www.wikidata.de-de.nina.az
Franz Walchegger 1 April 1913 in Lienz 26 November 1965 in Klagenfurt war ein Pionier der modernen Malerei in Tirol Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Bedeutung 3 Werke im offentlichen Raum 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenFranz Walchegger stammte aus einer Lienzer Burgerfamilie die im 19 Jahrhundert u a auch den Brixner Kunsthistoriker Johann Evangelist Walchegger hervorbrachte Nach der Schulzeit erlernte Walchegger zunachst das Malerhandwerk Er hatte eine aussergewohnliche Begabung daher besuchte er die Zeichen und Malschule bei Professor Toni Kirchmayr in Innsbruck Teilweise wirkte er an Kirchenmalereien mit An der Kunstakademie in Wien studierte er von 1938 bis 1942 Dort belegte er Stunden bei den Professoren Ferdinand Andri Wilhelm Dachauer und Herbert Boeckl und schloss mit Diplom ab 1942 wurde Walchegger zur deutschen Wehrmacht eingezogen und verrichtete seinen Frontdienst in Russland und im Westen Auch wahrend des Krieges war Walchegger z T als Maler tatig u a schuf er Wandmalereien in einer Kaserne in Olmutz Der Krieg endete fur ihn in Gefangenschaft Nach seiner Freilassung kehrte er nach Lienz zuruck Wie sein Vorbild Albin Egger Lienz entwickelte auch er einen starken Schaffensdrang In dieser Zeit entstanden zahlreiche Werke nach Motiven im Bauerlichen Figuralen in lebendigen Blumen und Landschaftsstudien beseelte Portrats aber auch grossflachige Wandmalereien Walchegger verewigte sich mit Fresken an vielen Fassaden von Wohn und Geschaftshausern in Lienz Matrei in Osttirol und anderen Orten Ein weiterer Schwerpunkt von Walcheggers Schaffen wahrend seines ganzen Lebens war die Auseinandersetzung mit religiosen Themen in denen das Themenpaar Tod Leben eine besondere Rolle spielt In der Portratkunst hat er seinen eigenen Stil und eine unverwechselbare Farbgebung entwickelt Wohl nicht zuletzt dank seiner Ausbildung gelang es Walchegger in hervorragender Weise kunstlerischen Ausdruck mit handwerklicher Perfektion zu kombinieren Ausgehend vom Naturalismus und in kreativer Auseinandersetzung mit verschiedenen Vorbildern rezipierte er u a den Kubismus produktiv fur sich und wagte sich in den fruhen 1960ern in die abstrakte Malerei Ein Spezifikum von Walcheggers spateren Werken ist die sogenannte Bindertechnik ein ins Dreidimensionale vorstossender verdickter Farbauftrag der den Sujets besondere Eindringlichkeit und Verdichtung verleiht Trotz zahlreicher Auftrage im offentlichen und halboffentlichen Raum wurde Walcheggers Werk in seiner Heimat Osttirol nicht immer verstanden und zum Teil angefeindet Besonders getroffen hat ihn die nachtliche Ubermalung eines seiner Fresken an der Bachkapelle in Matrei in Osttirol durch unbekannte Tater Im Laufe der Zeit wurde Walchegger immer einsamer und zog sich mehr und mehr zuruck Er verkaufte sein Haus in Lienz und erwarb 1957 das Berghaus des verstorbenen deutschen Malers Franz Eichhorst in Matrei Dort wirkte er bis kurz vor seinem Tod und verstarb schliesslich im Alter von 52 Jahren in Klagenfurt Kurz vor seinem Tod engagierte er sich auch gemeinsam mit Josef Manfreda Leopold Ganzer und Hermann Pedit fur die Grundung der 1964 eingerichteten Stadtischen Galerie in Lienz Die grossten offentlich zuganglichen Sammlungen von Walcheggers Werken finden sich neben etlichen Aussenfresken in der Lienzer Innenstadt im Rathaus von Lienz sowie im Museum Schloss Bruck Walcheggers Werk waren allein oder in Gemeinschaft mehrere Ausstellungen gewidmet zu Lebzeiten und auch posthum nicht nur in seiner naheren Heimat Osttirol sondern auch in Wien und anderen grosseren Stadten Letzte grossere Ausstellungen Museum der Stadt Lienz Schloss Bruck 20 Juni bis 9 August 2013 1 Hofburg Innsbruck 6 November bis 4 Dezember 2013 2 Bedeutung BearbeitenWalcheggers Bedeutung fur die Entwicklung der modernen Malerei in Tirol fasste der Innsbrucker Ordinarius Heinz Mackowitz in seiner Monographie Franz Walchegger 1984 so zusammen Walcheggers Platz innerhalb der Entwicklung der Tiroler Malerei in unserem Jahrhundert ist unbestritten