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Nahordnung und Fernordnung beschreiben Ordnungsaspekte der Anordnung der Atome oder Molekule in Flussigkeiten und Festkorpern Solche Betrachtungen sind in der physikalischen Chemie und der Kristallographie bzw der Festkorperphysik besonders relevant Wahrend sich die Nahordnung auf die raumliche Anordnung des nachsten vielleicht noch ubernachsten Teilchens des Stoffes bezieht ist fur eine Fernordnung eine sich wiederholende Anordnung der Teilchen uber zahlreiche Wiederholungen hinweg erforderlich 1 Inhaltsverzeichnis 1 Nahordnung 2 Fernordnung 3 Ordnungszustande in Festkorpern 4 Beschreibung durch Korrelationsfunktion 5 EinzelnachweiseNahordnung BearbeitenNahordnung ist eine nur in der Nahe eines Bezugsteilchens regelmassige Gruppierung der Teilchen Mit der Entfernung kann die Ordnung jedoch abnehmen das gilt beispielsweise fur ein Molekul in einer Flussigkeit oder ein Atom in einem amorphen Festkorper Zur Beschreibung der Ordnung werden hauptsachlich die Bindungslangen und winkel zu den nachsten Nachbarn verwendet Den Idealfall einer reinen Nahordnung finden wir in Flussigkeiten bei der die Teilchenabstande Atom oder Molekulabstande konstant sind und die Bindungswinkel stark schwanken Zum ubernachsten Nachbarn gibt es nahezu keine Korrelation der Bindungswinkel mehr In der Natur tritt das gesamte Spektrum von Materialien zwischen reiner Nahordnung und Fernordnung auf Fernordnung BearbeitenAls Fernordnung bezeichnet man die regelmassige und periodische Anordnung bis in die Ferne von Molekulen oder Atomen in einem kristallinen Festkorper insbesondere in intermetallischen Phasen Festkorper ohne Fernordnung wie Glas und unterkuhlte Schmelze bezeichnet man als amorphe Festkorper Sie verfugen nur uber eine Nahordnung ebenso wie Flussigkeiten Der Aufbau realer Kristalle weicht an vielen Stellen von einer idealen Fernordnung ab Reale Kristalle auch Kristallite genannt enthalten also eine Vielzahl von Kristallfehlern ohne dabei den Charakter der Fernordnung zu verlieren Siehe auch Uberstruktur Ordnungszustande in Festkorpern BearbeitenSchematisierte Darstellung Nahordnung bis Fernordnung in Festkorpern Zustand Reichweite der Ordnung Beispielamorph Nahordnung nachste und ubernachste Teilchen Glasnanokristallin Nanometer Parakristallmikrokristallin Mikrometer Quarzpolykristallin Millimeter Polykristalliner Diamantmonokristallin Fernordnung Zentimeter monokristalline IngotsBeschreibung durch Korrelationsfunktion BearbeitenNahordnung und Fernordnung lassen sich wie folgt beschreiben durch den Typ der Korrelationsfunktion G displaystyle G nbsp Zusammenhang der betrachteten Ordnungsparameter a displaystyle alpha nbsp mit den Teilchenabstanden r displaystyle r nbsp Ordnung KorrelationsfunktionFernordnung bzw langreichweitig lim r G r c o n s t displaystyle lim r to infty G vec r propto const nbsp Quasi Fernordnung bzw quasi langreichweitig algebraisch G r r a displaystyle G vec r propto r alpha nbsp Nahordnung bzw kurzreichweitig exponentiell G r e r 3 displaystyle G vec r propto e r xi nbsp mit der Korrelationslange 3 displaystyle xi nbsp Einzelnachweise Bearbeiten Ludwig Bergmann Rainer Kassing Clemens Schaefer mit Stefan Blugel Lehrbuch der Experimentalphysik 6 Festkorper Walter de Gruyter 2005 ISBN 978 3 11 017485 4 S 691 google de Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nahordnung und Fernordnung amp oldid 219828873