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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Fur andere Bedeutungen siehe Furstenbrunnen Der Furstenborn alternativ auch als Steinborn bezeichnet ist eine Quelle im Dresdener Ortsteil Klotzsche Gewolbe und Zugang zum Furstenborn Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte 3 Historische Wahrnehmung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenAus der Quelle Furstenborn entspringt der Klotzscher Steinborn ein kleiner verrohrter Bach der nach etwa 30 Metern in den Klotzscher Dorfbach mundet Sowohl der Bach als auch die Quelle werden zum Teil als Steinborn bezeichnet Die Quelle selbst wurde um das Jahr 1800 mit einer Einfassung versehen Zum Schutz vor Verunreinigungen erhielt der Furstenborn dazu ein kleines Gewolbe aus Sandstein das mit einer schmiedeeisernen Tur verschlossen ist Die Quelle samt Einfassung Gewolbe und Tur die sich heute auf einem Privatgrundstuck befindet steht unter der Objektnummer 09218151 unter Denkmalschutz 1 2 3 Geschichte BearbeitenEs wird angenommen dass die Quelle eine wichtige Rolle bei der Besiedlung des Gebietes durch die Slawen und somit bei der Grundung Klotzsches gespielt hat Als der Ort im Jahr 1321 vom Meissner Bischof Withego II von Colditz die Erlaubnis erhielt eine eigene Kirche zu errichten wurde das Wasser der Quelle als Weihwasser verwendet Die Quelle galt damals als besonderer Brunnen das Wasser als wohltatig Mit der Reformation die Heinrich der Fromme 1539 im albertinischen Sachsen einfuhrte verlor die Quelle ihre Bedeutung fur die Kirche da der Brauch des Weihwassers in der protestantischen Kirche nicht mehr gepflegt wurde 4 5 Die an Klotzsche angrenzende Dresdner Heide wurde seit dem Mittelalter als Jagdgebiet fur die Herrscher des Kurfurstentums Sachsen genutzt Im Jahr 1583 wurde in der Nahe der Quelle ein Jagdhaus mit Stallung errichtet um den kurfurstlichen Jagdgesellschaften bei mehrtagigen Jagden ein Quartier zu bieten Die Quelle gewann dadurch wieder an Bedeutung Ihr Wasser wurde als Trinkwasser benutzt ausserdem wurden holzerne Wasserleitungen installiert um den Pferdestall und die Jagdhutte zu versorgen In dieser Zeit erhielt die Quelle ihren Namen Furstenborn Das Jagdhaus wurde im Dreissigjahrigen Krieg 1637 durch schwedische Soldaten zerstort Dieser und folgende militarische Konflikte beeintrachtigten auch den Wildbestand und damit das Jagdwesen in der Dresdner Heide massiv so dass die Quelle ihre Funktion als Versorger der herrschaftlichen Jagdgesellschaften verlor Der Name Furstenborn jedoch blieb bestehen 4 6 Eine Anfang der 1920er Jahre gebaute Strasse die nah an der Quelle vorbeifuhrt erhielt den Namen Am Furstenborn seit 1945 heisst sie Am Steinborn 7 Historische Wahrnehmung BearbeitenChristoph Heinrich Jenichen 1773 1838 von 1815 bis 1838 Pfarrer der evangelisch lutherischen Kirche in Klotzsche verarbeitete die Geschichte der Quelle in einem Gedicht 4 6 Jenichen beginnt mit der Beschreibung der Quelle zu Zeiten lange vor der Besiedlung des Gebiets Am Hange des Hugellands rinnet ein Quell Verborgen und still wie Kristalle so hell Er rann schon in grauesten Zeiten Da schwieg noch das Leben da stand noch kein Haus Es ragte der Wald zu den Wolken hinaus Und Hirsche durchstreiften die Heiden Jenichen Strophe 1 Danach beschreibt er die Niederlassung der Sorben und die damit verbundene Grundung des Ortes Klotzsche Jahrtausende hingen mit ernstem Gesicht Schon uber des Quelles hellblinkendem Licht Und thatenlos flohen die Tage Da baute der sorgliche Sorbe sich an Er schopfte den Quell und erlabte sich dran So meldet die Zunge der Sage Jenichen Strophe 3 Die Nutzung der Quelle als Weihwasser fur die katholische Kirche vor der Reformation beschreibt Jenichen in einer weiteren Strophe Doch lichter und lichter erhellt sich die Welt Das Kreuz des Erlosers erringet das Feld Von Suden nach Norden getragen Nun starkt sich der Glaube nun weiht sich der Quell Zum heiligen Wasser der Wunderkapell Die Sundigen durfen nicht zagen Jenichen Strophe 5 Schliesslich beschreibt Jenichen wie die Quelle durch die kurfurstlich sachsischen Jagdgesellschaften in der Dresdner Heide zu ihrem Namen Furstenborn kam Da war es da rufte zum heimischen Born Der frohlichen Jagden fernhallendes Horn Den durstenden Fursten des Landes Er sprengte heran auf stattlichem Ross Ihm nach der gewaltige schmetternde Tross Und schopfte trotz Sternes und Bandes Umwolbt mir gebot er den rinnenden Quell Er mundet so lieblich er blinket so hell Er trage den Namen der Fursten Und labe mein Volk wenn der Sonnenball steigt Und alles im brennenden Strahle sich neigt Erquicke die Pilger die dursten Jenichen Strophen 7 und 8Literatur BearbeitenDetlef Eilfeld Jochen Hansch Das Dresdner Brunnenbuch Wasser in seiner schonsten Form Band 1 Saxonia Verlag Dresden 2013 ISBN 978 3939248873 Dietmar Schreier Roland Rothmann Erinnerungen an das alte Klotzsche Band 3 Ch Hille Dresden 2019 ISBN 978 3947654109 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Furstenborn Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Kulturdenkmale im Freistaat Sachsen Denkmaldokument 09218151 PDF 427 KB Landesamt fur Denkmalpflege Sachsen abgerufen am 4 August 2021 Bernd Heinrich Unsere Brunnensammlung brunnen wandern dresden de abgerufen am 4 August 2021 Gewassersteckbrief Klotzscher Dorfbach PDF 1 8 MB Landeshauptstadt Dresden abgerufen am 5 August 2021 a b c Sachsischer Pestalozzi Verein Hrsg Bunte Bilder aus dem Sachsenlande Julius Klinkhardt Leipzig 1892 S 91 ff Digitalisat Lars Herrmann Strassen und Platze in Klotzsche dresdner stadtteile de abgerufen am 4 August 2021 a b Die Jagden der sachsischen Fursten in der Dresdner Heide PDF 2 9 MB Das Klotzscher Heideblatt Ausgabe 1 1998 S 5 abgerufen am 4 August 2021 Karlheinz Kregelin Namenbuch der Strassen und Platze im Norden der Stadt Dresden Manuskript Dresden 2000 51 114751 13 763718 Koordinaten 51 6 53 1 N 13 45 49 4 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Furstenborn amp oldid 214893152