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Ferdinand von Martitz 27 April 1839 in Insterburg Ostpreussen 28 Juli 1921 in Berlin Charlottenburg war ein deutscher Rechtsgelehrter Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Leben und Werk 3 Familie 4 Werke 5 Literatur 6 Weblinks 7 NachweiseHerkunft BearbeitenSeine Eltern waren der preussische Oberstleutnant Ferdinand von Martitz 1797 1858 und dessen Ehefrau Elisabeth von Rechenberg 1818 1880 diese war die Tochter des Ferdinand von Rechenberg und der Henriette Arnauld de la Periere Der Generalmajor Johann Gabriel Arnauld de la Periere war sein Urgrossvater mutterlicherseits Leben und Werk BearbeitenEr studierte in Leipzig und Konigsberg Rechtswissenschaften und wurde 1861 mit einer Dissertation uber das Standesrecht des Sachsenspiegels promoviert 1864 habilitierte er sich als Schuler von Wilhelm Albrecht mit einer Arbeit uber das eheliche Guterrecht des Sachsenspiegels und der verwandten Rechtsquellen Die erste Berufung auf einen Lehrstuhl fuhrte ihn 1872 nach Freiburg im Breisgau 1875 wechselte er nach Tubingen 1898 schliesslich nach Berlin In Tubingen hielt Martitz Lehrveranstaltungen uber allgemeines und deutsches Staatsrecht Volkerrecht und Polizeirecht Seine Vorlesungen beinhalteten auch die Geschichte der politischen Theorien 1 Martitz widmete sich seit 1868 volkerrechtlichen Themen und beschaftigte sich mit der Verfassung des Norddeutschen Bundes Er wurde so zu einem der ersten Volkerrechtsspezialisten im Deutschen Reich Durch seine Wirkung als Gutachter in Volkerrechtssachen fur das Deutsche Reich und die Mitgliedschaft im Institut de Droit international IDI pragte er das zeitgenossische positive Volkerrecht mit Seine Arbeit zur Internationalen Rechtshilfe in Strafsachen erschien 1888 und 1897 in zwei Banden und beeinflusst das europaische Auslieferungsrecht bis in die Gegenwart Vom deutschen Bundesverfassungsgericht wurde Martitz z B im Urteil zum Europaischen Haftbefehl im Jahr 2004 2 und im Lissabon Urteil aus dem Jahre 2009 3 zitiert Martitz war Nachfolger von Rudolf von Gneist als Mitglied des Ersten Senats des Kgl Preussischen Oberverwaltungsgerichts in Berlin Ferdinand von Martitz starb 1921 im Alter von 82 Jahren in Charlottenburg Beigesetzt wurde er auf dem dortigen Kaiser Wilhelm Gedachtnis Friedhof heutiger Ortsteil Berlin Westend Das Grab ist nicht erhalten 4 Familie BearbeitenEr heiratete im Jahr 1866 in Gross Ratshof Erminia Tortilovitz von Batocki 1841 1904 eine Tochter des Wilhelm Tortilovitz von Batocki 1779 1862 auf Rathshof und der Ottilie von Talatzko Das Paar hatte vier Tochter darunter Erminia Ernst Anton Wulfing 1860 1930 Professor der Mineralogie in Heidelberg Sie wurden die Grosseltern vaterlicherseits des Altphilologen Peter Wulfing von Martitz 1930 2004 Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er im Jahr 1908 auf Woopen Olga von Gottberg 1869 1958 eine Tochter des Mitglieds des Herrenhauses Otto von Gottberg 1831 1913 auf Gross Klitten und der Olga Tortilovitz von Batocki Werke BearbeitenDas eheliche Guterrecht des Sachsenspiegels und der verwandten Rechtsquellen mit einer Einleitung uber die Quellen des sachsischen Rechts Digitalisat Betrachtungen uber die Verfassung des Norddeutschen Bundes Hassel Leipzig 1868 Die historischen Grundlagen des offentlichen Rechtszustandes in Deutschland als Einleitung in das deutsche Staatsrecht Hueber Leutkirch 1883 Internationale Rechtshilfe in Strafsachen Beitrage zur Theorie des positiven Volkerrechts der Gegenwart Zwei Teile Hassel Leipzig 1888 1897 Festschrift Festschrift der Berliner Juristischen Fakultat fur Ferdinand von Martitz zum funfzigjahrigen Doktorjubilaum am 24 Juli 1911 Liebmann Berlin 1911 Literatur BearbeitenManfred Friedrich Martitz Ferdinand von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 16 Duncker amp Humblot Berlin 1990 ISBN 3 428 00197 4 S 309 Digitalisat Mark Friedrich Ferdinand von Martitz 1839 1921 Rechtshistoriker Staatsrechtler und Volkerrechtler zwischen dem Ende des Deutschen Bundes und dem Beginn der Weimarer Republik Lang Frankfurt am Main 2011 ISBN 978 3 631 63104 1 zugl Dissertation Universitat Innsbruck 2010 2011 Merle von Moock Auslieferungsrechtliche Probleme an der Wende vom 19 zum 20 Jahrhundert ausgehend von der Person des F von Martitz und dessen Hauptwerk uber internationale Rechtshilfe in Strafsachen Nomos Baden Baden 2001 ISBN 3 7890 7412 8 zugl Dissertation Universitat Saarbrucken 2000 Ferdinand Karl Ludwig von Martitz in Helmut Marcon Heinrich Strecker Hrsg 200 Jahre Wirtschafts und Staatswissenschaften an der Eberhard Karls Universitat Tubingen Leben und Werk der Professoren Franz Steiner Stuttgart 2004 Band 1 S 287 290 Vorschau bei Google Books Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ferdinand von Martitz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag bei LEO BW mit Portratfotos Nachweise Bearbeiten Helmut Marcon Heinrich Strecker Hrsg 200 Jahre Wirtschafts und Staatswissenschaften an der Eberhard Karls Universitat Tubingen Leben und Werk der Professoren Franz Steiner Stuttgart 2004 Band 1 S 56 f Vorschau bei Google Books Mark Friedrich Ferdinand von Martitz 1839 1921 Rechtshistoriker Staatsrechtler und Volkerrechtler zwischen dem Ende des Deutschen Bundes und dem Beginn der Weimarer Republik Frankfurt am Main u a 2011 BVerfGE 123 267 Rn 223 Hans Jurgen Mende Lexikon Berliner Begrabnisstatten Pharus Plan Berlin 2018 ISBN 978 3 86514 206 1 S 477 Normdaten Person GND 118782355 lobid OGND AKS LCCN n88071764 VIAF 3266903 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Martitz Ferdinand vonALTERNATIVNAMEN Martitz FerdinandKURZBESCHREIBUNG deutscher RechtsgelehrterGEBURTSDATUM 27 April 1839GEBURTSORT InsterburgSTERBEDATUM 28 Juli 1921STERBEORT Berlin Charlottenburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand von Martitz amp oldid 238593337