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Der Frauen Erwerbs und Ausbildungsverein FEAV Eigenschreibweise Frauen Erwerbs und Ausbildungsverein war ein 1867 in Bremen gegrundeter Frauenverein der Ende 2018 aufgelost wurde Das Gebaude steht seit 2000 unter Bremer Denkmalschutz 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Erste Frauenvereine 1 2 Verein zur Erweiterung des weiblichen Arbeitsgebietes 1 3 Nach dem Ersten Weltkrieg 1 4 Zeit des Nationalsozialismus 1 5 Nach 1945 2 Bauwerk 3 Ziele 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenErste Frauenvereine Bearbeiten Die ersten Frauenvereine der Frauenbewegung entstanden in Preussen ab 1810 nach franzosischen Vorbildern Sie losten sich nach 1815 wieder auf Ende der 1820er Jahre wurden verschiedene wohltatige Frauenvereine gegrundet die vor allem fursorgerisch tatig waren 1865 grundete sich in Leipzig der Allgemeine Deutsche Frauenverein zu Verbesserung der Berufsausbildung Der 1865 gegrundete Lette Verein in Berlin kummerte sich um eine bessere Madchenbildung und Berufsbildung von Frauen Die 1866 von der spateren deutschen Kaiserin Augusta gegrundeten Vaterlandischen Frauenvereine dienten als weiblicher Teil des Roten Kreuzes in Preussen Verein zur Erweiterung des weiblichen Arbeitsgebietes Bearbeiten 1867 entstand in der Bremer Frauenbewegung der Verein zur Erweiterung des weiblichen Arbeitsgebietes der in den folgenden Jahren Frauenerwerbsverein genannt wurde Die Frauenrechtlerinnen Ottilie Hoffmann Marie Mindermann und Henny Sattler waren mit anderen Frauen die Grunderinnen Der Verein kam aus burgerlichen Kreisen und Manner konnten Mitglieder sein So war denn auch Karl Theodor Oelrichs der erste Vorsitzender eines Vereins der schnell 500 Mitglieder hatte Der Verein trat fur das Frauenwahlrecht ein das in Bremen erst 1918 realisiert werden konnte 1867 war auch Grundung der Fortbildungsschule fur kaufmannische Berufe und die der Nahschule Seit 1868 bestand die Vereinsbibliothek und der Verein trat in den Verband Deutscher Frauenbildungs und Erwerbsvereine 1870 erfolgte die Einrichtung von Kursen fur Kinderpflegerinnen 1881 die Grundung des Vereins zur Ausbildung von Krankenpflegerinnen 1885 die Einrichtung der Madchenschutzstelle und 1895 wurde eine Stellenvermittlung eingerichtet Von 1871 bis 1892 war der Schriftsteller und Politiker August Lammers Bruder der Frauenrechtlerin Mathilde Lammers Vorsitzender des Vereins Er veranlasste den Beitritt an uberregionale Organisationen wie der Allgemeine Deutsche Frauenverein und des Vereins zur Forderung der Erwerbstatigkeit des weiblichen Geschlechts der als Lette Verein 1866 von Wilhelm Adolf Lette gegrundet wurde und heute noch besteht 1893 wurden Lucy Lindhorn und der Padagoge Heinrich Otto Reddersen Vorsitzende des Frauenwerbsvereins 1893 nahm Ottilie Hoffmann die aktiv im Vorstand wirkte als Delegierte an der Grundung des Bundes deutscher Frauenvereine am 28 und 29 Marz 1894 in Berlin teil die Grundungsversammlung wahlte sie bis 1902 in den Bundesvorstand 1895 waren Frauen wie Lucy Lindhorn Emilie Bendel Felicie Gildemeister Ottilie Hoffmann Doris Focke bei der Umwandlung des Vereins zu einem reinen Frauenverein beteiligt 1897 erfolgte die Umbenennung in Frauen Erwerbs und Ausbildungsverein FEAV und der Verein fusionierte mit ahnlichen Gruppen unter anderem mit dem Bremer Kochschulverein Lucy Lindhorn ubernahm den alleinigen Vorsitz und Bendel war als Rechnungs und Schriftfuhrerin im Verein aktiv Von 1893 bis 1898 hatte der Verein in der Bremer Altstadt im Haus Geeren Nr 47 seinen Hauptsitz 1898 war die Eroffnung des ersten eigenen Vereinshauses des FEAV in Bremen Mitte in der Pelzerstrasse Nr 8 11 1905 oder 1907 wurde dazu das Nachbargrundstuck Perlzerstrasse Nr 7 angekauft Im Vereinshaus war seit 1898 die Wirtschaftsschule mit den Unterabteilungen Bremer Kuche Haushalterinnen Wascherinnen und Platterinnen Es wurden Turnkurse angeboten Durch Schenkungen konnte das Haus Ansgarikirchhof Nr 10 erworben werden und 1903 eroffnete hier das Josephinenheim eine Art Frauenhotel oder