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Franz Albert Christoffel 18 Dezember 1898 in Mittel Lowitz im Landkreis Lauenburg i Pom 3 September 1965 in Lubeck war ein mutmasslicher Kriegsverbrecher im Zweiten Weltkrieg Christoffel war als SS Sturmbannfuhrer in leitender und verantwortlicher Funktion mutmasslich an Kriegsverbrechen mit tausenden Opfern in Danzig im KZ Stutthof und der Ukraine beteiligt Vor der Anklage als Kriegsverbrecher am Landgericht Lubeck verstarb er Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Zweiter Weltkrieg 1 2 Nachkriegszeit in Deutschland 2 Einzelnachweise 3 AnmerkungenLeben BearbeitenChristoffel wuchs in landlicher Umgebung auf Sein katholischer Vater Ferdinand Christoffel war Deputant im Gutsbezirk Lowitz und spater Forstaufseher im benachbarten Reddestow Die ebenfalls katholische Mutter hiess Therese geborene Wagner Christoffel war Zweitgeborener mit funf weiteren Geschwistern 1 Als freiwilliger Soldat nahm er ab 1916 am Ersten Weltkrieg teil und wurde dreimal verwundet Danach fand er Beschaftigung in der Zollverwaltung und siedelte nach Danzig uber Zum 1 November 1930 trat er der NSDAP bei Mitgliedsnummer 371 233 2 dann wurde er Mitglied in der SS 1939 Nr 5125 und der Waffen SS 1942 3 In der Freien Stadt Danzig ist er als Senatsangestellter ab 1934 nachweisbar 4 Zweiter Weltkrieg Bearbeiten Als Lagerkommandant im Durchgangslager Viktoriaschule in Danzig und im Zivilgefangenenlager Neufahrwasser von September bis Dezember 1939 befahl Christoffel mit SS Obersturmbannfuhrer Max Pauly als Vorgesetzten uber Leben und Tod von Hunderten Gefangenen die in den ersten Wochen und Monaten der Besetzung Danzigs und des Uberfalls auf Polen am 1 September 1939 inhaftiert und spater wenn nicht vorher erschossen ins KZ Stutthof verlegt wurden 5 Von Danzig aus beteiligte sich Christoffel am Aufbau vom KZ Stutthof Am 1 Mai 1940 stieg er zum Stellvertreter des Lagerkommandanten und SS Obersturmbannfuhrer Max Pauly auf Vom 25 August bis 6 Januar 1941 war er dort und in den Nebenlagern wirtschaftlicher Leiter 6 7 Bis zum 9 Mai 1945 wurden dort ungefahr 65 000 Menschen ermordet Im Marz 1942 trat er in die Waffen SS ein Er erhielt den Rang des SS Hauptsturmfuhrers und wurde zum Hoheren SS und Polizeifuhrer Hans Adolf Prutzmann nach Sudrussland geschickt Putzmann beauftragte Christoffel von Mai bis Oktober 1942 mit dem Bauabschnitt zwischen Gaissin und Uman an der Durchgangsstrasse IV in der Ukraine Auch fur die Bewachung der zugehorigen Lager fur judische Zwangsarbeiter uberwiegend aus Rumanien war er zustandig Im Sommer 1942 fehlte es wegen der starken Inanspruchnahme durch Militarfahrzeuge an Arbeitskraften Mit dem Einverstandnis rumanischer Behorden und mit falschen Versprechungen lockte Christoffel etwa 3000 Juden aus Lagern und Ghettos im benachbarten Transnistrien in seinen Bauabschnitt Zuerst wurden die Kinder und Alten hingerichtet bis Oktober 1943 waren die meisten von ihnen ermordet worden auch die noch arbeitsfahigen 8 Auf Christoffel folgte bis April 1943 der damalige SS Untersturmfuhrer und ab Oktober 1944 SS Obersturmbannfuhrer 9 Oskar Friese Christoffel und Friese gehoren mit anderen zu