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Der Feuerruckenspecht Dinopium javanense ist eine Vogelart aus der Familie der Spechte Picidae Die mittelgrosse Spechtart besiedelt weite Teile Sud und Sudostasiens und bewohnt ein breites Spektrum mehr oder weniger offener Waldhabitate von feuchtem Sekundarwald und lichten Waldern offenen Laubwaldern Buschland und Mangrove uber Kiefernwalder hoherer Lagen bis hin zu Kokosnusshainen Parks Garten und Golfplatzen Die wohl uberwiegend in der unteren und mittleren Baumschicht gesuchte Nahrung besteht vorwiegend aus Ameisen und Insektenlarven umfasst aber auch Schaben und andere Insekten sowie kleine Skorpione FeuerruckenspechtFeuerruckenspecht Mannchen SystematikKlasse Vogel Aves Ordnung Spechtvogel Piciformes Familie Spechte Picidae Unterfamilie Echte Spechte Picinae Gattung DinopiumArt FeuerruckenspechtWissenschaftlicher NameDinopium javanense Ljungh 1797 Die Art gilt als wenig haufig bis lokal recht haufig der Bestand wird als stabil eingeschatzt Der Feuerruckenspecht wird von der IUCN daher als ungefahrdet least concern eingestuft Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Lautausserungen 3 Verbreitung und Lebensraum 4 Systematik 5 Ernahrung 6 Fortpflanzung 7 Bestand und Gefahrdung 8 Quellen 8 1 Einzelnachweise 8 2 Literatur 8 3 WeblinksBeschreibung BearbeitenFeuerruckenspechte sind mittelgrosse Spechte mit einer ausgepragten Federhaube einem recht weichen langen und etwas nach unten gebogenen Schwanz und einem relativ kurzen punktformig zugespitzten und an der Basis schmalen Schnabel Der Schnabelfirst ist nach unten gebogen Die Korperlange betragt 28 30 cm das Gewicht etwa 67 100 g Sie sind damit etwa so gross wie ein Grunspecht wiegen aber nur etwa so viel wie ein Buntspecht Die Art ist kontrastreich gefarbt und zeigt hinsichtlich der Farbung einen deutlichen Geschlechtsdimorphismus Bei Mannchen der im grossten Teil des kontinentalen Sudostasien verbreiteten Unterart D j intermedium ist der oberste Rucken schwarz Der ubrige obere Rucken die Schulterfedern die Oberflugeldecken und die Schirmfedern sind oliv mit gelben Federsaumen und spitzen und einem kraftigen Goldton Unterer Rucken und Burzel sind leuchtend rot die Oberschwanzdecken sind schwarzlich braun gelegentlich mit einem Olivton Die Schwingen sind schwarzbraun die Schirmfedern und die Armschwingen haben gelbolive Aussenfahnen und alle Schwingen sind auf den Innenfahnen weiss gefleckt Die Schwanzoberseite ist schwarz Kinn und Kehle sind weisslich mit einer Mittellinie aus schwarzen Flecken Die Grundfarbe der gesamten Unterseite des Rumpfes ist weiss die Federn zeigen unregelmassige schwarze Saume und Spitzen die auf der Brust am kraftigsten sind und nach hinten weniger kraftig und mehr bindenartig ausgebildet sind Die Unterflugel sind auf braunem Grund weiss gefleckt Der Unterschwanz ist braunschwarz die Aussenfedern zeigen einen gelblichen Ton Die Stirn und die Federn an der oberen Schnabelbasis sind braunlich rot Oberkopf und Haube sind rot die Rotfarbung ist am Oberkopf unten schmal schwarz begrenzt Ein breiter weisser Uberaugenstreif zieht sich vom oberen Augenrand bis zur Hinterkopfseite Darunter verlauft ein breiter schwarzer Augenstreif am hinteren Augenrand beginnend bis zum Nacken Der weisse Zugelstreif beginnt an der Schnabelbasis und zieht sich nach hinten unterhalb der Ohrdecken entlang wird dann breiter und verlauft als weisses Band uber die Halsseite bis zur oberen Brustseite Der an der unteren Schnabelbasis beginnende schwarze Bartstreif setzt sich als schwarze vordere Begrenzung der weissen Halsseite ebenfalls bis zur