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Felix Neff 8 Oktober 1797 in Genf 12 April anderes Datum 10 April 1829 ebenda war ein Schweizer evangelischer Wanderprediger Felix Neff Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Familie 1 2 Werdegang 1 3 Tatigkeit als Wanderprediger in der Schweiz 1 4 Tatigkeit als Wanderprediger in Frankreich 2 Ehrungen 3 Schriften Auswahl 4 Literatur Auswahl 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenFamilie Bearbeiten Felix Neff war der Sohn von Jean Henri Naef 1 1764 1849 2 Emailleur und Prasident der Nationalversammlung und des Revolutionsgerichts und dessen Ehefrau Jeanne Pernette geb Bonneton Werdegang Bearbeiten Felix Neff wurde uberwiegend von seiner Mutter zu Hause und durch den Pastor Edouard Diodati erzogen Er besuchte auch die Versammlungen der Chretiens pour la Nouvelle Eglise und las die Psalmen Plutarch und Jean Jacques Rousseau Sein uberwiegendes Interesse galt jedoch der Geschichte Geographie und Botanik so verfasste er 1816 die Abhandlung Sur la culture des arbres de haute futaie uber Baume 1813 begann er mit einer Gartnerlehre Aufgrund der wirtschaftlichen Situation seiner Familie entschloss er sich 1814 zur Armee zu gehen und leistete von 1814 bis 1819 seinen Militardienst in der Genfer Garnison in einem Artillerie Regiment 1816 erfolgte seine Beforderung zum Sergeanten In dieser Zeit lernte er auch Anhanger des Reveil die sogenannten momiers 3 kennen weil diese in der Bevolkerung schlecht angesehen waren und die Armee ofter eingreifen musste um Gewalttaten zu verhindern Nachdem er die aus dem Englischen ubersetzte Abhandlung Le miel decoulant du rocher qui est Christ 4 gelesen hatte beschloss er sein Leben der Verkundigung des Wortes Gottes zu widmen Er begann sein Bibelstudium bei den Pastoren der unabhangigen Kirche insbesondere bei Emile Guers dem Begrunder der Freikirche in Genf und horte unter anderem den Laienprediger Robert Haldane 5 Im Marz 1820 beteiligte er sich am Aufbau der chapelle du Temoignage von Cesar Malan Tatigkeit als Wanderprediger in der Schweiz Bearbeiten Ende 1820 predigte Felix Neff in Genf in der Umgebung sowie auch im dortigen Gefangnis Dazu reiste er auch in die benachbarten Kantone Neuenburg Basel und das Berner Jura in seinen Predigten konzentrierte er sich auf die Notwendigkeit der Bekehrung Tatigkeit als Wanderprediger in Frankreich Bearbeiten Nachdem Felix Neff davon horte dass der Pastor von Grenoble Cesar Bonifas 1780 1855 6 nach einem Prediger suchte der ihn fur einige Zeit ersetzen sollte ging er sofort dorthin fand jedoch einen ahnlichen kirchlichen Formalismus wie in der Schweiz vor und folgte darauf dem Ruf von Pastor Scipion Raoux Vater des spateren Moralphilosophen Edouard Raoux 1817 1894 7 aus Mens in das Tal Trieves der seinerseits nach einem vorubergehenden Ersatz suchte Nachdem er dort am 28 Dezember 1821 eingetroffen war arbeitete er mit Aime Blanc zusammen Er erlernte den ortlichen Dialekt und hatte bereits nach kurzer Zeit Erfolg in den umliegenden Gemeinden Nachdem Pastor Scipion Raoux zuruckgekehrt war baten die meisten Einwohner ihn beim Konsistorium zu bitten dass Felix Neff als Katechet bleiben durfe sie wurden ihn auch von ihrem Geld bezahlen Das Konsistorium akzeptierte dies am 11 Juni 1822 Pastor Scipion Raoux gefiel die darauf folgende Entwicklung nicht und er warf Felix Neff vor dass dieser im Sommer Abendversammlung an den Sonntagen auf dem Land abhalte dies fuhrte dazu dass