und es wird immer offensichtlicher dass er was die Kunst unseres Landes in der Mitte dieses Jahrhunderts betrifft etwa jene Stellung einnimmt die Egger Lienz im ersten Viertel eingenommen hat Es steht ausser Zweifel dass der Name Walchegger stets neben jenem von Egger Lienz genannt werden muss wenn die Sprache auf die Tiroler Kunst des 20 Jahrhunderts kommt Werke im offentlichen Raum Bearbeiten nbsp Wandbild Familie am Haus Walcheggerstrasse 1 4 Matrei in Osttirol 1963 Fassadenmalereien Wolkensteinerstrasse 5 und 7 Lienz um 1939 3 4 Fresken an der Ostmauer Alter Friedhof Lienz 1955 5 Fassadenmalerei Altes Rathaus Lienz um 1955 6 Wandmalerei Die vier Lebensalter Friedensiedlung Lienz 1957 7 Wandgemalde mit Darstellung einer Handelsszene Buchhandlung amp Papier Geiger Lienz 1958 8 Entwurf Fassadenplastik Pfarrvikariatskirche unserer lieben Frau Maria Unbefleckte Empfangnis Mittewald 1958 9 Fassadenfresko Schutzmantelmadonna Bachkirchl Matrei in Osttirol 1958 10 Fassadenmalerei Verpfandung Matreis an das Salzburger Domkapitel Bezirksgericht Matrei in Osttirol 1958 11 Wandbilder Familie und Arbeitsleben Walcheggerstrasse 1 4 Matrei in Osttirol 1963 12 Literatur BearbeitenEleonora Bliem Scolari Franz Walchegger 1913 1965 Die Bildsprache als Reflexion von Zeitgeist und Seele Mit einem Beitrag von Winfried Loffler Innsbruck Wien Haymon 2013 208 S ISBN 978 3 7099 7098 0 Heinz Mackowitz Franz Walchegger Innsbruck u a Tyrolia 1984 Maler Franz Walchegger verstarb vor 40 Jahren in Osttiroler Bote 24 November 2005 Helga Reichart Franz Walchegger unpubl Dissertation Universitat Innsbruck 1986 Franz Walchegger 1913 1965 Gedachtnisausstellung zum 70 Geburtstag Stadtische Galerie Lienz 24 Marz bis 30 April 1983 Gestaltung und Redaktion Hans Steininger Lienz Kulturreferat d Stadtgemeinde Lienz 1983 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franz Walchegger Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Franz Walchegger auf der Website der Kanzlei Rohracher Literatur von und uber Franz Walchegger im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten 2013 FRANZ WALCHEGGER Malerei im Zeichen der Klassischen Moderne Museum der Stadt Lienz abgerufen am 11 April 2019 Gerhard Pirkner Franz Walchegger in Innsbruck ein Magnet Dolomitenstadt Media KG 23 November 2013 abgerufen am 11 April 2019 Fingernagel Grull Wiesauer Mehrfamilienhaus In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 12 Juli 2020 Fingernagel Grull Wiesauer Mehrfamilienhaus In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 12 Juli 2020 Gruber Wiesauer Alter Friedhof In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 12 Juli 2020 Gruber Wiesauer Geschafts und Burohaus Altes Rathaus In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 12 Juli 2020 Fingernagel Grull Wiesauer Kunst am Bau an offentlichen Gebauden Wandmalerei Die vier Lebensalter In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 12 Juli 2020 Fingernagel Grull Wiesauer Geschaftsgebaude Buchhandlung amp Papier Geiger In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 12 Juli 2020 Fingernagel Grull Schmid Pittl Pfarrvikariatskirche Mariae Unbefleckte Empfangnis In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 12 Juli 2020 Baumann Wiesauer Wegkapelle Kapelle hl Florian Bachkapelle Bachkirchl In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 12 Juli 2020 Frick Wiesauer Gerichtsgebaude Bezirksgericht In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 12 Juli 2020 Molling Wiesauer Kunst am Bau an offentlichen Gebauden Wandbild Familie und Arbeitsleben In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 12 Juli 2020 Normdaten Person GND 118770888 lobid OGND AKS LCCN n86026844 VIAF 64803352 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Walchegger FranzKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Maler Pionier der modernen Malerei in OsttirolGEBURTSDATUM 1 April 1913GEBURTSORT LienzSTERBEDATUM 26 November 1965STERBEORT Klagenfurt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Walchegger amp oldid 201911381