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Franz Fueg 31 Oktober 1921 in Solothurn 24 November 2019 in Zurich war ein Schweizer Architekt und Numismatiker Er war Professor in Lausanne und gilt als einer der wichtigsten Vertreter der Nachkriegsmoderne in der Schweiz Er wird sowohl der Solothurner Schule mit Alfons Barth Hans Zaugg Fritz Haller und Max Schlup als auch der Zurcher Gruppe mit Werner Frey Jacques Schader Jakob Zweifel zugeordnet Katholische Piuskirche in Meggen 1960 1966 Luftbild 1971 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Werke 3 1 Wichtige Bauten und Projekte 3 2 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn eines Kunstschreiners mit eigener Firma arbeitete nach einer Hochbauzeichnerlehre in seiner Heimatstadt ab 1940 dort bei Hans Bracher anschliessend bei Robert Winkler in Zurich Nach dem Zweiten Weltkrieg zog es ihn nach Holland er arbeitete 1948 bis 1949 in Rotterdam bei den Brudern Evert und Herman Kraaijvanger wo er im Verlauf der zwei Jahre innerhalb des Buros zum Chefarchitekten aufstieg Der Aufenthalt in der kriegszerstorten Stadt in einem grossen Buro von sechzig Mitarbeitern das sich vollig anderen Aufgaben gegenubersah als das in der vom Krieg verschonten Schweiz der Fall war war fur Fueg eine pragende Erfahrung Damals lernte er bei regelmassigen Treffen auch die bedeutenden Architekten der hollandischen Moderne kennen wie Gerrit Rietveld Cornelis van Eesteren Jacob Berend Bakema Johannes Hendrik van den Broek und Huig Aart Maaskant Nach seiner Ruckkehr in die Schweiz hatte er eine Anstellung bei Studer und Stauble in Solothurn Dort konnte er 1953 gemeinsam mit Gerard Staub sein eigenes Buro eroffnen das bald recht erfolgreich war im Vergleich mit anderen der Solothurner Schule zugerechneten Architekten 1 1975 zog er sein Buro nach Zurich um und fuhrte es dann in den achtziger Jahren gemeinsam mit Melchior Wyss 1958 bis 1961 war Fueg Redaktor der Fachzeitschrift Bauen Wohnen Nach verschiedenen Gastprofessuren in den sechziger Jahren war er von 1971 bis zu seiner Emeritierung 1987 Professor an der EPF Lausanne Bereits 1955 wurde er in den Schweizerischen Werkbund berufen seit 1958 war er Mitglied des Bundes Schweizer Architekten und zudem eines von etwa hundert Ehrenmitgliedern des Bundes Deutscher Architekten Als Autor hat Franz Fueg einige architekturtheoretische und standesethische Werke verfasst 2006 verlieh ihm die ETH Zurich die Ehrendoktorwurde Neben seiner beruflichen Tatigkeit beschaftigte sich Franz Fueg auf hohem Niveau mit Munzen Er war ein profunder Kenner der byzantinischen Numismatik fur sein Korpuswerk der Munzstempel von 713 bis 976 erhielt er den Prix Duchalais der Pariser Academie des inscriptions et belles lettres 2 2019 ubergab er seine numismatische Arbeitsbibliothek dem Munzkabinett Winterthur Werk BearbeitenMit dem 1955 fertiggestellten klar gegliederten Haus Aerny wurde Fueg 1958 als neues Mitglied des BSA vorgestellt 3 1956 entstand das Haus Leicht fur einen Musiker und 1962 das Haus Portmann in Hessigkofen Mit der Metallbauwerkstatt Dreier 4 die in zahlreichen Publikationen erschien entstand ein modularer Industriebau In den ersten Jahren seiner Selbstandigkeit beteiligte er sich erfolgreich an zahlreichen Schul und Kirchenbauwettbewerben von denen letztlich aber nur zwei realisiert wurden Der Schulbau war die Primarschule in Kleinlutzel von 1960 bei dem er vorgefertigte Fassadenelemente fur die Klassenzimmer einsetzte nbsp Innenraum der Piuskirche in Meggen 1960 1966 Foto 2011 Sein Hauptwerk ist zweifellos die 1966 erbaute Katholische Piuskirche in der Schlosslistrasse in Meggen uber die mehrere Monographien vorliegen Auf einer prominenten Terrasse oberhalb des Vierwaldstatter Sees steht ein strenger Kubus dessen Wande aus einer Haut von lichtdurchlassigem Marmor bestehen Tags leuchtet die Wand nach innen nachts nach aussen einmal Schrein einmal Laterne 5 Franz Fueg bemerkte zur Gestalt der Piuskirche Das Handeln des Architekten wird von kulturellen Einflussen gesteuert So beeinflusste die Kathedrale in meiner Heimatstadt