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Als Bindungswinkel bezeichnet man in der Chemie und Molekulphysik den Winkel zwischen kovalenten Bindungen eines Atoms zu zwei Nachbaratomen 1 Er hangt im Wesentlichen von den an den Bindungen beteiligten Atomorbitalen ab kann aber zu einem gewissen Grad durch sterische Wechselwirkungen beeinflusst werden Die Bindungswinkel und damit die geometrischen Strukturen eines Molekuls kann man mit Hilfe des VSEPR Modells erklaren 2 Bei Verbindungen die Elemente aus den Nebengruppen enthalten versagt das VSEPR Modell jedoch meist 3 Fur die Bindungswinkel zwischen Atomen in Molekulen dessen Orbitale hybridisiert sind ergeben sich spezifische theoretische Winkel Pseudostruktur sp3 Hybridorbitale in Molekulen richten sich im Tetraederwinkel von 109 5 zueinander aus 1 sp2 Hybridorbitale stehen planar trigonal zueinander und bilden einen Winkel von 120 1 sp Hybridorbitale richten sich linear aus woraus ein Bindungswinkel von 180 entsteht 1 Pseudostruktur beisp3 Hybridorbitalen Pseudostruktur beisp2 Hybridorbitalen Pseudostruktur beisp HybridorbitalenDer Bindungswinkel zwischen den Wasserstoffatomen im Wasser betragt 104 45 Realstruktur Die tatsachlichen Bindungswinkel Realstruktur in vielen Molekulen die eine tetraedrische trigonale oder lineare Struktur aufweisen weichen jedoch unterschiedlich stark von den oben genannten Winkeln Pseudostruktur ab So betragt der tatsachliche Bindungswinkel im Wassermolekul nicht 109 5 sondern 104 45 da die nichtbindenden Elektronenpaare die bindenden geringfugig abstossen So liegt auch im Ammoniakmolekul ein abweichender Winkel von 107 vor Die Abweichung ist geringer als im Wassermolekul da Ammoniak nur ein freies Elektronenpaar besitzt 4 5 Eine Methode zur Messung von Bindungswinkeln ist die NMR Spektroskopie Die in der NMR auftretende Abhangigkeit von Kopplungskonstante und Bindungswinkel zwischen zwei C H Bindungen wird nach ihrem Entdecker Martin Karplus als Karplus Beziehung bezeichnet Molekulschwingungen beinhalten meist eine periodische Deformation von Bindungswinkeln 6 Siehe auch BearbeitenTheoretische Chemie Chemische FormelEinzelnachweise Bearbeiten a b c d Theodore L Brown Bruce Edward Bursten Harold Eugene LeMay Chemie Studieren kompakt Pearson Deutschland GmbH 2011 ISBN 978 3 86894 122 7 S 343 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Richard E Dickerson Prinzipien der Chemie Walter de Gruyter 1988 ISBN 978 3 11 009969 0 S 488 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Erwin Riedel Christoph Janiak Anorganische Chemie Walter de Gruyter GmbH amp Co KG 2015 ISBN 978 3 11 035528 4 S 106 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Thomas Hill Prufungswissen Physikum Georg Thieme Verlag 2009 ISBN 3 13 152131 7 S 399 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Arthur Beiser Atome Molekule Festkorper Springer Verlag 2013 ISBN 978 3 322 91105 6 S 134 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Paula Yurkanis Bruice Organische Chemie Studieren kompakt Pearson Deutschland GmbH 2011 ISBN 978 3 86894 102 9 S 491 551 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bindungswinkel amp oldid 209674477