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Die spateiszeitliche Freilandsiedlung Oelknitz ist ein archaologischer Fundplatz in Rothenstein im Saale Holzland Kreis in Thuringen Die Siedlung lag auf einer 25 m hohen Terrasse des Sandberges auch Helenenberg genannt Der Berg liegt am Ausgang eines Seitentales das die Verbindung zwischen dem tief eingeschnittenen Saaletal und der benachbarten Hochflache herstellt Der Grossteil der gefundenen Objekte sind in der Ur und fruhgeschichtlichen Sammlung der Universitat Jena ausgestellt wahrend die magdalenienzeitlichen Venusfigurinen von Oelknitz sich im Museum fur Ur und Fruhgeschichte Thuringens in Weimar befinden Karte von RothensteinInhaltsverzeichnis 1 Forschungsgeschichte 2 Beschreibung 3 Funde 4 LiteraturForschungsgeschichte BearbeitenNach der Entdeckung im Jahre 1932 legte Gotthard Neumann 1902 1972 zwei Suchschnitte an Flachengrabungen fanden zwischen 1957 und 1967 durch das Museum Weimar statt Dabei wurden 850 m freigelegt was fast dem gesamten Wohnplatzhorizont entspricht Beschreibung BearbeitenRoter sandiger Ton bildete die jungpalaolithische Kulturschicht In dem aufliegenden bis zu zwei Meter machtigen Sand befanden sich flach eingetiefte Urnen eines urnenfelderzeitlichen Graberfeldes der Lausitzer Kultur Zur Zeit der Magdaleniensiedlung herrschte ein kuhl gemassigtes Klima im klimagunstigen Saaletal In sonnigen Hanglagen gediehen Birken und Kiefernwalder auf den Hohen breitete sich eine lichte kaltesteppenartige Vegetation aus Die Uberreste der Jagdbeute bestanden aus Bison Braunbar Hase Polarfuchs Ren Wildpferd Wildschwein Wolf Hund und Vogeln darunter das Haselhuhn Befunde wie C 14 Daten ermoglichen nur eine ungefahre zeitliche Einordnung Es kommen die altere Tundrenzeit oder das fruhe Allerod in Frage 10 350 8 940 Jahre vor heute Die Behausungen bestanden aus unterschiedlich gestalteten Zelten Einige Zelte die wahrscheinlich aus zusammengenahten Pferdefellen die uber Stangengerusten lagen bestanden enthielten Feuerstellen Bei anderen lagen diese vor dem Zelt Die Zelte wurden mittels Fettlampen erleuchtet In zahlreichen kleinen Gruben standen die etwa 10 cm dicken Zeltstangen oder sie dienten als Abfall Vorrats vielleicht auch als Opfergrube Funde BearbeitenDie Reste der materiellen Kultur sind charakteristisch fur das Spatmagdalenien Stufe VI insbesondere fur die im Saale Elster Gebiet verbreitete Oelknitzer Gruppe Vertreten sind Klingenkratzer verschiedene Ruckenmesser und Sticheltypen Kurz und Langbohrer Die Geschossspitzen mit beidseitig abgeschragter Basis bestehen aus Knochen Rengeweih oder Elfenbein Daneben fanden sich Harpunenspitzen Nahnadeln Pfrieme und Fragmente von Lochstaben sowie aus Felsgestein bestehende Fettlampen und die bei der Feuersteingerateherstellung benotigten Ambosse Schlag und Drucksteine Die kunstlerischen Objekte bestehen aus extrem stilisierten Frauenfigurchen aus Elfenbein oder flachen Saalegerollen Manche Gerolle sind als Phallus markiert Partielle Pferdedarstellungen finden sich ebenfalls auf den Gerollen Auf zwei saulenformigen inmitten der Siedlung stehenden Sandsteinblocken sind eine Vulva bzw ein Wildpferd eingekratzt Literatur BearbeitenHansjurgen Hermann Hrsg Archaologie in der Deutschen Demokratischen Republik Denkmale und Funde Theiss Stuttgart 1989 ISBN 3 8062 0531 0 S 379 380 50 855 11 624167 Koordinaten 50 51 18 N 11 37 27 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Freilandsiedlung Oelknitz amp oldid 233245784