auch schon fruhes Frauenhaus 1904 gab es Seminare fur Hauswirtschaftslehrerinnen 1909 wurde die Frauenschule unter der Leitung der Padagoginnen Emilie Bendel und Agnes Matthes eroffnet Die Schule erhielt 1911 eine staatliche Konzession Die Frauenschule mit Fachern wie Volkswirtschaftslehre Burgerkunde Englisch Kunstgeschichte Hauswirtschaft Ernahrungslehre hausliche Buchfuhrung oder Kochen diente zur Vorbereitung fur eine sich anschliessende Berufsausbildung 1915 wurde die Schule zugunsten einer Frauendienstschule geschlossen Sie kann als Vorlaufer des spateren Sozialen Seminars angesehen werden Wie beim Lette Verein gehorten auch Kurse fur Fremdsprachen Handelskorrespondenz sowie fur Zeichnen und Kunsthandwerk von 1898 bis 1909 zum Programm Finanzielle Schwierigkeiten fuhrten um und nach 1905 zur Aufgabe der Krankenpflegeschule und von einigen Kurs und Sozialangeboten 1910 trat der Verein in den Bremer Frauenstadtbund Um diese Zeit hatte der Verein folgende Abteilungen Fortbildungsschule Nahschule Wirtschaftsfachschule Frauenschule kaufmannische und gewerbliche Abteilung Bibliothek Stellenvermittlung Bundesangelegenheiten und das Josephinenheim 1913 kam das Seminar fur Nadelarbeitslehrerinnen hinzu Der Erste Weltkrieg machte einige Umstellungen erforderlich Viele Frauen waren nun verstarkt in allgemeine und soziale Hilfsarbeiten eingebunden Eine Lehrwerkstatt entstand und eine Verkaufsstelle fur Kochkisten sowie Kurse fur Kinderhortnerinnen und Sauglingspflege 1915 wurde die Frauenschule geschlossen und 1917 eine Frauendienstschule eingerichtet Nach dem Ersten Weltkrieg Bearbeiten Nach dem Krieg gab es beim Frauenerwerbsverein neben dem weiblichen Vorstand auch bis 1922 einen mannlichen Verwaltungsrat fur die Finanzen Zunehmend wurde nicht nur das allgemeine Schulwesen sondern auch die Berufsausbildung von Frauen zu einer staatlichen Aufgabe So erfolgte 1920 die Einfuhrung der landwirtschaftlichen Pflichtfortbildungsschule und 1921 die Einrichtung der hoheren Handelsschule Das private Engagement des Vereins verblieb jedoch 1919 wurde die Frauendienstschule in eine Soziale Frauenschule umgewandelt Kurse fur erwerbslose Frauen wurden angeboten und seit 1919 bzw 1926 fanden sozialpadagogische Seminare fur Kindergartnerinnen sowie fur Handarbeits und Hausarbeitslehrerinnen bis etwa 1932 und 1933 statt In verschiedenen Stadtteilen wurden Kindergarten eingerichtet 1927 nahm eine Mittelschule ihren Unterricht auf 1918 wurde Agnes Heineken Direktorin der Schulen des Frauen Erwerbs und Ausbildungsvereins Erfolgreich unterstutzte sie die Weiterentwicklung des Berufs und Fachschulwesens 1923 eroffnete die Kinderpflegerinnenschule 1926 das Gewerbelehrerinnenseminar 1926 27 die Mutterschule nach dem Erwerb der Hauser an der Contrescarpe Nr 162 164 gemeinsam mit dem Vaterlandischen Frauenverein und 1929 die hohere Fachschule fur Kindergartnerinnen Zeit des Nationalsozialismus Bearbeiten In der Zeit des Nationalsozialismus wurde 1933 der Frauenerwerbsverein aufgelost Viele seiner Aufgaben wurden vom Staat ubernommen oder von der NS Frauenschaft 1933 erfolgte die Umwandlung der Allgemeinen Frauenschule der Sozialen Frauenschule sowie der Kindergartnerinnen und pflegeschule in eine staatliche Fachschule fur Frauenberufe Die Handelsschulabteilung wurde an die kaufmannischen Schulen der Stadt angegliedert Nah Koch und Haushaltungskurse und der Mittagstisch wurden fortgefuhrt 1943 musste der Betrieb weitgehend eingestellt das Haus Contrescarpe Nr 162 wurde 1943 zerstort und 1944 die Gebaude in der Pelzerstrasse Nach 1945 Bearbeiten Gleich nach dem Krieg erfolgte die Wiederaufnahme der Aktivitaten des Frauenerwerbsverein unter Leitung von Nora Arens die bis 1957 den Vereinsvorsitz innehatte Ein Mittagstisch an der Contrescarpe Nr 8 wurde eingerichtet und der Schulbetrieb fur Lehrgange fur Hauswirtschaft sowie Kochen und Nahen 1946 trat der Verein dem neu gegrundeten Bremer Frauenausschuss bei Mutterkurse wurden in Zusammenarbeit mit der Bundesversicherungsanstalt fur Angestellte BfA angeboten 1952 wurde ein neues