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Franz Sterrer 16 November 1818 in Wels 17 September 1901 in Ecully bei Lyon war ein osterreichischer Portrat und Genremaler der lange Zeit im Osmanischen Reich und spater in Frankreich gelebt hat Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 1 1 Konstantinopel Smyrna Agypten 1 2 Spatere Jahre 2 Familie 3 Werke 4 Literatur 5 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenSterrer stammte aus Wels in Oberosterreich doch uber seine Biographie ist wenig bekannt und vieles muss aus verstreuten Notizen rekonstruiert werden Wir wissen dass er ab 1831 in Wien eine hohere Schule besuchte In den Jahren 1840 bis 1845 stellte er jahrlich an der k k Akademie der bildenden Kunste bei St Anna in Wien aus Bis 1845 studierte er nur in den Wintersemestern Historienzeichnung in Wien und er war in dieser Zeit auch ein Schuler von Friedrich von Amerling einem der bedeutendsten osterreichischen Portratmaler seiner Zeit In den Jahren vor 1845 lebte er in Wien Laimgrube in der kleinen Stiftgasse heute Siebensterngasse Uber zwei seiner auf der Wiener Kunstausstellung 1844 gezeigten Portrats bemerkte ein Kritiker dass sie etwas ungezwungener sein konnten im Ubrigen aber zu guten Erwartungen berechtigten 1 Ein Jahr spater in einer Kritik uber die in der Kunstausstellung 1845 gezeigten Bilder hiess es allerdings dass Sterrer dort zahlreiche aber nicht eben besonders bemerkenswerthe Portraits ausgestellt habe 2 Im Herbst 1845 verliess Sterrer Wien vielleicht weil er dort nicht die erhoffte Anerkennung gefunden hatte und eroffnete in Linz ein Atelier das er allerdings nur fur kurze Zeit betrieb Dieses befand sich in seiner Wohnung beim Zuckerbacker Hrn Mylius auf der unteren Promenade Eine zeitgenossische Linzer Zeitungsnotiz die Sterrer selbst lanciert haben mag bescheinigt ihm Sicherheit und Schnelligkeit im Treffen der Gesichtszuge Reinheit und Zartheit des Pinsels sowie ein schonen Colorit zahlreiche bekannte Personen habe er bereits portratiert 3 Konstantinopel Smyrna Agypten BearbeitenNoch im Jahr 1847 ging Sterrer nach Konstantinopel wo er den erhofften Erfolg als Portratmaler hatte Insbesondere fertigte er mehrere Portrats von osterreichischen Diplomaten und des damaligen Sultans Abdulmecid I an der ihm im Januar 1848 in insgesamt sechs Sitzungen Modell sass Eine ausfuhrliche Notiz in der Wiener Zeitschrift fur Kunst Literatur Theater und Mode vom Februar 1848 gibt dazu genaue Auskunft Ein junger tallentvoller sic Maler Namens Sterrer aus Oberosterreich geburtig und in der Wiener Akademie ausgebildet hatte im verflossenen Jahre das Gluck von einem hohen Macen in Wien zu Folge seiner braven Leistungen im Gebiete der Portrait Malerei ein Empfehlungsschreiben an den k k ostr Internuncius an der hohen Pforte Se Excellenz Grafen von Sturmer zu erhalten Auf seine gesammelten Kenntnisse vertrauend und ausgerustet mit dieser gewichtigen Anempfehlung trat der junge Kunstler die Reise nach dem Oriente an Ein Schreiben aus Konstantinopel vom 26 Janner d I bringt nun folgende erfreuliche Nachricht uber Sterrers Schicksal in der turkischen Hauptstadt Demselben wurde vorerst die Auszeichnung zu Theil Se Excellenz den osterreich Bothschafter Grafen Sturmer in Lebensgrosse zu malen Das Bild an dem der Kunstler 2 Monate gearbeitet hatte fiel eclatant aus und fand einstimmig Beifall bei den Grossen Konstantinopels Sterrer erhielt die glanzendsten Auftrage und endlich selbst den auszeichnenden Auftrag Seiner Hoheit den Sultan im kaiserlichen Ornate und in Lebensgrosse zu portraitiren Das Gemalde soll zufolge dieses Schreibens emminent ausgefallen sein und alle fruher gemalten Portraits Sr Hoheit durch frappante Aehnlichkeit und vortreffliche Zeichnung ubertreffen Der Sultan sehr zufrieden gestellt beschenkte den Kunstler mit 20 000 Piaster und liess ihm auf ausdruckliche Bitte einen Empfehlungsbrief an Mehemed Ali Pascha von Egypten zustellen Sterrer gedenkt nun Kairo und Alexandrien zu besuchen und erst im Winter 1849 nach seiner zweiten Vaterstadt Wien zuruckzukehren 4 Sterrer trat jedoch seine Reise nach Agypten nicht sofort an sondern hielt sich noch langer in der Turkei auf Im Mai 1849 meldete der Korrespondent der Wiener Zeitung Die Presse aus Smyrna dass Sterrer in die Stadt gekommen sei Gegenwartig befindet sich ein Wiener Maler Franz Sterner sic hier welcher bei seinem Talente viel Gluck macht und ungemein viel Beschaftigung findet Er kommt von Konstantinopel wo er langere Zeit verweilte um den Sultan und mehrere Minister in Lebensgrosse zu malen 5 In den folgenden Monaten unternahm Sterrer sodann seine geplante Reise nach Agypten von der er im Marz 1850 nach Konstantinopel zuruckkehrte Dort stellte er mehrere treffliche Bilder und Skizzen mit grosser Naturtreue