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Franz Anton Stecher 16 August 1814 in Nauders 19 August 1853 in Innsbruck war ein spatromantischer osterreichischer Maler Er gilt als einer der letzten Nazarener in Osterreich Im Zweiten Weltkrieg durch Bomben zerstortes Stecherfresko an der Aussenwand der Servitenkirche in Innsbruck Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Genre 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenStecher war der Sohn eines Zimmermanns und ein Neffe des Bildhauers Josef Kleinhans Er studierte in Innsbruck bei Gebhard Flatz der aber 1833 nach Rom ging Daraufhin wechselte Stecher 1834 nach Wien und studierte bis 1837 bei Leopold Kupelwieser und Joseph von Fuhrich an der Akademie Fur seine Kreidezeichnung Auffindung Mosis erhielt er im Jahr 1836 den Fuger Preis 1837 erhielt er den Reichel Preis fur sein Olgemalde Moses schlagt Wasser aus den Felsen Neben biblischen Themen gestaltete er vor allem in seiner Fruhzeit auch Portrats Am 10 Marz 1838 trat Stecher als Laienbruder in den Jesuitenorden ein Im ersten Jahr seines Noviziats konnte er sich nicht intensiv mit der Malerei beschaftigen Aus der Zeit danach stammen etwa zwei Bruststucke die Jesus und Maria mit dem strahlenden Herzen vor dem Leib zeigen Diese 1839 gemalten jeweils 78 auf 60 cm grossen Olbilder fanden sich spater in der Pfarrkirche St Helena in Ottendorf an der Rittschein in der Steiermark wieder Sie befanden sich einst in der bischoflichen Hauskapelle in Graz Vom 2 Oktober 1839 bis 1843 lebte er im Jesuitenkollegium Aloisianum 1 auf dem Freinberg bei Linz Am 10 Marz 1840 beendete er sein Noviziat und legte die Gelubde ab Die Maximilianskirche auf dem Freinberg wurde wenig spater am 8 Mai 1840 geweiht Zugleich wurde Franz de Hieronymo heiliggesprochen 2 Am 28 Juni desselben Jahres fand das Herz Jesu Fest statt Man kann davon ausgehen dass Stecher aus diesem Anlass ein Bild Jesu mit dem brennenden Herzen malte das zusammen mit einem Herz Maria Bild und einem Bildnis des Joseph zum Aufsatz eines Seitenaltares in der Maximilianskirche gehorte Das Josephsbild wird Martin Kestler zugeschrieben Die drei Gemalde sind heute nicht mehr in der angenommenen ursprunglichen Zusammenstellung erhalten das Herz Jesu Bild wurde ins Kollegiumsgebaude uberfuhrt Dieses Bild zeigt eine engere Orientierung am Stil der Nazarener ohne dass bekannt ist ob Stecher Kontakt mit dem seinerzeit in Linz lebenden Joseph Sutter hatte Stecher zeigte ab Ende 1841 Symptome einer beginnenden Schizophrenie Man versuchte ihn durch Aufenthalte im Zisterzienserkloster in Hohenfurth in Bohmen und im Jesuitenkolleg in Innsbruck zu kurieren doch am 6 Januar 1844 verliess er die Gesellschaft Jesu Dieser Schritt in seinem Leben wirkte sich allerdings kaum auf sein kunstlerisches Schaffen aus denn er schuf weiterhin Gemalde religiosen Inhalts unter anderem fur die Pfarrkirche Nauders die Kapuziner in Mals und die Barmherzigen Schwestern in Innsbruck 1846 ging er nach Amerika In Conewago in Pennsylvania malte er die Scheinkuppeln der Church of the Sacred Heart mit Fresken aus Darunter ist als grosste Darstellung ein Bild der Heiligen Dreifaltigkeit zu erwahnen das ikonographische Auffalligkeiten und eine deutliche Weiterentwicklung Stechers im Vergleich zu seinem Dreifaltigkeitsbild in Linz aufweist Der Heilige Geist steht nun als Produkt der Beziehung zwischen den beiden anderen Personen der Dreifaltigkeit zwischen diesen Die monumentalen Figuren sind vertikal angeordnet und von sechs grossen Engelsfiguren umgeben die Rauchopfer darbringen In Philadelphia schuf er Fresken und Altarbilder fur die Jesuitenkirche ebenso in Buffalo fur die Canisiuskirche 1851 kehrte Stecher nach Europa zuruck und wurde als Pfrundner im Servitenkloster in Innsbruck aufgenommen Er gestaltete in den Jahren 1852 53 das Heilige Grab fur die Serviten 3 1853 war eine Ausstellung seiner Werke geplant fur die er an einer Darstellung des Weltgerichts arbeitete Sie blieb unvollendet denn Stecher starb in diesem Jahr im Alter von 39 Jahren 2 1957 wurde die Stechergasse in Linz nach Franz Stecher benannt 4 1982 wurden in der Ausstellung Klassizisten Nazarener Kunst im Oberland 1800 bis 1850 im Tiroler Landesmuseum mehrere Werke Stechers gezeigt ein Selbstportrat in Aquarelltechnik ein Olportrat seines Onkels Kleinhans die Bilder der Seitenaltare der Kirche in Nauders und sechs Zeichnungen 5 Genre Bearbeiten Stechers Altar und Andachtsbilder deren Frommigkeitspathos uns Heutigen nicht mehr selbstverstandlich ist sind ihrem Wesen nach und von der Absicht des Kunstlers her verstanden eine gemalte Predigt Eine Predigt im Geiste Ignatius von Loyolas der in seinen Exerzitien empfiehlt in der Betrachtung gleichermassen die Krafte des Verstandes und des Gemutes einzusetzen In Stechers Bildern ist daher jede Geste von einer grundliche durchdachten