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Die Ellerlinge Cuphophyllus syn Camarophyllus ss auct non ss str und Hygrocybe subgen Cuphophyllus sind eine Pilzgattung aus der Familie der Wachsblattler Schnecklingsverwandte EllerlingeOrangefarbener Wiesenellerling Cuphophyllus pratensis SystematikUnterabteilung AgaricomycotinaKlasse AgaricomycetesUnterklasse AgaricomycetidaeOrdnung Champignonartige Agaricales Familie Schnecklingsverwandte Hygrophoraceae Gattung EllerlingeWissenschaftlicher NameCuphophyllus Donk BonDie Typusart ist der Orangefarbene Wiesen Ellerling Cuphophyllus pratensis 1 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Makroskopische Merkmale 1 2 Mikroskopische Merkmale 2 Okologie 3 Gefahrdung und Nutzung als Indikator fur schutzwurdige Habitate 4 Arten 5 Systematik und Nomenklatur 6 Bedeutung 7 Quellen 7 1 Literatur 7 2 Einzelnachweise 8 WeblinksMerkmale BearbeitenMakroskopische Merkmale Bearbeiten Die Ellerlinge bilden relativ kleine bis mittelgrosse uberwiegend unscheinbar gefarbte in Hut und Stiel gegliederte Fruchtkorper Die konvexen Hute biegen sich an den Randern mit zunehmendem Alter nach oben Im Gegensatz zu den meist stark schleimigen Schnecklingen besitzen sie trockene Hut und Stieloberflachen Lediglich die Hute des Glasigweissen Ellerlings und weiterer seltener oder atypischer Arten sind bei feuchter Witterung leicht klebrig Die glatten Oberflachen fuhlen sich oft fettig an und wechseln bei Durchfeuchtung ihre Farbe Hygrophanitat Die wie das Fleisch glas bis wachsartigen Lamellen stehen fast entfernt oder entfernt Sie sind am Stiel breit angewachsen oder herablaufend und haufig durch Queradern Anastomosen miteinander verbunden Ein Velum ist nicht vorhanden Das Sporenpulver ist weiss die Farbreaktion mit Iod ist negativ Mikroskopische Merkmale Bearbeiten Mit Hilfe des Mikroskops kann die Gattung anhand der Lamellentrama identifiziert werden Sie ist irregular aufgebaut Schnecklinge haben dagegen eine bilaterale Saftlinge eine regulare Lamellentrama Okologie BearbeitenDie Ellerlinge bewohnen in Mitteleuropa wie die Saftlinge Hygrocybe meist Grasland vor allem nahrstoffarme Wiesen Weiden und Trockenrasen Sie sind Saprobionten eventuell auch Symbionten mit Pflanzen Die meisten Arten haben sich auf magere haufig auch recht trockene Standorte spezialisiert und reagieren empfindlich auf intensive Beweidung und insbesondere mineralische Dungung Gefahrdung und Nutzung als Indikator fur schutzwurdige Habitate BearbeitenDie Ellerlinge sind im Allgemeinen Bewohner nahrstoffarmer Graslandschaften durch Umwandlung von Trockenrasen und nahrstoffarmen Weiden in ertragreiches Grunland sowie den Eintrag von Nahrstoffen aus der Luft oder von angrenzenden Agrarflachen sind viele Arten in Mitteleuropa in ihrem Bestand gefahrdet Ellerlinge werden zusammen mit anderen wiesenbewohnenden Pilzgattungen fur die Bewertung des Schutzstatus von Offenlandhabitaten eingesetzt Hierfur wird der Artenreichtum der sogenannten CHEGD Pilze Vertreter der Clavariaceae mit den Gattungen der Keulchen Clavaria Wiesenkeulen Clavulinopsis und Wiesenkorallen Ramariopsis Vertreter der Saftlinge im weitesten Sinn Gattung Hygrocybe inklusive der Ellerlinge der Rotlinge Entoloma der Erdzungen im weitesten Sinn Gattungen Geoglossum Trichoglossum Microglossum etc sowie der Wiesenritterlinge im weiten Sinn Gattungen Dermoloma Hodophilus Porpoloma