Felix Neff nach Paris reisen musste um sich dort vor dem Konsistorium zu rechtfertigen Bis zu seiner Ruckkehr aus Paris hatten die Glaubigen selbst Versammlungen in ihren Hausern organisiert sodass Felix Neff seine Arbeit ohne Verzug fortsetzen konnte Inzwischen erkannte er jedoch die Notwendigkeit von einer offiziellen Kirche ordiniert zu werden um seine Arbeit in der protestantischen Kirche die sehr auf kirchlichen Formalismus achtete auszuuben Weil er kein Theologiestudium vorweisen konnte beantragte er die Ordination bei einer Freikirche in England die weniger Wissen forderte am 19 Mai 1823 wurde er in der franzosischen Kirche St Mildred in London Poultry ordiniert Am 28 Mai 1823 hielt er sich bereits wieder in Paris auf und reiste am 28 Juli 1823 wieder zuruck nach Trieves Dort wurde er begeistert begrusst obwohl Pastor Scipion Raoux ihn inzwischen gegenuber dem Prafekten als Gesandten der englischen Partei dargestellt hatte der die Franzosen von der Regierung entfremden solle Einheimische unternahmen nun kilometerlange Reisen um seine Predigten zu horen Ende August 1823 verliess er zwar endgultig Mens weil eine Aussohnung mit Pastor Raoux unmoglich erschien blieb aber in schriftlichem Kontakt mit den Einwohnern Im September 1823 besuchte er die Kirchen von Bourgoin und Vienne und erhielt dann eine Stelle im Departement Hautes Alpes angeboten nbsp Kirche und Schule von Felix Neff in Dormillouse Hautes Alpes nbsp Karte des Betreuungsbereichs von Felix Neff im Departement Hautes AlpesAm 9 Oktober 1823 reiste er nach Chazelet in der Nahe von La Grave dort lebten sechs konvertierte protestantische Familien die selten Besuch von einem Pastor erhalten hatten Von da ging er nach Briancon allerdings wurde ihm dort vom Unterprafekten die Erlaubnis verweigert als Pastor tatig zu werden weil er als Auslander keine Berufung vom Konsistorium in Orpierre erhalten hatte Er besuchte darauf die anderen Dorfer Freissinieres Champsaur und die Landschaft Queyras und war in Trieve sowie in Dormillouse 8 bei Freissinieres Nach dem Gesetz konnten nur Franzosen als Pastor tatig werden die uber einen Bachelor Abschluss in Theologie einer Universitat verfugten und eine Berufung vom ortlichen Konsistorium erhalten sowie einen Eid auf die Regierung abgelegt hatten Felix Neff beantragte daraufhin am 15 Januar 1824 in der Prafektur Gap seine Einburgerung die allerdings mit einem Hinweis auf die Vorwurfe von Pastor Raoux am 10 Juni 1824 zuruckgewiesen wurde Allerdings tolerierten die Behorden seine Anwesenheit weil sich auch der Prasident des Konsistoriums von Orpierre Pastor Jean Charles Alexis Cesar Auguste Achille d Aldebert 1789 1823 9 sowie die ortlichen protestantischen Gemeinden fur ihn einsetzten und keine Vorfalle gemeldet worden waren In dieser Zeit erhielt er materielle Unterstutzung von der Societe des Missions Continentales de Londres dazu betrieb er einen Garten in Dormillouse Er wohnte in unterschiedlichen Orten so unter anderem in St Laurent und La Chalp 10 bei Arvieux 1824 erhielt er unter anderem auch einen Besuch von dem spateren Erzbischof von New Orleans Anthony Blanc 11 Weil es keine Lehrer gab unterrichtete er selbst sowohl Kinder als auch Erwachsene und bemuhte sich um die Verbesserung der Landwirtschaft 1824 gelang es ihm zwei Lehrer aus Queyras einzustellen und er begann mit dem Aufbau einer Schule die er dank der finanziellen Unterstutzung aus der Schweiz auch mit einem Herd komplett ausstatten konnte Der Unterricht