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Der Focke Achgelis Fa 223 war ein Hubschrauber mit zwei seitlich angebrachten Dreiblatt Rotoren der Ende der 1930er Jahre von Focke Achgelis in Deutschland entwickelt wurde Die Flettner Fl 282 und die Fa 223 waren ab 1941 die ersten Hubschrauber die in Serie produziert wurden 1 Focke Achgelis Fa 223 DracheTyp MehrzweckhubschrauberEntwurfsland Deutsches Reich NS Deutsches ReichHersteller Focke AchgelisErstflug Oktober 1940Indienststellung 1941Produktionszeit 1941 bis 1945Stuckzahl mehr als 20 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Einsatze 3 Rekordfluge 4 Konstruktion und Antrieb 5 Technische Daten 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Eine Weiterentwicklung des Fa 223 ein SE 3000 der SNCASEHenrich Focke einer der Begrunder der Firma Focke Wulf hatte mit der Fw 61 bereits einen ersten gebrauchsfahigen Entwurf fur einen Hubschraubertyp vorgelegt Nach Grundung der Firma Focke Achgelis amp Co GmbH durch Henrich Focke und den deutschen Meister im Kunstflug Gerd Achgelis im Jahre 1937 wurde dann ein einsatzfahiger grosserer Hubschrauber entwickelt der die Musterbezeichnung Fa 223 und den Beinamen Drache erhielt Nach den Flugvorfuhrungen der Fw 61 durch Carl Bode und Hanna Reitsch in der Deutschlandhalle im Jahre 1938 hatte das Reichsluftfahrtministerium RLM die Firma Focke Achgelis mit der Entwicklung eines militarisch brauchbaren Hubschraubers beauftragt der eine Last von 700 kg heben sollte Die Konstruktion von Motoranlage Getriebe und Rotornaben sollte BMW ubernehmen Es kam eine spezielle kugelgelagerte Rotorblatt Verstelleinrichtung Prinzip nicht identisch mit dem heutiger Taumelscheiben zum Einsatz mit welcher der Einstellwinkel der Rotorblatter zyklisch und kollektiv gesteuert wurde siehe Taumelscheibe Die Erprobung des Prototyps Fa 223 V1 begann im Oktober 1939 wobei zunachst verschiedene Schwingungsprobleme auftraten Weniger als ein Jahr spater konnte Flugkapitan Carl Bode mit der Freiflugerprobung beginnen Fur die Serienproduktion ab 1941 einigte man sich auf die Version Fa 223 E fur einen Mehrzweckhubschrauber Die Produktion sollte im Werk von Focke Achgelis in Hoykenkamp bei Delmenhorst erfolgen wurde aber nach einem Bombenangriff nach Laupheim bei Ulm verlegt Gegen Ende des Krieges wurde auch noch der Betrieb von Weser Flugzeugbau in Berlin Tempelhof in die Fertigung einbezogen Alles in allem konnten nur etwa 20 Exemplare gebaut werden Mitte Februar 1945 begann am Fuhrerhorst Ainring die Aufstellung der Transportstaffel 40 und die Pilotenausbildung unter dem Staffelkapitan Sepp Stangl dem spateren Kommandanten des Fliegerregimentes 3 des Osterreichischen Bundesheeres Diese Staffel sollte mit 20 Fa 223 und 24 Fl 282 ausgerustet werden Wegen der amerikanischen Luftangriffe verlegte man die Staffel an den Fliegerhorst Aigen im Ennstal Aufgrund des Vorstosses der sowjetischen Truppen wurde die Transportstaffel mit dem ganzen Fuhrpark am 5 Mai 1945 Richtung Salzachtal verlegt Bei einem ersten Kontakt mit den amerikanischen Streitkraften sahen diese von einer Festnahme ab sodass die ganze Einheit nach Ainring verlegt werden konnte Hier wurde dann die ganze Transportstaffel an die Amerikaner ubergeben 2 In der Tschechoslowakei wurden bei der Firma Avia noch zwei Exemplare als Vr 1 aus Ersatzteilen montiert Auch in Frankreich wurde der Hubschrauber als Weiterentwicklung mit der Bezeichnung SE 3000 von SNCASE gefertigt Damit begann die Hubschrauberentwicklung bei Aerospatiale Einsatze BearbeitenDie wenigen verfugbaren Maschinen wurden vorwiegend fur Transportaufgaben bei den Gebirgsjagern als Bergungshubschrauber und im Aufklarungsdienst eingesetzt 3 Die Fa 223 mit der Kennung GW PA flog vom Flugfeld bei Danzig Praust aus den vermutlich ersten Hubschrauber Rettungseinsatz unter Kriegsbedingungen Am 6 Marz 1945 hatte Leutnant Schadewitz der Pilot einer Bf 109 G 8 der in Danzig Praust stationierten Nahaufklarungsgruppe 4 nur wenige Kilometer von seinem Fliegerhorst entfernt im dichten Schneesturm die Orientierung verloren Die Folge war eine Bruchlandung unweit der Ortschaft Goschin heute Goszyn Es gelang dem Piloten einer Fa 223 Leutnant Hans Helmut Gerstenhauer den Verletzten zu retten und zu einem Lazarett zu fliegen Wenig spater wurde die Maschine wegen der heranruckenden Roten Armee wieder zuruckbeordert und erreichte