im alten weiten Sinn erhoben und fur die Einstufung verwendet 2 Ein vereinfachtes System wendet hierfur nur den Artenreichtum von Saftlingen im weitesten Sinn an 3 Flachen mit insgesamt 17 32 Saftlingsarten im weitesten Sinn bzw wahrend einer einzigen Kontrolle mit 11 20 Arten sind naturschutzpolitisch von nationaler Bedeutung von regionaler Bedeutung sind Flachen mit 9 16 wahrend einer Begehung 6 10 Arten von lokaler Bedeutung solche mit 4 8 3 5 Arten wahrend Flachen mit nur noch 1 3 Arten eher unbedeutend sind 3 4 Arten BearbeitenDie Gattung umfasst in Europa rund 20 Arten 5 Ellerlinge Cuphophyllus in EuropaDeutscher Name Wissenschaftlicher Name AutorenzitatEngblattriger Ellerling Cuphophyllus angustifolius Murrill 1916 Bon 1985Graufilziger Ellerling Cuphophyllus canescens A H Smith amp Hesler 1942 Bon 1990Hygrophaner Ellerling Cuphophyllus cereopallidus Clemencon 1979 Bon 1985Dunkelgrauer Ellerling Cuphophyllus cinerellus Kuhner 1977 Bon 1985Dattelbrauner Ellerling Cuphophyllus colemannianus A Bloxam 1854 Bon 1985Cuphophyllus comosus Bas amp Arnolds 2007 comb prov Gelbfussiger Ellerling Cuphophyllus flavipes Britzelmayr 1891 Bon 1985Braunlicher Ellerling Cuphophyllus fuscescens Bresadola 1928 Bon 1985Cuphophyllus hygrocyboides Kuhner 1977 Bon 1985Violettgrauer Ellerling Cuphophyllus lacmus Schumacher 1803 Bon 1985Cuphophyllus monteverdae Banares amp Arnolds 2002 comb prov Ockerblasser Jungfern Ellerling Cuphophyllus ochraceopallidus P D Orton 1980 Bon 1985Orangefarbener Wiesen Ellerling Cuphophyllus pratensis Schaeffer 1774 Fries 1821 Bon 1985Cuphophyllus pratensis var donadinii Bon 1989Weisser Wiesen Ellerling Cuphophyllus pratensis var pallidus Cooke 1874 Bon 1989Radialgestreifter Ellerling Cuphophyllus radiatus Arnolds 1989 Bon 1990Cuphophyllus rigelliae Velenovsky 1920 Bon 1989Errotender Ellerling Cuphophyllus roseascens E Ludwig amp J G Svensson 2004 comb prov Juchten Ellerling Cuphophyllus russocoriaceus Berkeley amp T K Miller 1848 Bon 1985Jungfern oder Glasigweisser Ellerling Cuphophyllus virgineus Wulfen 1781 Fries 1821 Kovalenko 1989 nbsp Dattelbrauner EllerlingCuphophyllus colemannianus nbsp Violettgrauer EllerlingCuphophyllus lacmus nbsp Ockerblasser Jungfern EllerlingCuphophyllus ochraceopallida nbsp Orangefarbener WiesenellerlingCuphophyllus pratensis nbsp Juchten EllerlingCuphophyllus russocoriaceus nbsp Jungfern EllerlingCuphophyllus virgineusSystematik und Nomenklatur BearbeitenEllerlinge stehen innerhalb der Familie der Wachsblattler Hygrophoraceae weit entfernt von den Saftlingen im engen Sinn und den Schnecklingen Hygrophorus Die zwischenzeitlich vorgenommene Eingliederung der Ellerlinge in die Gattung der Saftlinge 4 hat sich molekular nicht bestatigt 6 7 Der provisorisch als cuphopylloid grade 6 bezeichnete Klade im Stammbaum der Wachsblattler verdient den Status einer eigenen Unterfamilie Da aber die Auflosung der aktuellen Stammbaume vor allem im Vergleich mit weiteren Gattungen der Wachsblattler wie zum Beispiel der Keulenfusstrichterlinge Ampulloclitocybe oder Cantharocybe noch nicht gesichert genug ist wurde keine eigene Unterfamilie beschrieben 6 Die Ahnlichkeit der Fruchtkorper mit denen der Saftlinge ist nur oberflachlicher Natur So unterscheiden sie sich beispielsweise anatomisch im Bereich der Lamellentrama deutlich 6 Der fruher verwendete Gattungsname Camarophyllus war eine Fehldeutung da die Typusart