unbewusst die Kirche in Meggen in vielen typischen Einzelheiten 6 Bis 1968 entstand gemeinsam mit Jean Pythoud das Naturwissenschaftliche Institut der Universitat Freiburg Werke BearbeitenWichtige Bauten und Projekte Bearbeiten Dornacherhof Wohn und Geschaftshaus Solothurn 1949 51 Haus Aerny Feldbrunnen 1953 55 Haus einer Musikerfamilie Solothurn 1955 56 Schulhaus Kleinlutzel 1957 60 Metallbauwerkstatt Dreier Kleinlutzel 1958 Haus Portmann Hessigkofen 1962 64 Piuskirche Meggen 1960 66 Naturwissenschaftliche Institute zwei Gebaude der Universitat Freiburg 1960 68 mit Jean Pythoud Katholisches Pfarreizentrum Lengnau 1972 75 Kunsthaus Zug Zug 1987 90 Postverteilzentrum Sitten 1990 97 mit Melchior WyssSchriften Bearbeiten Architekten Skizzen zu einem Berufsbild In Schweizerische Bauzeitung Band 90 Nr 2 1972 S 23 34 doi 10 5169 seals 85089 Von Elementen und Zusammenhangen in der Architektur In Schweizer Ingenieur und Architekt Band 97 Nr 39 1979 S 770 777 doi 10 5169 seals 85544 Grundlegendes der Architektur In Werk Bauen Wohnen Band 68 Nr 7 8 1981 S 42 44 doi 10 5169 seals 51970 Personliche Ortbestimmung In Werk Bauen Wohnen Band 68 Nr 7 8 1981 S 44 50 doi 10 5169 seals 51971 Wohltaten der Zeit und andere Essays uber Architektur und die Arbeit des Architekten Niggli Niederteufen 1982 ISBN 3 7212 0146 9 Apprendre a einseigner l architecture EPF Lausanne 1987 Corpus of the nomismata from Anastasius II to John I in Constantinople 713 976 Structure of the issues corpus of the finds contribution to the iconographic and monetary history Classical Numismatic Group Lancaster Penn 2007 ISBN 0 9709268 7 1 Corpus of the Nomismata from Basil II to Eudocia 976 to 1067 and corpus from Anastasius II to John I with addenda 713 to 976 Classical Numismatic Group Lancaster Penn 2014 ISBN 978 0 9898254 9 8 Literatur BearbeitenJurg Graser Gefullte Leere Das Bauen der Schule von Solothurn Barth Zaugg Schlup Fueg Haller Zurich gta Verlag 2014 ISBN 978 3 85676 281 0 Benedikt Loderer Franz Fueg In Isabelle Rucki und Dorothee Huber Hrsg Architektenlexikon der Schweiz 19 20 Jahrhundert Basel Birkhauser 1998 ISBN 3 7643 5261 2 Jurg Martin Graser Die Schule von Solothurn Dissertation Zurich 2008 Online Walter Zschokke Michael Hanak Hrsg Nachkriegsmoderne in der Schweiz Architektur von Werner Frey Franz Fueg Jacques Schader Jakob Zweifel Basel Birkhauser 2001 ISBN 3 7643 6638 9 Werkverzeichnis Alfons Barth Hans Zaugg Franz Fueg Fritz Haller Max Schlup In Werk Bauen Wohnen 68 1981 Heft 7 8 S 66 68 doi 10 5169 seals 51975 Elisabeth Ellenberger Franz Fueg In Historisches Lexikon der Schweiz 7 Mai 2020 Christoph Allenspach Franz Fueg Entwerfen Bauen Schreiben Lehren Basel Birkhauser 2020 ISBN 978 3 0356 1530 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Franz Fueg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Archivalien Franz Fueg Archives de la construction moderne der EPFL Lausanne Publikationen von und uber Franz Fueg im Katalog Helveticat der Schweizerischen Nationalbibliothek Fabrizio Brentini Der Architekt Franz Fueg ist 98 jahrig gestorben In nzz ch 10 Dezember 2019 abgerufen am 12 Dezember 2019 Einzelnachweise Bearbeiten Jurg Martin Graser Die Schule von Solothurn Dissertation Zurich 2008 Anhang Biografie Franz Fueg Ohne Seitenzahl Online Ursula Kampmann Franz Fueg 1921 2019 In MunzenWoche vom 16 Januar 2020 Digitalisat NN Neuaufgenommene Mitglieder des Bundes Schweizer Architekten In Das Werk Werk Chronik Band 45 Nr 1 1958 S 2 online NN 60 Jahre Bund Schweizer Architekten In Das Werk Band 55 Nr 1 1968 S 13 online Benedikt Loderer Franz Fueg In Rucki Huber Architektenlexikon 19 20 Jh Franz Fueg Wohltaten der Zeit und andere Essays uber Architektur und die Arbeit des Architekten Niggli Niederteufen 1982 S 255 Normdaten Person GND 128634111 lobid OGND AKS LCCN n84234057 VIAF 170608705 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Fueg FranzKURZBESCHREIBUNG Schweizer ArchitektGEBURTSDATUM 31 Oktober 1921GEBURTSORT SolothurnSTERBEDATUM 24 November 2019 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Fueg amp oldid 235207059