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Die romisch katholische Filialkirche Weisspriach steht im Kirchweiler St Rupert in der Gemeinde Weisspriach im Bezirk Tamsweg im Land Salzburg Die dem Patrozinium des hl Rupert von Salzburg unterstellte Filialkirche gehort zum Dekanat Tamsweg in der Erzdiozese Salzburg Die Kirche steht unter Denkmalschutz Listeneintrag Ihre uberregionale Bedeutung erhalt sie durch zum Teil byzantinische Freskenzyklen die in die Zeit um 1050 1200 datiert wurden Katholische Filialkirche hl Rupert in WeisspriachInnenausstattung mit Apsismalereien Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Freskenschmuck 3 1 Darstellungen 3 2 Restaurierungsgeschichte 4 Weitere Ausstattung 5 Mesnerhaus 6 Literatur 7 WeblinksLage BearbeitenDie Kirche liegt erhoht uber dem Eingang des Weisspriachtals und bildet mit dem Mesnerhaus einigen weiteren Bauernhausern und zwei gemauerten Troadkasten Getreidespeichern den von Mariapfarr aus gesehen ersten Ortsteil von Weisspriach St Rupert Die Kirche liegt am Weg zum Oberhuttensattel der zur Erbauungszeit der Kirche nach dem Verfall der Romerstrasse uber den Radstadter Tauernpass die wichtigste Verbindung zwischen dem Lungau und dem Ennstal war Geschichte BearbeitenDer Ursprung der Kirche ist unbekannt durfte aber bis gegen 750 namlich in die Zeit der Unterwerfung der Alpen Slawen durch die Bayern unter ihrem Herzog Tassilo III und die damals einsetzende Christianisierung zuruckreichen Die zahlreichen eingemauerten romischen Architektursteine zeigen dass dort schon in der Romerzeit ein Kultbau gestanden haben muss dessen Reste beim ersten Kirchenbau Verwendung gefunden haben Es war dies eine Eigenkirche der Salzburger Dompropste die in diesem Tal uber ausgedehnte Besitzungen und einen Wohnturm als Reise Stutzpunkt verfugten Dort fuhrte bis gegen 1130 die alte Tauernstrasse hindurch Die Kirche weist alte Fresken mit der Agidius Legende aus der Zeit um 1110 und ein hochwertiges Apsis Gemalde byzantinischen Stils mit Christus in der Mandorla und den vier Evangelistensymbolen auf Manche Kunstexperten datieren diese Malerei und somit den Bau in die Zeit um 1050 Die Ritter von Weisspriach denen das Domkapitel im Jahre 1040 das umliegende Gut verlieh bauten die Burg aus und benutzten die Kirche als Burgkapelle Die Burg wurde um 1485 von ungarischen Soldnern eingenommen und war dem Verfall preisgegeben als das Geschlecht der Weisspriacher um 1500 ausgestorben war Der beruhmteste Spross war Burkhard von Weisspriach Erzbischof und Landesfurst von Salzburg 1461 1466 Freskenschmuck BearbeitenIm Innenraum der Kirche sind uber der Apsis und an den Wanden des Chores und des Langhauses Fresken aus der Zeit zwischen 950 und dem fruhen 13 Jahrhundert vorhanden Darstellungen Bearbeiten Im Altargewolbe ist Christus dargestellt der zum Gericht erscheint Majestas Domini umgeben von den vier Evangelisten Uber der Eingangstur Fresken von ca 1120 Rest eines Jungsten Gerichtes mit Verstossung in die Holle und den Qualen der Verdammten Uber der Sakristeiture unteres Band Konig Wamba auf der Jagd und Agidius die Kuh melkend Uber der Sakristeiture oberes Band Stephanus wird gesteinigt und der Heilige Philippus an das Kreuz gefesselt Uber der Turmture Konig Wamba entdeckt Agidius in seiner Hohle und lasst sich belehren nbsp Christus als Weltenrichter in der Apsis nbsp Das Jungste Gericht an der Nordwand nbsp Agidiuslegende 1 Kuh melkend nbsp Agidiuslegende 2 Konig Wamba auf der JagdRestaurierungsgeschichte Bearbeiten Die aus dem fruhen 13 Jahrhundert stammende Wandmalerei in der Apsis mit der Darstellung der Majestats Domini wurde 1949 mit dem Hammer freigelegt was einer Teilzerstorung gleichkam es entstanden umfangreiche mechanische Beschadigungen und grosse Verlustpartien In dieser Zeit wurden an der Nord und Sudwand des Chorquadrates noch altere Wandmalereien in Seccotechnik auf weisser Kalkgrundierung entdeckt Der