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Die Flugzeugkaverne Zeljava an der bosnisch kroatischen Grenze bei Bihac war die grosste militarische Flugzeugkaverne in Europa 1 Einfahrt in die Flugzeugkaverne Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Elemente 2 1 Aussenanlagen und Pisten 2 2 Kommandozentrale 2 3 Radarzentrale 2 4 Kontrollturm und Stabsraume 2 5 Vorstollen 2 6 Fliegerstollen 2 7 Supportraume 2 8 Beluftung 2 9 Fliegermunitions und Kerosinlager 3 ABC Schutz 4 Eingesetzte Staffeln 4 1 Eingesetzte Flugzeugtypen 5 Ahnliche Anlagen in Europa 6 Galerie 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenWestlich von Bihac beim Dorf Zeljava und am Fuss des Bergruckens Pljesevica wurde zwischen 1957 und 1970 Europas grosste Flugzeugkaverne erbaut Der unter dem Namen Klek oder Objekat 505 bekannte Komplex kostete den jugoslawischen Staat bis zur Fertigstellung zirka 6 Milliarden Dollar Er fasste bis zu 80 MiG 21 Kampfflugzeuge 110 Piloten sowie 1400 Luftwaffensoldaten Die Konstruktion sollte einem Atomangriff mit einer Sprengkraft von 20 bis 30 Kilotonnen standhalten Zum Schutz der Anlage wurde ausserhalb der Kaverne eine Garnison mit 5000 Soldaten errichtet und bis zum Ausbruch der Jugoslawienkriege genutzt Mit dem Ruckzug der Jugoslawischen Volksarmee aus Bosnien 1991 wurde die Kavernenanlage und die Pisten mit insgesamt 56 Tonnen Sprengstoff gebrauchsunfahig gemacht Einige Bereiche im Inneren sind mit PCB kontaminiert 2 Teile der Pisten und des Aussengelandes sind immer noch stark vermint 3 Elemente BearbeitenAussenanlagen und Pisten Bearbeiten Vor dem Berg wurden funf Startbahnen und Rollwege zu den vier Vorstollen angelegt Von den drei Hauptstartbahnen ist jede lang genug um eine MiG 21 mit voller Beladung starten zu lassen Die anderen beiden sind als Ausweichpisten gedacht Kommandozentrale Bearbeiten Nordlich im Berg wurde eine Kommandozentrale integriert Radarzentrale Bearbeiten Auf dem Bergrucken der 1650 m hohen Gola Pljesevica befindet sich eine ebenfalls in den Berg gebaute Radarzentrale Von der Radarzentrale ist lediglich die Kuppel des britischen Marconi S 613 Suchradars ersichtlich In der Radarzentrale befindet sich ein Lageraum mit vier Radarcontroller Arbeitsplatzen ein separater Raum mit denselben Radarcontroller Arbeitsplatzen ein mittels Panzertur geschutzter Eingang und sechs Buros fur Meteorologen Flugvorbereitung und Radaroperatoren Durch einen Lift ist die Radarzentrale mit der 121 m tiefer liegenden Kaverne verbunden Mit dem S 600 Radarsystem bestehend aus 3D Such und einem Hohenmessradar konnten Flugzeuge im Idealfall 400 km tief in den italienischen osterreichischen und ungarischen Luftraum erfasst werden Es konnten so sechs Flugzeuge gleichzeitig verfolgt und mittels Abfangjagern abgefangen werden Kontrollturm und Stabsraume Bearbeiten Mittig im Stollen Nr Vier befindet sich ein Zugangsstollen zu einem zylindrischen Raum Daran angeschlossen sind funf Stollen fur Auswertung der Aufklarungsbilder ELINT Einsatzleitstelle Fallschirmpackung und Staffelraum Neben WC Anlagen befand sich dort ein Aufzug welcher 30 m nach oben in den Kriegskontrollturm fuhr Hinter einer 68 mm dicken Panzerstahlplatte befanden sich Arbeitsplatze mit Funkausrustung und dahinter ein Lageraum mit mehreren Radaruberwachungs Arbeitsplatzen Vorstollen Bearbeiten Die Vorstollen waren vorne und hinten mit ca 30 cm dicken stahlbeton armierten Panzertoren ABC sicher hydraulisch verschliessbar Die bodenseitige Ausnehmung durch welche das Panzertor geschoben wurde ist mit beweglichen Stahlplatten mechanisch verschlossen worden damit die Kampfflugzeuge daruberrollen konnten Hierbei wurden die Platten von einem viertelkreisformigen Sporn vorn am Panzertor sanft in die Lucke gefuhrt Die Vorstollen dienten dem Schutz gegen ABC Waffen sowie