aufgenommen aus 6 Zu einem nicht naher bekannten Zeitpunkt heiratete Sterrer auch eine Franzosin siehe unten Familie die er in der Turkei kennengelernt hatte und mit der er spater nach Frankreich ging Ebenso unbekannt ist wann Sterrer das Osmanische Reich wieder verliess Spatere Jahre Bearbeiten Wo Sterrer nach seiner Ruckkehr aus Konstantinopel lebte ist nicht genau zu ermitteln Jedenfalls liegt aus dem Jahr 1865 eine Anzeige vor in der ein gewisser Franz Sterrer akademischer Zeichnenlehrer in Linz Klostergasse Haus Nr 95 Zeichnenunterricht in jedem Fach sowie die Restauration alter oder beschadigter Olgemalde anbietet 7 Es wird sich dabei wohl um den Maler Franz Sterrer handeln zumal dieser ja schon fruher in Linz gelebt hatte Dem spricht entgegen dass der gemeinsame Sohn Louis den Sterrer mit seiner franzosischen Ehefrau hatte bereits im Jahr 1861 im franzosischen Vienne geboren wurde So scheint es also als ob Sterrer schon Anfang der 1860er Jahre in Frankreich gelebt hatte dann aber nach Linz zuruckgekehrt war Zu einem spateren Zeitpunkt siedelte er wieder nach Frankreich uber wo er im Jahr 1901 in Ecully bei Lyon verstarb Sterrer hatte sich auf Portratdarstellungen spezialisiert malte aber auch Genredarstellungen zum Teil mit orientalistischen Motiven Ausserdem sind von ihm aus den spateren Jahren auch Landschaftsdarstellungen bekannt Bilder von Sterrer wurden auch in einer Ausstellung von Malern gezeigt die in Ecully gelebt haben 8 Familie BearbeitenFranz Sterrer hatte einen Bruder namens Joseph auch Joseph Sterrer der Altere genannt 1807 1888 der wiederum der Vater des osterreichischen Bildhauers Karl Sterrer war Uber seine franzosische Ehefrau ist nichts Naheres bekannt Aus der Ehe ging ein Sohn hervor Louis Sterrer 1861 1912 geboren in Vienne der v a als Maler religioser Motive bekannt geworden ist Werke Bearbeiten1840 Der Gang mit dem Allerheiligsten ausgestellt in Wien 1843 Oberosterreichischer Bauer ausgestellt in Wien 1843 Portrat des Hofopernsangers Josef Draxler ausgestellt in Wien 1852 Portrat einer Frau mit schwarzem Spitzenschal Ol auf Leinwand 1977 in Wien und 1992 bei Sotheby s auf einer Auktion gehandelt 1854 Madchen mit Blumen 2019 auf einer Auktion verkauft 1857 Junge Turkin mit einem Spiegel Ol auf Leinwand Jeune ottomane au miroir 2009 auf einer Auktion gehandelt 1863 Portrat eines Mannes im blauen Anzug Ol auf Holz 1868 Frauen bei der Toilette 2006 auf einer Auktion gehandelt 1871 Portrat eines Mannes im schwarzen Anzug Ol auf Leinwand 2020 auf einer Auktion gehandelt 1893 Seelandschaft Aquarell auf Papier 2014 auf einer Auktion gehandelt 1899 Portrat eines Madchens mit Korallenhalsband Ol auf Leinwand 2006 auf einer Auktion gehandelt undatiert Odaliske Ol auf Leinwand 2018 auf einer Auktion gehandelt undatiert Tod mit Wurfelspielern Farblithographie mit Bleistift signiert undatiert Portrats des Ehepaars Rapolter aus Goisern Ol auf Leinwand undatiert Portrats des Musikers Jakob Heinefetter und seiner Frau Anna Schlossmuseum Mannheim Literatur BearbeitenCh Gruber G Kalliauer A Nierhaus Sterrer Karl d A In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 13 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2010 ISBN 978 3 7001 6963 5 S 240 Dort auch Informationen zu Franz Sterrer Constantin von Wurzbach Sterrer Franz In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 38 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1879 S 308 310 Digitalisat Benezit Dictionary of Artists Band 13 Sommer Valverane Paris Grund 2006 S 355 Es handelt sich um die funfte und neueste Auflage des von Emmanuel Benezit zuerst ab 1911 herausgegebenen Kunstlerlexikons In der ersten Ausgabe Band 3 Paris 1924 wird Franz Sterrer noch nicht erwahnt Frederic Hitzel Couleurs de la Corne d Or Peintres voyageurs a la Sublime Porte Paris ACR 2002 S 272 Einzelnachweise Bearbeiten Allgemeine Theaterzeitung Wien Nr 120 vom 18 Mai 1844 S 499 Der Wanderer Wien Nr 136 vom 7 Juni 1845 S 541 Osterreichisches Burgerblatt fur Verstand Herz und gute Laune Linz Nr 171 vom 24 Oktober 1849 S 688 Wiener Zeitschrift fur Kunst Literatur Theater und Mode Nr 36 vom 19 Februar 1848 S 143 Die Presse Wien Nr 121 vom 22 Mai 1849 S 3 nicht paginiert Die Presse Brunn Brno Nr 71 vom 23 Marz 1850 S 2 nicht paginiert Linzer Abendbote Zeitschrift fur Stadt und Land Nr 170 vom 27 Juli 1865 S 4 nicht paginiert Du XIXeme siecle a nos jours des artistes a Ecully Abgerufen am 17 Februar 2021 franzosisch Normdaten Person GND 1036567427 lobid OGND AKS VIAF 304219552 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sterrer FranzKURZBESCHREIBUNG osterreichischer MalerGEBURTSDATUM 16 November 1818GEBURTSORT WelsSTERBEDATUM 17 September 1901STERBEORT Ecully Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Sterrer amp oldid 230927483