www.wikidata.de-de.nina.az
Francois Hedelin abbe d Aubignac et de Meymac 4 August 1604 in Paris 25 Juli 1676 in Nemours heute im Departement Seine et Marne war ein franzosischer Schriftsteller Dramaturg Poet und Theoretiker des franzosischen Theaters des 17 Jahrhunderts Francois HedelinFrancois Hedelin verfasste eine fur das franzosische Theater des 17 Jahrhunderts wichtige Theorie der aristotelischen drei Einheiten und beschrieb diese 1657 in seinem Hauptwerk La Pratique du Theatre Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 La Pratique du Theatre 2 1 Entstehungsgeschichte 2 2 Inhalt 2 3 Vraisemblance 2 4 Bienseance 2 5 Die drei Einheiten 2 6 Rezeption im deutschsprachigen Raum 3 Werke 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFrancois Hedelin war der Sohn von Claude Hedelin einem Anwalt am Pariser Gerichtshof und von Catherine Pare der Tochter des beruhmten Pariser Chirurgen Ambroise Pare Francois Hedelin trat zunachst in die Fussstapfen seines Vaters und arbeitete einige Jahre als Jurist in Nemours Im Jahr 1631 wurde er dann zum Hauslehrer des Herzogs von Fronsac Jean Armand de Maille Breze einem Neffen des Kardinals Richelieu berufen der ihn zum Abt von Aubignac und Mainac ernannte Der Tod des Herzogs von Fronsac 1646 in Orbetello beendete seine Hoffnungen auf weitere Beforderungen und ging als Abt d Aubignac nach Nemours zuruck Fortan beschaftigte er sich mit der Literatur Trotz aller Bemuhungen schaffte er es nicht in die Academie Francaise aufgenommen zu werden Dieser Misserfolg und zweifellos der Tod Richelieus der die Arbeiten d Aubignacs sehr geschatzt und gefordert hatte zogerten wohl die Veroffentlichung seines Hauptwerkes die Pratique du Theatre bis ins Jahre 1657 heraus Zuvor bemuhte sich d Aubignac im Zeitraum zwischen 1642 und 1650 um das Verfassen von vier Tragodien einer tragedie mythologique einer tragedie nationale einer tragedie chretienne und einer Zenobie 1645 die allesamt massigen Erfolg verzeichneten 1 D Aubignac zog seine Kreise unter anderem in der Academie allegorique und der Academie des Belles Lettres im Zuge dessen er seine Kritik beispielsweise gegen Moderomane und insbesondere gegen Pierre Corneille richtete In seiner Dissertation Conjectures academiques 1670 die erst 40 Jahre nach seinem Tod veroffentlicht wurde beschaftigte er sich ausserdem mit der Homerischen Frage Darin prangerte er die Inkoharenz und den barbarischen Archaismus der Homerischen Dichtkunst an und zweifelte schliesslich an der gesamten Existenz Homers La Pratique du Theatre BearbeitenD Aubignacs Pratique du Theatre steht in engem Zusammenhang zu anderen Dramentheorien des 17 Jahrhunderts Ihnen gemeinsam ist die Forderung nach der Beachtung der drei Einheiten die Orientierung der dramatischen Handlung an den Gesetzen der vraisemblance und der bienseance die Unterordnung der Komodie unter die Tragodie und die Berufung auf die Autoritat des Aristoteles der zusammen mit Horaz fur die Propagierung eines belehrenden Theaters steht Entstehungsgeschichte Bearbeiten D Aubignac begann bereits 1640 mit der Arbeit an Pratique du Theatre nachdem er von Richelieu die Anregung dazu bekam dessen Protege er war und fur den er bereits das Projet pour le retablissement du theatre francais verfasst hatte Darin enthalten finden sich Vorschlage wie dass das Prestige des Theaters um den Preis seiner Reglementierung zu verbessern sei Der Tod Richelieus im Jahre 1642 liess d Aubignacs Arbeit an der Pratique du Theatre vorubergehend zum Erliegen kommen sodass er sich erst 1657 auf Bitten seiner Freunde zur Veroffentlichung entschloss D Aubignac setzt an den Anfang seiner Ausfuhrungen eine Liste von Theoretikern des 16 und 17 Jahrhunderts mit denen er in den wesentlichen Punkten ubereinstimmt Dabei zu finden sind neben Aristoteles und Horaz die Namen von Castelvetro Vida Heisius Vossius Scaliger und La Mesnardiere Der Autor der allerdings am haufigsten genannt wird ist