oberen Brust fort Der Nacken ist wie der oberste Rucken schwarz Der Schnabel ist schwarzlich bis dunkel graubraun Beine und Zehen sind grau bis braun Die Iris ist rotbraun oder braun nbsp Feuerruckenspecht Weibchen der Nominatform D j javanenseBeim Weibchen fehlen die roten Kopfpartien Stirn Oberkopf und Haube sind schwarz mit weissen Stricheln Lautausserungen BearbeitenDie Flugrufe bestehen aus einer variablen Lautreihe wie kowp owp owp owp sitzende Vogel rufen ahnlich ein oder zweimal kow Bei innerartlichen Auseinandersetzungen werden Rufe wie wicka geaussert Der Rasselruf ist ein harsches anhaltendes tschurrrrrrrr oder ka di di di di di Die Art trommelt die Trommelserien sind bisher offenbar nicht naher beschrieben Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDiese Spechtart besiedelt weite Teile Sud und Sudostasiens Das stark zergliederte Verbreitungsgebiet reicht in West Ost Richtung von Bangladesch und dem nordlichen und zentralen Assam bis in den Sudwesten der chinesischen Provinz Yunnan bis an die Ostkuste Vietnams bis zu den westlichsten Inseln der Philippinen und bis in den Osten Borneos Nach Suden erstreckt sich das Areal der Art unter Aussparung des nordlichen Myanmars uber ganz Indochina sowie uber die Grossen Sundainseln bis zur Sudspitze Sumatras Java und Bali Geografisch weitraumig isoliert kommt die Art ausserdem im sudlichen Teil der Western Ghats im Sudwesten Indiens vor Die Grosse des Gesamtverbreitungsgebietes ist nicht bekannt 1 Feuerruckenspechte bewohnen ein breites Spektrum mehr oder weniger offener Waldhabitate von feuchtem Sekundarwald und lichten Waldern offenen Laubwaldern Buschland und Mangrove uber Kiefernwalder hoherer Lagen bis hin zu Kokosnusshainen Parks Garten und Golfplatzen Die Tiere sind zwar uberwiegend auf das Flach und Hugelland beschrankt die Hohenverbreitung reicht auf den Grossen Sundainseln jedoch bis etwa 1000 m im kontinentalen Sudostasien bis 1530 m und in Indien sogar bis 1700 m Systematik BearbeitenEs werden sechs Unterarten anerkannt von denen nur Dinopium j everetti deutlich differenziert ist 2 Die Unterarten sind hier entsprechend ihrer Verbreitung etwa von West nach Ost gelistet Dinopium javanense intermedium Blyth 1845 Grosster Teil des kontinentalen Sudostasiens Die Unterart ist oben beschrieben Dinopium j malabaricum Whistler amp Kinnear 1934 Sudwesten Indiens Sehr ahnlich voriger Unterart aber im Mittel etwas kleiner Rucken und Oberflugel weniger goldgelb und mehr oliv Dinopium j javanense Ljungh 1797 Westen Malaysias Sumatra Westen Javas und grosster Teil Borneos Noch kleiner als Dinopium j malabaricum aber sonst sehr ahnlich den beiden vorherigen Unterarten gelegentlich mit hellbraunlichem Ton im Gesicht und an der Kehle Die Population auf Borneo zeigt eine Tendenz zu weniger Orange auf dem Rucken und zu einer etwas deutlicheren Banderung der Rumpfunterseite diese Unterschiede sind jedoch angesichts der individuellen Variation nicht deutlich differenzierend Dinopium j exsul Hartert 1901 Osten Javas und Bali Wie Nominatform Dinopium j javanense aber Unterseite kraftig jedoch unregelmassig gebandert Weibchen zeigen ein schmales oranges oder rotes Nackenband Dinopium j borneonense Dubois AJC 1897 Nordosten Borneos und Eraban Insel Sehr ahnlich Nominatform aber Unterseitenzeichnung vielleicht etwas mehr braunlich und weniger schwarz und Kehle breiter dunkel gefleckt Weibchen tendieren zu sehr schmalen weissen Stricheln auf dem Oberkopf Die Unterart wird von Winkler et al als D j raveni gefuhrt 2 dieser Name wird heute jedoch meist als Synonym von Dinopium j borneonense betrachtet 3 4 Dinopium