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Der Flachsland Teppich ist ein um 1470 hergestellter Wandteppich Tapisserie der heute aus zwei Teilen besteht Den Namen bekam er vom Auftraggeber dem Rottler Landvogt Hans dem Jungeren von Flachslanden Aufbewahrt wird er im Historischen Museum Basel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHans von Flachslanden schenkte den Teppich seiner zweiten Gattin Barbara von Breitenlandenberg zur Hochzeit Herstellungsjahr und Hochzeit werden uberwiegend in das Jahr 1468 datiert wahrend Schubring um 1470 vorschlagt 1 Wahrend Flachslandens Amtszeit als Landvogt arbeitete auf Burg Rotteln ein burgundischer Wirkmeister der mit einem flachen Wirkstuhl mit Trittpedalen arbeitete Zeugnis daruber gibt der Bericht des Pilgers Hans von Waltheim aus Halle an der Saale 2 der die Burg am 9 Juli 1474 auf seiner Ruckreise von Sudfrankreich besuchte Die Arbeit mit dem Trittwebstuhl war seit dem Hochmittelalter ein eigenstandiger Beruf der von Mannern ausgeubt wurde Ob der Flachsland Teppich tatsachlich auf der Burg gefertigt wurde oder im nahen Basel ist nicht geklart 3 Waltheim bestaunte insbesondere die Wandteppiche Er schrieb 4 Das war das hubscheste Werk von Bildern von Angesichten von Kleidungen von Tieren und Blumen und von anderem Werke gleich als ob es lebte dergleichen ich nicht viele gesehen habe Ob Waltheim hier auch den Flachsland Teppich gesehen hat bleibt offen da der Landvogt auch das Lorracher Wasserschloss zu Lehen hatte und der Wandbehang moglicherweise schon dort hing wie dies nach dem Tode des Landvogts der Fall war 5 Eine Beschreibung des Teppichs findet sich in einer Publikation von 1923 Er scheint damals schon geteilt gewesen zu sein 6 Der Teppich befindet sich seit 1981 im Historischen Museum Basel das ihn fur 2 6 Mio CHF auf einer Londoner Auktion ersteigert hatte 7 Zuvor war er in suddeutschem Privatbesitz 8 Beschreibung Bearbeiten Der ursprunglich ca 506 cm lange Bildstreifen misst in der Hohe 123 cm 128 5 cm und weist eine Gewebedichte von 24 32 Schuss und 6 7 Kettfaden cm auf 9 Der Wandbehang ist aus Wolle gefertigt die mit pflanzlichen Stoffen gefarbt wurde Als Farbstoffe im Teppich konnten u a Farberkrapp Rot Farberwaid Blau Farber Ginster Gelb Orseille Violett nachgewiesen werden 10 Die violette Farbe ist heute verblasst und nur noch auf der Ruckseite erhalten 11 Die Wirkerei zeigt eine Darstellung Wilder Leute auf der Jagd wobei die Wildleute hier friedliche Naturmenschen sind 12 Sie leben im Einklang mit der Pflanzen und Tierwelt 13 Das Bild zeigt keine gewohnliche Treib und Falkenjagd sondern Wildleute deren Ziel das Erhaschen von Zuneigung des anderen Geschlechtes ist 14 Gejagt wird ein Hirsch das Symbol der Treue 15 Links im Bild verabschiedet eine junge Frau ihren Mann zur Jagd Einer der Hunde verbeisst sich in einen Hirsch der von einem Waidzaun aufgehalten wird Ein weiteres Paar Wildleute baut einen zweiten Waidzaun Weiter rechts umwirbt ein junger Jager mit Saufeder eine Falknerin Das vierte Paar besteht aus einem jungen Mann mit einem Hifthorn an einem Bandelier und einer Keule der seiner Partnerin eine erlegte Wachtel ubergibt Unter den Fussen der Wilden Leute ist eine Rasenbank mit zahlreichen Pflanzen die so genau gewirkt sind dass sie in ihrer Art erkennbar sind Uber den Kopfen ziehen sich Spitzbogen mit Akanthuswedeln unter denen Papageien zu sehen sind 16 Die nachfolgenden Abbildungen sind mit Bildnotizen versehen annotiert die bei der Detailanzeige sichtbar werden und Spruchbander sowie Wappen erklaren Flachsland Teppich nbsp Linker Teil nbsp Rechter TeilLiteratur BearbeitenAnna Rapp Buri und Monica Stucky Schurer Der Flachsland Teppich Wilde Leute auf der Hirschjagd Ein Basler Wirkteppich um 1468 Baumann amp Cie Banquiers Basel 1989 Basler Kostbarkeiten 10 pdf Klaus Schubring Bemerkungen zum Flachsland Teppich In Das Markgraflerland Heft 2 1995 S 75 85 Digitalisat der UB Freiburg Weblinks BearbeitenZum Flachsland Teppich auf der Homepage des Historischen Museums Basel abgerufen am 2 April 2019Einzelnachweise Bearbeiten siehe Schubring S 80 Albert Werminghoff Das oberbadische Land im Pilgerbuche des Hans von Waltheim aus dem Jahre 1474 75 In Zeitschrift fur die Geschichte des Oberrheins 1922 Bd 76 NF 37 S 79 archive org siehe Schubring S 82 Buri S 30 kommt zum Schluss dass die Herstellung in einem Basler Wirkatelier erfolgte Sophie Stelzle Huglin Wohnkultur auf Burg Rotteln Ofenkeramik aus Gotik und Renaissance S 637 siehe Schubring S 83 siehe Rudolf F Burckhardt Gewirkte Bildteppiche des 15 und 16 Jahrhunderts im Historischen Museum zu Basel Leipzig 1923 S 34 36 hier nach Buri S 6 Basler Wirkteppiche Pressecommunique des Historischen Museums Basel 17 Februar 2004 Hinweise deuten darauf hin dass er auf Burg Wolfegg gewesen war siehe Schubring S 84 Anmerkung 2 Buri S 6 siehe Buri S 7 siehe Buri S 8 In Kleinbasel gibt es seit 1384 die Ehrengesellschaft zur Haren deren Wappenhalter der Wilde Mann ist Diese Maske tragt jedoch die Zuge eines wilden Urgesellen Siehe hierzu auch Der Vogel Gryff und die Kleinbasler Ehrengesellschaften auf der Homepage altbasel ch abgerufen am 3 April 2019 Buri S 8 Buri S 25 siehe Buri S 25 Papageien sind in Europa nicht erst seit der Entdeckung Amerikas bekannt Auch in Westafrika gab es Papageien In Basel hatte schon im 13 Jahrhundert die Adelsgesellschaft der Psitticher als Symbol einen grunen Papagei psittacus auf weissem Grund Siehe auch Psitticher und Sterner Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Flachsland Teppich amp oldid 223546768