Pierre Corneille Zumeist wird dieser von d Aubignac als Vorbild erwahnt nicht selten aber auch kritisiert Im Laufe der Zeit hat sich ein Spannungsverhaltnis der zwei Autoren entwickelt Corneille schien sich durch die Pratique herausgefordert gefuhlt zu haben und veroffentlichte drei Jahre spater 1660 seinen eigenen Beitrag zur klassischen Dramentheorie die Trois Discours sur le Poeme dramatique Obwohl Corneille standig auf d Aubignac anspielte wurde er jedoch nie direkt namentlich erwahnt 2 Inhalt Bearbeiten Obwohl das Werk des Abbe inhaltlich keine neue Initiative entfaltet sondern vielmehr die bisherige Tendenz der Dramentheorie bestatigen und konsolidieren mochte hat es doch in zweierlei Hinsicht ein entschieden eigenes Profil Erstens fallt die starke Berucksichtigung der Theaters auf worauf d Aubignac bereits durch den Titel seiner Abhandlung hinweist Er hebt von Anfang an hervor dass er grossen Wert darauf legt sich auf diesem Gebiet von seinen Vorgangern zu unterscheiden Obwohl er Aristoteles mehr als 60 Mal zitiert und obwohl auch bei ihm die Praxis letztlich immer wieder auf die Theorie zuruckbezogen wird so ist es doch richtig dass er von allen Theoretikern des 17 Jahrhunderts am starksten um die Vermittlung von Theorie und Praxis bemuht ist So erwies sich beispielsweise sein Ratschlag die Tragodie so nahe wie moglich an der Katastrophe beginnen zu lassen weil dies ein hohes Mass an Konzentration erfordere als besonders zukunftstrachtig Weitere zum Teil detaillierte Hinweise die Theaterpraxis betreffend beschaftigen sich unter anderem mit Fragen zur Aktteilung oder Szenenfuhrung Hervorzuheben ist ebenfalls dass d Aubignac bei seinen Uberlegungen bereits die Wirkung des Theaters auf den Zuschauer bedenkt was im sechsten Kapitel des ersten Buches bereits im Titel ersichtlich wird Des spectateurs et comment le poete les doit considerer 3 D Aubignacs Pratique du Theatre setzt sich aus vier Buchern zusammen Das erste Buch behandelt die ausseren Bedingungen der Darstellung und der l Action dramatique zu welchen Aubignac Vorschlage anbringt und allgemeine Grundsatze festlegt Er antwortet damit auf die Attacken unter denen das zeitgenossische Theater litt und stellte die Notwendigkeit heraus dass Schauspiel im Rahmen der Republik und unter dem Prestige unter welchem in vergangener Zeit das Theatre des Anciens stand zu begreifen Dabei versucht er die Theorie mit der Praxis in Verbindung zu bringen indem er beispielsweise die Anwendung der Regeln des Theaters mit dem Dekoration der Szenen erlautert Das zweite Buch stellt den Stoff der Stucke in den Vordergrund Aubignac unterstreicht die Wichtigkeit der Vraisemblance der Unites Einheiten untersucht den Vorgang der Action Handlung und fuhrt Uberlegungen zur Tragi comedie aus Im dritten Buch beschreibt d Aubignac die quantitativen Elemente des Poeme Dramatique wie die Episoden den Chor die Akte und Szenen Monologe Zwischentexte und Strophen Das vierte Buch widmet sich schliesslich der Ausdrucksweise wie dem Discours der Narration und den Figures 4 Vraisemblance Bearbeiten Der Begriff der vraisemblance welcher heute mit Glaubwurdigkeit und Wahrscheinlichkeit ubersetzt werden kann ist bereits seit der Poetik des Aristoteles ein Kernpunkt der Dramentheorie Er schafft eine Verbindung der Illusion der Wirklichkeit und der Idealisierung der hofischen Welt in der Theorie des klassischen Theaters 5 Zwar war vraisemblance bereits vor d Aubignac ein zentraler Begriff der Dramentheorie eine derartig beherrschende Rolle in einem so umfangreichen Kontext hat sie aber noch kaum gespielt D Aubignac geht davon aus dass Dichtung im Grunde Fiktion also eine Luge sei und folglich nicht die Dinge produziere sondern nur eine Imitation von ihnen Aus diesem Grund ist es fur den Autor wichtig die Nachahmung so zu gestalten dass sie nicht mehr als solche wirke sondern die Illusion der Authentizitat hervorrufe Dramatische Dichtung sei umso wirkungsvoller