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Die Filialkirche St Georg steht im Zentrum der Ortschaft Oberdrum in der Gemeinde Oberlienz im Bezirk Lienz Osttirol Die dem Patrozinium des heiligen Georg unterstellte romisch katholische Filialkirche gehort zum Dekanat Lienz der Diozese Innsbruck Die Kirche steht unter Denkmalschutz Listeneintrag Katholische Filialkirche hl Georg in OberdrumLanghaus Blick zum Chor Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bauwerk 2 1 Bauwerksstruktur 2 2 Inneneinrichtung 3 LiteraturGeschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung der Filialkirche stammt aus dem Jahr 1308 in Zusammenhang mit der Schenkung an mehrere Kirchen 1994 durchgefuhrte Grabungen datieren den Vorgangerbau der Kirche der als Apsidensaal konzipiert war jedoch bereits in das 9 bis 10 Jahrhundert Das Gebaude konnte dabei auf einen romanischen Grundbesitzer zuruckgehen der die Kirche als Begrabnisstatte gestiftet hatte Nachdem das ursprungliche Bauwerk vermutlich durch einen Brand zerstort worden war erfolgte im 12 oder 13 Jahrhundert der Neubau der Kirche Die Kirche wurde dabei erneut als Apsidensaal errichtet dessen Schiff in der Gotik eingewolbt wurde Ursprunglich durfte die Filialkirche Oberdrum das Pfarrrecht besessen haben woraufhin auch die erhaltene Friedhofseinfriedung hindeutet In der Kirche selbst wurde im 15 oder 16 Jahrhundert anstelle der ursprunglichen Apsis das Presbyterium errichtet wovon die erhaltenen gotischen Strebepfeiler zeugen Der Kirchturm wurde hingegen erst im 16 Jahrhundert erbaut Nach der Mitte des 17 Jahrhunderts erfolgte eine wesentliche Umgestaltung des Innenraums der Filialkirche Bei den Bauarbeiten wurde ein neues Gewolbe mit Stuckrippen eingezogen Zudem erfolgte in den 1670er Jahren die Barockisierung des Altars wahrend die Freskisierung des Innenraums aus dem Jahr 1761 stammen konnte 1781 kam es zu einem Turmbrand auf den eine Erneuerung erfolgte Zudem wurde die Kirche im Laufe der Jahrhunderte mehrmals renoviert wobei 1906 07 eine Regotisierung der barocken Zwiebelhaube erfolgte Bauwerk BearbeitenDie Kirche geht auf einen romanischen Vorgangerbau zuruck und verfugt uber gotische und barocke Elemente Bauwerksstruktur Bearbeiten Bei der Filialkirche Oberdrum handelt es sich um eine einschiffige vierjochige Kirche uber rechteckigem Grundriss Der Eingang der Filialkirche liegt im Osten und wird durch eine stirnseitig angebrachte offene Vorhalle ermoglicht Ihr gegenuber liegt im Osten der eingezogene zweijochige Chor mit 3 8 Schluss Da die Giebelwand im Bereich der Vorhalle unverputzt gelassen wurde ist das romanische Mauerwerk sichtbar Zudem wurde bei Renovierungsarbeiten 1995 ein Fresko mit der Darstellung des Kruzifixes mit Maria und Johannes aus der Zeit um 1300 freigelegt Die Vorhalle selbst ist durch ein schindelgedecktes Pultdach geschutzt Die Langswande des Kirchenschiffes sind durch hohe schmale Rundbogenfenster durchbrochen An der nordlichen Langswand wurde zudem der Kirchturm angebaut der im Erdgeschoss die Sakristei beherbergt Der Turm selbst ist nicht gegliedert verfugt jedoch uber eine freskisierte diamantquaderartige Ortsteinrahmung und kann uber eine in das Obergeschoss fuhrende Holztreppe betreten werden Die spitzbogigen Schallfenster des Turms sind durch Holzjalousien geschlossen daruber befinden sich in den Giebelfeldern je eine Uhr mit daruberliegenden Dreipassfenstern Wahrend das