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Franz Ferry Dusika 31 Marz 1908 in Wien 12 Februar 1984 ebenda war ein osterreichischer Radrennfahrer und nationaler Meister im Radsport Franz Dusika Zur PersonSpitzname FerryGeburtsdatum 31 Marz 1908Sterbedatum 12 Februar 1984Nation Osterreich OsterreichDisziplin Strasse BahnKarriereende 1942Letzte Aktualisierung 26 April 2020 Inhaltsverzeichnis 1 Kindheit und Jugend 2 Radsportkarriere 3 Nach dem Radsport 4 Dusikas Rolle in der Zeit des Nationalsozialismus 5 Werke 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseKindheit und Jugend BearbeitenFerry Dusika wuchs nach der Scheidung seiner Eltern in einem Waisenhaus auf Wegen seiner kranklichen Konstitution riet ihm der Arzt vom Radsport ab Trotzdem begann Dusika seine Karriere als Radrennfahrer beim Wiener Sport Club Er fuhr vorzugsweise Sprint auf der Bahn Radsportkarriere Bearbeiten1928 startete Ferry Dusika bei den Olympischen Sommerspielen in Amsterdam in zwei Disziplinen im 1000 Meter Zeitfahren sowie im Tandemrennen gemeinsam mit August Schaffer ohne jedoch einen vorderen Platz zu belegen Seinen ersten grossen internationalen Erfolg errang er 1932 bei den UCI Bahn Weltmeisterschaften in Rom Da er bei der nationalen Ausscheidung dem spateren Meister Schaffer unterlegen war und der Verband nur einem Fahrer die Reise finanzieren konnte hatte er sich auf eigene Kosten auf den Weg dorthin gemacht und belegte den vierten Platz im Sprint der Amateure nachdem er im Halbfinale gegen den spateren Weltmeister aus Koln Albert Richter verloren hatte Zwischen 1933 und 1937 errang Dusika zehn osterreichische Meistertitel zudem siegte er bei zahlreichen nationalen und internationalen Rennen darunter 1934 bei den Grossen Preisen in Kopenhagen Zurich sowie im Grossen Preis von Deutschland im Jahr darauf beim Grossen Preis von Grossbritannien sowie auch 1935 beim Grossen Preis von Europa in Wien 1936 nahm er ein zweites Mal an Olympischen Spielen teil im Sprint sowie erneut im Tandemrennen mit Alfred Mohr wiederum ohne Medaillenerfolg Von den wenigen in der Zeit des Zweiten Weltkrieges ausgetragenen Sprintturnieren gewann er 1942 den Grossen Fliegerpreis von Wien vor dem Olympiasieger Carl Lorenz 1 In der Deutschen Meisterschaft wurde er hinter Toni Merkens Zweiter Spater wurde er wegen Verstosses gegen die Amateurbestimmungen gesperrt dann aber rehabilitiert und im Juli 1940 feierte er auf der Wiener Stadionbahn ein erfolgreiches Comeback als Profi Nach dem Radsport BearbeitenNach der Beendigung seiner aktiven Karriere im Jahr 1942 trat Dusika als Organisator und Sponsor des osterreichischen Radsports auf und initiierte unter anderem die Dusika Jugendtour Bereits von 1935 an fuhrte er in der Wiener Fasangasse ein Fahrradgeschaft und zeichnete als Hauptschriftleiter fur eine osterreichische Radsportzeitschrift Er war der Manager von Rudi Valenta Dusika gab mehrere Bucher teils gemeinsam mit Max Bulla zum Thema Radsport heraus Auch gilt er als Pionier der Vollwertkost die er mit einem Buch Dicke essen zu wenig propagierte das Hademar Bankhofer fur ihn als Ghostwriter verfasste 1978 war er Trauzeuge bei der Eheschliessung der Schauspielerin Dagmar Koller mit dem spateren Wiener Burgermeister Helmut Zilk Nach Dusikas Tod ubernahm Zilk dessen Villa in Portugal 2 Nach seinem Tode wurde das Wiener Hallenstadion in Ferry Dusika Hallenstadion umbenannt Im Jahr 1993 wurde in Wien Donaustadt 22 Bezirk die Dusikagasse nach ihm benannt Sein ehrenhalber gewidmetes Grab befindet sich auf dem Wiener Zentralfriedhof Gruppe 40 Nummer 119 Dusikas Rolle in der Zeit des Nationalsozialismus BearbeitenWegen der Ubernahme des Fahrradgeschafts eines judischen Mitburgers im Jahre 1939 geriet Dusika Ende der 2000er Jahre als Arisierer in die Kritik 3 Im Juli 2013 legte eine Historikerkommission den abschliessenden Bericht zum Projekt Strassennamen Wiens seit 1860 als Politische Erinnerungsorte vor Darin