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Emil Sommer 7 Juni 1838 in Edenkoben 25 Oktober 1904 in Grunstadt war ein deutscher Zeitungsredakteur und Verleger Emil Sommer um 1900GrabinschriftGrabdenkmal in Grunstadt 2018 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenEr wurde 1838 in Edenkoben als Sohn des vom Judentum zum evangelischen Glauben konvertierten Lotterieeinnehmers Elias Sommer 1804 1862 geboren 1 und verlor im Alter von acht Jahren durch Typhus das Augenlicht Mit 16 Jahren erfand er einen Apparat zum blinden Drucken und Schreiben Einer seiner Edenkobener Lehrer war der dort beheimatete spatere Professor Eugen von Lommel Da blinde Personen damals nicht an deutschen Hochschulen angenommen wurden besuchte Sommer ab 1862 die Universitaten in Nancy und in Paris Hier studierte er Chemie und andere Naturwissenschaften Er eignete sich auch ein grosses Fachwissen uber Weinbau an Seine Abhandlungen zur Rebenzucht und veredlung fanden allgemeine Anerkennung 2 3 Gleichzeitig betrieb er intensive Sprachstudien in Franzosisch Englisch Italienisch und Spanisch welche Sprachen er bald fliessend beherrschte und auch in privatem Rahmen unterrichtete Emil Sommer heiratete 1870 Pauline Dressler 1845 1903 aus Kaiserslautern 4 1876 fuhrte er in Edenkoben zunachst ein Bankhaus und Effektengeschaft 5 1877 grundete er dort drei fremdsprachige Zeitschriften fur Deutsche die gleichzeitig Unterhaltungs und Lehrjournale sein sollten Es handelte sich um den franzosischen L Interprete den englischen The Interpreter und den italienischen L Interprete Sie fanden Anklang in einem nicht erwarteten Mass Da er nicht auf fremde Betriebe angewiesen sein wollte richtete Emil Sommer mit Hilfe seiner Frau ab 1878 in Edenkoben eine eigene Druckerei und ein Verlagshaus ein Hier beschaftigte er schon mehrere Personen u a auch zwei auslandische Sprachwissenschaftler Einer davon war Carlo Kahapka aus Verona der in Edenkoben unter dem Titel Memoiren eines osterreichischen Handwerksburschen 1876 1880 Selbsterlebt und selbsterzahlt von einem Schriftsetzer auch seine bisherige bewegte Lebensgeschichte publizierte 6 7 Um das Unternehmen weiter auszubauen entschloss sich der Inhaber zur Herausgabe einer deutschen Tageszeitung Er verlegte seine Firma nach Grunstadt und gab dort ab 1886 die Grunstadter Zeitung heraus die sich in Ermangelung einer sonstigen ortlichen Zeitung schnell entwickelte und fur die nachsten rund 50 Jahre quasi eine Monopolstellung im Leininger Land einnahm Sie war politisch und religios neutral 1904 beim Tod Emil Sommers wurde sein altester Sohn Eugen Sommer 1876 1961 Unternehmenschef Er liess 1907 die neuen Wohn und Verlagsgebaude an der Ecke Sausenheimer und Kirchheimer Str erbauen und 1924 bzw 1927 erweitern Die Grunstadter Zeitung publizierte er weiterhin bis zu ihrem Verbot durch die NS Regierung 1934 Sie lebte nach 1945 noch einmal kurz auf konnte aber der nunmehrigen Konkurrenz durch Die Rheinpfalz nicht standhalten Der Verlag Emil Sommer existierte als Buchverlag noch bis 2006 Emil Sommer und seine Frau wurden auf dem Grunstadter Friedhof beigesetzt das aufwandige Grabmal ist dort erhalten Die Grunstadter Zeitung ist in Jahresbanden komplett bei der Stadtverwaltung und im Stadtmuseum archiviert und bildet heute eine