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Der Friedhof I auch Alter Gottesacker genannt war einer der alten Friedhofe der Stadt Gotha Auszug aus dem amtlichen Gothaer Stadtplan von 1905 mit dem Alten Gottesacker in der rechten unteren Ecke Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Graber bedeutender Personlichkeiten 3 Sonstiges 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Die Turnhalle der Arnoldischule steht auf dem Platz der ehemaligen St Katharinenkirche nbsp Infotafel an der TurnhalleWie auch anderenorts lagen die Friedhofe des alten Gotha bis ins 16 Jahrhundert als Kirchhofe innerhalb der Stadt rund um die Pfarr und Klosterkirchen Friedrich Myconius der bedeutende Gothaer Reformator veranlasste 1542 aus Platz und hygienischen Grunden die Schliessung und Einebnung der alten Friedhofe um St Augustin am Klosterplatz und St Margarethen am Neumarkt An ihrer Statt liess er ausserhalb der Stadtmauer vor dem Bruhler Tor einen gemeinsamen stadtischen Gottesacker anlegen Dieser Friedhof I seit der Eroffnung von Friedhof II auch Alter Gottesacker genannt befand sich dort wo heute zwischen Bohnstedtstrasse und Eisenacher Strasse die Arnoldischule und das Stadtbad stehen Zuvor befanden sich auf dem Gelande die Klostergebaude der Zisterziensernonnen vom Orden des Heiligen Kreuzes Das 1254 gegrundete Kloster zum Heiligen Kreuz auch Kreuzkloster genannt wurde 1524 im Zuge der Reformation aufgelost fiel zwischen 1531 und 1540 an die Stadt und wurde fur die Anlage des neuen Gottesackers bis 1542 abgebrochen Um das zwischen der Stadtmauer und dem neuen Friedhof offen fliessende Wiegwasser queren zu konnen wurde eine holzerne Brucke errichtet die fortan alle Leichenzuge passieren mussten Im Volksmund wurde die Brucke daher Totenbrucke genannt 1 Sie verschwand erst 1870 im Zuge der Kanalisierung des Wiegwassers und der Anlage der Werderstrasse heute Bohnstedtstrasse 1656 wurde auf dem Friedhof die kleine Holzkirche St Katharina spater auch Alte Gottesackerkirche genannt errichtet die nach einem Umbau im Jahre 1712 zur Garnisonskirche der Stadt bestimmt wurde 1874 wurde sie wegen Baufalligkeit abgebrochen im selben Jahr wurde der Friedhof per Stadtratsbeschluss vom 15 Mai Aus Grunden der Gesundheitspolizei fur Beerdigungen beziehungsweise fur die Beisetzung von Leichen in Gruften oder Gewolben geschlossen 2 1904 wurden in Vorbereitung auf den Bau des Stadtbades alle Grabdenkmale abgeraumt und das Friedhofsgelande eingeebnet Einige wenige Grabsteine z B von Myconius Reyher Glassius Buddeus Perthes und Galletti wurden geborgen und anderenorts u a im Kreuzgang der Augustinerkirche aufgestellt Auf dem einstigen Friedhofsgelande entstanden das Stadtbad 1905 1908 heute Altes Stadtbad u a mit einer 15 000 Mark Spende von Johann Ehrenfried Freund sowie die Arnoldischule mit Turnhalle 1909 1911 Graber bedeutender Personlichkeiten BearbeitenUnter anderem fanden hier ihre letzte Ruhestatte alphabetisch sortiert Karl Gottlieb Bretschneider 1776 1848 Generalsuperintendent und Herausgeber der Werke Melanchthons Johann Franz Buddeus 1667 1729 Philosoph und evangelisch lutherischer Theologe Karl Franz Buddeus 1695 1753 Jurist und Staatsmann Sohn von Johann Franz Buddeus