je mehr sie den Anschein der Wahrheit habe das heisst je mehr sie im wahrsten Sinne des Wortes vrai semblable sei 6 Das Theater bei d Aubignac soll in seiner Nachahmung ein image parfaite der Zeit des Ortes der Personen der Wurde der Bilder der Mittel und der Vernunft zu handeln sein Deswegen musse die Reprasentation der Umstande komplett sein und die Vraisemblance musse in all diesen Bereichen verinnerlicht sein 7 Hinsichtlich dieser Feststellung beurteilt d Aubignac was auf der Buhne zu erlauben und was zu verurteilen ist Die Dinge mussen wahr sein oder zumindest wahr sein konnen Nach dieser Annahme genehmigt d Aubignac alle Handlungen und Texte die von den Agierenden plausibel gemacht oder gesagt werden konnten Dies bezieht er auch auf alle Ereignisse die den ersten Auftritten folgen da man auch von diesen annehmen soll dass sie sich wahrscheinlich in solch einer Weise vollziehen konnten und sollten Im Gegenteil verurteilt d Aubignac alle Reprasentationen von Dingen die die Personen die Orte die Zeit oder die ersten Auftritte des Dramas betreffen die normalerweise nicht gesagt oder getan werden sollen Tant il est vrai que la Tragedie se considere principalement en soi comme une Action veritable 8 Wichtig dabei ist dass der Poet die Dinge so beschreiben soll dass sie der Zuschauer als bewundernswert empfindet denn il ne travaille que pour leur plaire 9 Der Verfasser solle also nach d Aubignac nur die nobelsten Vorfalle der Geschichte beschreiben all seine Figuren in die angenehmsten Zustande fuhren die anschaulichsten Figuren der Rhetorik und die grossten Leidenschaften der Moral verwenden Dabei soll er nicht verstecken was das Publikum wissen musse und dieses erfreue jedoch soll er auf diejenigen Dinge verzichten die sie schockieren 10 Die vraisemblance wird bei d Aubignac somit zum wichtigsten Charakteristikum des Poeme Dramatique da sie sich in jedem Bereich ausdrucke und dort versuche durch Nachahmung die Natur in ihrer Wahrheit und Wahrscheinlichkeit darzustellen Mais quand il considere en sa Tragedie l Histoire veritable ou qu il suppose etre veritable il n a soin que de garder la vraisemblance des choses et d en composer toutes les Actions les Discours et les Incidents comme s ils etaient veritablement arrives Il accorde les pensees avec les personnes les temps avec les lieux les suites avec les principes Enfin il s attache tellement a la Nature des choses qu il n en veut contredire ni l etat ni l ordre ni les effets ni les convenances et en un mot il n a point d autre guide que la vraisemblance et rejette tout ce qui n en porte point les caracteres 11 Damit dies gelingt ist auch die Rolle des Schauspielers und dessen Schauspielstil entscheidend denn dieser musse zum einen so tun als ob keine Zuschauer prasent waren und zum anderen als ob er beispielsweise tatsachlich der Konig und nicht ein Schauspieler im l Hotel de Bourgogne in Paris sei 12 D Aubignac beschreibt somit die Respektierung der Vierten Wand wie sie auch heute noch im Theater der klassischen Guckkastenbuhne bezeichnet wird Bienseance Bearbeiten Die bienseance nimmt ihren Ursprung bei Horaz hinterlasst seit 1630 jedoch in verschiedensten Theatertheoretischen Texten ihre Spuren Sie zeichnet sich vor allem durch einen moralisierenden und rationalisierenden Kunstaspekt aus Die bienseance betrifft ihrerseits die harmonie interne eines Werkes sowie die Harmonie zwischen dem Werk und dem Publikum Dabei soll weder der Geschmack noch die Vorurteile der Zuschauer geschockt werden Die bienseance beinhaltet technische Grundsatze und moralische Vorschlage wie beispielsweise den Anstand der ethischen Ordnung die Bestandigkeit der Charaktere im Werk oder das Verbot jeglicher Andeutung auf das sinnliche Leben der Figuren Ein Beispiel dafur ist der Verzicht auf die Darstellung von Mord oder Tod auf der Buhne 13 Daraus folgt dass die bienseance auch bei d Aubignac im Einklang mit der Vraisemblance gesehen