direkten Treffern von Prazisionsbomben Deren Druckenergie sollte um die Ecke geleitet werden und am Ende des Vorstollens in einer vergrosserten Kammer verpuffen und nicht in den inneren Bereich der Kaverne eindringen konnen Die Panzertore geben nur eine umgekehrte T formige Offnung frei wodurch ausschliesslich Kampfflugzeuge mit einem einzelnen Seitenleitwerk bspw MiG 21 Orao Super Galeb passieren konnten Fliegerstollen Bearbeiten Die drei Tunnel Fliegerstollen welche nach dem Durchfahren erreicht wurden dienten als Abstell und Wartungshallen Jeder von ihnen war oval 20 m breit 8 m hoch und zwischen 350 und 500 m lang In den Stollen konnten zwei MiG 21 nebeneinander stehen Somit ist genug Platz vorhanden damit neben einem abgestellten Kampfflugzeug ein Tanklastwagen und Personal passieren konnte Es wurden elektrische Schlepper verwendet welche die Flugzeuge einzeln hinein und vor einem Einsatz wieder nach draussen zu Vorbereitungsplatzen schleppten Dort wurden die Triebwerke mit Hilfe von Startgeraten angelassen und die Kampfflugzeuge konnten von dort direkt auf der Startbahn abheben Diese Einrichtungen erlaubten den Betrieb mit bis zu 80 in der Kaverne betriebsbereit gehaltenen MiG 21 Nach einem erfolgten Einsatz stellten die Kampfflugzeuge auf der Bereitstellungsplatte vor der Kaverne die Triebwerke ab Dort wurden sie mittels Schleppstange an Flugzeugschlepper mit Elektromotoren angehangt und in den Fliegerstollen gezogen Die Schlepper waren elektrisch betrieben um allfallige Explosionen der austretenden Treibstoffe in den Stollen vorzubeugen Auf den zugewiesenen Parkfeldern im Stollen wurden die Kampfflugzeuge einer einfachen Zwischenflugkontrolle unterzogen aus einem Flugfeldtankwagen mit Kerosin betankt und aufmunitioniert Supportraume Bearbeiten Im Inneren der Kaverne war in den insgesamt 3 5 km langen Stollen genug Platz fur vier vollausgerustete MiG 21PF Staffeln So waren darin 110 Piloten und Fliegerbodentruppen einquartiert Die wichtigen Raume waren mit insgesamt 56 gepanzerten Bunkerturen versehen In verschiedenen Seitenstollen und Nischen waren zwei Diesel Generatoren fur 1000 bzw 625 kVA drei Staffelkommandostande Luft Kompressoren und Klimaanlagen ein Lagezentrum eine Kantine fur 1000 Personen eine Krankenstation und eine Entwicklungskammer fur Nassbilder der MiG 21R Aufklarer eingebaut Wasser wurde einem unterirdischen Flusslauf entnommen und in die einzelnen Nasszellen verteilt Reparaturen erfolgten im Wartungsstollen Nr 2 auf serbisch Vazduhoplovno Technicka Radionica mittels der ausreichend vorhandenen Apparaturen und Ersatzteilen Beluftung Bearbeiten Um im Kriegsfalle operationsfahig zu sein musste der ganze Komplex autark mit Atemluft versorgt werden An Klimaanlagen waren sieben Einheiten auf die verschiedenen Abschnitte verteilt um den notigen Luftdurchsatz zu erreichen Die Luft wurde uber sieben gegen Luftaufklarung getarnte dreieckige Ansaugstutzen angesaugt In den Klimakammern wurde die Luft zuerst durch Luftfilter von allfalliger Kontamination gereinigt und danach mit der Klimaanlage auf 18 erwarmt Durch das Luftungssystem mit Uberdruck wurde die verbrauchte Luft nach aussen gepumpt Fliegermunitions und Kerosinlager Bearbeiten Neben einem grossen Munitionslager fur Maschinenkanonenmunition Luft Luft Lenkwaffen und Freifallbomben waren funf zylindrische Treibstofftanks fur 500 000 Liter Kerosin vorhanden Diese Vorrate konnten den eingeschrankten Flugbetrieb von 60 MiG 21 fur zwei Monate sicherstellen Zudem waren Stollen zu einem 5 km entfernten Munitionsdepot und unterirdische Treibstoffleitungen zu einem 20 km entfernten Treibstofflager vorhanden ABC Schutz BearbeitenDer ca 120 m lange Wartungsstollen 2 wurde vorwiegend als Reparaturwerkstatte verwendet Im Ereignisfall hatte er als Dekontaminationsstollen verwendet werden