Friedhelm Bechstedt (* 25. Mai 1949) ist ein deutscher Physiker und Hochschullehrer.
Leben Bearbeiten
Bechstedt studierte Physik an der Humboldt-Universität zu Berlin. Dort promovierte er 1976 mit einer Arbeit zum Thema Zur Theorie der Resonanz-Raman-Streuung in Halbleitern. 1982 habilitierte er sich ebenda mit einer Arbeit zum Thema Zur Theorie von Rumpfelektronenanregungen in Halbleitern.
Von 1986 bis zu seiner Emeritierung 2014 hatte Bechstedt an der Friedrich-Schiller-Universität Jena den Lehrstuhl für Theoretische Physik / Festkörpertheorie inne. Bis zu seiner Emeritierung 2014 war er dort Direktor des Instituts für Festkörpertheorie und -optik.
Forschungsinteressen und Vorlesungen Bearbeiten
Bechstedts Forschungsinteressen lagen auf den Gebieten der Festkörpertheorie, der Oberflächenphysik und der Vielteilcheneffekte in Halbleitern.
Er hielt Vorlesungen zu den Themen
- Festkörpertheorie und Festkörperphysik
- Elementaranregungen in Festkörpern
- Dichtefunktionaltheorie
- Empirische Methoden für elektronische Bandstrukturen
- Einteilchen – und Paaranregungen in Festkörpern
- Spin- und zeitabhängige Dichtefunktionaltheorie
- Anregungszustände von Vielelektronensystemen
- Quantentheorie der Festkörper
Forschungsprojekte Bearbeiten
Bechstedt nahm in verschiedenen Funktionen an Forschungsprojekten zu den folgenden Themen teil:
- Einfluss von Verspannung, Komposition und Schichtung auf die Eigenschaften von Nitriden
- Geometrie und Eigenschaften von Gruppe-IV-Nanokristallen
- Theoretische Untersuchungen quasi-eindimensionaler Oberflächensysteme: Strukturen, Phasenübergänge und spektroskopische Fingerprints
- Berechnung der atomaren und elektronischen Struktur von InN, seinen Legierungen und Heterostrukturen
- Parameterfreie Berechnungen von elektronischen Anregungen und optischen Eigenschaften von Systemen mit Spinpolarisation
- Physik und Chemie optischer Schichten
- Geometrie und Eigenschaften von nanostrukturierten Gruppe-IV-Halbleitern
- Theorie der linearen und nichtlinearen optischen Konstanten von Wide-Band-Gap-Halbleitern und -Strukturen
Auszeichnungen Bearbeiten
2008 erhielt Bechstedt zusammen mit Jörg Rüpke den Gay-Lussac-Humboldt-Preis.
Veröffentlichungen (Auswahl) Bearbeiten
- Many-Body Approach to Electronic Excitations: Concepts and Applications, Springer, 2015, ISBN 978-3662445921
- Principles of Surface Physics, Springer, 2003, ISBN 978-3540006350
- Semiconductor Surfaces and Interfaces: Their Atomic and Electronic Structures zusammen mit Rolf Enderlein, Akademie Verlag, 1988, ISBN 978-3055004797
Weblinks Bearbeiten
- Literatur von und über Friedhelm Bechstedt im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Veröffentlichungen von und über Friedhelm Bechstedt auf dem Dokumentenserver Researchgate
- Friedhelm Bechstedt bei scholar.google
Einzelnachweise Bearbeiten
- ↑ Berufungen von 1946 -1989, Friedhelm Bechstedt bei physik.uni-jena.de. Abgerufen am 22. September 2020.
- Bechstedt, Friedhelm bei d-nb.info. Abgerufen am 22. September 2020.
- Bechstedt, Friedhelm, Diss. A, 1976, HUB bei d-nb.info.de. Abgerufen am 22. September 2020.
- Bechstedt, Friedhelm, Diss. B, 1982, HUB bei d-nb.info.de. Abgerufen am 22. September 2020.
- Jahresbericht 2014, Physik Uni Jena bei physik.uni-jena.de. Abgerufen am 22. September 2020.
- Vorlesungen bei ico.uni-jena.de. Abgerufen am 22. September 2020.
- DFG, Professor Dr. Friedhelm Bechstedt bei gepris.dfg.de. Abgerufen am 22. September 2020.
- Rüpke und Bechstedt erhalten Gay-Lussac-Humboldt-Preis bei pressebox.de. Abgerufen am 22. September 2020.
- Physiker der Uni Jena erhält Gay-Lussac-Humboldt-Preis bei weltderphysik.de. Abgerufen am 22. September 2020.
- Jahresbericht 2008, Physik Uni Jena bei physik.uni-jena.de. Abgerufen am 22. September 2020.
Personendaten | |
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NAME | Bechstedt, Friedhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Physiker und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 25. Mai 1949 |