werden muss Obwohl der Versuch unternommen werden soll die Wahrheit auf fiktive Weise herzustellen rechtfertigt dies nicht eine Ausschmuckung von unerwunschten Tatsachen So sei es zwar wahr dass Nero seine Mutter erdrosseln und anschliessend ihren Leib offnen liess jedoch seien solche Barbareien nicht fur das Theater geeignet da sie fur den Zuschauer scheusslich und untragbar seien 14 Die vraisemblance muss bei d Aubignac also aus der Perspektive der bienseance betrachtet werden denn nicht nur die Illusion der Wahrheit zeichnet das Wahrscheinliche aus es ist auch vor allem die Schicklichkeit die dem geltenden Geschmack und der Norm nicht widersprechen darf Indem die bienseance somit das Nachahmbare auf das Schickliche reduziert wird die vraisemblance an asthetische moralische und infolgedessen ebenfalls an politische Normen des bestehenden Gesellschaftssystems des 17 Jahrhunderts gebunden 15 Auch im deutschsprachigen Raum findet sich die bienseance bei Johann Christoph Gottsched wieder der sich beispielsweise gegen jegliche Reprasentation von Blut auf der Buhne richtete D Aubignac empfahl schliesslich die schrecklichen und uberflussigen Aspekte im Theater zu verstecken indem auf den recit den Botenbericht zuruckgegriffen werden sollte 13 Die drei Einheiten Bearbeiten Die drei Aristotelischen Einheiten die wie ihr Name bereits sagt auf die Ausfuhrungen der Poetik von Aristoteles zuruckgehen sind im Theaterdiskurs des 17 Jahrhunderts in vielerlei Schriften von Bedeutung und finden sich so auch bei d Aubignac Die Einheit der HandlungDie Einheit der Handlung L Unite de L Action legt fest dass in jedem Stuck nur eine Haupthandlung im Vordergrund stehen soll worin d Aubignacs Auffassung sich weitgehend mit der von Aristoteles deckt Die Nebenhandlungen mussen dabei der Haupthandlung untergeordnet sein und gleichzeitig mit dieser in Bezug stehen sodass jeder Strang und jede Szene des Stuckes gerechtfertigt und der Handlung des Stuckes von Nutzen ist 16 Um diesen Aspekt zu verdeutlichen stellt d Aubignac einen Vergleich zwischen einem Theaterstuck und einem Gemalde an Il est certain que le Theatre n est rien qu une Image et partant comme il est impossible de faire une seule image accomplie de deux originaux differents il est impossible que deux Actions J entends principales soient representees raisonnablement par une seule Piece de Theatre Es ist sicher dass das Theater nichts als ein Bild ist und so wie es unmoglich ist aus zwei unterschiedlichen Originalen ein einziges Bild zu kreieren so ist es auch unmoglich zwei Haupthandlungen vernunftig in einem einzigen Theaterstuck zu reprasentieren 17 Die Einheit der ZeitDie von Aristoteles beschriebene Einheit der Zeit L Unite de Temps soll sich seiner Angaben nach in einer revolution de soleil vollziehen oder diesen Rahmen nur wenig uberschreiten um im Theater zeitlich reprasentierbar zu sein D Aubignac weist auf die zwei verschiedenen Arten hin nach denen sich dieser Sonnenumlauf deutet lasst Einerseits konne darunter ein Tag im Sinne von 24 Stunden verstanden werden andererseits konne dies auch die Dauer zwischen dem Sonnenaufgang und dem Sonnenuntergang beschreiben 18 D Aubignac schlagt eine Ausrichtung der Zeit auf 12 6 oder gar 3 Stunden vor Er unterscheidet in der Pratique jedoch zusatzlich zwei Arten von Dauer die im Hinblick auf das Poeme Dramatique fur ihn von Bedeutung zu sein scheinen Die erste Dauer ist die Dauer der vorgefuhrten Handlung das heisst die Auffuhrungsdauer vom Betreten der Buhne des ersten Schauspielers bis zum Verlassen der Buhne am Ende des Stuckes Die zweite Dauer ist die bereits angesprochene wirkliche Dauer der inhaltlichen Darstellung Ist diese zu lang so sei der Zuschauer eventuell gelangweilt oder im Geiste ermudet Ist sie hingegen zu kurz riskiere man dass sie das Publikum nicht ausreichend unterhalten konne 19 Die Einheit des OrtesDie Einheit des Ortes L Unite de Lieu beschreibt das Streben danach