der Gattung Camarophyllus Agaricus camarophyllus 8 der Gattung der Schnecklinge als Hygrophorus camarophyllus angehort 1 Bedeutung BearbeitenDie Ellerlinge sind aus naturschutzfachlicher Sicht als Indikatoren fur nahrstoffarme und weitgehend ungestorte Wiesen und Trockenrasengesellschaften wertvoll Auch wenn einige Arten essbar waren sind alle Ellerlinge in Deutschland nach der Bundesartenschutzverordnung geschutzt und durfen nicht gesammelt werden 9 Quellen BearbeitenLiteratur Bearbeiten David Boertmann The genus Hygrocybe Fungi of Northern Europe Vol 1 Svampetryk Geve Danemark 1995 ISBN 8 7983 5811 1 Massimo Candusso Hygrophorus s l Fungi Europaei Vol 6 1997 Libreria Basso Alassio Italien Ewald Gerhardt BLV Handbuch Pilze 3 Aufl BLV Verlag Munchen 2002 ISBN 3 4051 4737 9 German Josef Krieglsteiner Hrsg Andreas Gminder Die Grosspilze Baden Wurttembergs Band 3 Standerpilze Blatterpilze I Ulmer Stuttgart 2001 ISBN 3 8001 3536 1 Einzelnachweise Bearbeiten a b Marcel Bon Le genreCuphophyllus Donk st nov In Documents Mycologiques Volume 14 56 Societe mycologique du Nord de la France 1984 Seite 10 Griffith GW Gamarra JGP Holden EM Mitchel D Graham A Evans DA Evans SE Aron C Noordeloos ME Kirk PM Smith SLN Woods RG Hale AD Easton GL Ratkowsky DA Stevens DP and Halbwachs H The international conservation importance of Welsh waxcap grasslands In Mycosphere Band 4 Nr 5 2013 S 969 984 doi 10 5943 mycosphere 4 5 10 mycosphere org PDF abgerufen am 1 Dezember 2020 a b Vesterholt J Boertmann D Tranberg H et usaedvanlig godt ar for overdrevssvampe In Svampe Band 40 1999 S 36 44 a b Boertmann David The genus Hygrocybe D Boertmann Kobenhavn N Denmark 1995 ISBN 87 983581 1 1 Erhard Ludwig Beschreibungen Die ubrigen Gattungen der Agaricales mit weissem Sporenpulver In Pilzkompendium Band 3 Fungicon Berlin 2012 ISBN 978 3 940316 03 5 a b c d D Jean Lodge Mahajabeen Padamsee P Brandon Matheny M Catherine Aime Sharon A Cantrell David Boertmann Alexander Kovalenko Alfredo Vizzini Bryn T M Dentinger Paul M Kirk A Martyn Ainsworth Jean Marc Moncalvo Rytas Vilgalys Ellen Larsson Robert Lucking Gareth W Griffith Matthew E Smith Lorelei L Norvell Dennis E Desjardin Scott A Redhead Clark L Ovrebo Edgar B Lickey Enrico Ercole Karen W Hughes Regis Courtecuisse Anthony Young Manfred Binder Andrew M Minnis Daniel L Lindner Beatriz Ortiz Santana John Haight Thomas Laessoe Timothy J Baroni Jozsef Geml amp Tsutomu Hattori Molecular phylogeny morphology pigment chemistry and ecology in Hygrophoraceae Agaricales In Fungal Diversity Band 64 2013 S 1 99 P Brandon Matheny Valerie Hofstetter M Catherine Aime Jean Marc Moncalvo Zai Wei Ge Zhu Liang Yang Jason C Slot Joseph F Ammirati Timothy J Baroni Neale L Bougher Karen W Hughes D Jean Lodge Richard W Kerrigan Michelle T Seidl Duur K Aanen Matthew DeNitis Graciela M Daniele Dennis E Desjardin Bradley R Kropp Lorelei L Norvell Andrew Parker Else C Vellinga Rytas Vilgalys David S Hibbett Major clades of Agaricales a multilocus phylogenetic overview Abschnitt Hygrophoroid clade III 3 Absatz Mycologia 98 6 2006 S 982 995 MycoBank Camarophyllus Abgerufen am 1 Dezember 2020 Deutsche Gesellschaft fur Mykologie Die Positivliste der Speisepilze 20 Juni 2019 abgerufen am 3 August 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Ellerlinge Cuphophyllus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ellerlinge amp oldid 219215587