Absicht bestimmt Sie sagen im Wortsinn etwas aus Gleichzeitig aber sind die Gestalten in ihrem Bezug zueinander und in ihrem vorbildhaft wirkend wollenden Bezogensein durchseelt deren gemuthaftes Pathos unmittelbar ansprechen will und auf diese Weise den Beschauer ins Bildgeschehen einzubeziehen sucht Gerade diese zuweilen naiv spontane Ausdrucksintensitat ist es aber die Stechers Arbeiten einen besonderen Platz in der Tradition des alpenlandisch bauerlichen Kunstschaffens sichert und sie von der wohltemperierten Idealschonheit vieler Malereien im kirchlichen Bereich seiner Zeit unterscheidet 6 Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Die sieben Todsunden um 1852 nbsp Maximilian Joseph von Osterreich Este portratiert von Franz StecherHeiliger Felix von Cantara und Heiliger Anton von Padua Seitenaltarbilder in der Kapuzinerkirche in Mals Immaculata in der Pfarrkirche in Sterzing 1837 Kreuzabnahme in der Pfarrkirche in Gries i Seilrain 1839 Madonna mit musizierenden Engeln und Erzengel Michael in der Pfarrkirche Nauders 1839 Immaculata und Heiliger Aloysius in der Hauskapelle des Furstbischoflichen Seminars in Graz 1839 Herz Maria und Herz Jesu in der Munzgrabenkirche in Graz 1839 durch Bombenangriff zerstort Madonna in der Kirche in der Magdalena Vorstadt in Marburg 1839 Heiliger Stanislaus Kostka in der Aloysius Kapelle des Alten Doms in Linz Herz Jesu Herz Maria Heiliger Josef Maria und Johannes Evangelista Maria mit dem Heiligen Aloysius und Alfons Rodriguez Tod des Heiligen Franz Xaver in der Freinbergkirche Heiliger Ignatius Heilige Dreifaltigkeit Musizierender Engel Geburt Christi Anbetung der Konige u a im Jesuitenkollegium am Freinberg Heiliger Martin und Heiliger Gregor in der Martinskirche um 1840 Tod des Stanislaus Kostka in der Stanislaus Kostka Kapelle in Wien um 1840 Aussendung der Junger Bestatigung des Jesuitenordens durch Papst Paul III im Chor der Jesuitenkirche in Innsbruck vor 1844 ferner etliche Tafelbilder in der Sakristei der Kirche und im Kollegiengebaude Beweinung Christi an der Aussenwand der Servitenkirche in Innsbruck Fresko von 1851 spater durch Mosaiknachbildung ersetzt Heiliges Grab fur die Servitenkirche in Innsbruck 1853 Tobias seinem Sohne entgegeneilend 1838 Stigmatisation des heiligen Franziskus Tafelbild 1845 Das unruhige Gewissen Tafelbild 1845 Der Jungfrau Triumph und der verlorenen Unschuld Reue am Fronleichnamstag Tafelbild 1845 Belohnung des Fleisses Tafelbild 1845 Der verlassenen Witwe Trost Tafelbild 1845 Christus am Olberg Zeichnung im Ferdinandeum Innsbruck 1853 Es ist vollbracht Zeichnung im Ferdinandeum Innsbruck 1853 Schlacht bei Spinges Zeichnung im Ferdinandeum Innsbruck 1853 Anbetung der Hirten Zeichnung im Ferdinandeum Innsbruck 1853 Schmuggler Zeichnung im Ferdinandeum Innsbruck 1853 Weltgericht Zeichnung im Ferdinandeum Innsbruck 1853 Maximilian Joseph von Osterreich Este als Hochmeister des Deutschen Ordens Olgemalde im Museum Leonding Literatur BearbeitenConstantin von Wurzbach Stecher Franz In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 37 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1878 S 277 Digitalisat Stecher Franz In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 31 Siemering Stephens E A Seemann Leipzig 1937 S 504 biblos pk edu pl Martha Reinhardt Franz Stecher 1814 1853 A Schroll Wien 1957 Ellen Hastaba Stecher Franz Ser Anton In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 13 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 2010 ISBN 978 3 7001 6963 5 S 126 Udo Feldinger Stecher Franz In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 105 de Gruyter Berlin 2019 ISBN 978 3 11 023271 4 S 528 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franz Stecher Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Geschichte des Kollegium Aloisianum Memento vom 18 Dezember 2013 im Internet Archive a b Georg Wacha Die Herz Jesu Kapelle der Linzer Freinbergkirche und die Heiligenkunde In Jahrbuch des Oberosterreichischen Musealvereines Band 135 Linz 1990 S 231 262 zu Stecher S 240 243 zobodat at PDF Stecher Franz Ser Anton In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 Band 13 Lfg 60 2008 S 126 biographien ac at Stechergasse In stadtgeschichte linz at Linzer Strassennamen Martha Vennersten Reinhardt Der Spatnazarener Franz Anton Stecher ein Tiroler Kunstlerschicksal Martha Vennersten Reinhardt Unbekannte und wiedergefundene Werke Franz Stechers In Kunstjahrbuch der Stadt Linz 1988 S 31 Normdaten Person GND 129276812 lobid OGND AKS VIAF 52763681 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stecher FranzALTERNATIVNAMEN Stecher Franz AntonKURZBESCHREIBUNG osterreichischer MalerGEBURTSDATUM 16 August 1814GEBURTSORT NaudersSTERBEDATUM 19 August 1853STERBEORT Innsbruck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Stecher amp oldid 219172764