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Karl Wilhelm Franz Linke 4 Januar 1878 in Helmstedt 23 Marz 1944 in Frankfurt am Main war ein deutscher Geophysiker und Meteorologe Franz Linke Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben BearbeitenFranz Linke war das alteste von drei Kindern des Helmstedter Landwirts August Linke 1842 1915 und dessen Ehefrau Margarete 1857 1947 geborene Hoepner Nach dem Studium in Leipzig Munchen Berlin und Gottingen wurde Linke 1900 Assistent Richard Bornsteins an der Landwirtschaftlichen Hochschule Berlin Schon zu dieser Zeit war er ein leidenschaftlicher Ballonfahrer 1901 promovierte er bei Wilhelm von Bezold in Berlin Der Titel seiner Dissertationsschrift lautete Messungen elektrischer Potentialdifferenzen vermittels Kollektoren im Ballon und auf der Erde Mit seinen luftelektrischen Messungen setzte Linke die Studien Bornsteins fort die dieser wahrend der wissenschaftlichen Luftfahrten des Berliner Vereins zur Forderung der Luftschifffahrt in den 1890er Jahren durchgefuhrt hatte Am 1 Februar 1902 verungluckte Linke mit dem Ballon Berson bei einer Sturmlandung auf gefrorenem Boden blieb aber fast unverletzt wahrend der Ballonfuhrer Hans Bartsch von Sigsfeld den Tod fand Nach einer Tatigkeit am Meteorologisch Magnetischen Observatorium Potsdam wechselte Linke 1902 zu Emil Wiechert ans Geophysikalische Institut Gottingen Hier beschaftigte er sich auch mit seismischen und erdmagnetischen Studien 1905 wurde er zum Leiter des Deutschen Samoa Observatoriums in Apia berufen Er folgte in dieser Position Otto Tetens der das Observatorium seit 1902 aufgebaut hatte Eine Reihe erdmagnetischer seismischer und meteorologischer Arbeiten wurden von Linke in den Ergebnissen der Arbeiten des Samoa Observatoriums herausgegeben von der Gottinger Gesellschaft der Wissenschaften publiziert 1908 kehrte Linke aus Samoa zuruck und wurde Dozent beim Physikalischen Verein Frankfurt am Main Er loste Kurt Wegener als Leiter des Meteorologischen Instituts ab der im Austausch die Leitung des Samoa Observatoriums ubernahm Linke leitete das Institut bis zu seinem Tod im Jahre 1944 Bereits 1906 hatte der Verein einen Freiballon fur aerologische Untersuchungen angeschafft mit dem Linke seine Ballonfahrten wieder aufnehmen konnte 1908 war er Mitbegrunder des Frankfurter Vereins fur Luftfahrt Wahrend der Internationalen Luftschiffahrt Ausstellung ILA vom 10 Juli bis 17 Oktober 1909 in Frankfurt am Main organisierte Linke den ersten Flugwetterdienst der Welt 1910 gelang es Linke einen wesentlichen Ausbau des Meteorologischen Instituts zu initiieren Zur Beobachtung des Halleyschen Kometen wurde eine vorlaufige Beobachtungsstation im Taunus errichtet Eine grosszugige Stiftung ermoglichte anschliessend den Bau eines standigen aerologischen und geophysikalischen Observatoriums auf dem Kleinen Feldberg das 1913 eingeweiht wurde 1917 ubernahm Linke die Leitung des zwischenzeitlich zur Heereswetterwarte umgewandelten Observatoriums das um eine Drachenstation erweitert worden war Als Ballonaufstiege nach dem Ersten Weltkrieg schwer zu finanzieren waren konzentrierte Linke seine Forschungen auf das Gebiet der Sonnen und Himmelsstrahlung wo er und seine Mitarbeiter in der Folgezeiten bedeutende Erfolge erzielten 1922 fuhrte er den Trubungsfaktor T ein der die Reinheit der Erdatmosphare beschreibt und bis heute benutzt wird Die Brauchbarkeit des Konzepts bewies er auf zwei Expeditionen nach Argentinien 1923 und zur Beobachtung der totalen Sonnenfinsternis 1927 nach Nordnorwegen