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Das Furstentum Chatschen armenisch Խաչենի իշխանություն Chatscheni ischchanutjun griechisch Xatzienh oder Xatsen 1 war ein mittelalterliches armenisches Furstentum in Bergkarabach auf dem Gebiet der historischen armenischen Provinz Arzach heutige Republik Arzach das von 821 bis 1750 existierte 2 3 Vom 12 bis ins 15 Jahrhundert beherrschte das armenische Furstentum Chatschen die heute als Bergkarabach bezeichnete Region 4 Konigliche Standarte von ChatschenFunf Furstentumer von Karabach Golestan Dschraberd Chatschen Waranda und Disak der letzte Rest armenischer Staatlichkeit im 16 JahrhundertKonigliches Wappen derer von Hassan DschalaljanChatschen wurde 821 gegrundet und zunachst von armenischen Fursten aus dem Geschlecht von Siunia Sjunik regiert 5 Laut Abu Dulaf einem arabischen Reisenden war Chatschen ein armenisches Furstentum unmittelbar sudlich von Barda a 6 Der ostromische Kaiser Konstantin VII adressierte seine Briefe an den Fursten von Chatschen mit An den Fursten von Chatschen Armenien griechisch eἰs tὸn ἄrxonta toῦ Xatzienhs Ἀrmenia 7 1116 wurde das Konigreich Sjunik mit Chatschen durch Heirat vereint 8 1170 wurde Grossarmenien von den Seldschuken erobert so dass Chatschen unter Hassan I eines der letzten noch unabhangigen armenischen Furstentumer blieb 9 In der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts kam Chatschen in die Abhangigkeit der armenischen Herrscher Zakarian doch wurde es in den 1230er Jahren bereits von den Mongolen unterworfen 10 Mit Hassan II Dschalal Daula ca 1214 1265 Konig von Arzach und Baghk Sjunik ubernahm ein neuer Zweig des armenischen Geschlechts von Siunia das Haus Hassan Dschalaljan den Furstenthron von Chatschen 11 Das Furstenhaus Hassan Dschalaljan beherrschte ab 1214 grosse Teile des heutigen Bergkarabachs Chatschen Arzach 12 13 14 1216 grundeten die Fursten Hassan Dschalaljan das Kloster Gandsassar wo der Katholikos von Aghwank Albania seinen Sitz nahm nachdem er Barda a Partav im Zuge der Islamisierung hatte verlassen mussen 4 In Folge der Einfalle und Verwustungen durch Timur Ende des 14 Jahrhunderts brach die Macht des Furstentums Chatschen zusammen In der Folgezeit bildeten sich unter der Vorherrschaft der turkmenischen Qara Qoyunlu im Gebiet von Bergkarabach funf armenische Furstentumer heraus unter denen Chatschen nur eines war Diese armenischen Fursten trugen nunmehr den Titel Melik arabisch ملك Konig 15 Die funf armenischen Furstentumer von Karabach auch Chams oder Chamsa arabisch خمسة funf genannt 16 erhielten ihre Selbstandigkeit bis zu den Kriegen zwischen dem Osmanischen Reich und Persien unter den Safawiden 1603 errichteten die Perser unter Schah Abbas I ein Protektorat uber Chamsa In den Jahren 1726 und 1727 leisteten Adel und Bauern in Chatschen und den anderen armenischen Furstentumern gemeinsam Widerstand gegen einfallende osmanische Truppen Der russische Furst Dolgoruki berichtete mit Erstaunen wie die geringen armenischen Streitkrafte einer Ubermacht von 40 000 turkischen Soldaten standhielten Ein Bundnis mit dem spateren persischen Herrscher Nadir Schah fuhrte schliesslich zum Sieg uber die Turken und zu einer Autonomie der Machale Chamsse vereinigtes Land der funf Meliken unter persischer Oberherrschaft 17 Schliesslich gelang es jedoch dem Khan Panah Ali 1693 1761 die Chamsa zu unterwerfen und 1750 wurden die funf armenischen Furstentumer in das Khanat Karabach eingegliedert 4 16 Einzelnachweise Bearbeiten Christine Angelidi EYPSYXIA Melanges offerts a Helene Ahrweiler Publications de la Sorbonne Paris 2016 Xatzienh Xatsen Encyclopaedia Britannica Armenia Charles J F Dowsett The Albanian Chronicle of Mxit ar Gos BSOAS 1958 Band XXI Nr 3 S 482 a b c Ken Parry David J Melling Dimitry Brady Sidney H Griffith John F Healey The Blackwell Dictionary of Eastern Christianity Wiley Blackwell Hoboken New Jersey 2001 S 335 336 ISBN 0 631 23203 6 Robert H Hewsen Armenia A Historical Atlas University of Chicago Press 2001 S 119 163 V Minorsky Hrsg und Ubers Abu Dulaf Misʻar Ibn Muhalhil s Travels in Iran circa A D 950 Cairo University Press 1955 S 74 Constantini VII Porphyrogeniti imperatoris De ceremoniis aulae Byzantinae libri duo graece et latine Band 9 Ἔk8esis tῆs Basileioy ta3ews Bonnae impensis ed Weberi 1829 Vol II 48 pagina 687 eἰs tὸn ἄrxonta toῦ Xatzienhs Ἀrmenia Gerard Dedeyan Histoire du peuple armenien Editions Privat Toulouse 2007 1 Aufl 1982 S 414 ISBN 978 2 7089 6874 5 Gerard Dedeyan Histoire du peuple armenien Editions Privat Toulouse 2007 1 Aufl 1982 S 274 ISBN 978 2 7089 6874 5 Gerard Dedeyan Histoire du peuple armenien Editions Privat Toulouse 2007 1 Aufl 1982 S 230 233 ISBN 978 2 7089 6874 5 Gerard Dedeyan Histoire du peuple armenien Editions Privat Toulouse 2007 1 Aufl 1982 S 415 ISBN 978 2 7089 6874 5 Thomas de Waal Black Garden Armenia and Azerbaijan Through Peace and War New York University Press New York 2003 S 287 ISBN 0 8147 1945 7 Agop Jack Hacikyan Gabriel Basmajian Edward S Franchuk The Heritage of Armenian Literature From the Sixth to the Eighteenth Century Wayne State University Press Detroit 2002 S 470 ISBN 0 8143 3023 1 Boris Dmitrijewitsch Grekow Geschichte der UdSSR 9 13 Jh Rutten amp Loening Berlin 1957 S 681 877 Gerard Dedeyan Histoire du peuple armenien Editions Privat Toulouse 2007 1 Aufl 1982 S 382 416f ISBN 978 2 7089 6874 5 a b Raffi Melikdoms of Khamsa Tessa Hofmann Annaherung an Armenien Geschichte und Gegenwart 2 Auflage C H Beck Munchen 2006 S 65 f Weblinks BearbeitenArzach Berg Karabach Honorarkonsulat Armenien in Karlsruhe Gandzasar com Gandzasar Monastery Nagorno Karabakh Republic Nagorno Karabakh Accent on History Cilicia com Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Furstentum Chatschen amp oldid 224126279