umfasste die wesentlichen Facher Lesen Schreiben Grammatik und Geographie hierbei orientierte er sich an den Ideen von Johann Friedrich Oberlin 12 1826 grundete er auch noch ein Lehrerseminar in Dormillouse Er brachte den Einwohnern bei wie man Kartoffeln kultivierte und weil die Bauern ihre Wiesen nicht bewasserten liess er die verlassenen Kanale raumen und ernannte einen Aufseher der fur die Wasserverteilung zustandig war Durch seine Massnahmen veranderte er die Hochtaler sowohl sozial als auch wirtschaftlich zum Besseren Weil die Bevolkerung in der Vergangenheit nur selten einen Pastor gesehen hatten begann er eine Neuevangelisierung durchzufuhren indem er sich bemuhte auf langen Wanderungen in einem sehr grossen Einzugsbereich uberall und jederzeit zu predigen und den Katechismus zu lehren Unterstutzung erhielt er dabei unter anderem durch Jean Louis Rostan 1807 1859 13 Aus gesundheitlichen Grunden musste er seine Tatigkeit aufgeben und kehrte am 15 Juni 1827 nach Genf zuruck Ehrungen BearbeitenZum Gedenken an Felix Neff grundete sich am 20 Januar 1992 unter der Verantwortung von Pastor Hugues Lehnebach und dem Historiker Pierre Bolle in Freissinieres der Verein Les Amis de Felix Neff mit dem Ziel das sogenannte Felix Neff Haus in Dormillouse zu erwerben um dort eine Erinnerungsstatte einzurichten sowie die Kirche in Dormillouse zu restaurieren Schriften Auswahl BearbeitenSur la culture des arbres de haute futaie 1816 Meditation sur le quatrieme chapitre de l epitre de Saint Jacques Geneve Susanne Guers 1828 Lettres d un predicateur malade a tous les freres et soeurs en Christ des eglises qu il a desservies et particulierement a ses anciens catechumenes Lausanne Comite pour la distribution de livres religieux dans le Canton de Vaud 1839 Le temps est court meditation Literatur Auswahl BearbeitenDer Waldenser Prediger Felix Neff Berlin Immanuel Weckerle 1830 Notice sur Felix Neff Genf und Paris 1831 William Stephen Gilly A Memoir of Felix Neff Pastor of the High Alps Band 1 Boston 1832 Band 2 London 1833 Band 3 London 1833 Appendix London 1835 T S Ellerby Memorials of Felix Neff the Alpine pastor London Hamilton Adams and Co 1833 Vie de Felix Neff pasteur dans les Hautes Alpes London 1836 The mountain pastors ou Memoirs of Oberlin and Neff London 1838 William Stephen Gilly Louis Haghe Frederick John Monson Views in the Department of the Isere and the High Alps chiefly designed to illustrate the memoir of F Neff 1841 Ami Bost Visite dans la portion des Hautes Alpes de France qui fut le champ des travaux de Felix Neff Geneve Ch Gruaz 1841 Ami Bost Lettres de Felix Neff missionnaire protestant en Suisse et dans les departements de l Isere et des Hautes Alpes formant avec quelques additions la seule biographie complete qui ait paru sur ce predicateur Band 1 Genf und Paris 1842 Band 2 Genf und Paris 1842 Felix Neff In The Englishwoman s magazine and Christian mother s miscellany Band 6 London 1851 S 343 f Vie de Felix Neff pasteur dans les Hautes Alpes Toulouse 1852 Ami Bost Margaret Anne Wyatt Letters and biography of Felix Neff Protestant missionary in Switzerland London 1853 Felix Neff In The Sunday at home London 1864 S 11 f 22 f 37 f 53 f 68 f Aime Marchand Felix Neff missionaire et predicateur Toulouse 1868 Felix Neff In William Martin Noble Boys London 1870 S 175 f Felix Neff In Ventures of faith in which are set forth many deeds of Christian heroism Society for promoting Christian knowledge London 1871 