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Der Feld Trichterling Clitocybe quisquiliarum 1 ist ein Pilz aus der Familie der Ritterlingsverwandten Tricholomataceae mit kleinen weissen Fruchtkorpern der auf Rasen Wiesen und anderen grasbewachsenen Standorten in Europa und Nordamerika sehr verbreitet ist Er kann eine potenziell todliche Menge an Muscarin enthalten Feld TrichterlingFeld Trichterling Clitocybe quisquiliarum SystematikKlasse AgaricomycetesUnterklasse AgaricomycetidaeOrdnung Champignonartige Agaricales Familie Ritterlingsverwandte Tricholomataceae Gattung Trichterlinge Clitocybe Art Feld TrichterlingWissenschaftlicher NameClitocybe quisquiliarumP Specht Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 2 Artabgrenzung 3 Verbreitung und Okologie 4 Inhaltsstoffe Zusammensetzung 5 Systematik und Taxonomie 6 Siehe auch 7 Weblinks 8 QuellenMerkmale BearbeitenEr hat kleine weisslich oder cremegelb bis blass fleischockerfarbene Fruchtkorper mit einem 2 bis 5 Zentimeter breiten dunnfleischigen abgeflachten und auch spater kaum niedergedruckten oder aber fast trichterformigen Hut Die Hutoberflache ist matt weisslich und schwach bereift Der Rand ist eingebogen stellenweise leicht gekerbt jung eingerollt und im Alter wellig Die gedrangt stehenden Lamellen sind cremeweiss mit ockerfarbenen oder fleischfarbenen Reflexen und sind am Stiel breit angewachsenen oder laufen kurz daran herab Der Sporenabdruck ist weiss Der Stiel ist 2 bis 4 Zentimeter hoch und 0 5 bis 1 Zentimeter stark und zylindrisch geformt Oft ist er ausserhalb der Hutmitte angewachsen Er ist faserig beschaffen erst vollfleischig und im Alter hohl Seine Oberflache ist wie der Hut gefarbt und an der Spitze manchmal bepudert Das Fleisch ist blass wassrig und blass fleischfarben und hat einen mehlig spermatischen Geruch und milden mehligen Geschmack Die Sporen sind hyalin oval geformt haben eine glatte Oberflache und messen 3 bis 4 auf 5 bis 6 Mikrometer 2 3 4 5 Artabgrenzung BearbeitenDer Feld Trichterling gehort zu einer Reihe von sehr ahnlichen giftigen Arten aus der Sektion Candicantes zu denen auch der Rinnigbereifte Trichterling Clitocybe rivulosa gehort Diese konnen oft nur von Experten unterschieden werden Die beiden Arten Clitocybe rivulosa und Clitocybe quisquiliarum werden zudem in der Literatur oft unterschiedlich interpretiert 2 Unerfahrene Pilzsammler die Nelken Schwindlinge Marasmius oreades oder andere weisshutige Speisepilze wie Maipilz Calocybe gambosa Mehlpilz Clitopilus prunulus verschiedene weisse Schnecklinge und Ellerlinge oder weisse Egerlinge oder Ritterlinge sammeln konnen diese leicht mit sehr giftigen Trichterlingen aus der Verwandtschaft des Feld Trichterlings verwechseln da diese teilweise an den gleichen Standorten vorkommen konnen 6 Verbreitung und Okologie BearbeitenDer Feld Trichterling ist in Europa und Nordamerika verbreitet und haufig Er lebt als Saprobiont in grasbewachsenen Lebensraumen ausserhalb geschlossener Walder Er fruchtet von Juli bis November mit oft gesellig moglicherweise in Hexenringen stehenden Fruchtkorpern 7 Unglucklicherweise erscheint er oft auf grasbewachsenen Bereichen wo er von Kindern oder Kleinkindern angetroffen wird Dies kann das Risiko versehentlichen Verzehrs erhohen 8 Inhaltsstoffe Zusammensetzung BearbeitenDer hauptsachliche giftige Stoff des Feld Trichterlings ist Muscarin und daher sind die Symptome die einer Muscarinvergiftung namlich stark erhohter Speichelfluss Schwitzen und Tranenfluss innerhalb von 15 bis 30 Minuten nach Einnahme Bei grossen Dosen konnen diese