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Free Jazz A Collective Improvisation ist ein Jazz Album von Ornette Coleman nach dem letztlich ein ganzes Genre des Jazz der Free Jazz benannt wurde Das Album wurde am 21 Dezember 1960 von Tom Dowd in New York City aufgenommen und im September 1961 von Atlantic Records veroffentlicht Free Jazz A Collective ImprovisationStudioalbum von Ornette ColemanVeroffent lichung en September 1961Aufnahme 21 Dezember 1960Label s Atlantic RecordsFormat e LP CDGenre s Free Jazz Avantgarde JazzLange 37 10Besetzung Ornette Coleman Altsaxophon linker Kanal Eric Dolphy Bassklarinette rechter Kanal Don Cherry Trompete linker Kanal Freddie Hubbard Trompete rechter Kanal Charlie Haden Kontrabass rechter Kanal Scott LaFaro Kontrabass linker Kanal Ed Blackwell Schlagzeug rechter Kanal Billy Higgins Schlagzeug linker Kanal Produktion Nesuhi ErtegunStudio s A amp R Studios New York CityChronologie This Is Our Music 1960 Free Jazz A Collective Improvisation Ornette 1961 Inhaltsverzeichnis 1 Konzept der Platte 2 Stucke 3 Analyse 4 Wirkung 5 Literatur 5 1 Anmerkungen 6 WeblinksKonzept der Platte BearbeitenAuf dem Album spielt ein Doppel Quartett die Musik Colemans Jedes der beiden Quartette mit Holzblaser Trompete Bass und Schlagzeug wurde dabei einem der Stereokanale zugeordnet Die Komposition war eine sechsteilige Suite mit Kollektivimprovisationen durch thematische Einschube in Form kurzer teilweise fanfarenartiger Unisono Themen oder von Blaserclustern gegliedert und uber weite Strecken auf einem Shuffle Rhythmus beruhend den die verdoppelte Rhythmusgruppe spielte Funktionsharmonische Bindungen sind aufgehoben Das Prinzip der weitgehend freien Improvisation gab den Musikern grosse Freiraume zur eigenstandigen Umsetzung ihrer Ideen und Empfindungen Phasen in denen alle Musiker gemeinsam spielten wechselten mit Solo Sequenzen ab in denen der entsprechende Musiker auf vorangegangene Motive einging oder selbst ein neues Thema einbringen konnte wahrend die anderen Musiker sich am Motiv des Solos orientierten und dieses kommentierten oder pausierten Die wichtigste Sache war fur uns zusammen zu spielen alle zur gleichen Zeit ohne uns gegenseitig in den Weg zu kommen und ausserdem nach Belieben genugend Raum fur jeden Spieler zu haben und dieser Idee fur die Dauer des Albums zu folgen Wenn der Solist etwas spielte das mich zu einer musikalischen Idee oder Ausrichtung anregte spielte ich das in meinem Stil dahinter Er fuhrte selbstverstandlich sein Solo in seinem Stil fort 1 Als Solisten kamen zuerst die Blaser an die Reihe dann im Duo die beiden Bassisten und dann die beiden Schlagzeuger Die Komposition ging was zuvor niemand gewagt hatte uber beide Seiten der LP Das Album wurde am 21 Dezember 1960 zusammenhangend aufgenommen Direkt zuvor hatte die Gruppe einen ersten Take aufgenommen der jedoch nicht auf der Platte veroffentlicht wurde 2 Obwohl Coleman und Tonmeister Dowd innovativen Gebrauch von der Stereophonie machten erschien Free Jazz sowohl als Stereo als auch als Mono Version 3 Auf dem Albumcover ist Coleman nicht als Interpret angegeben sondern wird als Namensgeber des Ornette Coleman Double Quartet angefuhrt Stucke BearbeitenSeite 1 1 Free Jazz Part 1 19 55Seite 2 2 Free Jazz Part 2 16 28CD Bonustrack First Take 17 02Auf der CD Veroffentlichung ist Free Jazz in seiner ursprunglichen Form als durchgehende Improvisation 37 03 enthalten Analyse BearbeitenPeter Niklas Wilson betont in seiner Analyse des Stuckes dass einige der spater im freien Jazz uberwundenen Hierarchien noch vorhanden sind Einerseits gibt es noch eine klassische Rhythmussektion mit einer Grundierungsfunktion von Bass und Schlagzeug 4 Auch wird in der Gestaltung des Stuckes der Bandleader privilegiert Dem leader Ornette Coleman wird ein fast zehnminutiges Solo zugestanden den anderen drei Blasern und den beiden Bassisten je vier bis funf Minuten wahrend die Schlagzeuger sich mit je gerade einer Minute begnugen mussen Aufgrund der traditionellen Rollenzuweisung der Instrumente konnen die Bassisten und die Schlagzeuger jenseits ihrer Soli kaum je das einmal etablierte Tempo in Frage stellen da sie zudem pausenlos spielen ergibt sich a priori ein gewisser Pegel von Dichte und Attraktivitat der im Lauf des Stucks nur wenig variiert wird Damit fehlt