geglattete Putzgrund auf dem die Kalkgrundierung schlecht haftete sowie die Versinterung der daruberliegenden Kalktunche haben diese Malereien damals vor einer gleichen schadigenden Freilegung bewahrt wie die begonnenen Probestellen mit Totalverlust zeigen Sowohl im Chor wie in der Apsis war die Haftung der Malschicht mit der Grundierung an der Ubertunchung weit besser Versinterung der Kalkschichten unmittelbar auf der Malerei als auf dem Untergrund Von 1977 bis 1979 wurden zunachst die Reste der Kalktunche und Kalkschleier auf der Apsismalerei die 1949 durch Abklopfen nicht entfernt wurden mit Skalpell und Lupe abgenommen Im Chor wurden die Kalktunche systematisch entfernt und die letzte Kalkschicht vorsichtig mit Skalpell und Glasradierer abgenommen Parallel dazu wurden Lockerungen der Kalkgrundierung durch Injektionen und Pinselauftrag von Polyvinilacetatemulsion Vinavil gesichert Dieses Vorgehen erwies sich als erfolgreich und es konnte eine hochst wertvolle Malerei aus der Mitte des 12 Jahrhunderts stilistisch vergleichbar mit den Malereien des beruhmten Antiphonars von St Peter Osterreichische Nationalbibliothek Wien sichtbar gemacht werden Weitere Ausstattung BearbeitenDie Kirchentur aus Larchenpfosten mit dem massiven Eisenriegel und dem machtigen Schlussel durfte noch die originale sein Die ursprungliche romanische Holzdecke wurde in der Barockzeit durch das heutige Schalgewolbe ersetzt Eine der beiden Glocken stammt aus dem Jahre 1552 Sie galten im Volke als besonders wirksam gegen bose Wetter und wurden die Rueprechts Hundlein genannt Wenn diese bellten mussten die Wetterhexen fluchtartig aus dem Tale weichen Der heutige Altar besteht aus einem Stein aus der Romerzeit Dahinter stehen die Statuen der Apostel Petrus und Paulus und der Bischofe Virgil und Vital Der rechte Seitenaltar war bis 1742 Hochaltar der Kirche und stammt aus der Zeit um 1690 Der linke Seitenaltar stammt aus dem Vorgangerbau der Kirche von Mariapfarr Althofen der altesten Kirchengrundung des Lungaus und wurde 1743 hierher versetzt Eine geschnitzte St Leonhard Statue halt eine Kette in der Hand die aus einem einzigen Stuck geschnitzt ist Sie weist ihn als Schutzheiligen des Viehs und der Pferde aus Die Kreuzwegbilder wurden 1768 von der Malerfamilie Lederwasch aus Tamsweg gemalt Sehenswert ist auch die hochbarocke Kanzel An der Ruckwand befindet sich das Marienbild mit der Darstellung des Restes der ehemaligen Burg 1710 nbsp Bild an der Kanzel mit Darstellung der ehemaligen Burg nbsp St Leonhard vom linken Seitenaltar nbsp Rechter Seitenaltar nbsp EmporeMesnerhaus Bearbeiten nbsp Das Mesnerhaus neben der Kirche St Rupert mit KornkastenDas alte Mesnerhaus neben der Kirche ist als dompropsteiische sogenannte Huebe in der Mauer innerhalb der Burgmauer im Jahre 1300 beurkundet Literatur BearbeitenMargarethe Witternigg Freskenfund in der Filialkirche St Rupert in Weisspriach und Wandmalereien im Chor der Pfarrkirche in Maria Pfarr im Lungau In Osterreichische Zeitschrift fur Denkmalpflege 2 1948 25 37 Beschreibung der Kirche ohne weitere Quellenangabe am Holzbrett vor der Kirchentur vom Erscheinungsbild her neueren Datums Stand 2008 Jos Schitter Mariapfarr Beschreibung der Kirche Aushang vor der Kirche mit Schreibmaschine geschrieben wohl etwas alter S Enzinger Nachfreilegung der mittelalterlichen Wandmalereien in der Filialkirche Hl Rupert in Weisspriach im Lungau Restauratorenblatter 1988 Auch unter http www baufachinformation de denkmalpflege jsp md 1988017124712 1 2 Vorlage Toter Link www baufachinformation de Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Marz 2018 Suche in Webarchiven abrufbarWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Filialkirche Weisspriach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 47 168643 13 706265 Koordinaten 47 10 7 1 N 13 42 22 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Filialkirche Weisspriach amp oldid 239406705