schreibt der Historiker Peter Autengruber Dusika erhielt im Janner 1939 von der Vermogens Verkehrsstelle die Genehmigung zur Ubernahme des Geschaftes von Abraham Adolf Blum in der Brunner Strasse 45 Blum war Fahrradhandler und galt 1938 als Jude Die NSDAP stellte Dusika ein politisches Zeugnis aus und bestatigte dass er Mitglied der NSDAP sowie SA Oberscharfuhrer sei 4 Dusika war schon vor 1938 als Illegaler Mitglied der damals in Osterreich verbotenen NSDAP er beantragte am 18 Mai 1938 die regulare Aufnahme in die Partei und wurde ruckwirkend zum 1 Mai desselben Jahres aufgenommen Mitgliedsnummer 6 295 534 5 Dusika habe so der Bericht die von ihm geleitete Radsportzeitschrift Osterreichischer Radsport nach dem Anschluss Osterreichs ausdrucklich in den Dienst der neuen Machthaber gestellt die die Ablosung eines bisherigen Radsportfunktionars so kommentierte Schlesinger ist ein Judenmischling und somit im neuen Deutschland unmoglich Ab Dezember 1938 trug die Zeitschrift den Namen Ostmark Radsport 6 In folgenden Beitragen wurde unter anderem der Uberfall auf Polen im September 1939 als Abwehrkampf fur die gerechteste Sache der Welt gerechtfertigt ein uberschwanglicher nationalistischer Ton gepflegt sowie dem Fuhrer gehuldigt Ein Einziger nur hat es gewusst unser Fuhrer Sein Genius uberstrahlt alles Ostmark Radsport Juli 1940 3 7 Nach dem Krieg bestritt Dusika ein uberzeugter Nationalsozialist gewesen zu sein auch weil er judische Verwandte habe die ermordet worden seien 8 Als Konsequenz dieses Berichtes uber Dusikas Vergangenheit gibt es seitdem Uberlegungen die nach ihm benannte Strasse sowie das Hallenstadion umzubenennen 9 Wahrend der Osterreichische Radsportverband keine Notwendigkeit einer Anderung sieht will die Stadt Wien die Umbenennung des Stadions vorantreiben 10 Am 8 Janner 2021 wurde bekannt dass ein Abriss der Halle geplant ist An ihrer Stelle soll bis 2023 die Sportarena Wien fur mehrere Sportarten errichtet werden die allerdings nicht uber eine Radrennbahn verfugen soll 11 Werke BearbeitenDer erfolgreiche Radrennfahrer 1951 Radsporthandbuch 1952 Dicke essen zu wenig 1982Weblinks BearbeitenFranz Dusika in der Datenbank von Radsportseiten net Franz Dusika in der Datenbank von Olympedia org englisch Literatur von und uber Franz Dusika im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Franz Dusika im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Wolfgang Benda Rader fur den Sieg auf profil at v 29 September 2012Einzelnachweise Bearbeiten Bund Deutscher Radfahrer Hrsg Radsport Nr 44 1962 Deutscher Sportverlag Kurt Stoof Koln 1962 S 16 Fritz Neumann So war Ferry Dusika so ist Osterreich derStandard at 25 Marz abgerufen am 26 Marz 2014 Grune Initiative Wirtschaftskammer Wien gedenkt der Opfer des Anschlusses 1938 auf APA ots at 2 Dezember 2008 Oliver Rathkolb Peter Autengruber et al Forschungsendbericht Strassennamen Wiens seit 1860 als Politische Erinnerungsorte PDF 4 4 MB Hrsg v Verein zur Wissenschaftlichen Aufarbeitung der Zeitgeschichte Wien 2013 S 82 83 Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 7081309 Oliver Rathkolb Peter Autengruber et al Wien 2013 S 85 86 Oliver Rathkolb Peter Autengruber et al Wien 2013 S 88 Oliver Rathkolb Peter Autengruber et al Wien 2013 S 90 Dusika Stadion Umbenennung gepruft auf wien orf at 11 Oktober 2012 So war Ferry Dusika so ist Osterreich Der Standard 25 Marz 2014 abgerufen am 20 Juli 2014 Julia Schrenk Wiener Ferry Dusika Stadion wird abgerissen Neubau wird 2023 eroffnet In kurier at 8 Januar 2021 abgerufen am 8 Januar 2021 Normdaten Person GND 105380881 lobid OGND AKS VIAF 2928803 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dusika FranzALTERNATIVNAMEN Dusika Ferry Spitzname KURZBESCHREIBUNG osterreichischer RadrennfahrerGEBURTSDATUM 31 Marz 1908GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 12 Februar 1984STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Dusika amp oldid 234582564