dem Stuck trotz einer Fulle spannender Details 4 aber eine Dramaturgie von Spannung und Entspannung Letztlich ist es eher ein grosser Klangzustand als ein ausfuhrlicher Klangprozess aber dennoch ein faszinierendes Stuck 5 Wirkung BearbeitenQuelle BewertungAllmusic nbsp nbsp nbsp nbsp nbsp 6 Mit dem Album dessen Cover die Reproduktion eines Gemaldes von Jackson Pollock The White Light 1954 zierte betrat Coleman Neuland Entsprechend folgten auf die Veroffentlichung Atlantic LP 1364 im September 1961 heftige Kontroversen und Missverstandnisse 7 Beispielsweise schrieb John Tynan fur den Down Beat einen Totalverriss Kollektivimprovisation Unfug Die einzige Kollektivitat besteht darin dass diese acht Nihilisten zur gleichen Zeit im gleichen Studio mit dem gleichen Ziel angetreten sind die Musik zu zerstoren der sie ihre Existenz verdanken 8 Auch ein Teil der Befurworter hatte Probleme den Aufbruch in eine neue Musizierhaltung zu verstehen Die durchgeplante Scheibe wirkte so verwirrend dass sie zur Ausrede fur ungeplantes Losmusizieren herhalten musste Eines der grossten Jazz Missverstandnisse Moglicherweise entfaltete das Album jazzhistorisch auch eine Wirkung als Blaupause nach der spater weitere Platten des Free Jazz mit Gruppen mittlerer Grosse eingespielt wurden wie etwa John Coltranes Ascension und Peter Brotzmanns Machine Gun Aus der historischen Distanz erscheint heute die Platte die der All Music Guide mit 5 Sternen bewertete als Klassiker der Moderne Nicht der Aufbruch ins Chaos war hier geplant sondern ein einmaliger Versuch die Polyphonie in Freiheit zu entlassen urteilte 2006 Konrad Heidkamp 9 Letztlich wirkte die Platte als ein Manifest der Traditionsaufweichung das nicht Zerstorung sondern Erweiterung der Klangsprache im Sinn hatte 10 Die Musikzeitschrift Jazzwise wahlte das Album auf Platz 19 in der Liste The 100 Jazz Albums That Shook the World Keith Shadwick schrieb This one turned everyone around Ornette set the musicians up in two parallel quartets arranged some loose themes and collective playing to book end the entire performance as well as section off each solo then let the musicians loose for a collective bout of improvisation that lasts well over half an hour reinventing the possibilities of jazz as it does so The overall marvel of this record is that while it proved to be so pregnant with ideas for those who followed in the next decades the music grips the listener as excitingly as ever today 11 Das Magazin Rolling Stone wahlte das Album 2013 in seiner Liste Die 100 besten Jazz Alben auf Platz 30 12 Pitchfork Media fuhrt Free Jazz auf Platz 106 der 200 besten Alben der 1960er Jahre 13 Literatur BearbeitenRalf Dombrowski Basis Diskothek Jazz Reclams Universal Bibliothek Nr 18372 Reclam Stuttgart 2005 ISBN 3 15 018372 3 John Litweiler Ornette Coleman A Harmolodic Life Morrow amp Cie New York 1992 Peter Niklas Wilson Ornette Coleman Sein Leben seine Musik seine Schallplatten Oreos Schaftlach 1989Anmerkungen Bearbeiten O Coleman in den Linernotes zur Platte zit n Free Jazz und Improvisierte Musik Er erschien spater auf der LP Twins Atlantic SD 1588 vgl Litweiler Ornette Coleman S 214 Nach der Analyse von Peter Niklas Wilson Ornette Coleman S 121f ist diese Version des Stuckes bei gleicher Reihenfolge der Soli und Rollenverteilung ist wesentlich konzentrierter Diese Konzentration habe Vorzuge Die Balance zwischen den zum Teil auch uberzeugender gespielten komponierten Passagen und den Improvisationen erscheinen gegluckter Die Fassung enthalt auch ein als Glanzpunkt hervorgehobenes abenteuerliches Solo von Dolphy A Reasoned Cacophony Ornette Coleman Free Jazz auf thejazzrecord com abgerufen am 4 Juni 2018 a b P N Wilson Ornette Coleman S 114 P N Wilson Ornette Coleman S 115 Review von Steve Huey auf allmusic com abgerufen am 4 Juni 2018 Dombrowski Basis Diskothek S 44 n Dombrowski Basis Diskothek S 44 Die Zeit Gluckliche Tone 2006 Dombrowski Basis Diskothek S 45 The 100 Jazz Albums That Shook The World Rolling Stone Die 100 besten Jazz Alben Abgerufen am 16 November 2016 The 200 Best Albums of the 1960s auf pitchfork com abgerufen am 4 Juni 2018 Weblinks BearbeitenFree Jazz A Collective Improvisation bei AllMusic englisch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Free Jazz A Collective Improvisation amp oldid 237895309