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Frauen in Ravensbruck ist ein Dokumentarfilm des DEFA Studios fur Wochenschau und Dokumentarfilme von Renate Drescher und Joop Huisken aus dem Jahr 1968 FilmTitel Frauen in RavensbruckProduktionsland DDROriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1968Lange 36 MinutenStabRegie Renate DrescherJoop HuiskenDrehbuch Renate DrescherProduktion DEFA Studio fur Wochenschau und DokumentarfilmeMusik Kurt ZanderKamera Joop HuiskenSchnitt Ella EnsinkBesetzungGerry Wolff Sprecher Irma Munch Sprecherin Steffie Spira Sprecherin Sabine Krug Sprecherin Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion und Veroffentlichung 3 Kritik 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDer Blick uber den See am ehemaligen Konzentrationslager Ravensbruck lasst nicht erkennen dass sich hier vor 25 bis 30 Jahren ein Stuck der Holle befand Es war das einzige Lager im nationalsozialistischen Deutschland in dem nur Frauen und Kinder inhaftiert getotet und verbrannt wurden Der Plan dass Zeugen nicht uberleben und weitere Beweise der Unmenschlichkeiten keinen Bestand haben werden ist nicht aufgegangen Der Fall wird nicht fruher aufgegeben bis auch die letzten Mittater zur Verantwortung gezogen wurden Der Film beginnt mit einem Blick auf ein Modell des Konzentrationslagers welches sich in dem in den 1950er Jahren aufgebauten Museum befindet das im ehemaligen Zellengefangnis untergebracht ist Die Fuhrung der Gruppe die vorwiegend aus Jugendlichen besteht hat eine Frau ubernommen die selbst ein ehemaliger Haftling in Ravensbruck war Das Modell zeigt das komplette Lager welches fast ausschliesslich von Haftlingen erbaut wurde Dazu gehorten die Baracken Verwaltungsgebaude die SS Wohnsiedlung und die zum Objekt gehorenden Strassen Auch das Siemens Werksgelande mit 20 Arbeitsbaracken in denen 3000 Frauen unter ihnen Kinder ab einem Alter von 12 Jahren arbeiten mussten wurde durch die Haftlinge errichtet Hier wurden vorrangig Instrumente fur die Flugzeugindustrie und fur die V Waffen hergestellt Auch fur andere Rustungsbetriebe wurden die Frauen aus Ravensbruck zur Verfugung gestellt Weiterhin wurden auf dem Modell die Standorte des Erschiessungsganges in dem jeweils am Dienstag und am Freitag Frauen erschossen wurden die beiden ausserhalb des Lagers errichteten Gaskammern sowie das gleich daneben liegende Krematorium gezeigt Da sich die Zahl der Verbrennungen immer weiter erhohte und die Entsorgung der Asche immer schwieriger wurde begann man damit den anliegenden Schwedtsee damit zu fullen Im Anschluss an diese Einfuhrung begleitet die Kamera die Besuchergruppe auf dem Weg durch das Museum Frau Marga Jung ehemaliger Ravensbruck Haftling mit der Nummer 9944 berichtet uber ihre Haftzeit Appell hiess vor dem Block in 10er Reihen antreten teilweise stundenlang und bei jeder Witterung auf Kinder und alte Frauen wurde dabei keine Rucksicht genommen Jeder Morgen begann auch mit der Angst ins Kommandantur Gebaude gerufen zu werden denn das hiess nie etwas Gutes Grosse Angst hatten die Gefangenen auch vor der SS ihren Schlagen und den Hunden Schwer lastete auch das Heimweh auf den Frauen die Sehnsucht nach dem Mann und nach den Kindern hatten Die deutschen Frauen waren die ersten die hier inhaftiert wurden spater kamen Frauen aus ganz Europa hinzu Besonders unter den Antifaschistinnen entwickelten sich Freundschaften im gemeinsamen Kampf gegen die SS die zum Teil noch zum Zeitpunkt der Dreharbeiten bestanden Zu historischen Filmaufnahmen erklarte der Sprecher dass Frauen und Madchen aus 23 europaischen Landern nach Ravensbruck kamen Fur viele von ihnen war das aber nur eine Durchgangsstation denn die Judinnen und sogenannte Zigeunerinnen fuhren weiter in die Vernichtungslager Auschwitz und Lublin Den gleichen Weg nahmen auch die arbeitsunfahigen Frauen Von 