Lehrgebaude errichtet Die Burgerschaftsabgeordneten und Politikerinnen Elly Ley FDP von 1957 bis 1963 und Johanne Lohmann FDP von 1963 bis 1974 fuhrten den Verein 1957 konnte das Bremer Kochbuch neu herausgegeben werden Seit 1970 erfolgte die Unterstutzung von Frauen und Madchen bei der Ausbildung und den Umschulungen Von 1974 bis 1979 und von 1983 bis 1986 wurde der Verein von Brigitte Schmundt geleitet von 1980 bis 1983 von Julie Kulenkampff 1982 kamen Modellversuche zur Ausbildung turkischer Madchen zu Gehilfinnen in medizinischen und juristischen Berufen Die Ausbildung zu Damenschneiderin zur Hauswirtschaftstechnik in der kaufmannischen Fortbildung zu Raumausstatterin 1985 und als Fachgehilfinnen im Gastgewerbe 1986 erfolgte Vorsitzende des Vereins von 1987 bis 2002 war die Politikerin und fruhere Burgerschaftsabgeordnete 1975 1983 Gisela Huller FDP Seit den 1990er Jahren folgten Deutschkurse fur Aussiedler EDV Fortbildungskurse in Buroberufen und ausbildungsbegleitende Hilfen im Bereich der Betriebshelferinnen Frauencomputerschulen Kurse fur Telepoint Managerinnen Qualifizierungen fur Teledienste Windowsanwendungen Internetdienste und E Office Managerinnen In den 2000er Jahren kamen Kurse fur hauswirtschaftliche Assistentinnen der stationaren Altenhilfe Trainings und Eignungsfeststellungen fur Migrantinnen und Frauen 50 Weiterbildung bei der Qualifizierung im unternehmerischen Dienstleistungsbereich und das Projekt Lernen Integration und Arbeit fur Frauen LIA hinzu Von 2003 bis 2015 wurde der Verein von Gertrud Stoevesandt geleitet Ihre Nachfolgerin wurde die vormalige Vorsitzende Gisela Huller die den Verein bis heute leitet Der Verein loste sich zum Jahresende 2018 auf das Vermogen ging an die Stiftung der Universitat Bremen uber 2 Bauwerk Bearbeiten nbsp Das Gebaude Giebelseite an der Carl Ronning Strasse nbsp GiebelzierDas funfgeschossige rotsteinsichtige denkmalgeschutzte Lehrgebaude an der Pelzerstrasse Ecke Carl Ronning Strasse mit einer konservativen Fassade wurde von 1951 bis 1952 nach Planen des Architekten Bernhard Wessel errichtet Ziele BearbeitenDer Frauenerwerbsverein aktuell in der Carl Ronning Strasse Nr 2 ist heute eine Einrichtung welche Frauen und Manner fur eine Erwerbstatigkeit qualifiziert Vorwiegend sind es Frauen die in der Aus und Weiterbildung des Vereins sind Frauen deren Berufsbiografie aufgrund gesellschaftlicher kultureller oder individueller Pragungen unterbrochen wurde Frauen die haufig keine Moglichkeit hatten die Erwerbskarriere geradlinig zu entwickeln Der Verein hat als anerkannte Einrichtung der Weiterbildung die 1 Zertifizierung als Bildungstrager nach dem Bremer Weiterbildungsgesetz Gesellschaftlich verursachte Defizite sollen durch Aus und Weiterbildung ausgeglichen und spezifische Starken von Frauen gefordert werden Dem Bedarf der Frauen und dem Bedarf des Arbeitsmarktes wird bei den Weiterbildungsangeboten Rechnung getragen Es erfolgt dabei eine Kooperation mit Betrieben und anderen Tragern in der Aus und Weiterbildung und eine enge Zusammenarbeit mit den offentlichen Auftraggebern bei der Realisierung arbeitsmarktpolitischer Massnahmen Der Vorstand beschliesst die inhaltliche Ausrichtung die Geschaftsfuhrung setzt die Ziele um Angeboten werden unter anderem Qualifizierungen im kaufmannischen Dienstleistungsbereich Weiterbildungen in der Altenpflege durch Interkulturelle Kompetenzen in der Altenpflege und Angebote fur Frauen ab 49 nach dem Motto Gesund und Aktiv auch als Training fur Frauen mit gesundheitlichen Einschrankungen Literatur BearbeitenHerbert Schwarzwalder Das Grosse Bremen Lexikon 2 Bande Edition Temmen Bremen 2003 ISBN 3 86108 693 X Weblinks BearbeitenOffizielle Website des FEAV Frauen Erwerbs und AusbildungsVerein 150 Jahre Frauen Erwerbs und Ausbildungsverein 1867 2017 auf bremerfrauengeschichte deEinzelnachweise Bearbeiten Denkmaldatenbank des LfD Bremen Nina Willborn Ein Ende mit Neuanfang In Weser Kurier 22 Mai 2018 S 7 online Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Frauen Erwerbs und Ausbildungsverein amp oldid 224569424