Linke fuhrte 1928 eine Blauskala fur die Abschatzung der Himmelsfarbung ein Zur Strahlungsmessung erfand er das Panzeraktinometer und das Sternpyranometer Ende der 1920er Jahre wandte Linke sich verstarkt biometeorologischen Fragestellungen zu Er klassifizierte verschiedene Luftkorper nach ihrer Herkunft und ihren thermischen und hygrischen Eigenschaften sowie ihrer Wirkung auf den menschlichen Organismus Er beschaftigte sich mit dem Warmehaushalt des menschlichen Korpers wofur er am Institut eigens eine beheiz und kuhlbare ventilierte Klimakammer einrichten liess Weitere Themen waren das Wohn und das Kurortklima 1934 grundete er mit Wilhelm Matthaus Schmidt die Bioklimatischen Beiblatter der Meteorologischen Zeitschrift Im Jahr 1934 wurde er zum Mitglied der Leopoldina gewahlt 1932 forderte Linke in einer Denkschrift die Schaffung eines zentralen deutschen Wetterdienstes als notwendige Voraussetzung fur einen regelmassigen Luftverkehr Zwei Jahre spater wurde das Reichsamt fur Wetterdienst gegrundet Am 23 Marz 1944 starb Franz Linke nach einem Luftangriff der Alliierten auf Frankfurt am Main Franz Linke war seit dem 13 Dezember 1912 verheiratet mit Maria Margarete Schaeidt 1886 1971 der Tochter eines Tabakfabrikanten in Trier Das Paar hatte drei Kinder Beide Sohne fielen 1944 Er war Mitglied beim Verein Deutscher Studenten Frankfurt am Main 1 Werke Auswahl BearbeitenModerne Luftschiffahrt A Schall Berlin 1903 Luftelektrische Messungen bei zwolf Ballonfahrten In Abhandlungen d Konigl Ges d Wissensch zu Gottingen NF 3 5 1904 S 1 90 Aeronautische Meteorologie 2 Bande F B Auffarth Frankfurt a Main 1911 Die meteorologische Ausbildung des Fliegers R Oldenbourg Munchen und Berlin 1913 Transmissions Koeffizient und Trubungsfaktor In Phys Atmos 10 1922 S 91 103 mit Karl Boda Vorschlage zur Berechnung des Trubungsgrades der Atmosphare aus den Messungen der Intensitat der Sonnenstrahlung In Meteorol Zeitschrift 39 1922 S 161ff mit J Clossner Der wetterkundliche Unterricht Ein systematischer Lehrgang M Diesterweg Frankfurt am Main 1925 Meteorologisches Taschenbuch 3 Bande Akad Verlagsgesellschaft Leipzig 1931 Die physikalischen Grundlagen der Bioklimatologie In Archives of Gynecology and Obstetrics 161 1936 S 307 316 Literatur BearbeitenR Mugge und F Moller Nachruf auf Franz Linke Meteorolog Zeitschrift 61 1944 253 257 H Flohn Franz Linke Nachruf In Petermanns Geogr Mitteilungen 90 1944 S 247 ff Karl Keil Linke Franz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 629 f Digitalisat Einzelnachweise Bearbeiten Louis Lange Hrsg Kyffhauser Verband der Vereine Deutscher Studenten Anschriftenbuch 1931 Berlin 1931 S 135 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Franz Linke im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Werke von und uber Franz Linke in der Deutschen Digitalen Bibliothek Early German Contributions to Modern Seismology mit Foto Franz Linkes PDF Datei 7 36 MB Linke Karl Wilhelm Franz Hessische Biografie Stand 14 Oktober 2019 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Linke Franz im Frankfurter Personenlexikon Mitgliedseintrag von Franz Linke bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 1 Mai 2022 Normdaten Person GND 117034835 lobid OGND AKS VIAF 67232603 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Linke FranzALTERNATIVNAMEN Linke Karl Wilhelm FranzKURZBESCHREIBUNG deutscher MeteorologeGEBURTSDATUM 4 Januar 1878GEBURTSORT HelmstedtSTERBEDATUM 23 Marz 1944STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Linke amp oldid 222530324