wertvolle Quelle zur Regionalgeschichte 8 Ein weiterer Sohn des Ehepaares war der langjahrige Treuchtlinger Burgermeister Emil Sommer 1885 1936 der dort 1933 wegen seiner halb judischen Abstammung vertrieben wurde 9 nbsp The Interpreter Emil Sommer Edenkoben 1885 nbsp Grunstadter Zeitung ab 1886 nbsp Ehem Verlagshaus Grunstadt nbsp Druckergreif Aufsatz vom ehem Hoftor der Buchdruckerei 1907 nbsp Grab Eugen Sommer 1921 2011 Friedhof Grunstadt Enkel von Emil Sommer u letzter Inhaber des VerlagshausesLiteratur BearbeitenWalter Lampert 1100 Jahre Grunstadt Verlag Emil Sommer Grunstadt 1975 S 385 Viktor Carl Hrsg Lexikon Pfalzer Personlichkeiten Hennig Verlag Edenkoben 2004 ISBN 3 9804668 5 X S 834 Festschrift 75 Jahre Buchdruckerei und Verlag Emil Sommer Grunstadt Grunstadt 1953 Edmund Strutz Deutsches Geschlechterbuch genealogisches Handbuch burgerlicher Familien Quellen und Sammelwerk mit Stammfolgen deutscher burgerlicher Geschlechter Band 208 Verlag Starke 1998 S 29 ISBN 3798002088 Ausschnittscan Gert Hagelweide Literatur zur deutschsprachigen Presse Band 20 Zeitungs und Zeitschriftentitel Register Register der Drucke und Verleger Verzeichnis der Druck Verlags und Vertriebsorte Gesamtverzeichnis Verlag Walter de Gruyter 2007 S 455 ISBN 3110923645 Digitalscan Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Emil Sommer Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Webseite zum Emil Sommer Zimmer im Museum GrunstadtEinzelnachweise Bearbeiten Edmund Strutz Deutsches Geschlechterbuch genealogisches Handbuch burgerlicher Familien Quellen und Sammelwerk mit Stammfolgen deutscher burgerlicher Geschlechter Band 208 Verlag Starke 1998 S 29 ISBN 3798002088 Ausschnittscan Adolph Blankenhorn Annalen der Oenologie Band 1 Heidelberg 1870 S 91 94 Digitalscan einer onologischen Abhandlung Sommers Monats Berichte der Obst Wein u Gartenbausektion der Mahrischen Gesellschaft zur Beforderung der Landwirtschaft der Natur und Landeskunde Brunn 1872 S 27 u 28 Digitalscan Verlobungsanzeige in der Pfalzer Zeitung Speyer Nr 155 vom 7 Juli 1870 Pfalzer Zeitung Speyer Nr 13 vom 17 Januar 1876 Digitalscan einer Werbeanzeige Anton Durstmuller Norbert Frank 500 Jahre Druck in Osterreich Die osterreichischen graphischen Gewerbe zwischen Revolution und Weltkrieg 1848 bis 1918 Hauptverband der Graphischen Unternehmungen Osterreichs 1985 Band 2 S 55 ISBN 3851045009 Digitalscan Klaus Bergmann Lebensgeschichte als Appell Autobiographische Schriften der kleinen Leute und Aussenseiter Springer Verlag 2013 S 204 ISBN 3663143708 Digitalscan Paul Wentzcke Gerhard Ludtke Archive Archive im deutschsprachigen Raum Ausgabe 2 Band 1 A N Verlag Walter de Gruyter 1974 S 375 ISBN 3110817497 Digitalscan Webseite der Stadt Treuchtlingen zu Burgermeister Sommer Memento des Originals vom 1 Oktober 2020 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www treuchtlingen deNormdaten Person GND 1082011657 lobid OGND AKS VIAF 151145542423596641463 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sommer EmilALTERNATIVNAMEN Sommer Ernst EmilKURZBESCHREIBUNG deutscher Verleger und ZeitungsredakteurGEBURTSDATUM 7 Juni 1838GEBURTSORT EdenkobenSTERBEDATUM 25 Oktober 1904STERBEORT Grunstadt Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Emil Sommer Verleger amp oldid 239224206