den Hauptverantwortlichen der grausamen Arbeitsbedingungen und Massenexekutionen denen 20 000 bis 25 000 Menschen zum Opfer fielen 10 Nachkriegszeit in Deutschland Bearbeiten Ab 1953 wohnte er bis zu seinem Tod in Lubeck 11 Durch die deutschsprachige Veroffentlichung der autobiographischen Notizen des rumanischen Malers Arnold Daghani aus dem Arbeitslager bei Michailowka an der Durchgangsstrasse IV 1960 nahm die Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklarung nationalsozialistischer Verbrechen Ludwigsburg Ermittlungen auch gegen Christoffel auf Die Staatsanwaltschaft Lubeck nahm am 27 April 1960 das Ermittlungsverfahren gegen ihn auf Uber viele Wochen wurden rund 100 Uberlebende in Israel vernommen Die Schilderungen Daghanis wurden bestatigt Hauptsachlich ging es um die Selektion von arbeitsunfahigen Lagerinsassen fur anschliessende Exekutionen So im Mai 1942 in der Nahe von Nemirov und Anfang 1943 im Lager Bratslav 12 Als Christoffel 1965 verstarb sollte der Prozess stattdessen vor dem Landgericht Itzehoe im Herbst 1967 stattfinden da sein einstiger Stellvertreter Oskar Friese im Kreis Suderdithmarschen Anm 1 bei Itzehoe lebte 13 Da das Gericht eine direkte Tatbeteiligung Frieses nicht nachzuweisen in der Lage war wurde das Verfahren 1970 eingestellt 14 Einzelnachweise Bearbeiten Standesamtliche Eintragung Zinzelitz Staatsarchiv Danzig ARCHIWUM PANSTWOWE W GDANSKU ul Walowa 5 80 858 Gdansk Bundesarchiv R 9361 VIII KARTEI 5131401 Mykhaililivka Camp to village By Marie Moutier S 2 hauster de PDF wiki de genealogy net kampaniawrzesniowa pl Miroslaw Glinski Die Besatzung des KZ Lagers Stutthof 1 9 1939 9 5 1945 auf Polnisch Teil 1 A J In Stutthof Zeszyty Muzeum 5 1884 ISSN Print 0137 5377 S 196 stutthof org George Henry Bennett The Nazi the painter and the forgotten story of the SS road Reaktion Books London 2012 ISBN 978 1 86189 909 5 S 114 f deutsche digitale bibliothek de Marie Moutier Mykhailivka Camp to Village PDF S 2 wiki de genealogy net yadvashem org Sozialdemokratischer Pressedienst Hrsg Das Grab im Kirschgarten Bonn P XXII 60 29 Marz 1967 library fes de PDF 191 kB Mario Wenzel Zwangsarbeitslager fur Juden in den besetzten polnischen und sowjetischen Gebieten In Der Ort des Terrors Geschichte der nationalsozialistischen Konzentrationslager Band 9 C H Beck Munchen 2009 ISBN 978 3 406 57238 8 S 147 Anmerkungen Bearbeiten Suderdithmarschen Neulandhalle von 1935 36 war zusammen mit dem Kreis Norderdithmarschen Blutnacht von Wohrden von 1929 eine fruhe Hochburg der Nationalsozialisten vor 1933 und Heimat von spateren Funktionstragern Kriegsverbrechern und Schriftstellern im NS Staat wie Adolf Bartels Hans Bothmann Gustav Frenssen Martin Matthiessen Max Pauly Theodor Wisch und Ewald Wortmann Auch die Familie des Auschwitzkommandanten Rudolf Hoss landete hier an der Rattenlinie Nord 1945 PersonendatenNAME Christoffel FranzALTERNATIVNAMEN Christoffel Franz AlbertKURZBESCHREIBUNG deutscher SS SturmbannfuhrerGEBURTSDATUM 18 Dezember 1898GEBURTSORT Mittel Lowitz Landkreis Lauenburg i Pom STERBEDATUM 3 September 1965STERBEORT Lubeck Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Franz Christoffel amp oldid 236835219