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Franziska Kessel 6 Januar 1906 in Koln 16 April oder 17 April 1934 in Mainz war eine deutsche Politikerin KPD und Widerstandskampferin gegen den Nationalsozialismus Franziska KesselGedenkveranstaltung in FrankfurtZeitungsausschnitt FR 1 August 1945 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenNach Besuch der Volks und Fortbildungsschule in Koln machte Kessel eine Lehre als Verkauferin und arbeitete spater in diesem Beruf Von 1920 bis 1928 war sie Mitglied im Zentralverband der Angestellten ZdA ab 1928 Mitglied des Gesamtverbandes der Arbeitnehmer der offentlichen Betriebe und des Personen und Warenverkehrs 1921 schloss sie sich der Sozialistischen Arbeiter Jugend an die sie jedoch 1923 wieder verliess da sie die reformistische Politik dieser Organisation nicht mehr mittragen wollte 1925 26 war sie Mitglied des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes 1928 wurde sie schliesslich Mitglied der KPD Wegen ihrer kommunistischen Betatigung wurde sie im Sommer 1930 vom Reichsgericht zu einem Jahr Gefangnis verurteilt Nach ihrer Entlassung wurde Kessel Leiterin der Frauenabteilung bei der KPD Bezirksleitung Hessen Frankfurt Zeitweilig arbeitete Kessel als Dienst und Kindermadchen im Haushalt der Politikerin Erika Buchmann und deren Ehemann Albert Buchmann des KPD Reichstagsabgeordneten 1 Von Juli 1932 bis Marz 1933 war Franziska Kessel Abgeordnete fur die KPD im Reichstag Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 arbeitete sie im Untergrund weiter Kessel fuhr als Instrukteur durch den Bezirk Hessen Frankfurt und suchte dabei eine Vielzahl von Ortsgruppen der KPD auf um diese auf die Kampfbedingungen in der Illegalitat vorzubereiten Zudem sammelte sie dabei Augenzeugenberichte uber den Nazi Terror gegen die deutsche Arbeiterbewegung Dieses Material diente der Vorbereitung des Antifaschistischen Arbeiterkongresses Europas der im Juni 1933 im Pariser Pleyel Saal stattfand Am 4 April 1933 wurde sie in Bad Nauheim verhaftet Verraten und bei der Verhaftung geholfen hatte Robert Otto ebenfalls KPD Mitglied und ab 1933 Spitzel der Gestapo Er lockte sie zum Ludwigsbrunnen unter dem Vorwand dass sie dort Material ubergeben solle da er selber nicht kommen konnte war ein Geheimwort Sonnenklar verabredet worden damit sie sich zu erkennen geben konnte Nach Nennung des Geheimwortes durch den anwesenden damaligen Chef der Kriminalpolizei Brautigam gab sie sich zu erkennen Sie wurde an Ort und Stelle verhaftet Kessel war von Genossen gewarnt worden dass Otto ein Spitzel ware ging aber trotzdem zum ausgemachten Treffpunkt Otto trat in zwei Prozessen noch als Belastungszeuge gegen sie auf Am 17 November 1933 wurde sie durch das Oberlandesgericht Darmstadt wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt In der Anklageschrift wurde Kessel beschuldigt sie habe illegale Verbindungen zwischen Kommunisten hergestellt und Flugblatter staatsfeindlichen Inhalts verteilt Wahrend der Haft erblindete sie ob aufgrund der Folter oder der allgemeinen entsetzlichen Haftbedingungen ist unklar 2 Kessel starb unter ungeklarten Umstanden in der Zuchthausabteilung des Landgerichtsgefangnisses Mainz in der Diether von Isenburg Strasse Laut einem Bericht von Cacilie Barbara Schaeffer einer zur gleichen Zeit ebenfalls in Mainz inhaftierten fruheren Landtagsabgeordneten der KPD beging Kessel Suizid 3 Ehrungen Bearbeiten nbsp Gedenktafeln am Reichstag nbsp Gedenktafel fur Franziska Kessel am Isenburg Karree in Mainz Nach ihr sind die Franziska Kessel Strassen in Mainz Oberstadt und Frankfurt am Main Heddernheim benannt Seit 1992 erinnert in Berlin in der Nahe des Reichstags eine der Gedenktafeln fur die 96 von den Nationalsozialisten ermordeten Reichstagsabgeordneten an Kessel Seit 2023 erinnert in Mainz am heutigen Isenburg Karree dem ehemaligen Hessischen Landgerichtsgefangnis eine Gedenktafel an Franziska Kessel In diesem Gefangnis kam Franziska Kessel zu Tode Heute wird das Haus als Burogebaude des rheinland pfalzischen Landtags genutzt Literatur BearbeitenLuise Kraushaar Hrsg Deutsche Widerstandskampfer 1933 1945 Biographien und Briefe Band 1 Dietz Berlin 1970 S 488f Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 online abgerufen am 23 Januar 2012 Johannes Chwalek Vorlaufig bin ich noch in Einzelhaft Franziska Kessel 1906 1934 In Mainzer Geschichtsblatter hg vom Verein fur Sozialgeschichte Mainz e V Heft 15 2014 S 123 146 Weblinks BearbeitenLebenslauf auf der Seite der Gedenkstatte fur die Opfer des Nationalsozialismus in der Justizvollzugsanstalt Wolfenbuttel Biografie von Franziska Kessel Franziska Kessel in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Johannes Chwalek Vorlaufig bin ich noch in Einzelhaft Franziska Kessel 1906 1934 in Mainzer Geschichtsblatter 15 2014 S 123 146 hier S 129 Johannes Chwalek Vorlaufig bin ich noch in Einzelhaft Franziska Kessel 1906 1934 in Mainzer Geschichtsblatter 15 2014 S 123 146 hier S 142 Martin Schumacher Hrsg M d R Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus Politische Verfolgung Emigration und Ausburgerung 1933 1945 Droste Verlag Dusseldorf 1991 ISBN 3 7700 5162 9 S 326f Normdaten Person GND 130350222 lobid OGND AKS VIAF 57717273 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kessel FranziskaKURZBESCHREIBUNG deutsche Politikerin KPD MdR und WiderstandskampferinGEBURTSDATUM 6 Januar 1906GEBURTSORT KolnSTERBEDATUM April 1934STERBEORT Mainz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franziska Kessel amp oldid 236985605