schliesslich am 11 Marz Werder Havel Fur die langste Etappe von Gotenhafen Hexengrund heute Babie Doly zum nachsten in deutscher Hand befindlichen Flugplatz in Swinemunde Garz wurde die Maschine mit einem Zusatztank ausgerustet was sie in die Lage versetzte nonstop 340 Kilometer zuruckzulegen 4 5 Weitere Kriegseinsatze fanden nicht mehr statt Rekordfluge BearbeitenBei der Flugerprobung wurden einige Weltrekorde aufgestellt die allerdings wegen des Kriegszustands nicht international anerkannt wurden So wurden beispielsweise eine Geschwindigkeit von 182 km h und eine Steiggeschwindigkeit von 8 80 m s bei einem Gesamtgewicht von 3705 kg erreicht Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges gelang dem Testpiloten Hans Helmut Gerstenhauer von der Firma Focke Achgelis mit seiner Besatzung am 6 September 1945 die erste Nonstop Uberquerung des Armelkanals in einem Hubschrauber Die dabei verwendete Fa 223 der Prototyp V14 wurde anschliessend in Grossbritannien erprobt und untersucht bis sie bei einem Versuchsflug aufgrund von Wartungsmangeln absturzte und zerstort wurde 6 Konstruktion und Antrieb BearbeitenDer Rumpf war eine geschweisste Stahlrohrkonstruktion die im hinteren Bereich mit Stoff bespannt war Am Heck befand sich ein konventionelles Leitwerk mit einem oben montierten trimmbaren Hohenruder Der vordere Bereich mit dem Cockpit und dem Motor war mit Blech verkleidet Die Besatzung von zwei Mann Pilot und Beobachter war nebeneinander in einer voll verglasten Kanzel mit sehr guter Rundumsicht untergebracht In der Mitte nahe dem Schwerpunkt wurde die Motor Getriebeeinheit montiert Dazu wurde ein Neunzylinder Sternmotor BMW Bramo 323 Fafnir verwendet Die beiden gegensinnig laufenden Rotoren wurden nebeneinander auf einer Gitterrohrkonstruktion in einem Abstand von 12 50 m befestigt Jeder hatte drei Blatter aus Stahlholmen und Holzrippen mit Holzvorderkante und Stoffbespannung Zwischen dem Cockpit und der Antriebseinheit gab es einen Laderaum mit einer elektrischen Winde Damit konnte entweder Fracht oder ein an einem Haken hangender Rettungskorb abgelassen und hochgezogen werden Der Hubschrauber konnte zusatzlich noch mit einem 300 Liter fassenden Abwurftank zur Reichweitenvergrosserung ausgerustet werden Technische Daten Bearbeiten nbsp Modell der Fa 223 Drache im Massstab 1 4 6 im Hubschraubermuseum Buckeburg nbsp Focke Achgelis Fa 223 Modell Kenngrosse DatenBesatzung 1Passagiere 3Lange 12 25 mHohe 4 35 mRumpfbreite 1 65 mRotor O 2 12 0 mLeermasse 3180 kgmax Startmasse 4434 kgHochstgeschwindigkeit 182 km hReisegeschwindigkeit 122 km hReichweite 300 km 700 km mit Zusatztank Dienstgipfelhohe 2010 mTriebwerk Sternmotor BMW Bramo 323 DLeistung 735 kW 1000 PS Literatur BearbeitenHans Bayr et al Salzburg 1945 1955 Zerstorung und Wiederaufbau Hrsg Robert Kriechbaumer Salzburger Museum Carolino Augusteum Salzburg 1995 ISBN 3 901014 43 8 Uwe W Jack Focke Achgelis Fa 223 In Fliegerrevue X Nr 43 PPVMedien 2013 ISSN 2195 1233 S 30 53 Yves Le Bec Die wahre Geschichte des Helikopters von 1486 2005 Verlag Jean Duvret Chavannes pres Renens 2005 ISBN 2 8399 0100 5 Uwe W Jack Focke Achgelis Fa 223 Technische Details In FliegerRevue X Nr 73 16 Jahrgang PPVMedien 2018 S 84 93Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Focke Achgelis Fa 223 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bilder bei www luftarchiv de Video uber Fa 223 mit Originalfilmausschnitten bei YouTube Heereshubschrauber Focke Achgelis Fa 223 Drache Einzelnachweise Bearbeiten Die wahre Geschichte des Helikopters von 1486 2005 S 10 Hermann Hinterstoisser Das Kriegsende im Pinzgau in Salzburg 1945 1955 Zerstorung und Wiederaufbau S 41 55 Entwicklung von Hubschraubern 1939 1945 In WLB Stuttgart de Wurttembergische Landesbibliothek abgerufen am 18 November 2023 Focke Achgelis Fa 223 In FliegerRevue X Abgerufen am 18 November 2023 deutsch Hans Helmut Gerstenhauer Erfahrungsbericht uber die Einsatzfahigkeit der 8 223 E O nach dem Sondereinsatz vom 26 2 11 3 45 PDF 830 kB 27 Marz 1945 abgerufen am 30 Marz 2016 Beschreibung des Uberfuhrungsfluges auf www luftarchiv deHubschrauber und Tragschrauber der Focke Achgelis amp Co GmbH Fa 223 Drache Fa 224 Libelle Fa 225 Fa 266 Hornisse Fa 269 Fa 283 Fa 284 Fliegender Kran Fa 330 Bachstelze Fa 336 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Focke Achgelis Fa 223 amp oldid 239250871