Sylvius Friedrich von Frankenberg und Ludwigsdorff 1728 1815 Gothaer Staatsminister Johann Georg August Galletti 1750 1828 Professor am Gothaer Gymnasium Illustre und Verfasser zahlreicher Geschichtswerke das Muster eines zerstreuten Professors Christian August Geutebruck 1759 1817 gothaischer Archiv und Regierungsrat Salomo Glassius 1593 1656 lutherischer Theologe Friedrich Wilhelm Gotter 1746 1797 Schriftsteller und Lyriker Ludwig Andreas Gotter 1661 1735 Kirchenlieddichter und Jurist Nikolaus Gromann um 1500 1566 Hofbaumeister Karl Ernst Adolf von Hoff 1771 1837 Forschungsreisender und Begrunder der Geologie als moderne Wissenschaft von der Erdgeschichte Friedrich Jacobs 1764 1847 Klassischer Philologe Professor am Gothaer Gymnasium Illustre Ehrenburger der Stadt Gotha Maria Elisabetha Jacobs geb Volck 1655 1720 Vorfahrin des Philologen Friedrich Jacobs Cyriakus Lindemann 1516 1568 Padagoge Johann Adam Low 1710 1775 Generalsuperintendent Friedrich Myconius 1490 1546 bedeutender Reformator Mitstreiter und Freund Martin Luthers und Philipp Melanchthons Gothas erster evangelisch lutherischer Pfarrer Johann Georg Justus Perthes 1749 1816 Buchhandler und Verleger Wolf Christoph Zorn von Plobsheim 1665 3 1721 Architekt des Barock Heinrich August Ottokar Reichard 1751 1828 herzoglicher Bibliothekar und Theaterschriftsteller Andreas Reyher 1601 1673 Theologe Padagoge und Reformator des Schulwesens im Herzogtum Gotha Andreas Romberg 1767 1821 Violinvirtuose Komponist und Dirigent Andreas Rudolph i 1601 1679 Festungsbaumeister und Erbauer von Schloss Friedenstein Adolf Stieler 1775 1836 Begrunder der wissenschaftlichen Atlasgeographie und Mitarbeiter Ernst Wilhelm Arnoldis bei der Grundung der Gothaer Lebensversicherungsbank Gottfried Heinrich Stolzel 1690 1749 Kapellmeister und Komponist Johann Erhard Strassburger 1675 1754 Architekt des Barock Thomas Bachofen von Echt 1540 1597 Burgermeister zu Gotha Johann Friedrich Bachoff von Echt 1643 1726 Gothaischer Minister und KanzlerSonstiges BearbeitenEin erhaltener baulicher Rest des Alten Gottesackers soll das in die sudliche Umfassungsmauer des Friedhofes II eingelassene und vermauerte Pestpfortchen sein das aus dem Jahre 1554 stammt Seit 2012 erinnert eine Gedenktafel an der Turnhalle der Arnoldischule an den Alten Gottesacker die einst hier befindliche St Katharinenkirche und 18 bedeutende Gothaer die hier ihre Ruhestatte fanden 4 Siehe auch BearbeitenListe der Friedhofe in GothaWeblinks BearbeitenFriedhofe auf der Website der Stadt GothaEinzelnachweise Bearbeiten Andreas M Cramer Echt Goth sch Kleines Handbuch des Gothaer Volksmundes Gotha 1995 S 68 f Gothaer Burgerbuch Amtliche Sammlung der Ortsstatute Vertrage Polizeiverordnungen und sonstigen behordlichen Vorschriften Gotha 1899 Die Infotafel gibt 1665 als Geburtsjahr an Zorn von Plobsheim Wolf Christoph In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 36 Wilhelmy Zyzywi E A Seemann Leipzig 1947 S 558 Hier Geburtsjahr 1655 Erinnerung an Alten Gottesacker und St Katharinenkirche In Allgemeiner Anzeiger 11 Oktober 2012 50 9502849575 10 695930999167 Koordinaten 50 57 1 N 10 41 45 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Friedhof I Gotha amp oldid 211475414