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Als Feuerland bezeichnete der Volksmund Mitte des 19 Jahrhunderts die industrielle Keimzelle Berlins Sie lag in der Oranienburger Vorstadt im heutigen Ortsteil Mitte Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bezeichnung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIn der Gegend nordostlich des Oranienburger Tores zwischen der Chausseestrasse der Berliner Zollmauer entlang der heutigen Torstrasse der Gartenstrasse und der Liesenstrasse siedelten sich Anfang des 19 Jahrhunderts viele Betriebe der aufstrebenden Metallindustrie besonders des Maschinenbaus an nbsp Borsigs Maschinenbau Anstalt an der Chausseestrasse Gemalde von Karl Eduard Biermann 1847Im Jahr 1804 nahm die Koniglich Preussische Eisengiesserei in der Invalidenstrasse unweit des spateren Feuerland ihre Produktion auf 1826 siedelte sich Franz Anton Egells mit seiner Eisengiesserei und Maschinenbauanstalt in der Chausseestrasse 2 4 an spater erweitert auf 5 6 1837 gingen die Werkstatten von August Borsig in der Chausseestrasse 1 und Torstrasse 46 52 in Betrieb 1839 begann Friedrich Adolf Pflug in der Chausseestrasse 7 9 1842 eroffnete Johann Friedrich Ludwig Wohlert eine Eisengiesserei und Maschinenbauanstalt in der Chausseestrasse 29 1852 folgte die Eisengiesserei und Maschinenfabrik von Louis Schwartzkopff 1847 waren auf diesem eng begrenzten Gebiet 33 metallverarbeitende Betriebe mit uber 3000 Beschaftigten ansassig Gegen Ende des 19 Jahrhunderts stellen die schwerindustriellen Betriebe ihre Produktion ein oder zogen aus dem beengten Gebiet bis in die 1880er Jahre an den damaligen Stadtrand zunachst nach Gesundbrunnen und Moabit in einer zweiten Welle nach 1900 weiter nach Spandau oder Reinickendorf Borsigwalde Heute erinnern Strassennamen wie Borsigstrasse Pflugstrasse Schwartzkopffstrasse und Wohlertstrasse sowie einzelne verbliebene Gebaude an diese Zeit Eine Informationstafel an der Chaussee Ecke Tieckstrasse ist dem Feuerland gewidmet Der Name Feuerland wird heute weiter genutzt u a die Feuerlandhofe und die Feuerland Apotheke in der Chausseestrasse fuhren ihn heute Bezeichnung BearbeitenDer Publizist Robert Springer belegt die Bezeichnung 1854 in der Zeitschrift Die Gartenlaube Das originellste Geprage aber erhalt dieser Stadttheil durch die Menge der Fabriken fast ausschliesslich Maschinenwerkstatten und Metallgiessereien Wohin man das Auge richtet erblickt man thurmhohe zugespitzte Schornsteine ein weites Gebiet bedeckt mit Obelisken die der Pharao der Industrie erbauet hat Der berliner Volkswitz nennt daher diese Gegend das Feuerland denn jene Essen spruhen Funken und athmen schwarzen Rauch aus wie die Feuerstatten des Vulkans 1 Von der Oranienburger Vorstadt sind weitere weniger volkstumliche Bezeichnungen bekannt Im Berliner Volks Kalender von 1855 hiess sie Birmingham der Mark 2 nach der englischen Industriestadt Uberliefert ist auch Schmiede des Cyclop 3 die mythischen Kyklopen schmiedeten Waffen im Inneren von Vulkanen Weblinks BearbeitenStrassennamenlexikon des Luisenstadtischen Bildungsvereins Borsigstrasse bei Luise Pflugstrasse bei Luise Schwartzkopffstrasse bei Luise Wohlertstrasse bei Luise Feuerland Dokumentation der DEFA 1987 kompletter Film auf dem YouTube Kanal DEFA FilmweltEinzelnachweise Bearbeiten Robert Springer A Borsig s Maschinenbau Anstalt in Berlin In Die Gartenlaube Heft 25 1854 S 288 290 Volltext Wikisource Ingo Materna Wolfgang Ribbe Brandenburgische Geschichte Berlin 1995 S 437 online Stadtarchiv der Hauptstadt der DDR Berliner Geschichte Ausgabe 8 1987 books google de52 533333333333 13 383333333333 Koordinaten 52 32 0 N 13 23 0 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Feuerland Berlin amp oldid 233567871