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Ferdinand Gottfried Theobald Max von Herder 2 Februar 1828 in Bayreuth 7 Juni 1896 in Grunstadt voller Name Ferdinand Gottfried Theobald Maximilian von Herder war ein bedeutender Botaniker von 1856 bis 1891 in leitender Stellung am Botanischen Garten in St Petersburg tatig wo er zum Kaiserlich Russischen Hofrat avancierte Er ist der Enkel des beruhmten Dichters Johann Gottfried von Herder und lebte im Ruhestand zu Grunstadt in der Rheinpfalz Sein botanisches Autorenkurzel lautet Herder Ferdinand Gottfried von Herder Foto vom Nachruf in der Kaiserslauterer Illustrierten Zeitbilder Nr 25 19 Juli 1896 Ferdinand von Herder Todesanzeige aus der Grunstadter Zeitung Nr 132 vom 8 Juni 1896Grab auf dem Friedhof zu Grunstadt November 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Schriften und Werke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFerdinand Gottfried von Herder wurde als Sohn des koniglich bayerischen Forstbeamten Emil Ernst Gottfried von Herder dem Sohn des Dichters und seiner Frau Louise geb Huber geboren Louise Huber entstammte ihrerseits der Verbindung des Schriftstellers Ludwig Ferdinand Huber mit der seinerzeit sehr bekannten Therese Huber Tochter von Christian Gottlob Heyne aus Gottingen Die Eltern hatten 1813 in Gunzburg geheiratet lebten in Munchen und trennten sich schon 1816 Sie fanden 1819 erneut zueinander heirateten 1822 nochmals und wohnten an den Dienstorten des Gatten Ferdinand Gottfried von Herder kam 1828 in Bayreuth als viertes von insgesamt funf Kindern zur Welt 1831 bei der Geburt des letzten Kindes Adele von Herder in Augsburg starb die Mutter an Kindbettfieber Deshalb erzog ihre Stiefschwester Therese Forster die Kinder auch nachdem Emil von Herder 1841 berufsbedingt mit ihnen nach Erlangen umzog Seine Schulzeit absolvierte Ferdinand Gottfried von Herder auf den Gymnasien in Erlangen Bayreuth und Bamberg In Bamberg gehorte er einer verbotenen Schulerverbindung an Ab 1846 studierte er Rechtswissenschaften spater auch Naturwissenschaften in Erlangen danach in Heidelberg wo er auch sein Examen ablegte Wahrend seines Studiums wurde er 1846 Mitglied der Burschenschaft Concordia bzw der Grauen Burschenschaft 1847 der Alten Heidelberg Burschenschaft Franconia und 1849 der Burschenschaft Germania Erlangen An der Badischen Revolution beteiligte sich Herder 1849 aktiv und wurde u a der Adjutant Lorenz Brentanos 1 Nach dem Scheitern des Aufstandes floh er in die Schweiz kehrte jedoch in dem Glauben zuruck dass die spater erlassene Amnestie auch fur ihn gelte Man nahm ihn aber in der Wohnung seines Vaters fest und verbrachte ihn zur Untersuchungshaft ins pfalzische Zweibrucken Nach einigen Monaten sprach ihn das dortige Gericht zwar frei doch sein guter Ruf war dahin und man versagte ihm die staatliche juristische Zulassung womit seine diesbezugliche Karriere endete noch ehe sie richtig begonnen hatte noch 1852 war er in Erlangen zum Dr iur promoviert worden Deshalb ging Herder erneut in die Schweiz Er studierte nun ab 1853 Botanik in Zurich heiratete und wurde 1856 an den Botanischen Garten von Sankt Petersburg berufen Ab 1860 arbeitete er hier als Konservator von 1868 bis 1891 bekleidete er das Amt des Bibliothekars der dortigen renommierten Fachbibliothek 2 er publizierte auch selbst botanische Fachliteratur Carl Gustav Carus der Prasident der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina promovierte ihn am 9 Juni 1863 zum Dr phil am 2 November 1864 nahm ihn die Akademie als ordentliches Mitglied auf 3 Ferdinand Gottfried von Herder war in Fachkreisen sehr angesehen avancierte zum Kaiserlich Russischen Hofrat man verlieh ihm in und auslandische Orden und viele Institutionen nahmen ihn als Ehrenmitglied in ihre Reihen auf u a das Freie Deutsche Hochstift In seinem ehemaligen Universitatsort Heidelberg ernannte ihn die Burschenschaft Frankonia 1886 ebenfalls zu ihrem Ehrenmitglied der Vorgangerorganisation Alte Heidelberger Burschenschaft Frankonia hatte er bereits seit seinem Studium 1846 angehort 4 5 1892 kehrte