Symptome gefolgt sein durch Bauchweh starke Ubelkeit Durchfall verschwommene Sicht und schwerfallige Atmung Vergiftungen klingen im Allgemeinen innerhalb von zwei Stunden ab Die Todesfolge ist selten kann aber in schweren Fallen durch Herz oder Atemversagen eintreten Das spezifische Antidot ist Atropin 8 Systematik und Taxonomie Bearbeiten1799 beschrieb der britische Naturforscher James Sowerby einen Pilz als Agaricus dealbatus 9 1871 wurde der Name von Paul Kummer in die Gattung Clitocybe gestellt und fur den Feld Trichterling verwendet unter der Annahme dass das Taxon den Feld Trichterling beschreibt 10 Das Epitheton dealbata ist von dem lateinischen Verb dealbare abgeleitet welches ubertunchen oder weissen bedeutet 11 Der Name Clitocybe dealbata erwies sich aber als Nomen dubium und somit als ungultig da Sowerbys Beschreibung nicht mit der friesschen des Feld Trichterlings ubereinstimmt Sowerby hatte einen anderen Pilz vermutlich aus der Gattung Hemimycena beschrieben 12 1 Der Feld Trichterling bekam demnach 2014 den neuen Namen Clitocybe quisquiliarum Das Epitheton ist abgeleitet von dem lateinischen Wort quisquiliae Mull Abfall wegen der Vorliebe des Pilzes fur rekultivierte oder zugewachsene Abfallplatze uberdungte Wiesen und stickstoffbelastete Ruderalflachen Die Art wird oft als synonym mit Clitocybe rivulosa angesehen bei der es sich aber wohl um eine andere Art handelt 13 1 Wegen der Vergiftungssymptome ist er im Englischen auch als sweating mushroom Schwitz Pilz bekannt Siehe auch BearbeitenListe der GiftpilzeWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Feld Trichterling Clitocybe dealbata Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Toxicity Mushrooms MuscarineQuellen Bearbeiten a b c Zeitschriften Beihefte Artikelarchiv amp Co DGfM Abgerufen am 27 Dezember 2020 a b Marcel Bon Hrsg Pareys Buch der Pilze Franckh Kosmos Verlag Stuttgart 2005 ISBN 3 440 09970 9 S 136 R Phillips Mushrooms and other fungi of Great Britain and Europe Pan Books 1985 ISBN 0 330 26441 9 Hans E Laux Der grosse Kosmos Pilzfuhrer Alle Speisepilze mit ihren giftigen Doppelgangern Franckh Kosmos Stuttgart 2001 ISBN 3 440 08457 4 S 136 Hans E Laux Essbare Pilze und ihre giftigen Doppelganger Pilze sammeln aber richtig Kosmos Verlags GmbH Stuttgart 2005 ISBN 978 3 440 10240 4 S 52 Hans E Laux Hrsg Der Kosmos PilzAtlas Franckh Kosmos Verlag Stuttgart 2002 ISBN 3 440 10622 5 S 56 H Haas The young specialist looks at fungi Burke London 1969 ISBN 0 222 79409 7 S 132 a b D R Benjamin Mushrooms Poisons and Panaceas A Handbook for Naturalists Mycologists and Physicians W H Freeman New York 1995 ISBN 0 7167 2649 1 James Sowerby Coloured Figures of English Fungi or Mushrooms J Davis 1799 Tafel 123 Coloured Figures of English Fungi or Mushrooms Zeichnung Paul Kummer Der Fuhrer in die Pilzkunde Anleitung zum methodischen leichten und sicheren Bestimmen der in Deutschland vorkommenden Pilze 2 Auflage G Luppe Hof Buchhandlung Zerbst 1882 S 126 biodiversitylibrary org D P Simpson Cassell s Latin Dictionary 5 Auflage Cassell Ltd London 1979 ISBN 0 304 52257 0 S 883 Marcel Bon Flore mycologique d Europe Documents mycologiques Memoire hors serie Band 4 Tricholomataceae Teil 2 Les clitocybes omphales et ressemblants Nr 4 CRDP Amiens April 1997 OCLC 174278367 S 61 Thomas W Kuyper Some taxonomic and nomenclatural changes in the Tricholomataceae tribus Clitocybeae In Persoonia Band 16 Teil 2 1996 ISSN 0031 5850 S 225 232 repository naturalis nl Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Feld Trichterling amp oldid 215931961