sollen um mit von Einsatzen zuruckkehrenden kontaminierten Flugzeugen nicht weitere Raume zu verseuchen In dem Dekontaminationsstollen konnten ca vier Flugzeuge gleichzeitig mit Hochdruck Wasserdusen dekontaminiert werden Der Stollen war von den anderen mit ABC sicheren Panzertoren abschottbar Nach der Dekontamination konnten die Kampfflugzeuge in die ihnen zugeteilten Fliegerstollen rollen Grosse Kompressoren waren zusammen mit sieben Klimaanlagen eingebaut Damit wurde ein Uberdruck in 13 abschottbaren Kammern des Komplexes gegen eindringende C Kampfstoffe erzeugt Eingesetzte Staffeln BearbeitenJagdgeschwader 117 lovacko avijacijski puk kurz LAP bestehend aus den vier nachfolgenden Staffeln 3 Jagdstaffeln 124 125 Jagdstaffel und Teile jenem Staffelteil der 129 aus Pula fur Ausbildungsfluge mit MiG 21PF lovacko avijacijski eskadrila kurz LAE 323 Aufklarungsstaffel izviđacko avijacijska eskadrila kurz IAE mit MiG 21RSomit war die Anlage mit vier Staffeln belegt deren Aufgabe in der Abfangjagd und taktischer Aufklarung lag Eingesetzte Flugzeugtypen Bearbeiten Mikojan Gurewitsch MiG 21F 13 Fishbed C Abfangjager interne Bezeichnung L 12 Mikojan Gurewitsch MiG 21PFM Fishbed F Abfangjager interne Bezeichnung L 14 Mikojan Gurewitsch MiG 21R Fishbed H Aufklarungsmaschinen interne Bezeichnung L 14i Mikojan Gurewitsch MiG 21bis Fishbed N Jagdbomber interne Bezeichnung L 17 Mikojan Gurewitsch MiG 21US Mongol B Doppelsitzer zur Umschulung von Jastreb auf die MiG 21 interne Bezeichnung NL 14 Ahnliche Anlagen in Europa BearbeitenAlbanien nbsp Albanien Flugzeugstollen Gjader Lezhe Zadrima LAGJ Flugzeugstollen Kucove Berat LAKV Kroatien nbsp Kroatien Flugzeugstollen Divulje Split LDSP Bosnien und Herzegowina nbsp Bosnien und Herzegowina Flugzeugstollen Mostar Rtijena LQMO Kosovo nbsp Kosovo Flugzeugstollen Slatina Pristina LYPR Montenegro nbsp Montenegro Flugzeugstollen Sipcanik Podgorica LYPG Schweiz nbsp Schweiz Flugzeugkaverne Alpnach LSMA Flugzeugkaverne Ambri LSPM Flugzeugkaverne Buochs LSMU Flugzeugkaverne Meiringen LSMM Flugzeugkaverne Turtmann LSMJ Italien nbsp Italien Flugzeugstollen Pantelleria Margana LICG Norwegen nbsp Norwegen Flugzeugstollen Bardufoss Finnsnes ENDU Flugzeugstollen Flesland Bergen ENBR Flugzeugkaverne Bodo ENBO Schweden nbsp Schweden Berghangar Arna Uppsala ESCM Berghangar Barkarby Stockholm ESKB Bergtunnel Fallfors Kriegsflugplatz im Norrbotten ESUF Berghangar Bravalla Norrkoping ESCK Berghangar Save Goteborg ESGP Berghangar Tullinge Flugplatz Tullinge ESCN Galerie Bearbeiten nbsp Douglas C 47 am Eingang der Airbase nbsp Startbahn 01 mit Explosionskratern auf der linken Seite nbsp Startbahn 14L die Hauptlandebahn 45 Meter breit nbsp Schaden an der Piste 32L nbsp Eingange Nr 1 und Nr 2 in den unterirdischen Komplex nbsp Eingang Nr 2 nbsp Eingang Nr 2 von innen nbsp Nr 2 atomschlagsichere Turen nbsp Kreuzung Galerie Nr 2 mechanische Werkstatt und Galerie Nr 3 124 LAE nbsp Bomben und Raketenlagerraum nbsp Kreuzung Galerie Nr 3 124 LAE und Galerie Nr 4 352 IAE nbsp Zerstortes Schmugglerfahrzeug nbsp Flur zur Kommandozentrale Star nbsp Kommandozentrale Star nbsp Zerstortes Aufklarungsfotolabor im Stern nbsp Galerie 4 Richtung Eingang Nr 4 nbsp Verlassene Douglas C 47 auf der Zeljava Airforce Base KroatienWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Flugzeugkaverne Zeljava Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Forgotten airfields Zeljava In Forgotten Airfields in Europe Ronald V 31 Dezember 2012 abgerufen am 27 Dezember 2018 englisch Airfield ZELJAVA Englisch abgerufen am 9 Januar 2015 Zeljava auf forgottenairfields com Englisch abgerufen am 9 Januar 2015 44 836388888889 15 758055555556 Koordinaten 44 50 11 N 15 45 29 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flugzeugkaverne Zeljava amp oldid 237224898