Kirchenschiff durch ein Satteldach mit Gaupen geschutzt ist verfugt der Turm uber einen achtseitigen Spitzhelm Sowohl Dach als auch der Turmhelm wurden mit geklobenen Larchenschindeln eingedeckt Die Giebelspitzen des Turms wurden zudem mit vergoldeten Kugeln und Wetterfahnen geschmuckt uber der Turmspitze erheben sich neben der Kugel auch ein Schmiedeeisenkreuz und ein Wetterhahn Inneneinrichtung Bearbeiten Die Filialkirche verfugt neben dem Hochaltar uber zwei Seitenaltare Alle drei Altare erhielten ihr heutiges Aussehen abgesehen von kleineren Veranderungen im Zuge der Barockisierung im letzten Drittel des 17 Jahrhunderts Der weiss goldene Hochaltar ragt dabei bis zur Decke des Chors und besteht aus einer Kastenmensa gedrehten roten Saulen und einem steil aufsteigenden Sprenggiebel mit darin befindlichem Auszug Uber dem Auszug erhebt sich eine Statue des heiligen Georg als Drachentoter im Auszug selbst befindet sich ein als Medaillon gefasstes Gemalde des heiligen Laurentius mit Rost Das Altarbild zeigt die Beschneidung Jesu Christi Die links und rechts an den Altar angebrachten durch Turen verschlossenen Opfergangsportale werden von auf Konsolen stehenden Statuen geschmuckt Die Statuen stellen den heiligen Martin mit Gans links und den heiligen Dionysius mit abgeschlagenem Haupt rechts dar Der rechte Seitenaltar wurde 1677 von Josef Kammerlander gestiftet und besteht aus einer Adikula mit je zwei Saulen und einem Korbbogengiebel Das rundbogige Altarbild zeigt die Madonna mit Kind auf einer Mondsichel das Auszugsgemalde Gottvater mit Weltkugel in einem Medaillon gefasst Der Auszug wird dabei von einer Statue des heiligen Jakobus gekront seitlich des Volutenauszugs befinden sich zudem kleine Statuen des heiligen Joseph links und des heiligen Philippus rechts Der linke Seitenaltar stammt aus dem Jahr 1678 und wurde von Jakob Baumgartner gestiftet Der Altar besteht aus je zwei seitlichen Saulen mit seitlichen Voluten daruber erhebt sich ein gerades verkropftes Gebalk mit steilem gesprengtem Giebel Der Auszug ist als mit Blattern reich geschmucktes Medaillon in Kranzform ausgefuhrt das eine Figur des heiligen Chrysanth beherbergt Daruber erhebt sich an der Spitze des Auszugs eine Figur des heiligen Rupert mit Fass Das Altarbild aus dem 18 Jahrhundert zeigt den heiligen Georg als Drachentoter Zudem befinden sich an den Saulen figurale Darstellungen des heiligen Erasmus links und des heiligen Nikolaus rechts Neben den Altaren ist die Filialkirche auch durch die an der Nordwand des Chores angebrachte reich bemalte Kanzel geschmuckt Sie tragt Darstellungen der vier Evangelisten in Rundbogenfeldern Die Kreuzwegbilder mit vergoldeten Kartuschen stammen aus der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts Die Glocken der Kirche wurden im Zuge der beiden Weltkriege grossteils entfernt heute verfugt sie uber eine Glocke aus dem Jahr 1787 eine Glocke aus dem Jahr 1922 und zwei Glocken aus dem Jahr 1950 Literatur BearbeitenBundesdenkmalamt Hrsg Die Kunstdenkmaler des politischen Bezirkes Lienz Teil I Bezirkshauptstadt Lienz und Lienzer Talboden Verlag Berger Horn 2007 ISBN 978 3 85028 446 2 Osterreichische Kunsttopographie Band LVII Gemeinde Oberlienz Hrsg Oberlienz in Geschichte und Gegenwart Oberlienz 199846 85025 12 737805555556 Koordinaten 46 51 0 9 N 12 44 16 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Filialkirche St Georg Oberdrum amp oldid 239269553