j everetti Tweeddale 1878 Westen der Philippinen Balabac Palawan und Calamian Inseln Beide Geschlechter mit fleischfarbenem oder gelblichbraunem Ton an Kehle Hals und oberer Brust die Kehlfleckung ist starker und bis zur oberen Brust ausgedehnt die Unterseite ist mehr gebandert als gefleckt Die rot gefarbten Bereiche des Oberkopfes sind beim Mannchen ausgedehnter und bedecken auch die oberen Kopfseiten der weisse Uberaugenstreif ist viel schmaler Zusatzlich zeigt der Bartstreif in variablem Umfang rote Federspitzen und kann auch fast vollstandig rot aussehen Bei den Weibchen ist die Haube und ein grosser Teil des Hinterhaupts rot gefarbt der ansonsten schwarze Oberkopf weist nur im vorderen Bereich sehr kleine Strichel auf oder ist komplett ungezeichnet Der weisse Uberaugenstreif ist ebenfalls viel schmaler Ernahrung BearbeitenDie Art kann in allen Hohen der Baumschicht beobachtet werden die Nahrungssuche erfolgt aber wohl uberwiegend in der unteren und mittleren Baumschicht sowohl an alten wie an jungen Baumen Die Nahrung besteht vorwiegend aus Ameisen und Insektenlarven umfasst aber auch Schaben und andere Insekten sowie kleine Skorpione Nahrung wird vor allem durch Ablesen und Sondieren erlangt seltener durch Hacken Gelegentlich jagen die Tiere auch Insekten im Flug Feuerruckenspechte klettern schnell und erscheinen dabei etwas hektisch Sie halten sich jeweils nur kurz an einer Stelle auf unterbrechen ihre Nahrungssuche aber andererseits indem sie eine Zeitlang bewegungslos an einer Stelle verharren Zwischen einzelnen zur Nahrungssuche aufgesuchten Stellen werden nicht selten erhebliche Entfernungen zuruckgelegt Fortpflanzung BearbeitenFeuerruckenspechte leben einzeln oder in Paaren die Partner halten durch haufige Rufe Kontakt miteinander Die Brutzeit ist je nach Verbreitungsgebiet unterschiedlich in Indien reicht sie von Januar bis Juni in Malaysia von Januar bis Juli auf Borneo von April bis Dezember Die Hohlen werden in relativ offen stehenden Baumen oder Baumstumpfen in Hohen zwischen 2 und 10 m meist jedoch unter 5 m angelegt Das Gelege besteht aus zwei bis drei Eiern Weitere Angaben zur Brutbiologie liegen bisher nicht vor Bestand und Gefahrdung BearbeitenAngaben zur Grosse des Weltbestandes sind nicht verfugbar Die Art gilt als wenig haufig bis lokal recht haufig der Bestand wird als stabil eingeschatzt Der Feuerruckenspecht wird von der IUCN daher als ungefahrdet least concern eingestuft Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Der Feuerruckenspecht bei BirdLife International Online abgerufen am 27 Dezember 2010 a b Hans Winkler David A Christie und David Nurney Woodpeckers A Guide to the Woodpeckers Piculets and Wrynecks of the World Pica Press Robertsbridge 1995 S 375 Avibase Dinopium javanense raveni 1 Online abgerufen am 28 Dezember 2010 Zoonomen Dinopium 2 Online abgerufen am 28 Dezember 2010 Literatur Bearbeiten Hans Winkler David A Christie und David Nurney Woodpeckers A Guide to the Woodpeckers Piculets and Wrynecks of the World Pica Press Robertsbridge 1995 ISBN 0 395 72043 5 S 152 153 und 374 375 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Feuerruckenspecht Dinopium javanense Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Dinopium javanense in der Roten Liste gefahrdeter Arten der IUCN 2010 Eingestellt von BirdLife International 2009 Abgerufen am 25 Dezember 2010 Feuerruckenspecht Dinopium javanense bei Avibase Feuerruckenspecht Dinopium javanense auf eBird org xeno canto Tonaufnahmen Feuerruckenspecht Dinopium javanense Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Feuerruckenspecht amp oldid 237624081