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Franz Vaahsen lt Geburtsurkunde Vaaſsen andere Schreibweisen Vaassen Vaassen Vassen 1 23 Oktober 1881 in Monchengladbach 2 Oktober 1944 in Dusseldorf wirkte ab 1924 als Pfarrer in der Wittlaerer Kirche St Remigius bis zu seiner Verhaftung durch das Nazi Regime im Jahr 1944 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend und Ausbildung 1 2 Leben als Pfarrer 1 3 Widerstand gegen den Nationalsozialismus 1 4 Forderer der Kunst 1 5 Verhaftung und Tod 2 Ehrungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend und Ausbildung Bearbeiten Franz Vaahsen stammte aus einer christlich gepragten Kaufmannsfamilie aus Monchengladbach Er besuchte zunachst das dortige Gymnasium und erhielt spater Privatunterricht Am 13 September 1904 legte der junge Mann im Hildesheimer Gymnasium Josephinum Hildesheim sein Abitur ab Es folgten Studien der Theologie und Kunstgeschichte an der Universitat Bonn Anschliessend besuchte Vaahsen das Kolner Priesterseminar Am 10 August 1908 wurde Franz Vaahsen vom Weihbischof Joseph Muller im Kolner Dom zum Priester geweiht Leben als Pfarrer Bearbeiten Nach einer ersten Stelle in Kall in der Eifel trat Vaahsen am 14 Marz 1912 bei St Peter und Paul in Ratingen die Kaplansnachfolge wo er zwolf Jahre tatig war Dort legte er besonderen Wert auf die Jugendarbeit Am 16 Februar 1924 wurde Franz Vaahsen zum Pfarrer in der damals noch selbstandigen Gemeinde Wittlaer ernannt und auch in den ortlichen Schulvorstand aufgenommen Vaahsen setzte seine in Ratingen begonnene Jugendarbeit in der neuen Gemeinde fort Unter seiner Regie entstand ein Jugendheim mit angeschlossener Bibliothek Weiterhin sorgte er fur die Errichtung eines Sportplatzes und einer Nahstube 1931 zahlte die katholische Jugendorganisation in dem kleinen Ort rund 100 Mitglieder beiderlei Geschlechts Mit der Machtubernahme der Nationalsozialisten begann der Kampf um das Weiterbestehen der katholischen Vereine 1933 wurde der Ortsverband Wittlaer der Deutschen Jugendkraft aufgelost Widerstand gegen den Nationalsozialismus Bearbeiten Bereits am 9 April 1933 kritisierte der Wittlaerer Pfarrer in seiner Predigt zum Palmsonntag die neuen Machthaber Die NSDAP Ortsgruppe Wittlaer reagierte mit einem Aufruf an alle Volksgenossen sich in der Gaststatte Brands Jupp zu versammeln um dort den per Einschreiben geladenen Pfarrer Vaahsen die Machtanspruche der Partei zu erlautern Seit 1937 war im Regierungsbezirk Dusseldorf der Religionsunterricht an den Schulen verboten Vaahsen erteilte diesen gegen Widerstande der Nationalsozialisten in einem Anbau des Pastorats weiter Forderer der Kunst Bearbeiten Vaahsen stand als Wegbereiter moderner Sakralkunst zu seiner Zeit im Widerspruch zur Kirchenleitung so stattete er seine Pfarrkirche im Sinne der avantgardistischen Moderne neu aus Als Mitglied des Kerzenkreises lernte er Ewald Matare kennen In den Jahren schuf dann der Kunstler die Kreuzigungsgruppe das Altarkreuz den Tabernakel und fur die Nordsakristei entwarf Matare Fenster Schon 1926 bis 1927 konnte Jan Thorn Prikker neue Fenster liefern Den Abschluss des Neuausstattungsprogramms bildete 1937 ein Fenster als Gemeinschaftswerk von Heinrich Nauen und Wilhelm Teuwen Verhaftung und Tod Bearbeiten Am 29 Juni 1944 wurde Franz Vaahsen aufgrund einer Anschuldigung staatsfeindliche Reden gehalten zu haben von der Gestapo in Schutzhaft genommen Vaahsen der schon langer unter Leberzirrhose litt wurde am 1 September 1944 fur arbeitsunfahig erklart und aus der Haft entlassen Der Sterbenskranke konnte nicht mehr in seine Gemeinde zuruckkehren und starb am 2 Oktober 1944 im Kaiserswerther Marienkrankenhaus 1949 fand ein Prozess vor dem Dusseldorfer Schwurgericht gegen zwei Personen statt die den Pfarrer angezeigt hatten Es kam zu einem Freispruch und einer Verurteilung wegen Verbrechens gegen die Menschlichkeit Ehrungen BearbeitenIn Dusseldorf Wittlaer sind eine Strasse 2 und eine Grundschule nach ihm benannt Die katholische Kirche hat Pfarrer Franz Vaassen im Jahr 2014 als Glaubenszeugen in das deutsche Martyrologium des 20 Jahrhunderts in der 6 Auflage aufgenommen Literatur BearbeitenHelmut Moll Hrsg im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz Zeugen fur Christus Das deutsche Martyrologium des 20 Jahrhunderts Paderborn u a 1999 7 uberarbeitete und aktualisierte Auflage 2015 ISBN 978 3 506 78012 6 Band I S 359 364 Weblinks BearbeitenWebsite des Erzbistums Koln St Remigius Kunstwerke abgerufen am 24 Oktober 2008 Friedrich Scheiermann Ewald Matare als Schopfer sakraler Kunst in Wittlaer Pfarrchronik Wittlaer abgerufen am 4 Januar 2009Einzelnachweise Bearbeiten Dusseldorfer Geschichtsverein Dusseldorfer Jahrbuch Betrage zur Geschichte des Niederrheins 61 Band Droste Dusseldorf 1993 ISBN 3 7700 3033 8 S 125 Hermann Kleinfeld Dusseldorfs Strassen und ihre Benennung Grupello Dusseldorf 1996 ISBN 3 928234 36 6 S 126Normdaten Person GND 189501871 lobid OGND AKS VIAF 220575110 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vaahsen FranzKURZBESCHREIBUNG deutscher PfarrerGEBURTSDATUM 23 Oktober 1881GEBURTSORT MonchengladbachSTERBEDATUM 2 Oktober 1944STERBEORT Dusseldorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Vaahsen amp oldid 220186205