den Handlungsort von Anfang bis Ende des Stuckes gleich zu halten und auf Ortswechsel zu verzichten Diese Einheit die von Aristoteles ignoriert wurde und zum ersten Mal 1570 bei Castelvetro auftauchte 20 wird von d Aubignac stark unterstutzt Er argumentiert einerseits im Sinne der Vraisemblance und meint es sei lacherlich wenn die Personen an diverse Orte ruckten 21 Gleichzeitig argumentiert er damit dass der Ort sich nicht verandern konne da sich die Szene im Theater wahrend der Vorstellung auch nicht andern liesse Stell sich d Aubignac in seinem Werk Pratique de Theatre ganz klar als Vertreter der drei Einheiten heraus so haben doch bereits Literaturwissenschaftler wie B J Bourque darauf hingewiesen dass sich d Aubignac als Theoretiker stark von dem d Aubignac als Dramaturg unterscheidet In Folge der Analysen seiner Tragodien La Cyminde La Pucelle d Orleans und Zenobie konnte festgestellt werden dass es d Aubignac nicht gelungen ist seine in seinen theoretischen Schriften festgelegten Regeln selbst praktisch umzusetzen Lediglich die Unite de Temps scheint von ihm in seinen Stucken eingehalten zu werden wobei der zeitliche Rahmen hier jedoch folglich die Regeln der vraisemblance verletze Hinsichtlich der Unite de Lieu und der Unite de L Action fand sich bei den Analysen immer mindestens ein Werk welches die Regeln der Einheiten missachtete 22 Rezeption im deutschsprachigen Raum Bearbeiten Im Jahre 1657 in Paris veroffentlicht wird die Pratique du Theatre erst 1737 von Wolf Balthasar Adolf von Steinwehr einem Schuler Gottscheds und Mitglied der Deutschen Gesellschaft in Leipzig ins Deutsche ubersetzt Das Werk war seither sehr angesehen und hat einen beachtlichen Einfluss in Deutschland ausgeubt 23 D Aubignacs Ziel war es mit seinem Werk zur Hochachtung und zum Prestige zuruckzukehren welche dem Theater der Antike zu seiner Zeit entgegengebracht wurden Diese Auffassung deckt sich weitestgehend mit den Bemuhungen eines der beruhmtesten Theater und Literaturtheoretiker des deutschen Sprachraums Johann Christoph Gottsched der ebenfalls besorgt uber den Erhalt des Prestige der Doktrinen war und versuchte die moralische Wirkungskraft der Kunst anzupreisen 24 Steinwehrs Ubersetzung wurde daher sehr wertgeschatzt denn dieser ermoglichte seinen Landsmannern die Uberlieferung der Konzeption eines Theaters welches eine Konformitat hinsichtlich der Gesetze der Vernunft aufweist 23 Im Werk Beytrage zur critischen Historie der deutschen Sprache Poesie und Beredsamkeit welches von Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft in Leipzig veroffentlicht wurde findet sich folgende Reaktion auf das Werk d Aubignacs Kein Land und keine Sprache konnen ein Werk ausweisen welches von dieser Art der Dichtkunst so lebhaft so ordentlich und so grundlich geschrieben ware Der Abt von Aubignac tragt die besten Regeln welche die Weltweisen gegeben und die Alten so sorgfaltig beobachtet haben nicht allein in ihrer Ordnung vor sondern erweist auch ihre Notwendigkeit aus der Natur der Schaubuhne und aus der Vernunft 25 Die Pratique du Theatre war daher auch fur den Zuschauer sehr nutzlich da dieser nun Zugang zum neu verstandlichen Regelwerk hatte welchem er bis dato eher ignorant gegenuberstand Die Pratique galt schliesslich als Moglichkeit zur Schliessung der Lucken im Bereich der Theatertheorie in Deutschland 4 Werke BearbeitenTragodien La Cyminde 1642 La Pucelle d Orleans 1642 Zenobie 1647 Le Martyre de Sainte Catherine 1650 Theoretische Schriften Des Satyres brutes monstres et demons 1627 Le Royaume de coquetterie 1654 La Pratique du theatre 1657 Macarize 1664 Dissertation sur la condamnation des Theatres 1666 Conjectures academiques sur l Iliade 1715 Literatur BearbeitenAubignac Francois Hedelin In Encyclopaedia Britannica 11 Auflage Band 2 Andros Austria London 1910 S 889 englisch Volltext Wikisource Weblinks BearbeitenDruckschriften von und uber Francois Hedelin im VD 17 Literatur