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Filippo Archinto 3 Juli 1500 in Mailand 21 Juni 1558 in Bergamo war ein italienischer Apostolischer Protonotar Nuntius und Erzbischof von Mailand Filippo Archinto Erzbischof von Mailand Portrat von Tizian aus der Mitte des 16 Jahrhunderts Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Stammbaum 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenFilippo Archinto war ein Sohn des Grafen Cristoforo und dessen Ehefrau Maddalena Torriani Er absolvierte ein Jurastudium an der Universitat Pavia und besuchte dann auch die Universitat Bologna wo er Philosophie und Astronomie studierte Im Jahr 1519 wurde er unter die Dodici di Provvisione in Mailand aufgenommen und schrieb sich kurz darauf am Collegio dei Giureconsulti ein wo er ab 1526 einige Jahre lang als Jurist fur die Mailander Dombauhutte arbeitete Im Jahr 1527 wurde er vom Mailander Senat zu einer Mission am spanischen Hof in Valladolid ernannt und erwarb so das Vertrauen der spanischen Regierung die ihn nach seiner Ruckkehr nach Mailand mit dem Posten des Generalauditors beim Generalgouverneur Graf Antonio de Leyva belohnte Im April 1529 wurde er erneut an den Hof von Karl V in Barcelona entsandt und nahm im folgenden Jahr an der Kaiserkronung in der Basilika San Petronio in Bologna teil Sein ausgepragter Hispanismus veranlasste Herzog Francesco II Sforza ihm zu misstrauen und so wurde er aus der Stadt verbannt um wenige Tage spater dank der Vermittlung der Spanier zuruckzukehren die in ihm einen der geschicktesten Vermittler zwischen dem Herzogtum und dem spanischen Reich sahen Im Jahr 1533 wurde er von Kaiser Karl V beauftragt im Streit um die Erbfolge im Monferrato bei Papst Paul III zu vermitteln was ihm 1535 auch gelang Im Jahr 1536 nahm er das Angebot des Papstes an und trat offiziell in den Dienst Papst Pauls III ein Er wurde Generalvikar von Rom und erhielt am 23 November desselben Jahres die Tonsur obwohl er offiziell keine religiosen Aufgaben ubernahm Sein Einfluss auf den Papst wurde so gross dass er im November 1538 die offizielle Rede zur Hochzeit von Ottavio Farnese dem Neffen des Papstes hielt Gleichzeitig wurde er zum apostolischen Protonotar ernannt lehnte aber wichtigere Amter ab da er gegen die weit verbreitete Praxis des Kaufs und Verkaufs von Amtern in der romischen Kurie protestierte Zur Zeit des Pontifikats von Julius III wurde er aufgrund seiner juristischen Kenntnisse als Referent in das Tribunal der Apostolischen Signatur berufen Am 24 Marz 1539 wurde er zum Bischof von Borgo San Sepolcro in der Toskana ernannt kummerte sich aber weiterhin um die kirchlichen Angelegenheiten der romischen Kurie so dass er 1540 zum Befehlshaber der papstlichen Truppen ernannt wurde die nach Camerino entsandt wurden um Ottavio Farnese wieder als Lehnsherrn einzusetzen In der Zwischenzeit hatte er sich auch betrachtliche kirchliche Verdienste erworben wie z B als Stellvertreter der Dombauhutte von St Peter und als Protektor der Universitat La Sapienza in Rom Im Jahr 1539 erhielt er ausserdem das Amt des Kommendators von Vertemate im Bistum Como und der Abtei von San Bartolomeo in Pavia Als er am 3 November 1542 zum Vikar fur die Diozese Rom und zum Nachfolger von Kardinal Pomponio Ceci gewahlt wurde horte das Amt des Vikars auf eine blosse Kurienaufgabe zu sein und wurde zu einer echten pastoralen Aufgabe die ihn dazu veranlasste das Leben des romischen Klerus und die Erteilung der Weihen an neue Priester tiefgreifend zu reformieren Er wirkte als Konzilsvater an den Arbeiten des Konzils von Trient von 1546 bis 1548 mit war ein Experte fur Kanonistik und ein Verfechter der Notwendigkeit dass Bischofe in ihren Diozesen residieren sollten und unterhielt einen engen Briefwechsel mit seinem Kardinalneffen