132 000 Frauen und Kindern die in Ravensbruck eingeliefert wurden wurden 92 000 vernichtet was eine weitaus hohere Quote als in den Mannerlagern bedeutete Weitere ehemalige Haftlinge kommen in dem Film zu Wort so Nina Gusjewa eine Schulratin aus der Sowjetunion Im Krieg verlor sie ihren Mann und ihren Sohn sie selbst ging zu den Partisanen weshalb sie von den deutschen Besatzern verhaftet wurde Als sie ins Lager Ravensbruck kam sah sie ihre wichtigste Aufgabe darin den Menschen zu helfen am Leben zu bleiben Sie war Mitglied der illegalen Widerstandsorganisation und erinnert sich noch gern daran wie sie 1944 die Feierlichkeiten zum Todestag von Wladimir Iljitsch Lenin begingen Auch erwahnt sie dass eine besondere Fursorge den Kindern des Lagers galt Die polnische Arztin Dr Maria Kusneczuk berichtete uber ein Erlebnis im Konzentrationslager was sie bis heute beeinflusst Mit Gewalt wurde sie in das Lagerkrankenhaus gebracht wo ihr eine Spritze injizierte wurde nach der sie das Bewusstsein verlor Nun folgte eine Operation bei der ihr ein Bein verstummelt wurde Sie war zu diesem Zeitpunkt 22 Jahre alt und gesund Die belgische Lehrerin Rita Guidon ist zu Weihnachten 1942 in Ravensbruck angekommen und wurde in Juni 1943 auserwahlt bei Siemens in 12 Stundenschichten zu arbeiten Die Auswahl wurde von Siemens Mitarbeitern und SS Mannern durchgefuhrt Dann schilderte die Belgierin noch wie ein Arbeitstag bei Siemens ablief und wie gefahrlich ihre Tatigkeit dort war Wenn sie heute auf ihrem Weg durch Brussel an dem grossen Siemenswerk vorbeikommt muss sie immer noch an die Grausamkeiten des Konzentrationslagers denken und es uberkommt sie ein Gefuhl von Traurigkeit und Abscheu Bilder von der Befreiung des Konzentrationslagers Ravensbruck durch die Rote Armee bilden den Abschluss des Rundgangs durch das Museum Nun spricht die Franzosin Renee Mirande Laval die gleich nach ihrer Heimkehr 1945 nach Paris mit Gleichgesinnten den Verband Freundschaft von Ravensbruck grundete Spater wurde daraus das Internationale Ravensbruck Komitee dessen erste Prasidentin sie wurde Die Mitglieder dieses Komitees haben sich geschworen an ihre Kinder die gesammelten Erfahrungen weiterzugeben Sie sollen zwar nicht damit belastet werden aber sie sollen es wissen damit sie sich dagegen schutzen konnen Der einzige Sinn der Vereinigung ist die Jugendlichen zu alarmieren sich der Wiedergeburt und des Weiterbestehens des Faschismus zu widersetzen Die letzten Bilder des Films zeigen ein Wiedersehen ehemaliger Haftlinge auf dem Gelande der Mahn und Gedenkstatte Ravensbruck Produktion und Veroffentlichung BearbeitenDie begleitenden Texte fur den Film verfasste der Schriftsteller Gunter Kunert Mehrere historische Filmsequenzen zeigen den Weg der zur Barbarei wahrend der Zeit des Nationalsozialismus fuhrte Die Premiere des im Auftrag der Nationalen Mahn und Gedenkstatten der DDR entstandenen Films fand am 1 August 1968 im Beisein ehemaliger Haftlinge aus der Sowjetunion aus Belgien und der DDR im Kinosaal des KZ Ravensbruck statt Am Schluss der feierlichen Veranstaltung wurde der Film dem Kollektiv der Nationalen Gedenkstatte fur weitere Auffuhrungen ubergeben Kritik BearbeitenPaul Gabriel aussert sich im Neuen Deutschland besonders lobend uber die Konsequenz der Filmemacher den Film mit dem Ziel darzustellen das Denken und Fuhlen der heutigen Jugend zu bewegen Weiterhin fand der Film hohe Anerkennung bei dem sachverstandigen und deshalb besonders kritischen Publikum der Premiere den Frauen der Arbeitsgemeinschaft ehemaliger Ravensbruckerinnen 1 Weblinks BearbeitenFrauen in Ravensbruck bei filmportal de Gelenkte Erinnerung FilmDokument 230 des Vereins CineGraph BabelsbergEinzelnachweise Bearbeiten Neues Deutschland vom 13 August 1968 S 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frauen in Ravensbruck amp oldid 225916464