S 84 f Felix Neff In Samuel Smiles The Huguenots in France London 1873 S 298 299 308 324 331 340 343 344 351 353 355 359 363 364 370 374 395 Les vallees de Felix Neff Hautes Alpes leur etat present Lyon Georg 1875 Gerold Meyer von Knonau Zuge aus dem Leben des Felix Neff gewesenen Pfarrers bei den evangelischen Gemeinden der Hoch Alpen Erlangen 1882 Gustave Vernier Etude sur Felix Neff homme de Reveil Montauban 1914 Edgar de Vernejoul Sur les traces de S Francois d Assise un saint des temps modernes Felix Neff l heritier d Oberlin Nyons en Provence 1928 Samuel Lortsch Felix Neff L apotre des Hautes Alpes 1933 Louis Dalliere Lettres de direction spirituelle inedites Dieulefit Nouvelle Soc d Editions de Toulouse 1934 Inge Stern Samuel Lortsch Felix Neff ein Zeuge Jesu Christi in den franzosischen Hochalpen Basel Majer 1944 Benjamin Vallotton Annie Vallotton Felix Neff porteur de feu Geneve Editions Labor et Fides 1950 Gabriel Mutzenberg A l ecoute du Reveil de Calvin a l Alliance evangelique Legier Emmaus 1989 Jean Gerard Lapacherie Voyageurs suisses et anglais dans le Queyras 1820 1830 Val des Pres Transhumances 2013 Sabine Doering Neff Felix In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 6 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 044 1 Sp 561 564 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Weblinks BearbeitenToni Cetta Ernst Grell Felix Neff In Historisches Lexikon der Schweiz Les Amis de Felix Neff Felix Neff In WorldCat Radiobeitrag zu Felix Neff In Radio Reveil Einzelnachweise Bearbeiten Francois Naef Elmar Meier Naef In Historisches Lexikon der Schweiz 28 Januar 2020 abgerufen am 20 April 2021 Familienstammbaum von Jean Henri Naef Abgerufen am 20 April 2021 Zeno Lexikoneintrag zu Momiers Herders Conversations Lexikon Freiburg im Breisgau Abgerufen am 20 April 2021 Thomas Wilcox Le miel decoulant du rocher qui est Christ Societe des Traites religieux 1858 google de abgerufen am 20 April 2021 Alexander HALDANE The Lives of R Haldane and of J A Haldane Fourth Edition 1855 google com abgerufen am 21 April 2021 Family tree of Cesar Bonifas Abgerufen am 22 April 2021 englisch Marie Helene Guex Alice Holenstein Beereuter Edouard Raoux In Historisches Lexikon der Schweiz 26 April 2012 abgerufen am 22 April 2021 Guillaume Adam de Felice Histoire des Protestants de France Librairie Protestante 1850 google com abgerufen am 21 April 2021 Family tree of Jean Charles Alexis Cesar Auguste Achille d Aldebert Abgerufen am 22 April 2021 englisch John Murray Firm A Handbook for Travellers in France Being a Guide to Normandy Brittany the Rivers Seine Loire Rhone and Garonne the French Alps Dauphine Provence and the Pyrenees Their Railways and Roads With Maps J Murray 1858 google com abgerufen am 21 April 2021 The Christian treasury and missionary review S 113 f 1858 google com abgerufen am 21 April 2021 Neff Felix In 1911 Encyclopaedia Britannica Volume 19 wikisource org abgerufen am 20 April 2021 Matthieu Lelievre The Alpine missionary or The life of J L Rostan 1869 google com abgerufen am 21 April 2021 Normdaten Person GND 104133422 lobid OGND AKS LCCN n79135151 VIAF 34578735 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Neff FelixALTERNATIVNAMEN Neff FelixKURZBESCHREIBUNG Schweizer evangelischer WanderpredigerGEBURTSDATUM 8 Oktober 1797GEBURTSORT GenfSTERBEDATUM 10 April 1829 oder 12 April 1829STERBEORT Genf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Felix Neff amp oldid 238892738