Herder wegen des gesundheitlichen Befindens seiner Frau dauerhaft nach Deutschland zuruck Da seine Schwester Adele verheiratet mit dem Bezirksarzt Karl Wilhelm von Kuby zu jener Zeit im pfalzischen Freinsheim lebte siedelte sich das Ehepaar Herder im nahen Stadtchen Grunstadt an Schon bald darauf verstarb Frau von Herder der Botaniker blieb als Witwer in der Pfalz Er engagierte sich im Vorstand des Pfalzer naturkundlichen Vereins Pollichia und wurde schliesslich dessen Vorsitzender Ansonsten lebte er sehr zuruckgezogen und bescheiden In den letzten Lebensjahren plagte ihn ein starkes Herzleiden woran er 1896 in Grunstadt verstarb Er wurde auf dem stadtischen Friedhof beigesetzt und sein Grab ist dort bis heute erhalten Ferdinand Gottfried von Herder publizierte in mehreren Buchern auch Teile der Korrespondenz seines beruhmten Grossvaters Johann Gottfried von Herder nbsp Nachruf aus der Grunstadter Zeitung vom 8 Juni 1896 mit abweichendem Geburtsdatum und Geburtsort Schriften und Werke BearbeitenBriefe Goethe s und der bedeutendsten Dichter seiner Zeit an Herder herausgegeben von Heinrich Duntzer und Ferdinand Gottfried von Herder 1858 Von und an Herder Ungedruckte Briefe aus Herders Nachlass herausgegeben von Heinrich Duntzer und Ferdinand Gottfried von Herder 3 Bde Leipzig 1861 1862 Enumeratio plantarum in regionibus cis et transiliensibus a Cl Semenovio Anno 1857 Collectarum Sprache Latein Sankt Petersburg 1864 69 Bemerkungen uber die wichtigsten Baume Straucher und Stauden des Kaiserlichen Botanischen Gartens in St Petersburg und der St Petersburger Flora 134 Seiten Moskau Kaiserliche Universitat 1865 Catalogus systematicus bibliothecae Horti Imperialis Botanici Petropolitani Sprache Latein Sankt Petersburg 1886Literatur BearbeitenViktor Carl Lexikon Pfalzer Personlichkeiten Hennig Verlag Edenkoben 2004 ISBN 3 9804668 5 X Seite 353 u 354 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 2 F H Winter Heidelberg 1999 ISBN 3 8253 0809 X S 304 305 Walter Lampert 1100 Jahre Grunstadt Stadtverwaltung Grunstadt 1975 Seite 378 Nachruf und Todesanzeige in Grunstadter Zeitung Nr 132 vom 8 Juni 1896 Bericht uber Beisetzung in Grunstadter Zeitung Nr 134 vom 10 Juni 1896 Nachruf in Zeitbilder Illustrierte Beilage zur Pfalzischen Presse Kaiserslautern Nr 25 vom 19 Juli 1896 Botaniker und Bibliothekar der Zaren Ferdinand von Herder vor 100 Jahren in Grunstadt beerdigt von Martin G Nickol In Heimatjahrbuch des Landkreises Bad Durkheim 15 1997 S 234 236 Irmgard Roebling und Wolfram Mauser Mutter und Mutterlichkeit Seite 135 Verlag Konigshausen und Neumann Wurzburg 1996 ISBN 3 8260 1212 7 Scan des Abschnittes uber die Erziehung von Gottfried Ferdinand und Adele von HerderWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Ferdinand Gottfried von Herder Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kurzbiographie des Vaters mit Erwahnung von Ferdinand Gottfried von Herder Memento vom 19 Juli 2011 im Internet Archive PDF 471 kB Autoreintrag und Liste der beschriebenen Pflanzennamen fur Ferdinand Gottfried von Herder beim IPNIEinzelnachweise Bearbeiten Walter Lampert 1100 Jahre Grunstadt Seite 378 Webseite zur Bibliothek des Botanischen Gartens in St Petersburg mit Erwahnung Herders unter Punkt 3 Kataloge Mitgliedseintrag von Ferdinand von Herder bei der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina abgerufen am 26 November 2015 Mitglieder Verzeichnis der Burschenschaft Frankonia zu Heidelberg 1956 1966 Heidelberg 1966 S 6 19 Gedenkseite der Burschenschaft Frankonia Heidelberg fur Ferdinand Gottfried HerderNormdaten Person GND 116730935 lobid OGND AKS LCCN n85339109 VIAF 88056661 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Herder Ferdinand Gottfried vonALTERNATIVNAMEN Herder botanisches Autorenkurzel Herder Ferdinand Gottfried Theobald Max von vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher BotanikerGEBURTSDATUM 2 Februar 1828GEBURTSORT BayreuthSTERBEDATUM 7 Juni 1896STERBEORT Grunstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ferdinand Gottfried von Herder amp oldid 237594107