Alessandro Farnese Er setzte sich auch fur die Sache der Jesuiten und fur die Heiligsprechung von Ignatius von Loyola ein Im Jahr 1545 veroffentlichte er einen Text Christianum de Fide et Sacramentis edictum in dem er sich mit der Kritik an den Protestanten auseinandersetzte Der Text fand auch dank einer deutschen Ausgabe die von dem beruhmten Theologen und Humanisten Johannes Cochlaus herausgegeben wurde weite Verbreitung Im Jahr 1546 wurde er auf den Bischofssitz von Saluzzo versetzt wo er jedoch nur eine Synode und eine Pastoralvisite im Jahr 1548 abhielt die wahrscheinlich von einem Vikar geleitet wurde nbsp Das Grabdenkmal im Mailander Dom Im Jahr 1553 wurde er vom Nachfolger Papst Julius III zum apostolischen Nuntius in Venedig ernannt Dieses Amt hatte er bis 1556 inne zu dieser Zeit regierte Papst Paul IV als er zum Erzbischof von Mailand ernannt wurde Obwohl er den Widerstand der ortlichen Aristokratie uberwand die nicht wollte dass er die Erzdiozese ubernahm wurde er aufgrund der Feindseligkeit einiger kirchlicher Kreise die durch seinen Ruf als Reformer den er sich wahrend seines Vikariats in Rom erworben hatte alarmiert waren physisch daran gehindert Aus diesen Grunden war er gezwungen sich in Bergamo niederzulassen wo er in Abwesenheit von Bischof Vittore Soranzo der wegen Ketzerei angeklagt war und sich nach Venedig gefluchtet hatte seine Rolle als Metropolit wahrnahm und verwaltete Er starb am 21 Juni 1558 im Exil und nur dank seines Nachfolgers des Heiligen Karl Borromaus konnten seine sterblichen Uberreste nach Mailand zuruckkehren und in der Kathedrale der Stadt wurdig beigesetzt werden Tizian malte fur ihn ein beruhmtes Portrat von dem eine Kopie aus den 1590er Jahren angefertigt von dem Maler Stefano Camaiti im Bischofspalast von Borgo San Sepolcro aufbewahrt wird Stammbaum BearbeitenEltern Cristoforo Archinto Maddalena Torriani Grosseltern Giuseppe Archinto Elisabetta Cesati Camillo Torriani Urgrosseltern Bertramolo Archinto Orsina Settala Filippo Cesati Urgrossvater Giovanni Archinto Caterina Ghisolfi Giuseppe Settala Literatur BearbeitenGiuseppe Alberigo Archinto Filippo In Alberto M Ghisalberti Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 3 Ammirato Arcoleo Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 1961 Patrick Braun Hans Jorg Gilomen Filippo Archinto In Helvetia Sacra Sezione 1 Volume 6 Arcidiocesi e Diocesi Helbing amp Lichtenhahn Verlag AG Basel 1989 S 190 318 354 355 Gaetano Moroni Dizionario di erudizione storico ecclesiastica da San Pietro sino ai nostri giorni Tipografia Emiliana Venezia 1879 Lodovico Antonio Muratori Annali d Italia dal principio dell era volgare sino all anno MDCCXLIX Giovan Battista Pasquali Milano 1749 Luciano Vaccaro Giuseppe Chiesi Fabrizio Panzera Terre del Ticino Diocesi di Lugano Editrice La Scuola Brescia 2003 S 37 38 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Filippo Archinto Sammlung von Bildern Archinto Filippo In Enciclopedia on line Istituto della Enciclopedia Italiana Rom Eintrag zu Filippo Archinto auf catholic hierarchy org Le nunziature veneziane di Filippo Archinto 1555 1556 e Antonio Trivulzio 1556 1557 PDF In storiadivenezia net Archiviert vom Original am 23 Marz 2012 abgerufen am 12 Januar 2022 italienisch VorgangerAmtNachfolgerGiovanni Angelo ArcimboldiApostolischer Administrator von Mailand 1556 1558Ippolito II d EsteNormdaten Person GND 130241946 lobid OGND AKS LCCN no2010092395 VIAF 67568199 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Archinto FilippoKURZBESCHREIBUNG italienischer Protonotar Nuntius und Erzbischof von MailandGEBURTSDATUM 3 Juli 1500GEBURTSORT MailandSTERBEDATUM 21 Juni 1558STERBEORT Bergamo Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Filippo Archinto Erzbischof amp oldid 237778196