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Der Frieden von Lambeth auch Frieden von Kingston genannt war ein am 20 September 1217 geschlossener Friedensvertrag zwischen dem englischen Konig Heinrich III und dem franzosischen Prinzen Ludwig Er beendete den Ersten Krieg der Barone Der Lambeth Palace in London wo der Friede 1217 geschlossen wurdeDa kein Exemplar des Vertrags erhalten ist sind die genauen Daten sowie Details des Vertragsinhalts unsicher Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Inhalt 3 Folgen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenWahrend des Ersten Kriegs der Barone hatte eine Gruppe der gegen den englischen Konig Johann Ohneland rebellierenden Barone dem franzosischen Prinzen Ludwig die englische Krone angeboten Ludwig war im Mai 1216 mit einem franzosischen Heer in England gelandet und hatte aufgrund des Angebots der Barone sowie als Ehemann von Blanka von Kastilien einer Enkelin des englischen Konigs Heinrich II den englischen Thron beansprucht Es war ihm jedoch nicht gelungen Konig Johann entscheidend zu schlagen Auch der schottische Konig Alexander II trat auf der Seite der Rebellen in den Krieg ein Nachdem Konig Johann im Oktober 1216 gestorben war kronten seine Anhanger seinen minderjahrigen Sohn Heinrich zum neuen Konig von England Der Regent William Marshal konnte im Mai 1217 ein vereinigtes Heer der Rebellen und der Franzosen in der Schlacht von Lincoln entscheidend schlagen Unmittelbar nach dieser Niederlage versuchte der franzosische Prinz einen Frieden auszuhandeln doch wahrend des Sommers gerieten die Verhandlungen ins Stocken Nachdem jedoch im August eine franzosische Nachschubflotte bei Sandwich besiegt worden war war der Krieg endgultig entschieden Am 28 August wurden die Friedensverhandlungen wieder aufgenommen Am 12 September schloss Prinz Ludwig mit dem papstlichen Legaten Guala Bicchieri dem Regenten William Marshal Konig Heinrich III und dessen Mutter Isabella von Angouleme auf einer Themseinsel bei Kingston upon Thames einen Friedensvertrag Der Inhalt dieses Vertrags wurde am 20 September im Lambeth Palace dem Sitz des Erzbischofs von Canterbury in London noch einmal von einer grosseren Versammlung beider Parteien ratifiziert 1 Inhalt BearbeitenIn dem ausgehandelten Vertrag verzichtete Prinz Ludwig auf seinen Anspruch auf den englischen Thron Er entband seine englischen Unterstutzer von ihren auf ihn geleisteten Eiden ubergab die von ihm gehaltenen Burgen und zog mit seinen Truppen aus England ab dazu uberliess er die Kanalinseln wieder dem englischen Konig 2 Im Gegenzug wurde der Kirchenbann uber ihn aufgehoben den der papstliche Legat wegen seines Krieges gegen das als papstliches Lehen geltende England uber ihn verhangt hatte Dazu sollte Ludwig als Entschadigung 10 000 Mark erhalten Daruber hinaus sollte Ludwig sich bei seinem Vater Konig Philipp II einsetzen Heinrich III die von Frankreich eroberten Gebiete des angevinischen Reiches zuruckzugeben Folgen BearbeitenPrinz Ludwig begann bereits am 23 September mit seinem Ruckzug und verliess am 28 September von Dover aus England Am 20 Juli 1219 wurde der Friedensvertrag erneuert und am 3 Marz 1220 wurde fur die Besitzungen des englischen Konigs in Sudwestfrankreich ein vierjahriger Waffenstillstand vereinbart Nach Auslaufen dieses Waffenstillstands griff jedoch Ludwig der inzwischen als Ludwig VIII franzosischer Konig geworden war im Mai 1224 die englischen Besitzungen in Sudwestfrankreich an An den Verhandlungen in Kingston war der schottische Konig Alexander II nicht beteiligt worden Der franzosische Prinz hatte jedoch fur seinen Verbundeten erreicht dass er in den Frieden mit einbezogen werden konnte Seit September 1217 hatten sich die Schotten abwartend verhalten Am 1 Dezember hatte Alexander II die Ubergabe von Carlisle und der anderen noch besetzten englischen Gebiete angeordnet und Mitte Dezember hatte er dem englischen Konig in Northampton fur seine englischen Besitzungen gehuldigt Damit erhielt er seine englischen Besitzungen zuruck womit auch der Krieg mit Schottland beendet war 3 Literatur BearbeitenJohn Cannon A Dictionary of British History Oxford University Press 2009 ISBN 978 0 19 955038 8Einzelnachweise Bearbeiten David Carpenter The minority of Henry III University of California Press Berkeley 1990 ISBN 0 520 07239 1 S 45 D A Carpenter Eustace the Monk c 1170 1217 In Henry Colin Gray Matthew Brian Harrison Hrsg Oxford Dictionary of National Biography from the earliest times to the year 2000 ODNB Oxford University Press Oxford 2004 ISBN 0 19 861411 X oxforddnb com Lizenz erforderlich Stand 2004 Archibald A M Duncan Scotland The Making of the Kingdom The Edinburgh History of Scotland Vol I Oliver amp Boyd Edinburgh 1975 ISBN 0 05 00203 7 4 S 549 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frieden von Lambeth amp oldid 203070384