von und uber Francois Hedelin im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Bernard Croquette Aubignac Francois Hedelin abbe d 1604 1676 In Encyclopaedia Universalis 7 Januar 2015 Hans Jorg Neuschafer La pratique du theatre und andere Schriften zur Doctrine classique Fink Munchen 1971 S VII ff Nachdr d dreibd Ausg Amsterdam 1715 Hans Jorg Neuschafer La pratique du theatre und andere Schriften zur Doctrine classique Fink Munchen 1971 S X ff Nachdr d dreibd Ausg Amsterdam 1715 a b Catherine Julliard Gottsched et l esthetique theatrale francaise La reception allemande des theories francaises Peter Lang Bern 1998 S 110 Peter Brockmeier Franzosische Literatur in Einzeldarstellungen 1 Von Rabelais bis Diderot Metzler Stuttgart 1981 S 125 ff Hans Jorg Neuschafer La pratique du theatre und andere Schriften zur Doctrine classique Fink Munchen 1971 S VIV Nachdr d dreibd Ausg Amsterdam 1715 Francois Hedelin abbe d Aubignac La Pratique du Theatre Helene Baby Hrsg Edition Champion Paris 2001 S 126 Francois Hedelin abbe d Aubignac La Pratique du Theatre Helene Baby Hrsg Edition Champion Paris 2001 S 79 Francois Hedelin abbe d Aubignac La Pratique du Theatre Helene Baby Hrsg Edition Champion Paris 2001 S 81 Francois Hedelin abbe d Aubignac La Pratique du Theatre Helene Baby Hrsg Edition Champion Paris 2001 S 81 Francois Hedelin abbe d Aubignac La Pratique du Theatre Helene Baby Hrsg Edition Champion Paris 2001 S 81 Francois Hedelin abbe d Aubignac La Pratique du Theatre Helene Baby Hrsg Edition Champion Paris 2001 S 82 a b Catherine Julliard Gottsched et l esthetique theatrale francaise La reception allemande des theories francaises Peter Lang Bern 1998 S 98 Hans Jorg Neuschafer D Aubignacs Pratique du Theatre und der Zusammenhang von imitatio vraisemblance und bienseance In Francois Hedelin d Aubignac La Pratique du Theatre und andere Schriften zur Doctrine classique Fink Munchen 1071 S XV Hans Jorg Neuschafer D Aubignacs Pratique du Theatre und der Zusammenhang von imitatio vraisemblance und bienseance In Francois Hedelin d Aubignac La Pratique du Theatre und andere Schriften zur Doctrine classique Fink Munchen 1071 S VII Francois Hedelin abbe d Aubignac La Pratique du Theatre Helene Baby Hrsg Edition Champion Paris 2001 S 152 Francois Hedelin abbe d Aubignac La Pratique du Theatre Helene Baby Hrsg Edition Champion Paris 2001 S 133 Francois Hedelin abbe d Aubignac La Pratique du Theatre Helene Baby Hrsg Edition Champion Paris 2001 S 181 Francois Hedelin abbe d Aubignac La Pratique du Theatre Helene Baby Hrsg Edition Champion Paris 2001 S 172 Catherine Julliard Gottsched et l esthetique theatrale francaise La reception allemande des theories francaises Peter Lang Bern 1998 S 103 Francois Hedelin abbe d Aubignac La Pratique du Theatre Helene Baby Hrsg Edition Champion Paris 2001 S 53 B J Bourque Abbe d Aubignac et ses trois unites theorie et pratique In Papers on French Seventeenth Century Literature 2008 Vol 35 69 S 589 601 S 593 a b Catherine Julliard Gottsched et l esthetique theatrale francaise La reception allemande des theories francaises Peter Lang Bern 1998 S 110 Catherine Julliard Gottsched et l esthetique theatrale francaise La reception allemande des theories francaises Peter Lang Bern 1998 S 58 B B Christoph Breitkopf Hrsg Beytrage zur critischen Historie der deutschen Sprache Poesie und Beredsamkeit Herausgegeben von Einigen Mitgliedern der Deutschen Gesellschaft in Leipzig Bayerische Staatsbibliothek Leipzig Band 5 1737 Normdaten Person GND 118650939 lobid OGND AKS LCCN n84141096 VIAF 41836011 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hedelin FrancoisALTERNATIVNAMEN Aubignac Abbe d KURZBESCHREIBUNG franzosischer Schriftsteller Theoretiker des TheatersGEBURTSDATUM 4 August 1604GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 25 Juli 1676STERBEORT Nemours Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Francois Hedelin amp oldid 237165079