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Dieser Artikel befasst sich mit der Schriftstellerin Frieda von Bulow 1857 1909 Zur Jugendliebe von Fritz Reuter siehe Frida von Bulow 1822 1894 Frieda Sophie Luise Freiin von Bulow 12 Oktober 1857 in Berlin 12 Marz 1909 auf Schloss Dornburg Saale war eine deutsche Schriftstellerin Afrikareisende Anhangerin des Kolonialgedankens und Begrunderin des deutschen Kolonialromans Frieda von Bulow etwa 1902 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Freundschaften 1 2 Ehrung 2 Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFrieda von Bulow entstammte dem Adelsgeschlecht Bulow und verlebte die ersten Kindheitsjahre in Smyrna Osmanisches Reich Dort war ihr Vater Hugo von Bulow 13 Mai 1821 26 Januar 1869 preussischer Konsul Sie wurde im Kaiserswerther Diakonissenhaus von Smyrna eingeschult Die Familie lebte mit dem Vater bis 1865 in Smyrna danach ubersiedelte die Mutter geborene Klothilde Luise Henriette von Munchhausen 5 Dezember 1832 27 Marz 1891 auf das ihr aus der Kindheit vertraute Rittergut der Familie in Ingersleben bei Neudietendorf in Thuringen wo Frieda mit der Grossmutter und vier Geschwistern aufwachsen sollte Konsul von Bulow kam dort 1867 zu Besuch kehrte aber wieder nach Smyrna zuruck wo er bald darauf erkrankte und starb Ein besonders enges Verhaltnis hatte Frieda von Bulow zu ihrer jungeren Schwester Margarethe von Bulow Die Schwestern verbrachten nach dem Schulbesuch in Neudietendorf bei der dortigen Herrnhuter Brudergemeine 1 auch ab 1876 ein Schuljahr in England 1881 zogen die Schwestern nach Berlin wo Margarethe 1884 bei dem Versuch ertrank einen im Eis eingebrochenen Jungen zu retten Margarethes schriftstellerischer Nachlass wurde erst postum veroffentlicht Bald nach diesem Schicksalsschlag grundete Frieda als begeisterte Anhangerin der Kolonialidee den Frauenverein fur Krankenpflege in den Kolonien Als Vorstandsmitglied der Deutsch Ostafrikanischen Evangelischen Missionsgesellschaft machte sie sich bereits 1886 um die Errichtung eines Missionskrankenhauses in Dunda am Kigan stark 2 Um Krankenpflegestationen einzurichten reiste sie zu ihrem Bruder Albrecht von Bulow nach Sansibar und Deutsch Ostafrika wo sie von 1885 bis 1889 lebte Dort lernte sie Carl Peters kennen mit dem sie jahrelang zusammenarbeitete und in den sie sich unglucklich verliebte Den Flirt mit Peters der zu den grausamsten deutschen Kolonialpionieren gehorte und spater nicht grundlos zum Kolonialheld der Nationalsozialisten wurde stellt sie in ihrem Roman Im Lande der Verheissung 1899 dar 3 Im Oktober 1886 grundete sie den Deutschnationalen Frauenbund Sie organisierte Wohltatigkeitsveranstaltungen zugunsten von Krankenstationen in Ostafrika Ihr als extravagant empfundener Lebensstil brachte von Bulow jedoch auch Kritik ein da ihr Auftreten in vorwiegend mannlichen Gesellschaftskreisen nicht in das damalige Bild einer Krankenschwester passte 1888 entliess sie der Deutschnationale Frauenbund aus dem Vorstand 1889 aufgrund einer Malaria nach Berlin zuruckgekehrt begann die schriftstellerische Tatigkeit von Frieda von Bulow mit zahlreichen Romanen und Novellen in denen sie den thematischen Schwerpunkt auf Ostafrika und das dortige Kolonialleben legte Ihr Versuch 1893 94 die Plantagen ihres 1892 am Kilimandscharo gefallenen Bruders Albrecht von Bulow in Deutsch Ostafrika zu verwalten misslang Seitdem lebte sie wieder in Deutschland ihre beiden letzten Lebensjahre verbrachte sie gemeinsam mit ihrer Schwester Sophie auf Schloss Dornburg in Thuringen 4 Frieda von Bulow erlag 1909 einem Krebsleiden Freundschaften Bearbeiten Frieda von Bulow war mit der Femme de lettre 1 Lou Andreas Salome befreundet und im Fruhjahr 1897 besuchte Andreas Salome von Berlin aus ihre Freundin Frieda von Bulow in Munchen Zu von Bulows Freunden