 1810 bei Jacques Louis David Anschliessend ging er nach Rom wo er den Nazarenern beitrat deren Anschauungen er auch ausserhalb seines kunstlerischen Werks folgte Im Juni 1811 verliess er Rom und liess er sich in Wien nieder Dabei unterstutzte ihn sein Schwager Joseph Anton von Pilat dessen Schwagerin Luise Charlotte von Mengershausen er am 26 November 1812 heiratete Pilat Sekretar Metternichs machte ihn auch mit dem Kreis um Klemens Maria Hofbauer bekannt Als das Projekt eines Erziehungsinstituts des Adam Heinrich Muller fur das er als Kunstlehrer vorgesehen war scheiterte arbeitete er journalistisch unter anderem fur den Osterreichischen Beobachter Durch Vermittlung von Stein und Humboldt wurde er Ende 1813 beim Leipziger Generalgouvernement angestellt und beteiligte sich in Sachsen und in der Rheinprovinz an der Organisation der Landwehr Nach Wien zuruckgekehrt konvertierte er 1814 zum katholischen Glauben dem er durch seine Auffassung von Kunst wie durch die Schriften Johann Georg Hamanns schon langer nahestand 1818 eroffnete er in Wien eine Erziehungsanstalt fur zunachst adlige Knaben das Klinkowstromsche Institut der er bis 1834 vorstand Das ab 1819 im Scheiblauerhaus auf dem Alsergrund neben dem k k Findelhaus eingerichtete Konvikt durchliefen 210 Schuler Zu ihnen gehorten unter anderem der spatere Politiker Alexander von Auersperg und der in den USA wirkende Volksmissionar Franz Xaver Weninger 1805 1888 Anselm Huttenbrenner berichtet dass Beethovens Neffe Karl vorubergehend im Erziehungsinstitut von Klinkowstrom war dessen Name im Sommer 1820 auch mehrfach in den Konversationsheften des Komponisten erscheint 3 Familie BearbeitenIn der Ehe mit Friederike Luise Charlotte von Mengershausen 1790 1821 wurden funf Sohne und eine Tochter geboren 4 Georg Ernst Joseph Maria 30 August 1813 30 Marz 1876 Prediger Jesuit und katholischer Missionar Clemens Friedrich Johann 6 Juni 1815 31 Dezember 1887 Archivar im k k Haus Hof und Staats Archiv Maria 24 September 1816 15 April 1883 unter dem Namen Maria Alphonsa Klosterfrau im Kloster der Salesianerinnen zu Gleink bei Steyr Alphons Liguori 25 Januar 1818 2 Marz 1891 Schriftsteller und Historiker am osterreichischen Hof Maximilian 21 Oktober 1819 28 Marz 1896 Jesuit katholischer Volksmissionar und Prediger Aloisius 7 Marz 1821 7 Marz 1821 starb bei der Geburt gemeinsam mit der Mutter Friederike Luise CharlotteAusstellung und Ehrung BearbeitenIm Jahr 1912 wurde in Wien Penzing 14 Bezirk die Klinkowstromgasse nach ihm und seinen Sohnen benannt 2010 Die Geburt der Romantik in Pommern Friedrich Runge Klinkowstrom Pommersches Landesmuseum Greifswald Zur Erinnerung an ihn und andere Maler existiert seit 1997 die Route der Norddeutschen Romantik Der 54 km lange Lehrpfad verbindet von Greifswald bis nach Wolgast insgesamt zehn Lebens und Motivstationen fruhromantischer Maler der Region Werke BearbeitenMalerei Bearbeiten nbsp Die Heilige Nacht Seine kunstlerische Betatigung als Maler beschrankte sich im Wesentlichen auf die Zeit von 1802 bis 1812 Aus dem malerischen Schaffen das Kopien von Gemalden von Raffael Rubens und Tizian beinhaltete ist wenig nachweisbar Von den von ihm gemalten Landschaftstapeten im Blauen Salon im zweiten Obergeschoss von Schloss Ludwigsburg sind nur historische Fotos erhalten 5 Erhalten blieb Selbstbildnis 1803 Kreide 60 cm 46 cm Privatbesitz 6 Merkur und Argus 1804 Ol auf Leinwand 62 5 cm 84 5 cm Kopie nach dem gleichnamigen Gemalde von Peter Paul Rubens um 1635 38 Privatbesitz 6 Triumph der Venus 1805 Pinselzeichnung 14 cm 23 5 cm Privatbesitz 6 Die Heilige Nacht 1806 07 Ol auf Leinwand 261 5 cm 190 cm Kopie nach dem gleichnamigen Gemalde von Correggio um 1522 30 Altarbild der Marienkirche in Greifswald 7 Ego um 1807 Aquarell und Feder 28 cm 19 5 cm Privatbesitz 6 Ossian zwischen Morgen und Abend 1807 Feder und Aquarell 37 59 cm Privatbesitz 6 Kreuzigung 1808 Feder und Aquarell 43 5 cm 36 5 cm Privatbesitz 6 Anbetung der Heiligen drei Konige vermutlich 1805 Ol 134 cm 100 cm Signatur Fur Mutter auf dem Rahmen Schlosskapelle Ludwigsburg 