und Bewunderern gehorte auch Rainer Maria Rilke der die Ansicht vertrat dass Frieda von Bulow sich immer zum Grossen verpflichtet hielt 1 Ehrung Bearbeiten Auf Frieda und Margarethe von Bulow geht die Namensgebung von Bulow Gymnasium in Neudietendorf im Jahre 1997 zuruck 5 Werke BearbeitenReiseskizzen und Tagebuchblatter aus Deutsch Ostafrika 1889 Am anderen Ende der Welt Roman 1890 Der Konsul Vaterlandischer Roman aus unseren Tagen 1891 Deutsch Ostafrikanische Novellen Berlin 1892 Ludwig von Rosen Eine Erzahlung aus zwei Welten Berlin 1892 Margarethe und Ludwig Roman Berlin 1892 Tropenkoller Episode aus dem deutschen Kolonialleben Berlin 1896 Digitalisat der Stanford University 4 Aufl 1911 PDF Datei 18 99 MB Einsame Frauen Novellen 1897 Kara Roman 1897 Anna Stern Roman 1898 Wir von heute Zwei Erzahlungen 1898 Im Lande der Verheissung Ein deutscher Kolonial Roman Dresden 1899 Abendkinder Roman 1900 Im Hexenring Eine Sommergeschichte vom Lande Roman J Engelhorn Stuttgart 1901 Huter der Schwelle Roman 1902 Die stilisierte Frau Sie und er Zwei Novellen 1902 Allein ich will Roman 1903 Im Zeichen der Ernte Italienisches Landleben von heute Roman 1904 Irdische Liebe Eine Alltagsgeschichte Roman 1905 Die Tochter Roman 1906 Das Portugiesenschloss Erzahlung von der ostafrikanischen Kuste 1907 Freie Liebe Novelle 1909 Die Schwestern Geschichte einer Madchenjugend Roman Dresden 1909 Frauentreue Roman Dresden 1910 Literatur BearbeitenAutorenkollektiv Zwei Bluten an einem Zweig Beitrage zu Leben und Wirken der Schriftstellerinnen Frieda und Margarethe von Bulow Hrsg Heimatmuseum Ingersleben 2000 Im Anhang Werkverzeichnis von Frieda und Margarethe von Bulow Katja Kaiser Neudietendorf Frieda von Bulow die koloniale Frauenfrage und koloniale Frauenorganisationen in Ulrich van der Heyden und Joachim Zeller Hrsg Kolonialismus hierzulande Eine Spurensuche in Deutschland Sutton Verlag Erfurt 2007 ISBN 978 3 86680 269 8 S 171 176 Monika Czernin Jenes herrliche Gefuhl der Freiheit Frieda von Bulow und die Sehnsucht nach Afrika List Berlin 2008 ISBN 978 3 471 77279 9 Romanbiographie Katharina von Hammerstein Hrsg Frieda Freiin von Bulow Reisescizzen und Tagebuchblatter aus Deutsch Ostafrika COGNOSCERE HISTORIAS Bd 19 Trafo Berlin 2012 ISBN 978 3 89626 946 1 Marianne Brechhaus Gerst Frieda von Bulow in Jurgen Zimmerer Hrsg Kein Platz an der Sonne Erinnerungsorte der deutschen Kolonialgeschichte Campus Verlag Ffm 2013 S 365 373 Kerstin Decker Meine Farm in Afrika Das Leben der Frieda von Bulow Berlin Verlag Berlin 2015 ISBN 978 3 8270 1237 1 Katja Kaiser Alles Theater Die Inszenierung deutscher Herrschaft im ostafrikanischen Schutzgebiet in den Texten Frieda von Bulows In Stefan Noack Christine de Gemeaux Uwe Puschner Hgg Deutsch Ostafrika Dynamiken europaischer Kulturkontakte und Erfahrungshorizonte im kolonialen Raum Berlin u a Peter Lang 2019 Zivilisationen amp Geschichte 57 ISBN 978 3 631 77497 7 S 59 78 Weblinks Bearbeiten nbsp Wikisource Frieda von Bulow Quellen und Volltexte Literatur von und uber Frieda von Bulow im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Frieda von Bulow In FemBio Frauen Biographieforschung mit Literaturangaben und Zitaten Werke von Frieda von Bulow im 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S 48 f Webseite von Bulow Gymnasium Neudietendorf abgerufen am 19 Marz 2017 Normdaten Person GND 11706646X lobid OGND AKS LCCN n85217018 VIAF 57382835 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bulow Frieda vonALTERNATIVNAMEN Bulow Frieda Sophie Luise Freiin von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutsche SchriftstellerinGEBURTSDATUM 12 Oktober 1857GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 12 Marz 1909STERBEORT Dornburg Saale Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frieda von Bulow amp oldid 228841402