8 Verkundigung undatiert Ol auf Leinwand 105 cm 170 cm Schlosskapelle Ludwigsburg 8 Schriften Bearbeiten Klinkowstrom ubersetzte religiose Schriften von Denis Antoine Luc de Frayssinous und J N Grou aus dem Franzosischen In den Jahren 1818 bis 1821 gab er unter dem Pseudonym Friedrich Kindmann das Wiener Sonntagsblatt fur die Jugend heraus das starke Beachtung fand Neues ABC Buch 1820 2 Auflage 1829 Neues Bilder und Lesebuch nach 1820 Vater Heinz eine Sammlung von Marchen und Erzahlungen 1833Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Klinkowstrom Friedrich August von In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 12 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1864 S 103 106 Digitalisat W Braumuller Friederich August von Klinkowstrom und seine Nachkommen 1877 Cover Georg von Klinkowstrom Geschichte derer von Klinkowstrom Cassel 1889 S 81 ff Digitalisat http vorlage digitalisat test 1 3Dhttps 3A 2F 2Fdigital ub uni duesseldorf de 2Fihd 2Fcontent 2Fpageview 2F8367510 GB 3D IA 3D MDZ 3D 0A SZ 3D doppelseitig 3D LT 3D PUR 3D Franz Heinrich Reusch Klinkowstrom Friedrich August von In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 16 Duncker amp Humblot Leipzig 1882 S 197 Matthias Graf von Schmettow Klinkowstrom Friedrich von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 12 Duncker amp Humblot Berlin 1980 ISBN 3 428 00193 1 S 74 f Digitalisat Die Geburt der Romantik in Pommern Friedrich Runge Klinkowstrom Ausstellungskatalog Pommersches Landesmuseum Greifswald 2010 Detlef Stapf Caspar David Friedrich Die Biographie Okapi Verlag Berlin 2019 ISBN 978 3 947965 02 1 Nina Struckmeyer Klinkowstrom Friedrich August von In Benedicte Savoy und France Nerlich Hrsg Pariser Lehrjahre Ein Lexikon zur Ausbildung deutscher Maler in der franzosischen Hauptstadt Band 1 1793 1843 Berlin Boston 2013 S 143 146 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Friedrich August von Klinkowstrom im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Literatur uber Friedrich August von Klinkowstrom in der Landesbibliographie MV Eintrag zu Klinkowstrom Friedrich August Pseudonym F Kindmann im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Friedrich Runge Klinkowstrom Die Geburt der Romantik in Pommern Das Pommersche Landesmuseum in Greifswald prasentiert vom 28 August bis zum 21 November 2010 den noch nie in Deutschland gezeigten Nachlass Klinkowstroms Biographie Klinkowstroms in Lebensbilder aussergewohnlicher Katholiken des 19 Jahrhunderts von J J Hansen komplett online Friedrich August von Klinkowstrom In The Catholic Encyclopedia englisch Einzelnachweise Bearbeiten Wien Lutherische Stadtkirche Trauungsbuch 1 S 300 Detlef Stapf Caspar David Friedrich Die Biographie Okapi Verlag Berlin 2019 ISBN 978 3 947965 02 1 S 115 116 Klaus Martin Kopitz Rainer Cadenbach Hrsg u a Beethoven aus der Sicht seiner Zeitgenossen in Tagebuchern Briefen Gedichten und Erinnerungen Band 1 Adamberger Kuffner Hrsg von der Beethoven Forschungsstelle an der Universitat der Kunste Berlin Henle Munchen 2009 ISBN 978 3 87328 120 2 S 479 Dirk Alvermann Hrsg Nils Jorn Biographisches Lexikon fur Pommern Bd 1 Bohlau Wien Koln Weimar 2013 ISBN 978 3 412 20936 0 S 153 Wechselvolle Geschichte Schloss Ludwigsburg Abgerufen am 11 September 2019 a b c d e f Archiv fur Kunst und Geschichte Abgerufen am 18 Juni 2021 Rundgang durch St Marien Der Altar Wie man Licht malt Abgerufen am 29 Mai 2021 a b Die Konservierung und Restaurierung der Gemalde Verkundigung und Heilige Drei Konige von Friedrich August von Klinkowstrom Abgerufen am 21 Juni 2021 Normdaten Person GND 11623668X lobid OGND AKS LCCN no2010187238 VIAF 59830858 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Klinkowstrom Friedrich August vonALTERNATIVNAMEN Kindmann Friedrich Pseudonym KURZBESCHREIBUNG deutscher Padagoge Maler Schriftsteller und preussischer OffizierGEBURTSDATUM 31 August 1778GEBURTSORT Ludwigsburg bei GreifswaldSTERBEDATUM 4 April 1835STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedrich August von Klinkowstrom amp oldid 239506640